AT398560B - Auszieheinrichtung für in rollenwickelmaschinen eingesetzte wickelrohre - Google Patents
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Description
AT 398 560 B
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Herausziehen von in Rollenwickelmaschinen eingesetzten Wickeirohren aus Rollenwickeln, mittels eines automatisch arbeitenden, freikragenden Rohrmanipulators.
Beim Wickeln von Tissue-Papier ist es üblich, Wickelrohre zu verwenden, auf welche Wickelhülsen geschoben werden. Nach dem Wickelvorgang, d.h. wenn die zu wickelnde Rolle ihren Enddurchmesser erreicht hat und die Wickelrolle selbst aus der Rollenwickeimaschine heraus bewegt worden ist, muß das Wickelrohr aus den fertigen Wickelrollen bzw. den Wickelhülsen herausgezogen werden und zur Wiederverwendung in eine Bereitsteilungslage gebracht werden. Dieses wird von einem Manipulator durchgeführt. Dabei werden die Wickelrohre, die regelmäßig länger als die zu wickelnde Arbeitsbreite ist und somit einen Überstand über die Rollenbreite aufweist, von außen durch form- oder kraftschlüssige Greifer erfaßt und aus den Wickelhülsen herausgezogen. Bei der Verwendung der bekannten Greifvorrichtungen hat es sich gezeigt, daß neben dem normalen Benutzungsverschleiß der Wickelrohre in ihren Endbereichen und der Greifer auch noch der übliche rauhe Betrieb in Papierfabriken eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer dieser Wickelrohre verursacht. Daraus ergibt sich, daß die angestrebte Automatisierung des Wickelvorganges durch Störungen aus dem vorgenannten Bereich stark beeinträchtigt wird. Es ist auch noch zu bedenken, daß infolge des voluminösen Wickelgutes die Wickeldauer für eine Wickelrolle verhältnismäßig kurz ist, so daß der verschleißintensive Wechsel für das Wickelrohr pro Wickelvorgang häufig ansteht. Durch das form- bzw. kraftschlüssige Ergreifen des überstehenden Wickelrohres ist eine direkte Beziehung zwischen der Außenform des Wickelrohres und der Form des Greifers erforderlich. Dies bedeutet, daß für unterschiedliche Wickelrohrdurchmesser auch unterschiedliche Greifer, zumindest aber an die Form des verwendeten Wickelrohres anpaßbare Greifer erforderlich sind. Die Verwendung von Wickelrohren, die von Wickelauftrag zu Wickelauftrag unterschiedliche Rohrdurchmesser aufweisen können, ist dadurch bedingt, daß der nachfolgende Verarbeiter der fertigen Wickelrollen den Durchmesser der verwendeten Wickelhülsen bestimmt.
Die vorbeschriebene Vorrichtung ist aufgrund der unterschiedlichen Wickeldurchmesser recht aufwendig und arbeitet in der Praxis aus den vorgenannten Gründen nicht immer zufriedenstellend, da einerseits die universelle Einsatzmöglichkeit fehlt und andererseits die Störanfälligkeit sehr groß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, durch die eine einfachere und robustere Manipulation der Wickelrohre gegeben ist.
Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Manipulator als Ausziehdorn ausgebildet ist und aus einem in das Wickelrohr einführbaren, in Längserstreckung zweigeteilten Schaft besteht, wobei das Schaftende exzentrisch um die Längsachse verdrehbar gelagert ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das verdrehbare Schaftende ein Kegelstumpf ist, bei dem die kleinere Kopffläche als Einführspitze und ein exzentrisch hervorstehender Teil der Fußfläche als Rohrmitnahme ausgebildet ist. Schließlich ist es noch vorteilhaft, wenn der Schaft wenigstens die 1 1/2-fache Länge seines Durchmessers aufweist, wobei der Schaftdurchmesser nur geringfügig kleiner als der lichte Durchmesser des Wickelrohres in dessen Endbereich ist. Hiedurch wird erreicht, daß nunmehr unabhängig vom Außendurchmesser des jeweils verwendeten Wickelrohres. eine einzige Handhabe zum Einsatz kommt, die lediglich auf das kleinste Wickelrohr abgestellt wird und alle übrigen größeren Wickelrohre mit dem erforderlichen lichten Durchmesser versehen werden. Durch die mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erzielte Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung und Beschädigung ist ein wartungsfreier und betriebssicherer Einsatz der Auszieheinrichtung erreicht worden. Die störungsfreie Betriebssicherheit wird darüber hinaus noch dadurch gestützt, daß für das Erfassen des Wickelrohres keine bestimmte Stellung desselben erforderlich ist, d.h., daß das Wickelrohr in jeder Lage ausziehbereit vorliegt. Ein besonderer Vorteil liegt auch darin, daß die nunmehr zum Einsatz gelangenden Wickelrohre bündig mit der zu wickelnden Tissue-Roile abschließen können, d.h. daß die Rollenwickelmaschine in ihrer Gesamtbreite schmaler gehalten werden kann.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Auszieheinrichtung in Seitenansicht im in ein Wickelrohr eingefahrenen Zustand und Fig. 2 die Auszieheinrichtung nach Fig. 1, in Achsrichtung des Wickelrohres gesehen.
Die in Fig. 1 dargestellte Handhabe der Auszieheinrichtung besteht aus einem Ausziehdorn 1 und dessen Antrieb 2. Der Ausziehdorn 1 setzt sich zusammen aus einem Schaft 3 und einer darin exzentrisch gelagerten Welle 4, die an ihrem linken Ende mit dieser einstückig verbunden ein mit dem Schaft 3 in unten näher beschriebener Weise zusammenwirkendes Schaftende 5 aufweist. Dieses Schaftende 5 ist als Kegelstumpf ausgebildet, wobei die kleinere Kopffläche 6 als Einführspitze dient und ein exzentrisch herausragender Teil 7 der größeren Fußfläche 8 als Rohrmitnahme ausgebildet ist.
Das Schaftende 5 ist derartig exzentrisch zur Drehachse 9 der Welle 4 angeordnet, daß es in seiner Ruhestellung (dick ausgezogene Linie) konzentrisch zum Schaft 3 liegt, d.h. daß die Mittellinie 10 des Schaftendes 5 mit der Mittellinie 11 des Schaftes 3 fluchtet. Durch den im wesentlichen aus einem Zylinder 2
Claims (3)
- AT 398 560 B 12, einem Kolbenbolzen 13 und einem Ritzel 14 bestehenden Antrieb 2 ist das Schaftende 5 um 180” in die strichpunktierte Lage verdrehbar. Hierdurch wird der exzentrisch herausragende Teil 7 der Fußfläche 8 hinter einen Wickelrohreinsatz 15 verschwenkt, wodurch bei axialer Verschiebung einer Handhabe H in Fig.1 nach rechts das Wickelrohr 16 aus einer die fertige Wickelrolle 17 tragenden Hülse 18 herausgezogen wird. - Es ist noch zu erwähnen, daß der Kolbenbolzen 13 an seiner Unterseite entlang einer mantelbiiden-den Linie als Zahnstange ausgebildet ist, die mit dem Ritzel 14 in Kontakt steht und bei Beaufschlagung des Kolbenbolzens 13 durch ein beliebiges Druckmedium die Welle 4 in Drehung versetzt. - Nach dem Herausziehen des Wickelrohres 16 aus der Hülse 18 mit Hilfe des nicht dargestellten Manipulators muß das Wickelrohr 16 spätestens nach dem endgültigen Herausziehen desselben aus der Hülse 18 allein von der Handhabe H und insbesondere von dem Schaft 3 getragen werden. Aus diesem Grunde weist der Schaft 3 eine mindestens 1 1/2-fache Länge seines Durchmessers auf, wobei der Schaftdurchmesser nur geringfügig kleiner ist, als der lichte Durchmesser des Wickelrohreinsatzes 15. Durch diese geometrischen Verhältnisse kann das Wickelrohr 16 verklemmungsfrei freitragend manipuliert, d.h. transportiert und später auf eine Ablage 19 (Fig. 2) abgelegt werden. Durch abermalige Beaufschlagung des Kolbenbolzens 13 von seiner anderen Seite wird dieser in Bewegung gesetzt und verdreht dadurch das Schaftende 5 aus seiner Betriebssteliung in die Ruhestellung (ausgezogene Linie in Fig. 1), woraufhin die Handhabe 4 aus dem Wickelrohr 16 herausgezogen werden kann. Patentansprüche 1. Auszieheinrichtung zur Handhabung von in Rollenwickelmaschinen eingesetzten Wickelrohren mittels eines automatisch arbeitenden, freikragenden Manipulators dadurch gekennzeichnet, daß der Manipulator als Ausziehdorn (1) ausgebildet ist und aus einem in das Wickelrohr (16) einführbaren, in Längserstreckung zweigeteilten Schaft (3,5) besteht, wobei das Schaftende (5) exzentrisch um die Längsachse verdrehbar gelagert ist.
- 2. Auszieheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verdrehbare Schaftende (5) ein Kegelstumpf ist, bei dem die kleinere Kopffläche (6) als Einführspitze und ein exzentrisch hervorstehender Teil (7) der Fußfläche (8) als Rohrmitnahme ausgebildet ist.
- 3. Auszieheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Schaft (3) wenigstens die 1 1/2-fache Länge seines Durchmessers aufweist, wobei der Schaftdurchmesser nur geringfügig kleiner als der lichte Durchmesser des Wickelrohres (16) in dessen Endbereich ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 3
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