DE595988C - Sicherheitsschaltung fuer Umkehrschuetze - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
25. APRIL 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE 58so

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Sicherheitsschaltung für Umkehrschütze

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juni 1931 ab

Zur Umkehrung der Drehrichtung von Antriebsmotoren werden bekanntlich Umkehrschütze verwendet,' welche die Anschlüsse des Motors an das Netz miteinander vertauschen. Es kann nun vorkommen, daß bei der schnellen Umkehr der Drehrichtung dadurch, daß an den Schützkontakten ein Lichtbogen stehenbleibt, ein Kurzschluß entsteht.

Vorliegende Erfindung bezweckt nun, mit einfachsten Mitteln und mit vollkommener Sicherheit einen Kurzschluß bei Umkehr der Drehrichtung zu verhüten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Schaltspulen der Schaltelemente für die eine Fahrtrichtung über die in Reihe geschalteten Arbeitskontakte von Hilfsschaltelementen geführt sind, deren Schaltspulen parallel zu den in den Motorzuleitungen liegenden Arbeitskontakten der Schaltelemente für die andere

ao Fahrtrichtung liegen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei-■ spiel der Erfindung dargestellt. Der Motor M wird von dem Netz RST gespeist. Zur Umkehr der Drehrichtung des Motors werden die Anschlüsse der Klemmen U und V des Motors an den Netzphasen R und 5" miteinander vertauscht. Zu diesem Zweck sind die zu der einen Fahrtrichtung gehörenden Schaltelemente A₁ und Zi₂ und die zur anderen Fahrtrichtung gehörenden Schaltelemente ^₁ und S₂ vorgesehen. Parallel zu jedem Arbeitskontakt der Schaltelemente liegt die Spule eines der vier Hilfsschaltelemente a, b, c, d. Die Schaltelemente können ein- oder mehrpolige Schütze oder Schaltröhren sein, bei denen sich der Schaltvorgang in einem luftdicht abgeschlossenen Raum abspielt. Für den vorliegenden Fall ist angenommen, daß es sich um einpolige Schütze handelt; die Spulen der /j-Schütze sind hintereinander- und in Reihe mit den ebenfalls in Reihe liegenden Arbeitskontakten zweier Hilfsschütze geschaltet. In derselben Weise sind die j-Schütze und die Arbeitskontakte der beiden anderen Hilfsschütze angeordnet, und zwar verläuft über die Arbeitskontakte von α und b der Spulenstrom der s-Schütze, über die * Kontakte c und d der Spulenstrom der /t-Schütze. Ein Umschalter Um dient zur Steuerung der Spulenstromkreise, die von den Phasen R • und 6" oder von einem besonderen Gleichstromnetz gespeist werden können. In gleicher Weise kann das Hauptnetz ein Gleichstromnetz sein; der Motor M muß dann ein Gleichstrommotor sein. Es fällt dann die dritte Leitung des gezeichneten Netzes und die dritte Zuleitung zum Motor fort.

Die Wirkungsweise der Schaltung ist wie folgt:

In der dargestellten Stellung des Umschalters Um sind sämtliche Spulen der Hilfsschütze α bis d, die einerseits an R und S und

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Hans Renker in Berlin-Karlshorst.

anderseits über eine Phasenwicklung des Motors an T liegen, erregt und somit sämtliche Arbeitskontakte der Hilfsschütze a-d geschlossen. Wird nun der Umschalter Um nach rechts umgelegt, so wird ein Stromkreis für die ^-Schütze geschlossen, der über den Umschalter Um, die Spulen der s-Schütze und die Arbeitskontakte von b und α zur Phase 5" verläuft. Die Schütze S₁ und Sa schließen infolgedessen ihre Arbeitskontakte. Dadurch werden die Hilfsschütze c und d kurzgeschlossen. Sie öffnen also ihre im Stromkreis für die Spulen der Α-Schütze liegenden Arbeitskontakte. Die Spulen der Hilfsschütze a und b liegen jetzt an voller Phasenspannung; ihre Arbeitskontakte bleiben also geschlossen. Soll jetzt die Motordrehrichtung bzw. die Drehrichtung des Drehfeldes umgekehrt werden, um z. B. eine sinkende Last mit Gegenstrom abzufangen, so wird der Umschalter auf die linke Seite hinübergelegt. Der Stromkreis für die .f-Schützspulen wird unterbrochen, die s-Schütze fallen ab und machen den Motor M stromlos. Die /i-Schütze können aber erst ansprechen, wenn die Hilfsschütze c und d angezogen haben, c kann aber erst anziehen, wenn an dem Arbeitskontakt S₁ jeder Schaltlichtbogen erloschen ist, d erst, wenn an J₂ kein Lichtbogen mehr steht, da durch einen Lichtbogen die Spule des betreffenden Hilfsschützes kurzgeschlossen wird. Die Einschaltung der Fahrtschütze für die andere Fahrtrichtung kann also erst dann erfolgen, wenn jeder Abschaltlichtbogen erloschen ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Sicherheitsschaltungfür Umkehrschütze, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltspulen der Schaltelemente für die eine Fahrtrichtung über die in Reihe geschalteten Arbeitskontakte von Hilfsschaltelementen geführt sind, deren Schaltspulen parallel zu den in den Motorzuleitungen liegenden Arbeitskontakten der Schalielemente für die andere Fahrtrichtung liegen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen