DE591758C - Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus Thomas- oder Martinschlacke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus Thomas- oder Martinschlacke

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DE591758C
DE591758C DE1930591758D DE591758DD DE591758C DE 591758 C DE591758 C DE 591758C DE 1930591758 D DE1930591758 D DE 1930591758D DE 591758D D DE591758D D DE 591758DD DE 591758 C DE591758 C DE 591758C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B5/00Thomas phosphate; Other slag phosphates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln aus Thomas- oder Martinschlacke Feingemahlene Thomasschlacken oder auch Schlacken, die beim Martinstahlprozeß anfallen, die heute alle unter dem Sammelnamen Thomasmehl in den Handel kommen, haben vermöge ihres Gehaltes an Phosphorsäure eine hervorragende Bedeutung als Düngemittel erlangt. Im allgemeinen enthält Thomasmehl 15 bis i 8 o/o zitronensäurelösliches P205. Bei Mehlen aus Martinschlacke ist manchmal der Phosphorsäuregehalt niedriger.
  • Die Thomasmehle des Handels sind daher im Phosphorsäuregehalt einige Prozente schwächer als das igo/oige Superphosphat und erheblich schwächer als das Rhenaniaphosphat, das jetzt im allgemeinen mit einem Gehalt von z5 bis 30°o P205 geliefert wird. Eine Erhöhung des Gehalts an Phosphorsäure beim Thomasmehl wäre daher sehr vorteilhaft, besonders wenn damit auch gleichzeitig eine Verbesserung der Löslichkeit verbunden ist.
  • Der Phosphorsäuregehalt des Thomasmehls läßt sich z. B. dadurch verbessern, daß Phosphorsäure zugemischt wird. Dieses Verfahren besitzt aber den Nachteil, daß ein Nachtrocknen und nochmaliges Mahlen vorgenommen werden muß, welche Operationen das Produkt zu sehr verteuern würden, es kommt daher praktisch nicht in Betracht.
  • Versuche zur Verbesserung des Thomasmehls, z. B. die Herstellung von Mischdüngern aus ihm, sind außerdem mehrfach angestellt worden, ohne daß aber ein wesentlicher Erfolg bisher erzielt worden wäre. So wurden bereits Alkalisulfate (insbesondere K2 S O4 bzw. K H S 04) sowie Kaliumchlorid zu geschmolzener Thomasschlacke gegeben, wobei entstehende Schwefelsäure bzw. Salzsäure durch Einblasen von Wasserdampf entfernt werden sollen. Diese Vorschläge haben keinen praktischen Wert erlangt, es findet dabei auch keine Erhöhung sondern eine Ermäßigung des P205 Gehaltes statt.
  • Die amerikanische Patentschrift 450254 führt weiterhin Mischungen von Thomasmehl mit natürlichen Kalisalzen sowie Kaliumsulfat an, ebenso die britische Patentschrift i86 a23. In der französischen Patentschrift 643 782 wird die Mischung von Thomasmehl mit Ainmoniaksalzen beschrieben. In der Chemiker-Zeitung Bd. 17 Teil II S. 1267 beschreibt Dr. Th. M e y e r ferner die Verwendung der Sulfophosphate (Doppelsalze aus Kalium- bzw. Ammoniumsulfat mit Phosphorsäure) als geeignete Beimischungsprodukte zu Thomasmehl. Alle nach diesen Verfahren herstellbaren Mischdünger haben keine Bedeutung erlangt.
  • Meta- und Pyrokaliumphosphat sind bisher als Verbesserungsmittel für Thomasmehl noch nicht in Vorschlag gekommen, obschon die neuere Düngemittelforschung sich auch mit diesen Salzen, insbesondere dem Metaphosphat, zu beschäftigen beginnt; so liegen aus letzter Zeit Nachrichten einer französischen Versuchsstation vor, wonach dem Metakaliumphosphat als Düngemittel Bedeutung. beigemessen wird, obschon es. schwer bzw. unlöslich ist, was sogar als erheblicher Vorteil bezeichnet wird.
  • Wird z. B. zu einer Thomasschlacke. mit etwa 15 % P2 O,, % ihres Gewichts an Kaliumpyrophosphat zugemischt, so entsteht ein Mischdünger, der etwa 2o 1(" P2 05 und i z % K. O enthält. Es ist natürlich, daß ein derartiges Produkt erheblich wertvoller ist als die unveränderte Thomasschlacke mit einem Gehalt von 15 0;o P2 0,,.
  • An Stelle von hochprozentigem Kaliumpyrophosphat kann man auch das durch Erhitzen von Chlorkalium mit Phosphorsäure erhaltene Einwirkungsprodukt benutzen. Das Bestreben des Erfinders richtet sich darauf, die jetzt im Großbetriebe preiswert herstellbare Phosphorsäure zunächst in feste, mahlbare Form überzuführen ohne Verminderung ihres Düngewertes. Wird z. B. eine Mischung von wäßriger Phosphorsäure mit Chlorkalium erhitzt, so entweicht neben Wasserdampf auch Salzsäure, und es bilden sich Kaliumphosphatgemische. Je nach dem Mischungsverhältnis der beiden Komponenten, der Höhe, 'Dauer und Art des Erhitzens, gegebenenfalls unter Zuführung von Wasserdampf, entstehen Monokaliumphosphat (K H2 P O4), Kaliummetaphosphat (K P 0s) und Kaliumpyrophosphat (K4 P2 07) bzw. Mischungen der vorgenannten Salze (vgl. z. B. deutsches Patent 66 976).
  • Für das vorliegende Verfahren ist es nun wesentlich, daß das zu verwendende Reaktionsprodukt . von Phosphorsäure auf Chlorkalium beim Erkalten erstarrt und dann leicht mahlbar ist. Es kann auch mehr oder weniger unverändertes Chlorkalium enthalten, wodurch lediglich das Verhältnis von P2 05 zu K2 O im fertigen Mischdünger eine Veränderung erfährt. Wird eine Mischung z. B. von 24.o Teilen H,PO4 (q.oo/pig) und 15o Teilen K Cl nur bis 25o° C erhitzt, so entsteht in der Hauptsache K H2 P 04, wobei etwa die Hälfte des K Cl unverändert bleibt. Bei Steigerung der Temperatur auf 30o bis 40o° C entsteht unter Wasserabspaltung größtenteils K P 0, und bei noch weiterem Erhitzen bis zum Schmelzen der Masse bei Gegenwart von Wasserdampf tritt durch das Metaphosphat eine weitere Zersetzung des noch vorhandenen Chlorkaliums ein unter Bildung von K4 P., O,. Die bei allen drei Stadien der Umsetzung entstandenen Reaktionsprodukte eignen sich, soweit sie im erkalteten Zustande mahlbar sind, zur Herstellung der Mischdünger aus Thomasschlacken.
  • Das nach vorstehend beschriebenem Verfahren erhaltene Kaliumphosphat bzw. die Mischung der verschiedenen Kaliumphosphate kann z. B. noch in glühendem oder geschmolzenein Zustande der Phosphatschlacke, die sich ebenfalls noch im Schmelzfluß oder glühendem Zustande befinden kann, zugemischt werden, worauf nachdem Erkalten die erstarrten Schmelzen usw. dann in bekannter Weise fein gemahlen werden. Man kann auch so verfahren, daß die bereits erstarrten Schmelzen mit den Alkaliphosphaten im gewünschten Verhältnis zusammen vermahlen werden oder daß auch Schlacken und Alkaliphosphat, jedes Produkt für sich, gemahlen und nachher dann die beiden Pulver im geeigneten Verhältnis vermischt werden. An Stelle von Kaliummeta- bzw. Kaliumpyrophosphaten können auch andere Alkalimeta- bzw. -pyrophosphate in gleicher Weise verwendet werden.
  • Ausführungsbeispiele Die zu den Versuchen benutzte Thomasschlacke enthielt i8,io % Gesamt-P2 0;,, 13,9011, waren zitronensäurelöslich==77,780%. Das Kaliummetaphosphat enthielt 41,68 % Gesamt-P2 05, davon 38,27 % zitronensäurelöslich - gi,85o/o, das Kaliumpyrophosphat hatte einen Gehalt von 38,27 0% Gesamt-P2 05, davon 37,85 % zitronensäurelöslich _-_ 98,04%.
  • Schmelze I. 90o Teile Thomasschlacke ioo Teile Kaliummetaphosphat wurden im Tiegel zusammengeschmolzen. Die Schmelze wies einen Gehalt von 2o,60 % zitronensäurelöslichem P.0. auf. Aus dem Komponenten berechnen sich 16,q.0 0/0.
  • Schmelze II. 88o Teile Thomasschlacke -}- 2o Teile K Cl + ioo Teile Metaphosphat im Tiegel zusammengeschmolzen bzw. gesintert. Die Schmelze wies einen Gehalt von 21,1i % P2 05 auf. Aus den Komponenten berechnen sich 16,13 0/0. .
  • Schmelze III. 90o Teile Thomasschlacke ioo Teile Kaliumpyrophosphat wurden im Tiegel zusammengeschmolzen bzw. gesintert. Die Schmelze ergab ein Produkt mit 19,7q.0/0 P2 05 (zitronensäurelöslich), berechnet wurden 16,37 0/0.
  • Durch Überhitzung besteht die Möglichkeit der Verflüchtigung von K2 O, was eine Erhöhung der P2 0, -Gehalte zur Folge hat.
  • Durch das vorliegende Verfahren wird also nicht nur eine Erhöhung des Phosphorsäuregehaltes der betreffenden Mischprodukte erreicht, sondern es tritt auch unter Umständen eine Verbesserung der Löslichkeit der Gesamtphosphorsäure bezüglich der Zitronensäurelöslichkeit ein, wie sich dies aus vorstehenden Beispielen ergibt. Ein Anteil des in der Thomasschlacke enthaltenen unlöslichen 'P2 05 wird nach dem Verfahren des Anspruches q. in zitronensäurelösliche Form übergeführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln aus Thomasschlacken bzw. Martinschlacken, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schlacken mit Alkalimeta-oder Alkalipyrophosphaten, insbesondere den Einwirkungsprodukten von Phosphorsäure auf Chlorkalium oder Chlornatrium in der Hitze, behandelt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die getrennt gemahlenen Schlacken und Alkalimeta- oder Pyrophosphate in beliebigem gegenseitigen Verhältnis gemischt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die ungemahlenen Schlacken mit den Alkalimeta- oder Pyrophosphaten vermischt und mit diesen gemeinsam vermahlen werden. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i ' und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die noch glühenden flüssigen Schlacken' mit den entsprechenden Mengen an Alkalimeta- oder Pyrophosphaten vermischt und nach dem Erkalten vermahlen werden.
DE1930591758D 1930-01-09 1930-01-09 Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus Thomas- oder Martinschlacke Expired DE591758C (de)

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