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Vorrichtung zum gewichtsmäßigen Sortieren von Gegenständen Vorrichtungen
zum Sortieren von Früchten, Eiern usw. nach Gewicht sind bereits mehrfach bekanntgeworden.
Dieselben kennzeichnen sich dadurch, daß verschiedene Laufgewichtswaagen, deren
Verschiebegewichte in Abhängigkeit von der Verschiebebewegung der Einzelwaagen verstellt
werden, nacheinander an verschiedenen, den Gewichtsklassen zugeordneten Sortierfächern
vorbeigeführt werden und die bei erreichtem Lastausgleich den gewogenen Gegenstand
in das zugehörige Sortierfach abwerfen. Die Einstellung der Verschiebegewichte erfolgt
dabei durch einzelne Führungskörper, die den - Gewichtskörper absatzweise auf dem
Waagebalken vor- oder rückbewegen. Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil auf,
daß zum Verschieben der Gewichte eine größere Kraft erforderlich ist, durch die
die Waage selbst stark beansprucht wird und daher in ihren Drehstellen sich leicht
verlagert bzw. verklemmt, so daß ein genaues Auswiegen der aufgelegten Gegenstände
nicht möglich ist. Infolge der absatzweisen Verschiebung des Laufgewichtes gerät
die Waage ständig in neue Schwankungen, so daß der Sortiervorgang erschwert wird.
Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung behoben werden.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Auswiegen von Gegenständen, bei welcher an sich bekannte Rollkörper als Laufgewicht
zur Anwendung kommen. Die Laufgewichte werden durch besondere Steuerorgane beeinflußt,
die unter der dauernden Einwirkung einer Steuerscheibe stehen. Gleichzeitig sind
den Sortierfächern besondere Steuerorgane zugeordnet, die das Abwerfen oder Ablegen
des gewogenen Körpers sicher und beschleunigt durchführen. Der Vorteil der neuen
Vorrichtung besteht darin, daß die Gewichtsverschiebung infolge der Verwendung von
Rollgewichten ohne wesentliche Beeinflussung der Waagebalken vor sich geht und daß
die Waagen bei jedem gewünschten Gewicht zum Ausschlagen gebracht werden können,
da die Gewichtsverschiebung kontinuierlich durchgeführt wird. Ferner besteht die
Möglichkeit, durch Verdrehen der oberen Steuerscheibe die Gruppierung der Gewichtsklassen
zu ändern, so daß die Gewichtsbelastung den jeweiligen auszuwiegenden Gegenständen
angepaßt werden kann.
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In der beiliegenden Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen Vertikalschnitt
durch eine Waage, die vorzugsweise zum Auswiegen von Früchten, Obst o. dgl. benutzt
wird.
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Abb.2 zeigt die Waageschale und Kippvorrichtung dieser Vorrichtung
in Vorderansicht, Abb. 3 die gleiche Einrichtung in Draufsicht.
Abb.
q. zeigt einen Vertikalschnitt einer Waage, die vorzugsweise zum Auswiegen von Eiern
dient, Abb. 5 eine Draufsicht derselben, Abb. 6 einen Schnitt nach Linie a-b, Abb.
7 einen Schnitt nach Linie c-d, Abb. 8 eine Einzelheit.
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Im einzelnen bezeichnet das Bezugszeichen i (Abb. i) eine Montageplatte
für die einzelnen Wiegeeinrichtungen usw., die zweckmäßig auf einem besonderen Tisch
o. dgl. angeordnet ist. Die Montageplatte i trägt eine Lagerwelle 2, die feststehend
angeordnet ist und eine Scheibe 3 trägt, deren umgebördelter Rand q. eine abgeschrägte
Kurvenfläche 5 besitzt. Die einzelnen Wiegevorrichtungen 6 sind vermittels einzelner
Tragbolzen 7 auf einer Lagerplatte 8 angeordnet, die unter Zwischenschaltung eines
Triebrades 9 von einer Schneckenwelle io o. dgl. gedreht wird. -Die Wiegevorrichtungen
bestehen aus Lenkerarmen i i, die mit einer Gewichtsbelastung i2 sowie mit Gleitrollen
13 ausgerüstet sind. Die Gewichtsrollen 12 belasten einen um 14 schwenkbaren Waagebalken
15, der mit einer an sich bekannten Parallelführung 16, 17 versehen ist.
Der aufrechtstehende Teil 16 des Parallelogramms dient zum Einsetzen der Waageschalen
18, die unter Zwischenschaltung eines Bügels i9 und eines Lagerstückes :2o um derr
Bolzen 21 drehbar und nach unten kippbar gelagert sind. Jeder Teil 16 ist mit einem
besonderen Anschlag 22 versehen, der ein Überschlagen der Lastschale nach oben verhindert.
Die einzelnen Lastschalen sind durch einen Bügel 23 gesperrt, der um ein Lager 2¢
schwingt und mit einem Anschlag 25 versehen ist. Auf der Montageplatte i oder auf
einer Hilfsplatte, die ebenfalls feststeht, sind besondere Weichenstücke 26 angeordnet.
Dieselben erhalten eine solche Höhenlage, daß die Anschläge 25 der Auslöser 23 bei
nicht genügend belasteter Waagschale 18 über diese Stücke 26 hinweggleiten.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Die
Früchte o. dgl. werden von Hand oder mechanisch auf die Waageschalen 18 der Wiegeeinrichtung
15, 16, 17 aufgelegt und durch diese durch die Drehbewegung des Tisches 8
mitgeführt. An der Drehbe-vegung der Wiegeeinrichtungen nehmen die Steuerarme i
i mit ihren Rollen 13 teil, wobei die Gewichtsrollen 1:2 durch die Schleifrollen
13 entsprechend der feststehenden Kurvenscheibe q. auf dem Waagebalken 15 verschoben
werden (s. die punktierte Stellung der Abb. i).
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Die Gewichtsverschiebung findet so lange statt, bis das Gewicht der
aufgelegten Frucht o. dgl. das Gewicht der Rolle 12 übersteigt, -wodurch das Waagengestänge
15, i6, 17 nach unten gedrückt wird und der Anschlag 25 des Auslösers 23 dadurch
zum Anschlagen gegen die Weichen 26 kommt. Die Weiche 26 bewegt den oberen Teil
des Armes 23 nach unten, so daß hierdurch das belastete Lagerstück 2o mit der Schale.r8
auskippen kann und die Frucht abgelegt wird. Die Gruppierung und Anordnung der Weichen
26 erfolgen so, daß dieselben ganz bestimmten Stellen der Kurvenscheibe 5 entsprechen,
so daß die Früchte o. dgl. einer bestimmten Gewichtsklasse auch an einer bestimmten
Stelle der Drehbewegung abgelegt werden. Nach dem Passieren der Weiche 26 fällt
sowohl der Hebel 23 durch seine Gewichtsbelastung wie auch das Lagerstück
2o in ihre in der Zeichnung dargestellte Ruhestellung zurück, so daß die Waagenschale
18 aufs neue belastet werden kann.
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Zum Verwiegen von Eiern oder anderen empfindlichen Gegenständen verwendet
man zweckmäßig die Vorrichtung nach Abb. 4.
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Im einzelnen bezeichnet das Bezugszeichen 27 die Montageplatte für
die einzelnen Wiegevorrichtungen usw., die zweckmäßig in der Mitte eines Aufgabe-
und Verteilertisches 28 angeordnet ist. Auf der Platte 27 ist eine stehende Welle
29 gelagert, die eine Kurvenscheibe 30 trägt und gleichzeitig die Achse eines
Drehorgans 31 bildet. An dem Organ 3 1 ist ein Bodenkranz 32 befestigt, auf
welchem vermittels der Lagerstücke 33 mehrere z. B. U-förmig ,gebogene Waagebalken
3d. kippbar gelagert sind. Jeder Waagebalken 3q. steht unter der Gewichtsbelastung
einer Rolle 35, die durch einen Arm 36 an einen um das Lager 37 schwenkbaren Arm
38 angelenkt ist. Die einzelnen Arme 38 weisen Schleifrollen 39 auf, die bei jeder
Winkelstellung der Arrne 38 unter Vermittlung einer Feder 38' an der Kurvenscheibe
3o anliegen. Zum Auflegen der ,Eier -wiesen die einzelnen Balken Einkerbungen ¢o
auf, die so geflacht sind, daß beim Ausschlagen der Waagebalken die Eier entsprechend
Abb.7 auf die schrägen Leisten ¢i der Wangenklötzchen 4.2 ruhen und dadurch zum
Abrollen auf den Tisch 28 kommen. Das Freihalten der Tischflächen vor den Waagebalken
erfolgt durch Streifer ¢3, die bei ihrer Drehung die abrollenden Eier o. dgl. auf
dem Tisch gleich Weiterdrücken, so daß . die erforderlichen Flächen zum Abrollen
der Eier immer freiliegen. Das Ausschlagen der Waagebalken kann dadurch beschleunigt
werden, daß unterhalb der Balken und zweckmäßig auf der Platte 27 feststehende Weichenstücke
44 vorgesehen sind, während die Balken mit einem Finger .a.5 o. dgl. ausgerüstet
werden, die entsprechend der Belastung der Balken 34 entweder vor oder hinter den
Weichen 44 gleiten (Abb. 8), so daß die durch das Eigewicht eingeleitete
Kippbewegung
des Balkens durch die Weiche beschleunigt beendet wird. Die beschleunigte Kippbewegung
wird durchgeführt, um jedes Ei mit Sicherheit vor dem Tischfeld zum Abrollen zu
bringen, das der entsprechenden Gewichtsklasse vorbehalten ist.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Die Eier o. dgl.
werden von Hand oder mechanisch innerhalb des Feldes 46 auf die Waagebalken 34 gelegt
und durch diese mitgeführt. An der Drehbewegung der Waagebalken nehmen die Steuerarme
38 teil, wobei die Gewichtsrollen 35 infolge des Anliegens der Schleifrollen 39
an der feststehenden Kurvenscheibe 30 entsprechend auf dem Waagebalken verschoben
werden (s. rechte und linke Stellung in Abb. 4.). Die Gewichtsverschiebung findet
so lange statt, bis das Gewicht des aufgelegten Eies das Gewicht der Rolle 35 übersteigt,
wodurch der Waagebalken nach unten ausschlägt und das Ei zum Abrollen bringt. Jede
Waage dient also zum Aussondern aller Gewichtsklassen, wobei die Eier aber mit Sicherheit
auf der Tischplattenfläche abgelegt werden, die der dem Ei entsprechenden Gewichtsklasse
vorbehalten ist.
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Die beschriebenen Vorrichtungen können im Rahmen der wesentlichen
Erfindungsmerkmale mannigfach abgeändert werden. So kann man z. B die Vorrichtungen
so gestalten, daß die Waagen feststehen und an Stelle dieser der Tisch und die Kurvenscheibe
gedreht werden. Ferner besteht konstruktiv die Möglichkeit, die Waagen reihenmäßig
anzuordnen, wobei alsdann die Kurvenscheibe als Kurvenschiene ausgebildet würde,
während die Waagen und ihre zugehörigen Gewichtsbelastungen als endlose Ketten angeordnet
würden.