DE5910C

DE5910C - Ausgufsvorrichtung

Info

Publication number: DE5910C
Application number: DENDAT5910D
Authority: DE
Original assignee: J. LUCKHARDT in Berlin

Description

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims

1878.

'Klasse 64.

JOHANNES LUCKHARDT in BERLIN. Ausgursvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. December 1878 ab.

Vorliegende Vorrichtung bezweckt, Flüssigkeiten aus geschlossenen Gefäfsen auszugiefsen und das Ueberlaufen der zu füllenden Behälter zu vermeiden.

Wie auf beiliegender Zeichnung Fig. 1 in der Ansicht, Fig. 2 im Längsschnitt, Fig. 3 im Querschnitt dargestellt, besteht der Apparat aus einer Röhre A, welche durch einen Kork B oder in sonst geeigneter Weise an dem Flüssigkeitsbehälter befestigt werden kann.

Dieses Rohr ist der Länge nach durch eine Scheidewand α in zwei Abtheilungen getheilt, von denen die eine b dem Austritt der Flüssigkeit, die andere c aber, welche etwas enger gehalten werden kann, dem Eintritt der Luft in den Behälter dient.

Setzt man den Apparat in Thätigkeit, Fig. 7, so hat zwar die Flüssigkeit das Bestreben, sich durch beide Kanäle zu ergiefsen, allein diejenige Abtheilung, welche sich am schnellsten füllt, gewinnt durch die alsdann darin stehende höhere Flüssigkeitssäule den Ueberdruck und saugt nun constant durch die andere Abtheilung die erforderliche Luftmenge ein. Diese hat nicht nöthig, die austretende Flüssigkeit zu durchdringen, letztere strömt vielmehr in einem ruhigen Strahl aus.

Es ist zweckmäfsig, den für den Lufteintritt bestimmten Kanal an seinem in die Flasche ragenden Ende etwas zu verengen, Fig. 2.
• Infolge dessen wird sich diese Abtheilung niemals ganz füllen, weil mehr ab- als zufliefsen würde, und der darin herrschende geringere Druck sichert stets das Ausfliefsen durch den anderen Kanal.

Die zum Ausfliefsen der Flüssigkeiten bestimmte Abtheilung kann auch beim Eintritt etwas ausgeschnitten sein, Fig. 5, wodurch der Eintritt der Flüssigkeit in den Kanal b erleichtert wird.

Erreicht das Niveau der ausgegossenen Flüssigkeit die Ausflufsöffnung des Rohres, Fig. 8, so sperrt sich der Luftzutritt ab und das Ausfliefsen hört auf. Diese Eigenschaft kann beim Einschenken in Gläser und dergl. vortheilhafte Anwendung finden, namentlich aber beim Füllen der oft undurchsichtigen Vasen von Petroleumlampen.

Anstatt der Scheidewand kann man auch zwei nebeneinanderliegende, Fig. 9, oder zwei ineinandersteckende Röhren, Fig. 6 und 10, anwenden, welche in gleicher Weise Aus- und Eintritt von Flüssigkeit bew. Luft vermitteln. Auch kann man einen Wirbelhahn einschalten, bei dem die Durchbohrung des Konus dann mit den Abtheilungen der Röhre correspondiren mufs.

Patent-An s ρ ruch:

Eine Ausgufsvorrichtung für Flaschen und geschlossene Gefäfse, bestehend aus einem Rohr in gebogener oder gerader Form, welches der Länge nach durch eine Scheidewand in zwei Abtheilungen getheilt ist, von denen die eine zum Austritt der Flüssigkeit, die andere zum Eintritt der Luft dient, wobei der Querschnitt des Rohres rund, oval oder eckig, sowie das Material beliebig sein kann, sowie die beiden in Fig. 9 und 10 veranschaulichten Modificationen der Ausgufsvorrichtung.