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Auswertegerät für Aufnahmen aus Luftfahrzeugen Es sind bereits Auswertegeräte
für Aufnahmen aus Luftfahrzeugen bekannt, bei denen mehrere (im allgemeinen aber
nur zwei) Bildwerfer an einem gemeinsamen Tragbalken bewegbar gelagert sind.
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Um mittels eines solchen Geräts einen größeren Geländestreifen ohneUnterbrechung
durch Neuorientierung von Bildern vermessungstechnisch bearbeiten zu können, wird
das Gerät nach der Erfindung so ausgebildet, daß der Tragbalken drei oder mehr derselben
Reihe von nacheinander aufgenommenen Bildern zugehörige Kammersysteme trägt und
zusammen ,mit diesen allseitig einstellbar ist, zu dem Zwecke, eine größere Anzahl
von Bildern der Reihe gemeinsam orientieren zu können. Dabei muß die Lagerung der
Kammersysteme an dem Tragbalken so beschaffen sein, daß jedes Bild gegenüber dem-
Tragbalken noch in üblicher Weise für sich orientiert werden kann. Empfehlenswert
ist es außerdem, das Bildformat der Kammersysteme kleiner zu wählen als das der
Aufnahmekammern.
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Um einen Geländeabschnitt aus Lichtbildern, die in mehreren nebeneinanderliegenden
Streifen aus der Luft aufgenommen sind, entsprechend bearbeiten zu können, werden
zweckmäßig mehrere solcher Tragbalken vorgesehen, von denen jeder auf einem besonderen
Gestell gelagert ist. Diese Gestelle der verschiedenen Tragbalken sind gegeneinander
einstellbar. Um nach richtiger gegenseitiger Orientierung der Kammersysteme sämtlicher
Tragbalken dem durch die Bilder der Kaminersysteme bestimmten Raumbild des Geländeabschnitts
eine bestimmte Orientierung im Raum erteilen zu können, empfiehlt es sich, alle
Gestelle auf ein und demselben Tragkörper zu lagern, der zur gemeinsamen Orientierung
sämtlicher vorgesehenen Kammersysteme einstellbar gelagert ist.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht auf die
Vorrichtung nach Abb. i, Abb.3 die Lagerung einer Projektionskammer in einem senkrechten
Schnitt und in größerem Maßstabe und Abb. q. eine Draufsicht auf die Einrichtung
nach Abb. 3.
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Eine ebene Tragplatte i ist mittels dreier Füße 2, 3, q. auf einer
Grundplatte 5, die ein als Projektionsfläche dienendes Zeichenblatt 5u trägt, einstellbar
so gelagert, daß ihr durch Verstellen der Füße eine beliebige Neigung innerhalb
gewisser Grenzen gegenüber der Grundplatte 5 erteilt werden kann. Die Tragplatte
i trägt zwei Gestelle, die je drei Säulen 6, 7, g bzw. 9, io, ii enthalten. Die
Säulen 6 und 7 bzw. 9 und io sind durch einen Quersteg 12 bzw. 13 miteinander
verbunden, dessen Abstand von der Tragplatte i mit Hilfe von Querbohrungen in den
Säulen absatzweise verändert werden kann. Die feste Verbindung zwischen den drei
Säulen jedes
Gestells wird durch einen Tragbalken i4. bzw. 15 hergestellt,
der einerseits mit dem zugehörenden Quersteg i2 bzw. 13 fest verbunden ist und anderseits
in eine der Querbohrungen der Säule 8 bzw. i i eingelegt werden kann. Sämtliche
Säulen ruhen auf der Tragplatte i mit Hilfe von Füßen; durch deren Verstellen jede
Säule gegenüber der Tragplatte i nach der Höhe fein eingestellt werden kann. Jeder
der beiden Tragbalken 14 und 15 ist in der Längsrichtung mit einer Zahnstange 16
bzw. 17 und mit einer Schneide i8 bzw. 19 ausgestattet. Auf jede der beiden Schneiden
können an beliebiger Stelle Halter 2o für je eine Projektionskammer so aufgesetzt
werden, daß beim Aufsetzen ein an dem Halter 2o mittels einer Welle 21 drehbar gelagertes
Ritzel 22 (Abb. .I) zum Eingriff in die zugehörende Zahnstange 16 bzw. 17 kommt.
Das Ritzel 22 kann mittels eines Triebknopfes 23 gedreht werden, wodurch dem Halter
20 eine Einstellung längs des zugehörenden Tragbalkens 14 bzw. 15 in ,der Richtung
X-X erteilt wird. An dem Halter 2o ist in einer Schwalbenschwanzführung 24. ein
Schlitten 25 (Abb. 3) in einer Richtung Y-Y verschieblich gelagert, die auf der
Verschiebungsrichtung X-X senkrecht steht. Mittels eines Triebknopfes 26 und einer
Gewindespindel 27, deren Achse in der Verschiebungsrichtung Y-Y liegt und die in
ein Mutterstück 28 des Halters 2o eingreift, kann der Schlitten 25 gegenüber dem
Halter 2o verschoben werden. An dem Schlitten 25 ist ein Schlitten 29 in einer Richtung
Z-Z verschieblich gelagert, die auf den Verschiebungsrichtungen X-X und Y-Y senkrecht
steht. An dem Schlitten 29 ist eine Gewindespindel 3o drehbar gelagert, deren Achse
in der Verschiebungsrichtung Z-Z liegt und die in ein Mutterstück 31 des Schlittens
25 eingreift. Durch Verdrehen der Gewindespindel 30 mittels eines Triebknopfes
32 kann der Schlitten 29 gegenüber dem Schlitten 25 verschoben werden. An dem Schlitten
29 ist ein Ringkörper 33 um eine Achse U-U (Abb. q.) drehbar gelagert, die in der
Verschiebungsrichtung Z-Z liegt. Zum Drehen des Ringkörpers 33 gegenüber dem Schlitten
29 dient ein Triebknopf 3¢, dessen Drehungen mittels eines Schneckengetriebes 35,
36 (Abb. 3) auf den Ringkörper 33 übertragen werden. In dem Ringkörper 33 ist ein
Lagerkörper 37 um eine Achse V-h drehbar gelagert, die die Drehachse U-U im Punkte
M (Abb. 3) senkrecht schneidet. Zum Drehen des Lagerkörpers 37 gegenüber dem Ringkörper
33 dient eine Schraube 38, die in einen Ansatz 39 des Lagerkörpers 37 eingreift
und sich gegen eine Ansatzplatte q.o des Ringkörpers 33 stützt. Eine Feder q.oa
zwischen dem Ansatz 39 und der Ansatzplatte 40 sorgt dafür, daß die Schraube 38
dauernd an der Ansatzplatte q.o anliegt. An dem Lagerkörper 37 ist eine Projektionskammer
4.1 um eine Achse W-W drehbar gelagert, die die Drehachse 1-V im Schnittpunkt 111
senkrecht schneidet. Das Objektiv 42 der Kammer hat eine solche Lage, daß seine
optische Achse mit der Drehachse TY-W zusammenfällt und sein optischer Mittelpunkt
im Schnittpunkt ihI liegt. Mit 43 ist eine Glasplatte bezeichnet, die mit einer
in der optischen Achse des Objektivs 42 liegenden Mittelmarke 44 versehen ist. Auf
dieser Glasplatte muß die zu projizierende Bildplatte45 mit ihrer Schichtseite so
aufliegen, daß derjenige Punkt 4.6 der Bildplatte mit der Mittelmarke 4.4 zusammenfällt,
der dem Schnittpunkt der Achse des Objektivs der Aufnahmekammer mit der Schichtseite
der Aufnahmeplatte entspricht. 47 ist der Kondensor der Projektionskammer, .41 und
48 eine zur Beleuchtung dienende Glühlampe. Gegenüber dem zugehörenden Tragbalken
14 bzw. 15 kann nach obigem jede Projektionskammer d i in den drei aufeinander senkrecht
stehenden Richtungen X-X, Y-Y und Z-Z verschoben und um die drei paarweise aufeinander
senkrecht stehenden Achsen U-U, h-h und W-TV verdreht werden, so daß jeder Bildplatte
4.5 jede erforderliche Lage erteilt werden kann.
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Um die Bilder einer Reihenaufnahme auswerten zu können, sind nicht,
wie in der Zeichnung der Einfachheit halber angenommen ist, nur zwei, sondern so
viele Projektionskammern 4.1 an dem von größerer Länge als in der Zeichnung zu wählenden
Tragbalken 14 aufzuhängen, wie Aufnahmen einer Reihe vorliegen. Diese Kammern sind
einerseits durch Verschieben gegenüber dem Tragbalken so einzustellen, daß die Achsenschnittpunkte
111 die gleiche Lage zueinander haben, die die optischen Mittelpunkte der Aufnahmekammern
in den Zeitpunkten der Aufnahmen zueinander hatten, und andererseits durch Verdrehen
so, daß die Bildplatten die gleiche Lage zueinander haben, die die entsprechenden
Aufnahmeplatten in den Zeitpunkten der Aufnahme zueinander hatten. Alsdann sind
noch der Quersteg 12 und der Tragbalken ia in diejenigen Querbohrungen der Säulen
6, 7 und 8 einzustellen, deren Abstände von dem Zeichenblatt 5a der bei der Aufnahme
vorliegenden Flughöhe am besten entsprechen, und ist ferner noch dem Tragbalken
14. durch Verstellen der Füße der Säulen 6, 7 und 8 die Feineinstellung gegenüber
dem Zeichenblatt 5a zu erteilen.
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Sind Bilder auszuwerten, die durch Aufnahme beim Überfliegen eines
Geländeabschnitts auf zwei oder mehr nebeneinanderliegenden
Flugstreifen
zustande gekommen sind, so sind die Projektionskammern, die dazu bestimmt sind,
die Bilder der ersten bzw. zweiten Fluglinie zu projizieren, gegenüber dem Tragbalken
14 bzw. 15 in die erforderliche Lage zu bringen. Alsdann sind die Gestelle 6, 7,
8 und 9, io, ii zueinander so zu orientieren, daß die Tragbalken zueinander richtig
liegen. Darauf ist die Tragplatte i durch Verstellen der Füße 2, 3 und q. so zu
orientieren, daß die Kammern zum Zeichenblatt 3a richtig liegen.