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Einrichtung zum Zusammenbau optischer Instrumente Es sind bereits
Einrichtungen zum Zusammenbau optischer Apparate bekannt geworden, welche aus einem
Satz. verschiedener optischer Teile, wie Linsen, Blenden, Spiegel u. dgl., und einem
Satz mechanischer Verbindungs- und Halteteile, wie Fußteile, Röhren, Ringe u. dgl.,
bestehen. Diese optischen und mechanischen Teile sind derart bemessen und ausgestattet,
daß sich aus ihnen verschiedene optische Apparate leicht und schnell lösbar zusammensetzen
lassen.
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Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art geschieht die Verbindung
der optischen und mechanischen Teile jedoch im wesentlichen durch Hülsen oder Rohre
oder durch einfaches Ineinanderlegen der Teile. Es ist auch bekannt, die miteinander
zusammenzusetzenden Teile durch kleine Schrauben in einer bei der Konstruktion der
Einzelteile bestimmten und vorgesehenen Lage gegeneinander unverschiebbar festzuhalten.
Bei allen bisher bekannten modellmäßigen Einrichtungen jedoch geschah die gegenseitige
Einstellung der zusammengesetzten Teile zueinander lediglich durch Verschiebung
von Hand. Diese einfache Art der Einstellung ist für praktisch brauchbare optische
Apparate durchaus unzureichend.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die Mängel der bekannten Einrichtungen
beseitigt. Erfindungsgemäß ist die Einrichtung zum Zusammenbau der optischen Apparate
mit einem Satz von mit Befestigungsmuttern zusammenarbeitenden Schraubenspindeln
versehen, die zum Befestigen und gegenseitigen Einstellen der Halteteile dienen
und die in sie mit Spiel umfassende Aussparungen der Halteteile eingreifen.
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Der durch diesen Erfindungsgedanken erzielte technische Fortschritt
besteht vor allem darin, daß die Schraubenspindeln in einfachster Weise eine sehr
genaue gegenseitige Einstellung der einzelnen mechanischen und optischen Teile der
Einrichtung ermöglichen. Die mittels der Schraubenspindeln zusammengefügten Apparate
besitzen infolgedessen eine hohe Empfindlichkeit und Einstellgenauigkeit, so daß
sie ebenso wie die üblichen fertigen Präzisionsinstrumente zur Anstellung von wissenschaftlichen
Versuchen usw. verwendet werden können. Weiterhin erleichtern die Schraubenspindeln
die Zusammenstellung und Lösung der einzelnen Teile, während die Schraubenmuttern
andererseits eine unbeabsichtigte Verstellung der eingestellten Teile verhindern.
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Durch die Anordnung eines mehr oder weniger weiten Spieles zwischen
den Aussparungen der Teile und den in diese Aussparungen eingreifenden Schraubenspindeln
wird eine weitere Erhöhung der Einstellbarkeit erreicht, da ein solches Spiel eine
gegenseitige AYialverschiebung oder Verdrehung der einzelnen Teile vor der endgültigen
Befestigung gestattet, welche beim praktischen Gebrauch der Apparate sehr vorteilhaft
ist. Die Befestigungsmuttern ermöglichen sodann nach Einstellung der gewünschten
Lage eine sichere Befestigung der Teile.
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Die zu der Einrichtung gehörenden optischen und mechanischen Teile
können in der verschiedensten Weise ausgebildet sein. Gemäß einer
besonders
zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind außer einer Mehrzahl von mit einem
Lochkreis versehenen Metallringen sowie einem oder mehreren, mit mindestens zwei
Löchern zur Aufnahme der Schraubenspindeln versehenen Fußteilen ein eine Schraubenspindel
mittels eines Schlitzes verschiebbar umfassender Halter vorgesehen, der zur Aufnahme
einer Glühbirne eingerichtet ist. Natürlich können bei der Einrichtung alle sonstigen
bekannten mechanischen Halteteile und Hilfsteile verwendet werden, wie z. B. Spaltringe,
Klammern, genutete Stangen, durchsichtige oder undurchsichtige Rohre, Sperrorgane
usw.
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Die optischen Teile bestehen in der Hauptsache aus Linsen, Spiegeln,
Platten und Scheiben. Im allgemeinen besitzen diese optischen Teile eine festgelegte
Größe, so daß sie in die Spaltringe, Klammern, Gummibänder u. dgl. passen und in
den Halteteilen auswechselbar sind.
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Die Brennweiten der Linsen und sphärischen Spiegel können so gewählt
werden, daß eine verhältnismäßig geringe Anzahl von diesen Teilen zur Konstruktion
mannigfaltiger Formen und Arten von optischen Apparaten genügt. Nicolsche Prismen,
Plattensäulen, Mikrometerokulare und ähnliche Teile lassen sich den Halteteilen
leicht mit Hilfe von Hilfsteilen der oben beschriebenen Art anpassen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand einiger Apparatmodelle
und Einzelteile der Einrichtung beispielsweise veranschaulicht. Im folgenden werden
die einzelnen Figuren der Zeichnung nacheinander erläutert. Selbstverständlich beschränkt
sich die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung jedoch keineswegs auf die in der Zeichnung
dargestellten Apparate, sondern es läßt sich eine große Anzahl verschiedener optischer
Gegenstände und Apparate mit Hilfe der erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung
zusammensetzen.
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In Fig. i ist ein bekannter Halteteil 5 veranschaulicht, welcher die
Form eines mit einem Lochkreis versehenen Ringes 2 besitzt. Der Ring 2 ist mit einem
Flansch i versehen, welcher Löcher und Schlitze oder sonstige Aussparungen aufweist.
Auf seiner Außenseite trägt der Ring :z ein Gewinde 3, während auf der Innenseite
des Ringes ein vorspringender Ringsims q. angeordnet ist. Beiderseits des Ringsimses
.4 können Teile, wie Linsen, Scheiben, Sperrorgane usw., in den Ring eingesetzt
und erforderlichenfalls mit Hilfe eines bekannten Spaltringes befestigt werden.
Ebenso kann der Ringsims zum Halten eines Rohres o. dgl., beispielsweise Fig. g,
benutzt werden. Mit Hilfe des Gewindes 3 werden an dem Ring 2 mit entsprechendem
Gewinde versehene Teile befestigt, beispielsweise gemäß Fig. g ein Okular. Die Kante
des Flansches i ist vorteilhaft verschiedenartig ausgebildet. Beispielsweise ist
die Kante mit einem Rand versehen, so daß sie mit rohrförmigen Teilen o. dgl. zusammenpaßt,
oder es sind an der Außen- oder Innenseite des Ringes Vorsprünge oder Gewinde o.
dgl. vorgesehen. Wesentlich ist, daß der Haltering mit Aussparungen, Löchern, Schlitzen,
Ausschnitten o. dgl. versehen ist, in welche eine oder mehrere Schraubspindeln eingreifen
können. Die Aussparungen des Halteringes sind derart bemessen, daß zwischen ihnen
und den Schraubspindeln etwas Spiel voihanden ist.
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In Fig.2 ist ein dreifußartiger Ständer veranschaulicht, welcher aus
dem Haltering 5 gemäß Fig. i und drei Schraubenspindeln 6, 7, 8 zusammengesetzt
ist. Auf den Ringsims des Halteringes läßt sich eine Linse mit passender Brennweite
setzen, so daß ein einfaches Vergrößerungsglas entsteht. Durch Drehung der auf den
Schraubenspindeln sitzenden Befestigungsmuttern kann eine beliebige Einstellung
des Halteringes erzielt werden. Der Dreifuß läßt sich auch als Träger eines Glasprismas
verwenden, um ein einfaches Spektroskop zu bilden. Ferner kann er zum Tragen einer
Kugel für Schatten- oder Spiegelungsversuche, zur Befestigung von Bildern für Projektionsapparate
und für sonstige Zwecke dienen.
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Fig. 3 zeigt, wie der Dreifuß gemäß Fig. 2 in einen Ständer für eine
Platte oder einen Planspiegel io umgewandelt werden kann, deren Neigung gegen die
Vertikale mit Hilfe von Muttern 13, i4., 15, welche auf Schraubenspindeln 16, 17,
18 angeordnet sind, einstellbar ist. Eine ähnliche Anordnung ist verwendbar zur
Ablenkung von Lichtstrahlen durch einen Winkelspiegel o. dgl. für Periskope, Fernrohre,
Suchgläser, Projektionsapparate u. dgl.
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In Fig. q. ist ein Halter für eine Glühbirne veranschaulicht. Der
Halter besteht aus einer Fassung 2o und einem geschlitzten Streifen 21. Der Halter
kann in einer beliebigen Stellung längs einer Schraubenspindel befestigt werden,
wie dieses in Fig. 7 und io gezeigt ist. Ein Teil des Streifens 2i kann senkrecht
zu dem übrigen Streifenteil abgebogen sein, oder der Streifen kann auch über die
Fassung 2o der Lampe hinaus verlängert sein.
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Fig.5 zeigt ein Objektiv, welches von einem Haltering gemäß Fig. i
getragen ist. Das Objektiv ist mit Innengewinden 23, 24 versehen. In das Gewinde
24 ist ein Linsentubus 25 von der einen oder anderen Seite angeschraubt. Die Ausbildung
dieses Objektivs ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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Fig. 6 zeigt ein einfaches, starkes Mikroskop, das aus einem vierfüßigen
Ständer ähnlich dem Dreifuß gemäß Fig. 2 und dem Objektiv gemäß Fig. 5 besteht.
Der Haltering 5 ist in diesem Falle vorteilhaft mit Schlitzen versehen, um einen
1Iikroskopschieber oder -schlitten ansetzen zu können.
Fig. ; zeigt
eine Zusammenstellung von Teilen zu einem einfachen Vergrößerungsglas, welches zur
Prüfung von Teichlebewesen dient, die in einem als Aquarium dienenden Beobachtungsglas
3o enthalten sind. Mit Hilfe einer Lampe 32, deren Licht mittels einer matten Celluloidscheibe
31 zerstreut wird, ist eine künstliche Beleuchtung des Objekts geschaffen. In dem
oberen Haltering 5 ist eine Linse angeordnet, welche mit Hilfe eines Spaltringes
in ihrer Lage gesichert ist.
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Aus Fig. 7 ist besonders deutlich ersichtlich, wie ein oder mehrere
mechanische Halteteile in kontinuierlich veränderlichen Höhen und in jedem beliebigen
Abstand voneinander angeordnet und eingestellt werden können, indem die Halteteile
auf Schraubenspindeln 28, 29 angeordnet sind. Der unterste Haltering dient gleichzeitig
als Träger für den ganzen Apparat. E5 kann aber auch ein besonderer Haltefuß verwendet
werden, wie beispielsweise Fig. 8 zeigt. Durch Verdrehung der Befestigungsschrauben
sind die Halteringe in beliebiger Weise längs den Schraubenspindeln verschiebbar.
Ferner sind die Halteteile dank des in den Aussparungen der Halteteile vorgesehenen
Spieles nach Lockerung der Befestigungsschrauben quer zu den Schraubenspindeln vierdrehbar.
In jedem Falle ist eine beliebig genaue Feineinstellung des Apparates möglich.
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In Fig. 8 ist ein Fußteil 52 (Fig. 9, zo) veranschaulicht, welcher
mit mindestens zwei Löchern 36, 37 zur Aufnahme von Schraubenspindeln versehen ist.
In der diese Löcher aufweisenden Fläche 34 ist ferner ein Loch 35 vorgesehen, welches
beispielsweise einen solchen Durchmesser besitzt, daß es mit dem äußeren Gewinde
des Halteringes 5 zusammenpaßt. Das Loch 35 ist vorteilhaft etwas weiter als dieses
Gewinde, so daß der Ringteil des Halteringes 5 durch das Loch hindurchgeschoben
werden kann. Die Flächen und Kanten des Fußteiles können in beliebiger Weise ausgestaltet
sein. Beispielsweise sind die Kanten 44, 45 gemäß Fig. 9 zu Flanschen geformt oder
zu sonstigen in der Zeichnung nicht dargestellten Einbiegungen gebogen. Fig. 8 zeigt
ferner, daß besondere Einbiegungen 38, 39, 46, 47, 48, 49, 50, 51 vorgesehen sind,
so daß sich entsprechende Platten zwecks Bildung eines Gehäuses in diese Einbiegungen
gleitend einführen lassen. Diese eingeschobenen Platten sind entweder transparent,
halbtransparent oder undurchsichtig. Ferner ist vorteilhaft jede Fläche des Fußteiles
52 mit zusätzlichen Ausschnitten, Ausnehmungen, Einbiegungen, Vorsprüngen u. dgl.
versehen, so daß sich andere Teile des Apparates mit demselben in Verbindung bringen
lassen. An Stelle der Verwendung von Gleitplatten bei dem Fußteil 52 können auch
Gehäuseteile mit allseitig festen Seitenwänden verwendet werden. Diese Ausbildung
des Fußteiles ist aber nicht Gegenstand der Erfindung.
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Fig. 9 stellt ein zusammengesetztes Mikroskop dar, welches aus bereits
beschriebenen Teilen in Verbindung mit einem Okular 53, einem undurchsichtigen Rohr
54 und einer Scheibe mit einem kleinen Loch 55 zusammengesetzt ist. Das Okular enthält
zwei plankonvexe Linsen, welche mit Hilfe von Spaltringen in ihrer Lage festgehalten
sind. Bei der dargestellten Form des Mikroskops ist die Verwendung eines Rohres,
welches in einem anderen Rohr gleitet, vermieden, während dennoch jede erforderliche
Einstellung in einer viel weniger kostspieligen Weise ermöglicht ist.
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Das in Fig. 9 veranschaulichte Mikroskop läßt sich in ein Projektionsmikroskop
oder in einen Apparat zur Mikrophotographie umbauen, indem eine Lampe und ein Kameragehäuse
in entsprechenden Stellungen in bezug auf das Mikroskop angeordnet werden. Dies
geschieht unter Verwendung von Schraubenspindeln und des in Fig. 4 dargestellten
Lampenhalters; hierzu muß das Kameragehäuse mit Ausschnitten von der Art der Löcher
35, 36, 37 (Fig. 8) versehen sein.
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Fig. zo veranschaulicht eine Zusammenstellung von verschiedenen Teilen
zur Sichtbarmachung eines vergrößerten Abbildes eines Bildes, welches auf einem
durchscheinenden Schieber 57 vorgesehen ist. Wenn die Halteringe 5 nicht zu weit
voneinander entfernt sind, so wird das Abbild sichtbar gemacht, indem man waagerecht
in den Spiegel zo blickt. Wenn die Halteringe weiter voneinander entfernt sind,
so wird das Abbild auf einen Schirm prbjiziert. In diesem Falle ist es zweckmäßig,
undurchsichtige Scheibenplatten in die Einbiegungen des Fußteiles einzusetzen, um
das zerstreute Licht abzufangen, oder es wird ein Gehäuse von ähnlicher Konstruktion
wie der Fußteil, jedoch mit undurchsichtigen Seitenwänden, benutzt.
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Ähnliche Apparate können für die Projektion von undurchsichtigen Bildern
und Gegenständen verwendet werden. In diesem Falle muß die Lampe jedoch so angeordnet
werden, daß sie den Gegenstand oder das Bild von oben beleuchtet, und die matte
Celluloidscheibe 31 muß hierbei entfernt werden.
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In entsprechender Weise können noch andere optische Apparate mit Hilfe
der Einrichtung gemäß der Erfindung zusammengebaut werden.