-
Überwachung der Maschinenleistung von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Maschinenleistung
von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen des Druckereibetriebes.
-
Zur Überwachung der Maschinenleistung von Schriftsetzmaschinen hat
man bereits eine Kontrolleinrichtung an der Maschine vorgesehen, die aus einem Zählwerk
besteht und die Anzahl der zu einer oder mehreren Zeilen benötigten Schriftzeichen
bzw. der in einer Setzmaschine hergestellten Zeilen feststellt.
-
Andererseits ist es auch bekannt, die fertiggestellte Schriftzeile
auf einem Papierstreifen abzudrucken, um Korrekturabzüge zu erhalten. Mit diesen
beiden Einrichtungen können jedoch lediglich. die Maschinen- und Setzerleistungen
für den Zeitraum. einer ganzen Schicht ermittelt werden. Die Maschinen-und Setzerleistungen
sind aber nur dann einwandfrei festzustellen, wenn gleichzeitig genau ermittelt
wird, wieviel Zeilen von einer bestimmten Breite (Buchstabenanzahl) in einer bestimmten
Schrift für jede einzelne Arbeit pro Stunde und Schicht gesetzt worden sind.
-
Um die Nachteile der obengenannten Vorrichtungen zur Überwachung der
Maschinenleistung von Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen zu beseitigen, wird
gemäß der Erfindung von der fertiggestellten und mit Drukkerschwärze eingefärbten
Schriftgußzeile mittels eines Papierstreifens ein Abdruck der Schriftgußzeile derart
vorgenommen, daß entweder gleichzeitig mit dem Abdruck der Zeile auf dem Papierstreifen
eine Aufzeichnung der Zeit erfolgt oder der Papierstreifen mit einer dauernden,
gleichmäßigen Geschwindigkeit an der Abdruckvorrichtung vorbeigeführt wird, so daß
ein Rückschluß auf die Zeit möglich ist. Der Abdruck der Schriftgußzeile kann auch
durch photographische Aufnahme mittels einer Filmkamera vorgenommen werden, wobei
der Kameraverschluß durch das Auftreffen der Schriftgußzeile auf einen Riegel ausgelöst
wird.
-
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Abb. i
bis 6 dargestellt. Abb. i zeigt eine Ausführungsform der Abdruckvorrichtung in Ansicht
und Abb. 2 dieselbe Vorrichtung in Aufsicht. Die aus der Gießform ausgestoßenen
Schriftgußzeilen io werden durch die Rinne 12 geführt und in dieser durch die beiden
Riegel i¢ und 16 in ihrer nach dem Zeilenschiff 18 gerichteten Bewegung festgehalten,
so daß von der durch Riegel 16 festgehaltenen Schriftgußzeile io' mittels der Abdruckvorrichtung
ein Abdruck vorgenommen werden kann. Die Schriftgußzeile io' streift, bevor sie
vor die Abdruckvorrichtung zu liegen kommt, zunächst die Farbwalze2o des Farbwerkes.
DieAbdruckvorrichtung besteht aus einer Druckwalze 22, über die von einer Vorratsrolle
2q. aus der Papierstreifen 26 geleitet und von der Aufwickelrolle 28 wieder aufgerollt
wird. Die Druckwalze 22 und die beiden Rollen 24 und 28 sind in dem Schlitten
30 gelagert, der mittels eines Schubgestänges 32 auf der Führungsschiene
34 vor-und zurückbewegt werden kann. Auf der Druckwalze 22 sitzt zwecks automatischer
Weiterbewegung des Papierstreifens 26 an den beiden Enden der Walze 22 je ein Zahnkranz
36, dessen Zähne in entsprechende, an
den beiden Rändern des Papierstreifens
26 vorgesehene Löcher 38 greifen. Die gleichmäßige, andauernde Fortschaltung der
Druckwalze 22 erfolgt durch einen in dem Gehäuse 4o der Druckvorrichtung untergebrachten
Uhrwerkschaltantrieb. Der Abdruck der Schriftgußzeile io' wird durch Kontaktgeben
eingeleitet, wenn die Gußzeile io' auf den Riegel 16 auftrifft; die Druckvorrichtung
wird dann gegen die Gußzeile io' gedrückt und zieht bei ihrem Rückgang den Riegel
16 wieder zurück, damit die Gußzeile io' zum Zeileuschiff 18 weiterwandert.
Der Riegel i ¢ ist zwangsläufig mit dem Riegel 16 geschaltet und gibt nur dann der
ankommenden Schriftgußzeile io den Durchgang frei, wenn der Platz vor der Abdruckvorrichtung
von der Vorhergehenden Gußzeile io' freigegeben worden ist. Statt einer den Papierstreifen
26 selbsttätig fördernden Druckwalze 22 kann auch eine ebene Abdruckplatte vorgesehen
sein, wobei der Abzug des Papierstreifens 26 durch einen automatischen Antrieb der
Aufwickelrolle 28 erfolgen muß.
-
Nach Abb.3 wird die Zeit neben der abgedruckten Schriftzeile mittels
einer Stempeluhr (Zeitmesser) 42 auf den Papierstreifen 26 aufgedruckt. Die Stempeluhr
sitzt beispielsweise schwenkbar auf dem durch den Balzen 44 an dem Rahmen
30 gelagerten Hebelarm 46, an dessen anderem Ende eine Führungsrolle 48 sitzt,
wodurch der Hebel 46 durch die Führungsschiene 5o derart gesteuert wird, daß die
Stempeluhr 42 vor, während oder nach dem Abdruck der Schriftgußzeile io' gegen den
über die Druckwalze 22 laufenden Papierstreifen 26 schlägt und die Zeit aufzeichnet.
Zur Fortbewegung des Papierstreifens 26 kann die Druckwalze 22 entsprechend nach
der in Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsform an den Enden der Walze mit je
einem Zahnkranz 36 versehen sein, oder der Abzug des Papierstreifens erfolgt von
der Aufwickelrolle 28 aus, wobei jeweils die Fortbewegung des Papierstreifens 26
selbsttätig beim Rücklauf der Druckvorrichtung entsprechend dem Zeilenabstand erreicht
wird.
-
Zur besseren Übersicht der Maschinenleistung können gleichzeitig für
-Störungen und Wartezeiten (Wechsel der Magazine usw.) an der Abdruckvorrichtung
nach Abb.2 Tasten 52 angeschlagen werden, die die Art des Stillstandes der Setzmaschine
.farbig oder mittels Buchstaben aufzeichnen.
-
Abb. 4. zeigt eine Filmkamera 54, die an Stelle der Abdruckvorrichtung
an der Schriftsetzmaschine eingebaut sein kann, mittels derer die Schriftgußzeile
io', sobald sie den Riegel 16 erreicht hat und dadurch den Kameraverschluß auslöst,
von dem selbsttägig weitergeschalteten Filmstreifen 56 aufgenommen wird. Die nachfolgende
Gußzeile io löst Leim Aufstoßen auf den Riegel 14 den Riegel 16, so daß der Raum
vor der Kamera für die nachfolgende Gußzeile io freigegeben wird.
-
Abb. 5 und 6 zeigen die mittels der Abdruckvorrichtung hergestellten
Kontrollstreifen 26. Die oben beschriebene Überwachungseinrichtung weist die tatsächliche
Stundenleistung der Maschine an Hand des Kontrollstreifens 26 nach, und diese Kontrollstreifen
können als-Grundlage für die Bezahlung eine Setzers im Akkord dienen, wodurch die
Berechnung des Lohnes erleichtert wird. Die Kontrollstreifen dienen ferner als Unterlage
für die Nachkalkulation; es kann-z. B. für die Kostenberechnung größerer Werke (Bücher),
deren Herstellung längere Zeit beanspruchen, noch nach Monaten die für das Werk
aufgewandte Zeit mit Leichtigkeit an Hand des Zeitmeßkontrollstreifens genau ersehen
werden. Die Zeitmeßkontrollstreifen können außerdem als Belege bei Streitigkeiten
der herstellenden Firma mit dem Auftraggeber (Autorkorrekturen) verwendet werden.
Die Kontrollstreifen sind ausgezeichnete Hilfsmittel für Betriebsvergleiche oder
zur Feststellung der Kapazität der Maschinen sowie der produktiven und unproduktiven
Zeiten (Betriebsbuchführung).