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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schablonen, Matern bzw.
Druckformen für den Druck bzw. Spritzdruck von Schrift und typographischen Linien
Die Erfindung soll das Buchstabengießen, die Liniensetzung und den Probedruck überflüssig
machen, das Umbrechen automatisieren, ferner das Buchstabendruckverfahren mit dem
einfacheren Farbenspritzverfahren vertauschen, wodurch das gesamte Gebiet der Druckerei
auf einer neuen Basis aufgebaut wird.
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Ebenso ermöglicht die obengenannte Erfindung das durch elektrische
Wellen übertragene Fernstanzen bzw. Fernprägen, daß also Zeitungen, die in verschiedenen
Weltteilen erscheinen, durch eine Zentrale gesteuert bis zur letzten Operation hergestellt
werden können. Ferner ermöglicht die Erfindung, die minderwertigsten Papiersorten
als Druckpapier zu benützen, wobei die Drucke unabwaschbar und in verschiedensten
Farben ausgeführt werden können.
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Alle diese Möglichkeiten sollen eine Verbilligung der Herstellung
von Tageszeitungen, Zeitschriften, Buchdrucken, Reklamedrucken hervorrufen durch
Verminderung der Druckzeiten, automatisieren der Druckverfahren, Verminderung des
Personals, Verringerung der Regiekosten, Verminderung der Anschaffungskosten bei
neuen Druckereien.
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Ein Ausführungsbeispiel der obengenannten Erfindung soll wie folgt
erklärt werden.
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Das Verfahren hat den jetzigen wohlbekannten Druckverfahren gegenüber
nur vier Operationen, wobei das Buchstabengießen, die Matrizen- und Patrizenherstellung
fortbleibt.
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Die erste Operation wird durch einen Setzer auf einer besonderen Druck-
und Lochungsmaschine durchgeführt, deren Ausführungsbeispiel auf Abb. x dargestellt
ist. Die Handschrift wird an einem Handschrifthalter 9 befestigt und der Text mittels
der Tasten 3, wie mit der Schreibmaschine, abgeschrieben, wobei mittels derselben
Tasten das den Buchstaben entsprechende 'Loch zwecks Herstellung elektrischen Kontaktes
in den Kontaktstreifen eingelocht wird. Die Art der Buchstaben und dessen gewünschte
Größe wird ebenfalls auf dem Streifen markiert. Die Länge der `Reihen wird ebenfalls
mittels eines auf der Abbildung nicht sichtbaren Hebels eingestellt, und die Maschine
sorgt auch gleich für die gleichmäßige Buchstabenverteilung in den entsprechend
langen Reihen (Ausschließen). Diese Lochungsmaschine unterscheidet sich von den
üblichen Lochungsmaschinen im wesentlichen dadurch, daß man typographische Linien
auf dem Lochstreifen markieren kann, d. h. Positionslöcher für diese stanzen kann.
Der Lochstreifen dient einerseits dazu, in der zweiten und dritten Operation eine
auszustanzende, einzuprägende oder zu bedruckende Fläche in zwei Dimensionen (auf
und ab, rechts und links) einheitlich zu bewegen, also immer in die nötige Position
zu bringen (z. B. unter der Präge- oder Stanzpresse). Die diese Bewegungen hervorrufenden
elektrischen Kontaktlöcher werden auf den Lochstreifen nicht nur bei der Markierung
der Buchstaben, sondern auch davon unabhängig eingelocht. Dadurch wird die auszustanzende,
einzuprägende oder zu bedruckende Fläche in gewünschtem Maße in zwei Dimensionen
be-
,vegt. Wenn nun in diese Fläche kleine Punkte, Striche, Linien
z. B. gestanzt werden, so können dadurch verschiedene breite und lange Linien in
verschiedensten Richtungen ausgestanzt werden, es kann also eine Art typographisches
Bild hergestellt werden. Um es zu ermöglichen, werden vier Hebel betätigt, die den
vier Richtungen entsprechende Positionslöcher der Lochstreifen markieren. Der Lochstreifen
hat die Einteilung, wie auf Abb. io sichtbar ist. Vier Einteilungen für die entsprechenden
Kontaktlöcher und eine Reihe für den Maschinenschrifttext. In die Reihe L kommen
die Positionslöcher, in die Reihe T die Typenartmarkierungen, in die Reihe G die
Größenmarkierungen, weiter in die Reihe B, die auf der Zeichnung nur auf vier Buchstaben
beschränkt ist, die Buchstabenmarkierungen: Der Lochstreifen 8 (Abb. i) wird mittels
der perforierten Ränder durch die Zahntrommeln 4, 5, 6, 7 ruckweise nach links weitergeführt.
Die ausgestanzten Papierteilchen werden durch die Saugdecke ii und Saugrohr 12 aus
der Maschine fortgesaugt. Die Maschine kann mit Elektromotor kombiniert werden,
womit die Arbeit des Tastendruckes wegfällt und das Stanzen rascher durchgeführt
werden kann. Die schematische Arbeitsweise der Tasten in Ruhe und Arbeitsstellung
ist auf der Abb. 2 sichtbar, wobei 3 der Tasten-, 13 der Zahnradübersetzungshebel,
17 die Stanzstange, 18 die Stanzhülse und 8 der Kontaktstreifen bedeutet. Die obere
Stellung der Tasten 3 ist der Ruhezustand. Beim Abdrücken der Tasten werden die
Hebel 13 und 16 ebenfalls abgezogen durch die Verbindungsstangen, wodurch einerseits
der Buchstabenarm 15 mit Hilfe der Zahnradübersetzung 13 fest auf den Rand des Kontaktstreifens
gedrückt wird, anderseits die Stanzstange 17 von unten den Lochstreifen 8 durchlocht.
Die zur Weiterbeförderung des Lochstreifens -durch die Zahntrommeln 4, 5, 6, 7 nötigen
Hebel bzw. Zahnradanordnungen wurden vereinfachungshalber und weil sie keine technischen
Neuigkeiten aufweisen, nicht abgebildet.
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Wenn der Setzer mit dem Kontaktstreifen fertig ist, d. h. der gewünschte
Text abgetippt ist, kommt der Streifen in den Umbruch- und Kontrollautomat; es folgt
also die zweite Operation.
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Der Apparat, mit dem der Kontrolleur arbeitet, ist ein schreibtischähnliches
Möbelstück, welches bequem in dem Redaktionszimmer seinen Platz finden kann. Wir
sehen denselben auf den Abb. 3 und 4. Er besteht aus den innen hohlen Säulen ig
und 2o, deren untere Platte ohne Füße fest auf dem Boden sitzt und die teilweise
selbst durch die maschinelle Einrichtung, teilweise durch die beiden überbrückenden
und aus abnehmbaren Teilen bestehende obere Platte 21 zusammengehalten werden. Die
obere Platte besteht aus den Teilen 21, 22, 23, 24, 25, 26, die die entsprechenden
Maschinenteile bedecken. In der Platte 21 befinden sich die Aussparungen 27, 28
und 2g. In die Aussparung 28 ist eine transparente Glasplatte, die die entsprechenden
und später erwähnten Einätzungen hat, eingelegt. Auf den hinteren Teil der Platte
24 ist in 45 zu der Tischplatte der Rahmen 3o aufmontiert, der in der Mitte einen
größeren Ausschnitt trägt, in dem der Staubfangstoff 31 und der in zwei Dimensionen
bewegbare Mattglasrahmen32 eingesetzt sind. Links auf der Seite ist die Motorendecke
33 befestigt.
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Auf der Abb. 5 sehen wir ein Ausführungsbeispiel für die maschinelle
Einrichtung des Kontrollautomaten. Mittels des Elektromotors 34 und durch die Zwangskupplung
35 wird die Hauptwelle 5z angetrieben. Um eine möglichst große Präzision zu erreichen,
werden alle Wellen durch Schneckenräder 36, 37, 38, 39# 51, 58, 59 angetrieben.
Der Kontaktstreifen 8 und gegebenenfalls von mehreren Setzern gleichzeitig auf mehreren
Lochmaschinen abgetippte weitere Streifen, die also die gesamte Zeitung in sich
haben, werden zusammengestellt, zusammengeklebt, und die gesamte Rolle wird in die
Tischsäule rechts eingesetzt, unter dem aufklappbaren Deckel weitergeführt, durch
den Stromabtaster 47, Zahntrommeln 42, 43 und in die mit Friktionskupplung 40 versehene
Rollenwelle eingefügt. Daraufhin wird der Tischdeckel zugemacht, aus dem nur die
sechs Positionslochstanzen 53, 54 und der Korrektionshebel 74 herausstehen. Durch
Einschaltung des Elektromotors 34 wird der Apparat gebrauchsfertig.
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Nun arbeitet der Metteurredakteur, indem er die Arbeit der Setzer
ohne Bürstenabdrucke (Probeabdrucke) kontrolliert und die verschiedenen Artikel
auf den gewünschten Platz folgendermaßen einteilt: Er tritt auf das Pedal 46 der
Zahntrommelantriebskupplung 4i, womit der Lochstreifen 8 mittels der Zahntrommeln
42, 43 und der Perforationslöcher des Streifens von rechts nach links langsam weitergeführt
wird. Sobald die verschiedenen Löcher den Stromabtaster 47 passieren, schließen
sie die entsprechenden Stromkreise, wodurch der Mattglasrahmen 68 und dadurch auch
das ganze Mattglas entsprechend den Buchstabenarten, Größen und Zeilenlängen in
zwei Dimensionen durch die Schneckenräder 58, 59 und die Magnetkupplungen
6o, bi, weiter durch die Schneckenwalzen 64, 65 sich derart bewegt, daß jedem einzelnen
Buchstaben entsprechende Metallklappen, die auf der hinteren Seite des Mattglases
montiert sind, über den Elektromagneten 75 geführt werden. jedesmal, wenn für einen
Buchstaben die entsprechende
Markierung durch den Stromabtaster
hindurchgeht, bekommt der Elektromagnet 75 ein oder mehrere Stromimpulse, je nachdem
die Buchstabengröße ein, zwei oder mehrere Einheitsgrößen besitzt und reißt dadurch
von den darüber gleitenden Metallklappen entsprechend ein oder mehr Stücke ab. Dadurch
kann man auf der von hinten beleuchteten Mattglasscheibe 68 die entsprechenden langen
und dicken Linien hell leuchtend beobachten. Da die Mattglasscheibe die Größe der
Zeitungsseite hat und schräg auf dem Apparattisch montiert ist, kann der Redakteur
die Einteilung der Zeitung bzw. die verschiedenen Artikel genau vor sich sehen.
Die Art bzw. Größenauswahl der Buchstaben geschieht durch die Art- bzw. Größenschaltwalze
.48, 4.9, auf denen verschieden große Metallsegmente montiert sind, je nach Art
bzw. Größe der Buchstaben. Ist also z. B. eine Art 5 und eine Buchstabengröße .I
ausgewählt, so passieren durch die Buchstabenmarkierung gehende Stromimpulse zuerst
die durch den Einschaltelektromagneten 5o geschlossenen Stromkreise, die wieder
mittels der durch die Art- bzw. Größenmarkierung durchgegangenen Ströme geregelt
wurden. Der gewöhnliche Linksgang der Mattglasscheibe 6o ist eine Einheit, also
auf einen Stromimpuls geht der Rahmen 68 mit einer Einheit nach links bzw. nach
oben. Die verschiedenen Größen entstehen durch Addieren dieser Einheitsgrößen; wenn
also die Größe q. angegeben ist, ist jeder einzelne Buchstabe vier Einheiten groß,
es muß also der Rahmen in der gleichen Zeit einen viermal so großen Weg zurücklegen.
Dies geschieht wieder durch die Schaltwalzen .I6, .49, die eine Umdrehungszahl haben,
das entspricht den angegebenen Artzahlen bzw. Größenzahlen. Soll also voraussichtlich
mit io Arten und io Größen gearbeitet werden, so werden die Walzen zehnmal weniger
Umdrehungszahl haben als die vertikale, 65, bzw. horizontale, 6.4, Schneckenwalze.
Denn bei einer Umdrehung derselben geht der Rahmen 68 mit einer Einheit nach links
bzw. nach oben. Dagegen haben die Magnetkupplungen 6o, 61 eine Antriebsübersetzung
gegen die Zahntrommel 42, 4.3 wie i : io. Bekommen also die Magnetkupplungen 6o
bzw. 61 nur einen Impuls, so werden diese die Wellen 64. bzw. 65 nur einmal, d.
h. mit einer Einheitsgröße, umdrehen. Bei Arteneinstellung q werden die Magnetkupplungen
viermal nacheinander Impulse haben, also vier Umdrehungen machen, während der Lochstreifen
8 mit einer bei ihm konstanten Einheit, d. h. konstanter Geschwindigkeit, weiterbewegt
wird.
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Der Redakteur liest den Text von dem Rand des Lochstreifens ab, den
er durch den Glasplatteneinsatz des Schreibtischdeckels beobachten kann. Ebenso
kann er die entsprechenden Markierungen feststellen, da auf der Glasscheibe über
den entsprechenden Linien der Markierungen selbst die Buchstaben eingeätzt sind.
So steht also z. B. über dem Impulsloch g der ge--tzte Buchstabe g. Entdeckt er
einen Fehler, so kann er das-sofort verbessern, indem er den Korrektionshebel74
über das entsprechende Impulsloch schiebt und den Hebel abdrückt. Damit wird das
Impulsloch durch eine runde Papierscheibe beklebt. Dann schiebt er den Hebel auf
die richtige Einteilung, dreht ihn rechts mit einer Viertelumdrehung und drückt
wieder ab, womit er das richtige Loch in den Streifen einstanzt. Während dieser
Korrektion läßt er das Antriebskupplungspedal 46 los, womit der Lochstreifen 8 und
damit auch der Rahmen 68 stehenbleibt. Ist der Redakteur mit einem Artikel bzw.
einer Spalte fertig, so teilt er den nächsten Artikel ein, indem er den Rahmen 68
mittels der Positionslöcherstanzhebel 53, d. h. mittels der durch die so hergestellten
Löcher durchgehenden Impulse, auf den gewünschten Platz gebracht hat. Um das durchführen
zu können, muß vor jedem Artikel eine gewisse Länge von den Lochstreifen frei gelassen
werden, um auf der Maschine die Positionsimpulslöcher stanzen zu können.
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Es sind vier Positionsangabemöglichkeiten vorhanden, also vier Stanzhebel53,
von denen der eine die Rahmenbewegungen nach rechts, der andere nach-links, ferner
die beiden anderen die Rahmenbewegungen auf- und abwärts hervorrufen. Wird der Rechtshebel
abgedrückt, so wird in den Lochstreifen eine Impulsmarkierung eingestanzt, welche
dann beim Passieren des Stromabtasters 47 einen direkten Stromimpuls zu der Magnetkupplung
6o einschaltet, ohne daß der Stromkreis zuerst die Art- oder Größenschaltwalze 48,
49 passiert. Dadurch wird die innere Zahnradübersetzung der Kupplung 6o umgeschaltet,
und gleichzeitig gestattet die Einrichtung derselben eine volle Rechtsumdrehung
der Schneckenwalze 64, womit der Rahmen 68 mit einer Einheit nach rechts weiterbewegt
wird. Dasselbe geschieht beim Einstanzen der Abwärtsimpulslöcher mittels der Kupplung
61 und Schneckenwalze 65. Dagegen bei Markierung der Richtungen bzw. Bewegungen
links und aufwärts werden die Kupplungen 6o und 61 ohne Richtungsumänderung durch
die direkten Impulse mit einer Umdrehung umgedreht, wodurch auch die Schneckenwalzen
64, 65 ebenfalls in gleicher Richtung und mit einer Umdrehung umgedreht werden.
Ist eine rasche `Veiterbewegung des Rahmens 68 nötig, ohne daß diese Bewegung auf
dem Lochstreifen derart markiert sein soll, daß es bei den späteren Operationen
auch Stromimpulse hervorrufen soll, so wird das durch die Positionshebel 54 'erreicht,
die die Impulslöcher zum Hervorrufen dieser Bewegung außer der gültigen
Impulslocheinteilung
staüzen. Diese Impulse werden also nur bei dem Kontrollautomaten abgetastet. Die
durch diese Löcher gehenden Stromimpulse wirken direkt auf die Schneckenwalzenlagerlöser
63 bzw. 62, 66, 67, wodurch die aus zwei Teilen hergestellten Schneckenhülsen für
die Dauer der Impulse aufklappen, und der Rahmen 68 wird durch die Zugkraft der
Rückziehgewichte 70, 71, 72, 73 in der gewünschten horizontalen oder vertikalen
Richtung weiterbewegt. Wenn die Impulse aufhören, klappen die Schneckenhülsen wieder
zu und halten den Rahmen fest. Die ausgestanzten Papierteilchen werden durch die
Sauglufteinrichtung 55, 56 fortgesaugt und in die Sammeltasche 57 transportiert.
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Um die Arbeit des Umbrechers besonders zu erleichtern, ist die Möglichkeit
vorhanden, die Zeitungsseiten nicht nur durch Lichtlinien zu markieren, sondern
den richtigen Text auf der Glasscheibe 68 erscheinen zu lassen. In diesem Falle
wird der Apparat auch entsprechend komplizierter, dessen Handhabung bleibt aber
ebenso einfach, wie es oben geschildert wurde. Es werden statt des Klappenabreißmagneten
75 die Buchstabentypen, die durch Elektromagnete betätigt werden, eingesetzt, und
dann kann der Text, wenn gewünscht, in der endgültigen Form,auch in Art und Größe
auf Papier abgetippt werden. Da bei der später unten zu erklärenden dritten Operation
fast dieselbe Einrichtung stattfindet, war es nicht nötig, diese Ausführungsform
des Kontrollautomaten in besonderer Abbildung darzustellen. Auf der Abb.6 sehen
wir das Schaltungsschema des Kontrollautomaten, wobei 34 den Elektromotor, 77 den
Feinregulierungswiderstand, 78 den Motorenschalter, 47 den Stromabtaster, 46 die
Kontaktfläche, 48, 49 die Artschaltwalze bzw. die Größenschaltwalze, 5o die Einschaltelektromagnete,
75 den Positionsklappenabreißmagnet, 62, 63, 66, 67 den Schneckenwalzenlagerlöser,
6o, 61 die Magnetkupplungen bedeuten. Das Tippen, also die Korrektion geht so rasch,
wie eben der betreffende Korrektor lesen kann, da man die Umdrehungszahl des Elektromotors
34 durch einen Feinwiderstand 77 regulieren kann. Größere Zeitungen müssen natürlich
mehrere Metteure bzw. Korrektoren zu gleicher Zeit in Betrieb haben urd daher mehrere
Apparate. Dann ist die Arbeitszeit für eine Zeitung auch entsprechend geringer.
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Ist der Korrektor mit seiner Arbeit fertig, so ist auf dem Kontaktstreifen
auch tatsächlich das Negativ der Zeitung markiert. So kommt der Streifen in den
Schnellstanzautomat, was die dritte Operation bedeutet. Die schematische Arbeitsweise
des Schnellstanzautomaten ist in der Abb. 7 veranschaulicht.
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Wir sehen links das Positiv-, rechts das Negativstanzwerk, das aus
der Stanzstangenhülse 79, 80, Stanzstange 83, 84 und Exzenterscheibe 81, 82 besteht.
Zwischen diesen befindet sich in zwei- Dimensionen bewegbar das Schablonenblech
zig oder ein für das Schablonisieren sich ebenfalls eignendes anderes Material.
Bekommen die Elektromagnete 115, 116 Stromimpulse, so stoßen sie die Buchstabenstanzpositive
97 und -negative 98 mit Hilfe der Hebelarme ioi, 102, 105, io6,
107, io8, iog, iio, 111, 112, 113, 114 gleichzeitig in die Öffnung .der Stanzstangenhülse
79, 8o. Gleich darauf erreichen die Exzenterscheiben 81, 82 ihre untersten Totpunkte
und drücken die Stanzen 97, 98 mittels der Stanzstangen 83, 84 fest gegen das Schablonenblech
iig. Die Exzenterscheiben drehen sich weiter, die Druckfedern 85, 86 drücken die
Stanzstangen 83, 84 wieder in die Höhe, womit auch die Druckfedern 99, ioo die Stanzköpfe
97, 98 in die Höhe drücken. So können die Zugfedern 117, 11.8 ihre Wirkung ausüben
und die Hebelarme in den Ruhestand zurückführen.
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Damit vorzeitige oder spätzeitige Stromimpulse vermieden werden, regeln
die Stromimpulse die Exzenterscheiben selbst durch die Kontaktflächen 89, go bzw.
Isolationsflächen gi, 92. Die Geschwindigkeit des Stanzens durch den Stanzautomat
kann bis auf io Buchstaben pro Sekunde erhöht werden.
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Wenn nun das SchablonenblechZig zwischen den Stanzhülsen 79, 8o dieselben
Bewegungen hat wie dieMattglasscheibe 68 auf dem Umbruchapparat, so wird natürlich
die ganze Zeitung auf dem Schablonenblech ausgestanzt und zum Spritzen fertiggestellt.
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Eine weitere Seitenansicht des Schnellstanzautomaten sehen wir auf
Abb. B.
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Da eine ziemlich große Präzision unentbehrlich ist (± o,.3 mm), muß
der Apparat außerordentlich stark im Sinne einer Werkzeugmaschine konstruiert werden.
Die bewegenden Teile rutschen alle auf polierten Dreikantprismen, und die Bewegungen
werden alle mit Schneckengängen und Schneckenhülsen durchgeführt. Am Boden des Apparates
sind die Vertikalprismen 123, 124, auf denen die Vertikalprismenbänke 122 rutschen.
Beide werden durch die Vertikalgewinde 125 bewegt. Auf den Vertikalprismenbänken
z22 rutscht dann das große Gußstück, der Horizontalträger i2o, der auf beiden Seiten
die Horizontalprismen 126, i27 trägt. Gegen diese Prismen stützen sich die beiden
Horizontalböcke 128, 129, deren Füße auf der Horizontalprismenbrücke 13o, die mit
Doppelprismen ausgerüstet ist, rutschbar sind und durch die Horizontalgewinde 131
bewegt werden.
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Durch diese Anordnung ist die vollkommenste Zweidimensionenbewegung
des Horizontalträgers no erreicht. In der Mitte des Horizontalträgers
i2o,
durch die vier Schablonenpreßrahmen 121 festgehalten, ist das Schablonenblech, das
sich also zwischen den beiden Stanzstangenhülsen 79, 8o bewegt. Die beiden Hülsen
sind mit den Buchstabenstoßarmen umrahmt, die durch die Elektromagnete 115, iiö
ihre Bewegungen durchführen, wie wir das vorher auf der schematischen Arbeitsweise
in Abb.7 gesehen haben. Die die Hülsen umrahmenden Buchstabenstanzen umfassen alle
Buchstaben, mit denen wir voraussichtlich arbeiten werden. Wenn wir mit 32 Schriftzeichen
rechnen und io Arten und in jeder Art io Größen haben, so sind das wahrscheinlich
viel mehr, als in dein üblichen Zeitungsdruck gewünscht werden. Das wären insgesamt
32oo Stanzen, damit auch ebensoviel Elektromagnete und Hebelarme. Wenn auch die
Zahl für den ersten Moment sehr groß erscheint, ist es aber tatsächlich nicht der
Fall, wenn wir bedenken, wie einfach eigentlich die Funktionen dieser Buchstaben
sind. Alle Hebelarme werden durch Stanzarbeit in -vlassen hergestellt, ebenso werden
auch die Elektromagnete in Massen auf Automatenbänken hergestellt. Wir dürfen auch
nicht vergessen, daß hier im Gegensatz zu dem bisher üblichen Verfahren von einem
Buchstaben nie mehr als nur ein einziger vorhanden sein muß, da die Buchstaben,
wie auf einer Schreibmaschine, immer wieder benutzt «>erden können.
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Aus dem vorher Erwähnten ist nun die Funktion des Apparates klar.
Wir sehen den gesamten Schnellstanzautomaten in Draufsicht auf der Skizze Abb. g.
Unten sehen wir den Kontaktstreifen S, der, wie auch der ganze Apparat, durch den
Elektromotor 148 und Hauptwelle iSo bewegt wird, ebenso wie auf dem Umbruchapparat.
Durch den Stromabtaster 167 «erden die verschiedenen Impulse einerseits durch die
Schaltwalze 169 zu den Wellenausschaltern 172, 173, 174 bzw. zu den Elektromagneten
115, 133 zugeführt, anderseits gelangen sie direkt zu den Richtungsumschaltern
175, 176, 177. Die Arbeitsweise ist also dieselbe wie auf dem Umbruchapparat.
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Nun sehen wir aber hier zwei zusammenarbeitende Schnellstanzen. Tatsächlich
brauchen wir immer ein Paar davon, weil sonst nicht alles fest durchstanzbar ist.
Die runden Buchstaben oder die solche Linien haben, die einen Kreis bilden, müssen
in zwei Teilen gestanzt werden. Auf dem einen Apparat wird z. B. von o nur die eine
Hälfte, auf dem anderen dagegen das Ergänzungsteil gestanzt. Werden die so gestanzten
Schablonen ziemlich genau zusammengespritzt, dann kommt der Buchstabe o deutlich
heraus. Vorbedingung ist natürlich, daß beide Apparate vollkommen synchron arbeiten,
was durch die geschilderte Bauart und eben durch den Zwillingsantrieb ermöglicht
wird. Z. B. hat die Exzenterwelle 87 und die Horizontalspindel für beide Apparate
denselben Antrieb durch die Horizontalantriebswelle 154 bzw. durch die Exzenterwelle
152. Außerdem werden alle Prismen in einem Stück gefräst, poliert und nur nachher
zerschnitten. Die weiteren Bestandteile sind alles Abgüsse derselben Gußformen,
so daß für die vollkommene Synchronarbeit beider Maschinen alle Bedingungen vorhanden
sind.
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Die Größe des Apparates richtet sich nach der Größe einer Zeitungsseite,
da die Schablone 119, 147 der Größe einer Zeitungsseite entspricht. Es kann der
Apparat auch größer konstruiert werden, um gegebenenfalls größere Abdrucke herstellen
zu können. Die Zwillingsapparate arbeiten vollkommen automatisch und brauchen nur
eine einzige Person als Aufsicht und Bedienung. Nach der Einspannung der Lochstreifen
8 werden die beiden Schablonenplatten iig, 147 mit einem Griff eingespannt, der
Strom eingeschaltet, und der Apparat arbeitet mit einer Geschwindigkeit von io Buchstaben
pro Sekunde automatisch weiter. Es können natürlich nicht nur Buchstaben, sondern
auch verschiedene Linien ausgestanzt, also eine Art typographische Schrift hergestellt
werden. Wenn die Seite fertig gestanzt ist, schaltet der Lochstreifen eine Signalglocke
ein und schaltet auch den Strom des Elektromotors aus, so daß der Apparat stehenbleibt
und die folgende Seite eingestellt werden kann. Für ganz große Betriebe können weitere
Zwillingsapparate eingestellt werden, wodurch gegebenenfalls die ganze Zeitung auf
einmal gestanzt werden kann.
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Es kann auch statt der Schablonenplatte eine entsprechend hart beschaffene
Druckfläche auf der Maschine montiert werden. In dem Falle werden die Buchstaben
oder typographischen Linien natürlich nicht in die Fläche eingestanzt, sondern nur
eingedrückt, womit auch der zweite Apparat und das untere negative Stanzwerk überflüssig
wird. Die so hergestellte Mater bzw. Matrize wird in bekannter Weise ausgegossen,
wodurch die für das übliche Druckverfahren nötige Druckform fertiggestellt ist.
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Das elektrische Schaltungsschema für den Stanzautomaten sehen wir
auf der Abb. io. Die Skizze stellt ein Beispiel dar, wo nur zwei Arten, für jede
Art zwei Größen und nur vier Buchstaben aufgenommen sind. Es ist eben Art I und
Größe II und das Wort »groß« auf den Lochstreifen eingestanzt. Zuerst geht also
der Strom durch die Lochung I zu dem Artenrelais 179, der den Stromkreis des Artenschalters
181 bis zum nächsten Stromimpuls dauernd schließt. So wird der eine Pol in die beiden
Gemeinschaftsschalter IS3, 184 der Buchstabenart I eingeschaltet. Da auf dem Lochstreifen
die Größe II eingelocht ist, geht der
positive Strom von hieraus
zu allen Gemeinschaftsschaltern für Größe II aller Arten, da aber der andere Pol
nur bei 181 eingeschaltet ist, schaltet sich 184 ein, und damit werden alle weiteren
Stromkreise nur durch 184 geleitet. So gehen auch die Stromkreise »Linksgang«, »Aufwärtsgang«
und »Größe« für die Schaltwalzen 178, 179 durch 184 und schalten dadurch
die Buchstabenelektromagnete von den betreffenden Stromkreisen ein. Damit wird die
Zahl der Stromimpulse für die Wellenausschalter 172, 173, 174 pro Umdrehung
auf zwei.- eingestellt. Wenn also die Buchstabenmarkierung den Stromabtaster passiert,
wie auf dem Bilde die Markierung für den Buchstaben g, geht der Stromkreis durch
184 zu dem betreffenden Buchstabenmagnet des Buchstaben g der Art I und Größe IL
Durch die Positionsmarkierungen gehen die Stromimpulse direkt zu 172, 173,
174 bzw. 175, 176, 177, so kann also die Position des Schablonenbleches einheitsweise
hergestellt werden.
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Da der Schnellstanzautomat durch Stromimpulse arbeitet, können diese
Impulse entweder durch die Kombination mit dem Lorenzschen Fernschriftverfahren
oder durch spezielle Relaisanordnungen durch Fernleitung bzw. drahtlos durch elektrische
Wellenübertragung weiterbefördert werden, wodurch die Synchronarbeit zwischen zwei
in verschiedenen Ländern oder Weltteilen aufgestellten Schnellstanzautomaten erreicht
werden kann.
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Wenn die Schablone fertiggestanzt ist, ist das Negativ der ganzen
Zeitung fertig.
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Nun zurückgehend auf den Umbruchapparat bemerken wir, daß, wenn dort
auf der Mattscheibe 68 nicht nur die Buchstaben bzw. die den Zeilen entsprechenden
und von hinten belichteten Linien gewünscht werden, sondern die ganze Zeitung als
Probedruck gleich auf einem entsprechenden, ziemlich transparenten Papier oder auf
einer aus anderem Material hergestellten Platte abgedruckt bzw. abgetippt werden
sollte, die auch von hinten beleuchtet wird, dieselbe oben geschilderte Einrichtung
des Stanzautomaten in dem Umbruchapparat einmontiert werden muß. Der Unterschied
ist, daß bei dem so ausgerüsteten Umbruchapparat nur die Hälfte von einem Stanzautomatenwerk
angebracht werden muß, da hier nicht vom Stanzen, sondern vom Tippen die Rede ist.
Hier drückt also die Exzenterscheibe 81 bzw, die Stanzstange 83 die Buchstabenköpfe
97 direkt gegen die Fläche, auf welcher die Zeitung erscheinen soll.
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Ist die Schablone fertig, dann folgt die letzte, d. h. vierte Operation,
das Spritzen. Eine Ausführungsform des Spritzrotationsapparates zeigt die Abb. ii
für einfacheres Spritzen einer Zeitung von acht Seiten.
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Die Maschine besteht aus einer Art Trommel, deren Umfangsseite aber
offen ist und nur durch Querträger gebildet ist. Auf der ganzen vorderen Seite wird
ein Deckel befestigt, der entsprechende Glasöffnungen trägt, damit man während der
Arbeit die Arbeitsweise der Farbenspritzpistole 203, 204, 205 kontrollieren
kann. Der Deckel ist auf der Abb. ii fortgelassen, während Abb.12 die Rotationsspritze
von hinten zeigt.
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Die ganze Trommel ist auf dem Rohr Zig leicht drehbar gelagert und
wird durch das Zahnrad 22o angetrieben. Sie kann in beiden Richtungen gedreht werden;
diesmal ist das Beispiel der Linksdrehung angenommen. Durch das Rohr Zig gehen die
beiden Röhren toi, 2o2 hindurch und bilden im Innern der Trommel den feststehenden,
also nicht drehbaren Teil von Spritzpistolen und Verteilungskammern i88, 189, igo,
Zoo, sowie der Farbensammler2o6. Auf den Umfang der Trommel wird die Schablone iig
aufgespannt, darauf das Zeitungspapier 210 durch die Rollen 2o8, Zog aufgelegt und
mit dem Deckel 207 ziemlich fest auf der Schablone gehalten. Auf der unteren Seite
der Trommel befinden sich die Filztrommeln 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 218,
die durch den Zahnkranz 231 innen und außen angetrieben werden. Deren Richtung
entspricht der Drehrichtung der Trommeln, nur haben sie eine zehnmal größere Umdrehungszahl.
Diese Trommeln säubern die Schablone, so daß diese bei jeder Umdrehung vollkommen
gereinigt wird. Außerdem haben die Filztrommeln den Zweck, die Farben aufzusaugen
und aufzubewahren. Jeden Tagwerden diese Filztrommeln ausgewechselt und die benutzten
in ein flüssiges Farblösemittel gestellt. Die Farbe löst sich und wird nachher aus
dem Lösungsmittel wieder gewonnen. Da im Innern der Trommel die Pistolen
203, 204, 2o5 in vollkommen luftdicht geschlossenen Räumen =arbeiten und
die verdünsteten und zerstreuten Farbenteilchen in dem Farbensammler 2o6 sich wieder
sammeln, von wo die Farbe wieder benutzt werden kann, arbeitet die Maschine fast
ohne Farbenverluste. Um die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel, damit also die Geschwindigkeit
des Spritzens zu erhöhen, werden mehrere Pistolen benutzt, wie z. B. auf der Abb.
ii drei Stück. Bei dieser Anordnung kann die Umfangsgeschwindigkeit bei einem Luftdruck
von 6 kg/cm= auf 11,3 m/Sek. eingestellt werden. Das bedeutet bei einem Trommeldurchmesser
von 1,2 rn drei Umdrehungen/Sek. Durch eine ganze Umdrehung wird eine vollkommene
Zeitung durch die eine Schablone gespritzt. Für die andere Schablone ist eine weitere
Trommel vorhanden, gleichfalls ausgestattet wie auf der Abb. 11, 12 und genau mit
denselben Maßen. Da das Rutschen des Papiers wegen der großen Auflagefläche der
Trommel (von Rolle 2o8 bis Zog) ausgeschlossen ist, kann das genaue Zusammenspritzen
der
beiden Schablonen bei genauer Einstellung fehlerfrei durchgeführt
werden.
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ach den Spritztrommeln passiert das nunmehr fertiggespritzte Papier
die üblichen Falt-und Schneidevorrichtungen, wodurch die Zeitung fertiggestellt
ist.
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Sollten Illustrationen gedruckt werden, so können zwischen Spritztrommeln
und Faltvorrichtungen auch gewöhnliche Drucktrommeln eingestellt werden und die
Illustrationen dadurch normalerweise zwischen den Text gedruckt «erden.