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Buchungsvorrichtung zur mechanischen Übertragung von Buchungseinträgen
Für die mechanische übertragung von Buchungen sind verschiedene Vorrichtungen bekannt,
bei denen die Übertragung von eignem Blatt auf ein anderes, z. B. Kontokarten, teils
mittels Durchschrift auf die untergeschobene Kontokarte usw., teils durch Abdruck
einer als Negativ dienenden Spiegelschrift oder durch Reproduktion erfolgt. Die
Handhabung dieser Vorrichtungen bedingt eine sorgfältige Kontrolle der einzulegenden
Karte auf ihre Übereinstimmung mit der entsprechenden Stelle des Buchungsblattes
bzw. Negativs und der Einstellung bzw. Bestimmung der jeweils zu bedruckenden Zeile.
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Die Richtigkeit der Buchungen bzw. Gbertragungen ist demnach abhängig
von der Aufmerksamkeit des die Vorrichtung Bedienenden, der für Kontrolle und Einstellung
der Übertragung die meiste Zeit aufwenden muß, da erfahrungsgemäß die Übertragung
an sich ;n kürzerer Zeit vorgenommen wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die die vorzunehmenden
Buchungsübertragungen mechanisch zwangsläufig kontrolliert und den gesamten übertragungsvorgang
selbsttätig durchführt, so daß Überträge auf falsche Karten oder Zeilen ausgeschlossen
sind.
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Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die rechte Seite der Karteikarte, Abb.2 die Draufsicht auf
die Betriebsbereite Vorrichtung, Abb.3 eine Seitenansicht und teilweisen Schnitt,
Abb. 4 Einzelheiten der Vorrichtung.
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Die dargestellte Ausführungsform besteht aus einem Rahmengestell i,
in dem zwei Rahmen geführt werden, und zwar der Rahmen 2 zur Aufnahme des Drucknegativs
3 und der Rahmen 4 zur Aufnahme der Kontokarte 5. Oberhalb des Rahmens i sind die
Druckwalzen 6 angeordnet. Diese sind durch die Arme i und Bolzen 8 gelenkig mit
dem Rahmen i verbunden. An der linken Seite trägt der Rahmen i die Kontroll- und
Steuervorrichtungen, und zwar den Tastenkorb 9 mit den Tasten io und den Stellstiftschlitten
i i mit den Stiften 12 sowie das Schaltgestänge 13 bis 33 und den Schaltern 34,
35. Innerhalb des Rahmens i ist noch der Antriebsmotor 43 mit dem Getriebe 44 eingebaut.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird nachstehend an Hand eines Beispiels
beschrieben: Das Drucknegativ 3 wird in bekannter Weise gewonnen, und zwar indem
bei der Eintragung der Buchungsfälle eine Durchschrift auf der Rückseite eines Blattes,
also eine Spiegelschrift, mittels eines Farbblattes o. dgl. erzeugt wird. Um das
Drucknegativ 3 in den Rahmen 2 einspannen. zu können, wird dieser mittels des Handgriffes
36 so weit nach unten gezogen, bis die oberen Leisten. 47 des Rahmens vor den Druckwalzen
6 zugänglich sind. Sodann wird das Drucknegativ 3
durch die federnden
Leisten 47, 48 in den Rahmen 2 geklemmt und dieser wieder so weit nach oben geschoben,
bis der erste abzudruckende Posten des Drucknegativs unter einem kurz vor den Walzen
6 angebrachten Fenster (nicht dargestellt) erscheint.
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Der die Verrichtung Bedienende liest nun den Text des Postens und
ersieht, daß (es sich z. B. um ein Konto Schulze in Dresden handelt und in die Lieferantenkartei
gebucht werden soll. Durch Betätigen jener Tasten io, die den Anfangsbuchstaben
des Kontoinhabers, des Wohnortes und der Kartei tragen, in diesem Falle die Tasten
io, Sch, D, L, wird die Kontrolleinrichtung eingestellt. Hierauf wird die bereitgehaltene
Lieferantenkarte Schulze 5 auf den im Rahmen 4 geführten Schieber 4a gelegt.
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Die Karteikarte 5 besitzt neben den bekannten Vorsprüngen oder Einschnitten
37, die zu Registraturablegezwecken dienen, noch besondere Einkerbungen, die für
die Steuerung der Vorrichtung bestimmt sind. Abb. i veranschaulicht die rechte Seite
einer Kontokarte mit diesen zusätzlichen Merkmalen. Es sind zwei Spalten 38, 39
vorgesehen, von denen eine, 38, mit Zeichen versehen ist, die mit den Aufschriften
der Tasten io übereinstimmen. In dieser Spalte werden beim Ausstellen der Karte
die obenerwähnten Anfangsbuchstaben i i, wie aus Abb. i ersichtlich, gekerbt bzw.
gelocht. Die zweite Spalte 39 dient zur Einstellung der zu bedruckenden Zeile. Jeder
bedruckten Zeihe wird von der Vorrichtung während des Druckvorganges selbsttätig
in dem zugehörigen Spaltenabschnitt ein Loch 40 -eingestanzt, so daß eine noch unbedruckte
Zeile im zugehörigen Abschnitt noch nicht gelocht ist.
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Die Lage der Karteikarte 5 auf dem Schieber 4a ist nun so, daß die
oben beschriebenen Kontrollspalten 38, 39 sich unterhalb bzw. zwischen den Kontrollvorrichtungen
9, 11 befinden.
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Bewegt man nun den Schalthebel 13 in der Pfeilrichtung A, so wird
die Karte kontrolliert und der Antriebsmotor 43 eingeschaltet.
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Dies geschieht wie folgt: Durch die Bewegung des Schalthebels 13,
der sich um den Punkt 14 dreht, wird der bei Punkt 16 angelenkte Tastenkorb 9 mit
den Tasten io gegen die unter diesen befindlichen Kartenspalten 38, 39 der Karte
5 gesenkt. Stimmen die in, der Spalte 38 der Karte gelochten Zeichen mit den gedrückten
Tastenhebeln. überein, d. h. es wurde die richtige Karte eingelegt, so gehen die
unteren Enden is der gedrückten Tastenhebel io durch die Lochungen 4i der Karte
hindurch, und der Schalthebel 13 kann weiterbewegt werden, wobei durch die am Arm
17 bei Punkt 18 angelenkte dreiarmige Schaltklinke 19 mit dem Klinkenarm 2o den
Schalter bei 34 fängt und diesen zum Einschalten vorbereitet und die ebenfalls bei
18 angelenkte Zugstange 21 den Kniehebel 26 um den Punkt 24 so verschwenkt, daß
jener mit seiner Rolle 25 den Stiftenschlitten i i gegen die zweite Spalte 39 der
Kontokarte 5 anhebt, so weit, daß der untere Hebelarm 26 des Kniehebels von der
Klinke 28, die sich vor die Nase 26, 27 legt,-gesperrt wird (Abb. 4).
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Der Stiftenschlitten i i ist mit dem Rahmen 4 durch die Halter 49
so verbunden, daß diese eine Bewegung des Stiftenschlittens i i gegen die Karte
5 zu gestatten. Beim Hochheben des Schlittens i i treten die Stellstifte 12 in die
Löcher 4o der Spalte 39 ein. Wo keine Löcher vorhanden sind, werden die Stifte 12
von der Karte nach unten gedrückt, so daß die den noch unbedruckten Zeilen zugehörenden
Stifte 12 an der Unterseite des Stellstiftschlittens i i vorstehen (Abb. 4).
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Wird nun der Schalthebel 13 losgelassen bzw. in die vorherige
Stellung zurückbewegt, so wird durch einen nicht dargestellten Hebel der Rahmen
2 mit dem Drucknegativ 3 in die Arbeitsstellung geschoben, d. h. der bisher in dem
erwähnten Fenster sichtbar gewesene Posten des Drucknegativs 3 wird in die Bahn
der Druckwalzen 6 geschoben, wodurch auch der nächste zu druckende Posten unter
dem Fenster erscheint; gleichzeitig hebt sich der Tastenkorb 9, die Tasten io, 15
gehen, aus den Lochungen der Spalte 38 heraus, und die Klinke 2o, die mit dem Schalter
34, 35 gekuppelt wurde, schließt den Schalter, und der Motor beginnt zu laufen.
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Der MOtör 43 wirkt auf ein dreigliedriges Schubkurbelgetriebe 44 und
bewegt zunächst den Rahmen 4 mit dem angehobenen Stellstiftschlitten i i, dem Schieber
4a und der Karte 5 in der PfeilrichtungB nach oben, und zwar so weit, bis ein ahn
der Unterseite des Stellstiftschlittens i i vorstehender Stift 12 gegen die Schaltklinke
3o stößt und diese um Punkt 31 verschwenkt. Dadurch wird die Sperrklinke z8 um Punkt
29 verschwenkt und die Sperrung 27 des Kniehebels 26 aufgehoben, der Stellstiftschlitten
i i senkt sich, und die Stifte 12 gehen aus den Löchern der Kartenspalte 39 heraus.
Die Schaltklinke 3o ist fest mit der Welle 31 verbunden und steuert das Verschubgetriebe
für den Rahmen 4 in Pfeilrichtung B. Die durch das Auflaufen eines der Stifte 12
hervorgerufene Verdrehung der Klinke 30 und Welle .3 i st--llt die Bewegung
des Rahmens ab, d. h. die nächste unbedruckte Zeile der Karte 5 ist gegenüber der
Druckstelle angelangt.
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Hierauf kommt das zweite Getriebeglied
in Bewegung,
und der Schieber 4a mit der Karte 5 wird in dem Führungsrahmen 4 in Pfeilrichtung
C unter das Drucknegativ 3 in den Druckraum unterhalb der Druckwalzen 6 bewegt.
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In der Höhe der Druckstelle befindet sich seitlich der Kontrollvorrichtung
die Anfeuchteeinrichtung 45, die den Zweck hat, während der Bewegung des Schiebers
4a in Pfeilrichtung C die Karte 5 an der jeweils zu bedruckenden Zeile anzufeuchten
zwecks besserer Löslichkeit des Farbstoffes der Spiegelschrift und dessen Fixierung.
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Hat der Schieber 4a seine Arbeitsstellung erreicht, d. h. sobald die
Vordrucke der Karte 5 und des Drucknegativs 3 sich decken, bleibt das zweite Getriebeglied
ebenfalls in Ruhe, und das dritte dreht die Druckwalzen 6 einmal um deren .gemeinsamen
Drehpunkt 46.
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Die Druckwalzen 6 sind kreisförmig um eine Welle 46 gelagert und gegenseitig
versetzt sowie der Länge nach mehrfach unterteilt angeordnet und schließen einen
etwa 3/4-Kreis ein. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß einerseits in der Ruhestellung
der Walzen 6 diese mit dem Negativ 3 nicht in Berührung kommen, anderseits bei deren
Drehbewegung das Negativ gleichmäßig und öfters angedrückt wird, wobei sich die
Druckstellen mehrmals decken, so daß ein sauberer Abdruck gewährleistet wird. Außerdem
sind der Auflagedruck und der Druckabstand den jeweils verwendeten Papiersorten
anpaßbar, indem durch Drehen der Stellschrauben 50 die Spannung der die Walzen 6
andrückenden Federn 5 i und durch Drehen der Stellschrauben 52 der Abstand zwischen
den Druckwalzen 6 und der Kartenoberfläche geändert werden kann.
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Während der Drehbewegung der Welle 46 wird von einer an dieser angebrachten
Nocke (nicht dargestellt) ein Stempel - nach Art der bekannten Brieflocher - in
die jeweilige öffnung 42 des Rahmens 4 hineingedrückt und stanzt ein Loch 4o in
die dazwischenliegende Karte 5, 39, d. h. die Vorrichtung bringt das Kennzeichen
4o für die gedruckte Zeile an.
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Nach vollendeter Umdrehung der Welle 46 bleibt wieder das dritte Getriebeglied
in Ruhe, und die beiden ersten bewegen den Rahmen 4 und den Schieber 4a in ihre
Grundstellung (Ab-b. 2) zurück, d. h. die Karte 5 wird entgegen den Pfeilrichtungen
B, C zurückbewegt.
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Hat der Rahmen 4 die in Abb. 2 gezeigte Grundstellung erreicht, so
stößt er auf den Arm i 9 der Schaltklinke 19, 20, 22, verschwenkt diese,
und der Arm 2o gibt den Motorschalter 34, 35 frei, der sich öffnet, dadurch den
Motorstromkreis unterbricht, und der Motor stehenbleibt.
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Die erste Buchungsübertragung ist beendet. Während des einige Sekunden
dauernden eigentlichen Druckvorganges hat der Bedienende den nächsten Posten, der
dauernd sichtbar war, abgelesen und auf die beschriebene Weise die Kontrolleinrichtung
eingestellt, so daß er jetzt nur die nächste Karte einzulegen hat, um die folgende
Buchung zu übertragen.
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Kommen auf einem Drucknegativ mehrere gleichlautende Konten hintereinander
vor, so kann der Bedienende die Kontrolleinstellung bestehen lassen, da ja die Abdrücke
auf die gleiche Karte kommen sollen, und es ist nur jedesmal der Schalthebel
13 zu betätigen, worauf sich der beschriebene Vorgang wiederholt und fortlaufend
selbsttätig immer auf eine neue Zeile gedruckt wird.
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Jeder Posten des Negativs wird während des Druckvorganges mit einem
deutlichen Merkmal versehen, zum Zeichen, daß der betreffende Posten gebucht wurde.
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Wird versehentlich keine Karte eingelegt oder eine solche, bei der
keine Zeile mehr frei ist, so wird bei Betätigung der Vorrichtung der Stiftenschlitten
i i zwar wie vor angehoben, die Schaltklinke 3o aber nicht ausgeschwenkt, weil kein
Stift auflaufen kann, da. ja alle in den Kartenraum hinein- bzw. durch die Kartenlochungen
hindurchragen. In diesem Falle wird der Rahmen 4 ebenfalls in PfeilrichtungB verschoben,
und zwar über seine in Abb. 2 und 3 strichpunktierte äußerste Betriebsstellung hinaus,
und verschwenkt den Hebel 33, der mittels der Zugstange 23 die Schalterverklinkung
20, 34 löst, wodurch der Schalter 35 geöffnet und der Motor stillgesetzt wird, ohne
daß der Schieber 4a in Pfeilrichtung C bewegt, die Walze 6 gedreht und der betreffende
Posten des Drucknegativs gezeichnet wurde. Der Rahmen 4 muß dann von Hand in die
Grundstellung geholt werden, wobei gleichzeitig das Drucknegativ 3 wieder auf die
frühere Stellung zurückgezogen wird.
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Die Buchungsübertragung läßt sich nur durchführen, wenn die richtige
Karte eingelegt wurde, da einerseits die Kontrollmerkmale der Karte und der Vorrichtung
vollkommen übereinstimmen müssen, um diese in Gang zu setzen, und anderseits die
eingelegte Karte auch die zur Buchung benötigte freie Druckzeile haben muß, um die
übertragung durchführen zu können.
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Die Anwendung dieser Buchungsvorrichtung ist nicht auf die Verwendung
des Spiegelschriftnegativs beschränkt. Durch einfache Umänderungen bzw. Ergänzungen
der Druckwalzen kann die Vorrichtung auch für
die anderen eingangs
erwähnten Durchschreibe- oder Negativarten eingerichtet we.-den.