DE58965C - Verfahren zur Herstellung von krimmerartigem Federpelz - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von krimmerartigem FederpelzInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
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- A41G—ARTIFICIAL FLOWERS; WIGS; MASKS; FEATHERS
- A41G9/00—Adornments of natural feathers; Working natural feathers
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die natürlichen Federn gewöhnlicher Art zeigen, wie Fig. 1 veranschaulicht, in der
unteren Hälfte eine flaumartige Beschaffenheit, während an der Spitze die Halme eine geschlossene
Fläche, den sogenannten Spiegel, bilden. Bisher wurde zur Herstellung des gewöhnlichen
Federpelzes nur der flaumartige Theil verwendet, und zwar wurde derselbe
hierzu vom Kiel abgetrennt. Dieser Flaum ergab ein dem glatten Haarpelz ähnliches Gebilde.
Bei einer zweiten Art von Federpelz kommen die Federn in ganzem Zustande zur Verwendung
und werden hierbei in einer der natürlichen, am Körper des Vogels entsprechenden
Lage, sich mehr oder minder deckend flach befestigt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung einer dritten bisher völlig unbekannten
Art von Federpelz, nämlich eines krimmerartigen Federpelzes, welcher nicht nur einen
vollen Ersatz für den zur Zeit als Besatz in Mode stehenden echten Krimmer zu bieten
vermag, sondern sogar ein noch lebhafteres Ansehen als letzterer hat.
Bei der Herstellung dieses, krimmerartigen Federpelzes kommt der Spiegel der Feder zur
Verwendung, während der gröfste Theil des Flaumes mit dem zugehörigen Kielende abgeschnitten
wird.
Im natürlichen Zustande zeigt der Kiel der Federn eine geringe, nach der oberen Fläche
der Feder hin convexe Krümmung (s. Fig. 2).
Das vorliegende Verfahren kennzeichnet sich nun dadurch, dafs die Federn entgegengesetzt
dieser natürlichen Krümmung zu einer krimmerartigen Locke geformt werden. Dieses entgegengesetzte
Krümmen ist Bedingung, wenn die Waare das erreichbar beste und schönste Ansehen bieten soll. Durch das Krümmen
entgegengesetzt dem natürlichen Wüchse wird nämlich in den Kiel eine erhöhte Elasticitä't
hineingebracht und hierdurch ein straffes, aufrechtes Stehen der Locke gesichert und damit
derselben ein volleres, schwellendes Ansehen ertheilt. Das Krümmen der Federn entgegengesetzt
der natürlichen Krümmung des Kieles schliefst jedoch das bisher beim Wickeln von
Haarlocken gebräuchliche Verfahren aus; denn wenn nach dieser Methode die Federn einfach
um einen Steg gewickelt würden, so spreizen sich eben infolge der entgegengesetzten natürlichen
Krümmung die Halme, welche den Spiegel bilden, sofort aus einander und theilen
sich hierbei, Fig. 3; die glatte Fläche des
Spiegels geht vollständig verloren, und es würden beim Einwickeln die vom Kiel abstehenden
Halme vollständig umgeknickt werden. Es wäre nach diesem Verfahren also völlig' unmöglich, eine krimmerartige Locke
mit geschlossener Spiegelfläche zu erreichen.
Eine aus solchen gekrümmten Spiegeln mit gespreizten, gröfstentheils umgeknickten Halmen
geklebte Waare würde niemals einem echten Krimmer ähnlich aussehen, sondern wie ein
schlechter, stark gedrückter Florpelz.
Um ein dem echten Krimmer wirklich täuschend ähnliches Product zu erreichen, mufs
die Fläche des Spiegels trotz des Krümmens entgegen der natürlichen Krümmung geschlossen
erhalten bleiben. Zu diesem Zwecke erfolgt das Wickeln im vorliegenden Falle unter Zu-
Claims (1)
- hülfenahme einer biegsamen, sich mit einwickelnden Unterlage oder noch besser zwischen zwei solchen sich mit einwickelnden Lagen. ' . .Es wird hierbei wie folgt verfahren: .Eine Anzahl von Federn (z. B. je vier oder fünf) wird gleichgerichtet auf einander gelegt und diese Federpäckchen a, Fig. 4, werden neben einander auf eine biegsame Unterlage b gelegt, welche aus einem Wollen-, Baumwollen- oder sonstigen Gewebe besteht. Die Federpäckchen sind sämmtlich mit der Spitze nach dem zweckmäfsig in das Gewebe b eingenähten Wickelstab c gerichtet, so' dafs also der Kiel der Federn senkrecht zur Längsrichtung des Stabes liegt.Die Federpäckchen werden so aufgelegt, dafs die von Natur aus untere Fläche der Federn nach unten liegt. Zufolge der natürlichen Krümmung des Kieles liegen die Federn, wie die Fig. 5 und. 6 erkennen lassen, zunächst hohl. Die Federn werden darauf angefeuchtet, was einfach durch Betupfen mittelst eines Schwammes oder auch durch Besprühen mit Wasserstaub oder mittelst Dampfes erfolgen kann.Kommt, wie Fig. 4 und 6 veranschaulichen, noch eine biegsame Decklage bl aus durchlässigem Stoff zur Anwendung, so kann das Anfeuchten auch nach dem Auflegen dieser Decklage b1 durch dieselbe hindurch erfolgen. Uebrigens kann das Anfeuchten auch erst nach dem Einwickeln der Federn sammt der Unterlage bewirkt werden; doch empfiehlt sich das Anfeuchten vor dem Einwickeln , weil die nassen Federn glatter und dichter liegen und sich auch besser an die miteingewickelte Unterlage und die Decklage anschliefsen. Letztere kann, wie in Fig. 4 dargestellt ist, ebenfalls mit dem Wickelstab c verbunden sein, so dafs sie nach dem Einlegen und Anfeuchten der Federpäckchen einfach über diese herübergeklappt wird.Die durch das Einwickeln, Fig. 7 und 8, entstehenden nassen Rollen werden fest umbunden bezw. so neben einander gelegt, dafs sie sich nicht aufrollen können, und an einen Ort gebracht, wo in geeigneter Zeit ein Trocknen derselben eintritt. Nach vollständigem Trocknen werden die Rollen etwas aufgewickelt, so dafs unter die dicken Kielenden sämmtlicher Federpäckchen einer Rolle ein Stab untergeschoben und mittelst dieses und eines über die Kielenden gelegten zweiten Stabes oder auch mittelst jeder anderen geeigneten Klemmvorrichtung die Federpäckchen gefafst und nach weiterem Aufwickeln der Rolle herausgenommen werden können. Die gelockten Federn werden nun zwischen Leisten d in ein Gestell e eingelegt, Fig. 9'. Die Leisten d sind gelocht, so dafs sie auf zwei eiserne Stäbe / des Gestelles aufgesteckt werden können. Die Stäbe d sind verhältnifsmäfsig schmal, so dafs die gelockten Federspiegel vorstehen.Nachdem die erforderliche Anzahl von Lagen in das Gestell eingebracht ist, werden dieselben gleichzeitig mit den Stäben d fest zusammengeschraubt und dann die vorstehenden unteren Kielenden bis auf eine ganz geringe Länge abgeschnitten. Das Gestell wird dann in solche Lage gebracht, dafs die geschnittenen Kielenden nach oben stehen. Auf und zwischen dieselben wird Kautschuk aufgetragen und dann das Grundgewebe g darüber gelegt und mittelst einer Bürste oder dergleichen fest angedrückt und glatt gestrichen. Nach dem Trocknen der Waare wird der Spannrahmen gelöst, das Ganze von den Stäben f abgehoben und die Stäbe d herausgenommen. Es sitzen nunmehr die der natürlichen Krümmung des Kieles entgegen gelockten Federspiegel in solcher Lage fest, dafs die Kiele aufrecht von dem Grundgewebe g abstehen, Fig. 10, was in Verbindung mit der durch das entgegengesetzte Krümmen erzielten höheren Elasticität der Waare vollständig das Ansehen von echtem Krimmer verleiht. Die nach vorliegendem Verfahren hergestellte Waare zeichnet sich vor dem echten Krimmer sogar noch durch einen lebhafteren Glanz aus.Patεντ-Anspruch:Ein Verfahren zur Herstellung von stark elastischem, krimmerartigem Federpelz, darin bestehend, dafs Federn (a) in angefeuchtetem Zustande auf einer biegsamen Unterlage (b) oder zwischen zwei biegsamen Lagen (b b1) zusammen mit letzteren entgegengesetzt der natürlichen Krümmung des Kieles vom Spiegelende aus eingerollt, getrocknet und dann derart auf einer Grundlage (g) befestigt werden, dafs die Kiele aufrecht stehen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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