DE287808C - - Google Patents
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- DE287808C DE287808C DENDAT287808D DE287808DA DE287808C DE 287808 C DE287808 C DE 287808C DE NDAT287808 D DENDAT287808 D DE NDAT287808D DE 287808D A DE287808D A DE 287808DA DE 287808 C DE287808 C DE 287808C
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A42—HEADWEAR
- A42C—MANUFACTURING OR TRIMMING HEAD COVERINGS, e.g. HATS
- A42C1/00—Manufacturing hats
- A42C1/02—Making hat-bats; Bat-forming machines; Conical bat machines; Bat-forming tools
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 287808-KLASSE 41«. GRUPPE
FRANK J. MUHLFELD in NEWYORK.
Eine beliebte; Art von Filzhüten sind die sogenannten
Bürstelhüte. ■ Diese werden bekanntlich in der Weise hergestellt, daß die Oberfläche
des entsprechend vorbehandelten Hutstumpens in besonderer Weise mit harten Bürsten behandelt
wird; wodurch je ein Ende der Fasern aus der Grundfläche heraus in die Höhe gerichtet
wird und eine einem Fell oder Pelz vergleichbare Haardecke auf dem Grundhut erzeugt.
Diese Bürstelhüte sind teuer, weil die Arbeit schwierig ist und nur durch besonders geschickte
Hutmacher.geleistet werden kann.. Man stellt
deshalb wohlfeilere Velourshüte in der Weise her, daß man den Grundhut mit einer künstliehen,
aus Tierhaaren gebildeten Haardecke ' versieht. Der Vorgang ist dabei der, daß die
von den Tierfellen gewonnenen Haare an den Hutstumpen oder Grundhut angefilzt oder angewalkt
werden. Hierbei dringt das Wurzelende eines jeden Haares vermöge seiner eigenartigen
Form in die Oberfläche des Grundhutes ein und wurzelt darin fest. Mit ihrem größeren
Teil ragen die Haare über die Oberfläche des Hutstumpens hinaui und bilden darauf eine Art
von Pelz. Der Grundhut wird dann geklopft, zur Entfernung derjenigen Haare, die etwa nicht
fest verwurzelt worden sind, und um die freien Enden der fest verwurzelten Haare voneinander
zu trennen oder aufzulockern. Alsdann ist die Haardecke fertig und kann nach dem
Trocknen einer beliebigen Nachbehandlung unterworfen werden, um Glätte, Glanz usw. zu
erzeugen.
Diese Velourshüte mit angefilzter, oder, angewalkter
besonderer Haardecke (die in Amerika als »napped hats« bezeichnet werden) sind aber
den Bürstelhüten im Aussehen durchaus nicht gleichwertig, und man hat zahlreiche Vorschläge
gemacht, durch Scheren und irgendwelche sonstigen Nachbehandlungen das Aus^-
sehen jener Velourshüte zu verbessern. Ein befriedigender Erfolg ist aber bisher nicht erzielt
worden. ■
Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung von derartigen Velourshüten, mit
Hilfe dessen diese Hüte in genau der gleichen oder einer besseren Qualität hergestellt werden
wie die Bürstelhüte. Der Erfinder ist nämlich davon ausgegangen, daß die Minderwertigkeit
der Velourshüte mit angefilzter Haardecke darauf beruht, daß die Haardecke nicht dicht
genug ist. ' Wird sie geschoren, so erscheint durch die Haare hindurch die Grundfläche. Man
kann daher einen Erfolg nicht durch irgendwelche besonderen Nachbehandlungen, sondern
nur dadurch erzielen, daß man die Haardecke dichter macht oder, mit anderen Worten, eine
größere Anzahl von Haaren auf die Flächeneinheit bringt. Nach der Erfindung geschieht
das in der Weise, daß entweder der Grundhut vor dem Aufbringen und Anwalken der Haardecke
übermäßig gestreckt bzw. während dieser Operation gestreckt gehalten und später unter
Andämpfung wieder in die vorherige ungestreckte Form zurückschrumpfen gelassen wird, oder daß
man die Haare vor ihrem Aufbringen auf den Grundhut bis auf ungefähr Velourslänge kürzt.
Ein noch besseres Ergebnis wird natürlich er-
zielt, wenn man beide Maßnahmen kombiniert anwendet, d. h. auch bei Verwendung im voraus
gekürzter Haare diese aufbringt und anwalkt, während der Grundhut übermäßig gestreckt
gehalten wird. Das Anwalken der Haardecke kann geschehen, während sich der Hut-.
Stumpen in der durch die üblichen Vorbehandlungen erlangten Glocken- oder Kegelform befindet.
Zweckmäßig ist es jedoch, den Grundhut vor dem Aufbringen und Auf walken der Haardecke annähernd flach zu legen. Die Kürzung
der Haare auf Velourslänge erfolgt am besten durch Zerschneiden von Haaren natürlicher
Länge, entweder noch auf dem Tierfell oder nachdem sie von diesem entfernt sind, in
entsprechend viele Abschnitte.
Daß durch jede einzelne der beiden erwähnten Maßnahmen — Streckung während des Aufbringens
der Haardecke und nachheriges Zurückschrumpfen und Verwendung gekürzter Haare — eine Verdichtung der Haardecke erzielt
werden kann, leuchtet ein. Für die erste Maßnahme bedarf das kaum einer weiteren Darlegung.
Denn wenn der Grundhut während des Anwalkens oder Anfilzens der Haare gestreckt ist und nachher wieder zusammenschrumpft, so
befinden sich natürlich auf der Flächeneinheit mehr Haare, als wenn das Anfilzen, die Verwurzelung
der Haare in der Fläche des Grundhutes, nur auf derjenigen Oberfläche erfolgt wäre,
die der Hutstumpen nach der Fertigstellung darstellt. Daß aber auch bei Verwendung gekürzter
Haare, ohne Streckung, eine größere Anzahl von solchen auf die Flächeneinheit kommt,
zeigt folgende Betrachtung: Je kürzer ein Haar oder ein Haarabschnitt ist, desto steifer
ist es und desto besser wird es bei dem Walkprozeß mit demjenigen Ende, das dem natürlichen Wurzelende des Haares näher liegt,
in die Filzoberfläche eindringen und darin festhaften. Ferner werden die freibleibenden Enden
der Haare, je kürzer sie sind, urn so weniger sich beim Dämpf- und Walkvorgang miteinander
verstricken, so daß viel weniger der verwurzelten Haare durch die nicht verwurzelten, losen, durch
das Klopfen entfernten Haare wieder mit aus der Fläche herausgerissen werden. Vor allem
aber kann die zum Anfilzen oder Anwalken bestimmte Haardecke eine bestimmte Dicke nicht
überschreiten, weil sonst die in den oberen Lagen befindlichen Haare nur zum geringen Teil würden
verwurzelt werden können. Die Anzahl der zur guten Verwurzelung gelangenden Haare muß
daher um so größer sein, je mehr einzelne Haarabschnitte mit je einem zur Verwurzelung geeigneten
Ende sich in der bestimmten, der passenden Dicke entsprechenden Gewichtsmenge von
Haaren befinden, mit anderen Worten, je kürzer die einzelnen Abschnitte sind. Das günstigste
Ergebnis wird natürlich erzielt, wenn man beide Maßnahmen miteinander kombiniert, also
entsprechend verkürzte Haare während der Streckung des Grundhutes anwalkt.
Die Herstellung eines Velourshutes nach der Erfindung gestaltet sich demnach in großen
Zügen in folgender Weise: Zunächst wird der Grundhut in gewöhnlicher Art konisch oder
glockenförmig fertig gefilzt und versteift und dann in flache Form gebracht. Darauf wird der
Grundhut mit Hilfe geeigneter, z. B. zangehartiger Werkzeuge am Rande erfaßt und ausgedehnt
und alsdann die Haarbedeckung in der üblichen Form eines Faches aufgebracht. Während
oder nach dem Anwalken und Anfilzen der Haardecke läßt man dann den Hutkörper in seine ursprüngliche Form zurückschrumpfen.
Wie schon bemerkt, verwendet man dabei am besten Haare, die vorher auf Velourslänge gekürzt
sind. Das soll heißen, daß die Haare ' gegenüber ihrer natürlichen Länge wesentlich
verkürzt werden, so daß sie nur so lang bleiben, daß, wenn sie auf die Filzform aufgebracht sind,
auf die Flächeneinheit bezogen, eine erhebliche Vermehrung der Zahl von Haaren sich ergibt,
im Vergleich mit der Zahl derjenigen Haare, die bei Verwendung ungekürzter Haare zur Verwurzelung
gelangen. Die Haardecke der nach dem neuen Verfahren hergestellten Hüte ähnelt daher durchaus einem gewöhnlichen Haarvelourshut.
In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung erläutert. Fig. 1 zeigt einen Schnitt
durch eine fertig verfilzte Hutform von konischer Gestalt. Fig. 2 zeigt dieselbe Hutform, nachdem
sie am Rand mit Zangen erfaßt und gestreckt ist, so daß die Form entsprechend verändert wird. Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Kante.
Fig. 4 ist eine Oberansicht des in flache Form gestreckten Hutkörpers. Fig. 5 ist ein Querschnitt
des Hutkörpers mit daraufgewalkter Haardecke, und Fig. 6 endlich ist ein Querschnitt
des fertigen, wieder in die ursprüngliche Form gebrachten Hutkörpers.
Zur Überführung des Hutkörpers aus der in Fig. ι dargestellten Form in die Form nach
Fig. 2 kann irgendeine beliebige Streckvorrichtung verwendet werden. Lediglich als Ausführungsbeispiel
ist in Fig. 2 eine Streckvorrichtung dargestellt, bei der die Kanten oder der Rand des
Hutkörpers mit Zangen a' ergriffen und nach auswärts gezogen werden. Zu demselben Zweck '
könnte aber beispielsweise auch die gewöhnliche Blockmaschine, ohne den Hutblock, Verwendung
finden. Auch einfach von Hand könnte das Strecken bewirkt werden.
Wenn der Hutkörper fertiggestreckt ist, wird ein Fach e von Pelzhaaren aufgelegt und in der
gewöhnlichen Weise auf ge walkt, so daß die in Fig. 5 angedeutete Verbindung hergestellt
wird. ■
Da das Fach von gleichmäßiger Dicke ist, so erhält der Hutkörper auf seiner ganzen
Oberfläche die gleiche Anzahl von Haaren auf der Flächeneinheit.
- Während des Dämpfens sucht der Hutkörper wieder in seine normale konische Form über-,
zugehen. Zweckmäßig wird diese Tendenz unterstützt durch radiale Faltung des Hutstumpens
in derselben Art, wie auch sonst ein konischer Grundhut während des Verfilzens
gefaltet wird. Eine solche Faltung erleichtert
ίο sehr das Zurückschrumpfen des Hutstumpens
zu der ursprünglichen Form f, in die dieser beim Dämpfen stets zurückzugelangen strebt, sobald
die Schellackversteifung erweicht ist.
Der mit der Haardecke versehene Hutkörper f, nach seiner Zurückbringung in die ursprüngliche
Form und mit aufgewalkter Haardecke, ist in Fig. 6 dargestellt. Der Hutkörper ist dann
fertig, um in der Blockmaschine in der üblichen Weise in die gewünschte Form gebracht zu
werden.
Die Verkürzung der Pelzhaare zur Velourslänge kann durch beliebige Mittel erfolgen, bevor sie
zum Fach geschlagen werden. Am zweckmäßigsten erscheint es jedoch, sie auf die gewünschte
Länge abzuschneiden, während" sie noch auf dem Fell sitzen. Dazu können beliebige bekannte
Schermaschinen verwendet werden. Diese werden zweckmäßig zuerst zum gewöhnlichen Beschneiden
und Gleichmachen benutzt, indem sie nur die überstehenden Enden der Haare abschneiden, so daß diese dann auf dem Fell in
gleichmäßiger Länge stehenbleiben. Alsdann wird die Maschine so gehandhabt, daß die Haare
in die passende Velourslänge gebracht werden.
Gegebenenfalls kann man die Haare in voller Länge von der Haut entfernen, um sie erst nachträglich
in Abschnitte zu zerlegen.
Vorzugsweise wird jedes Haar in zwei oder drei Einzelteile von Velourslänge zerschnitten.
Man gewinnt daher von einem Pelz zwei- oder dreimal so viel Gebrauchshaare, als wenn man
diese in der natürlichen Länge verwendete.
Auch nach dem Anwalken der Haardecke empfiehlt sich unter Umständen eine Behandlung
mit dem Schermesser, zur Erzielung' einer größeren Gleichmäßigkeit der Oberfläche.
Die nach dem Verfahren vor dem Aufbringen der Haardecke vorzunehmende Streckung des
Hutstumpens ist_ nicht mit der Streckung zu vergleichen, die beim Flachlegen eines konisehen
Grundhutes ohnehin eintritt. Es handelt sich' vielmehr um ein übermäßiges Strecken,
das in der Regel die Oberfläche um etwa 15 Prozent vergrößert. Bei der sonst gebräuchlichen
Hutfabrikation tritt eine solche Überstreckung nicht ein. Vielmehr bringt die Verfilzung ein
fortdauerndes Einschrumpfen des Filzes mit sich, dem nach der Erfindung durch den Streckapparat
entgegengewirkt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Filzhüten, insbesondere von sogenannten Velourshüten,
mit angefilzter oder angewalkter besonderer Haardecke, dadurch gekennzeichnet, daß eine besonders große Anzahl
von Haaren auf die Flächeneinheit des gefilzten Hutstumpens (Grundhutes) dadurch
aufgebracht wird, daß entweder letzterer
: vor oder während des Aufbringens und Anwalkens
der Haardecke gestreckt und später unter Andämpfung wieder in die vorherige ungestreckte Form zurückschrumpfen gelassen
wird, oder daß bei ungestrecktem gefilztem Hutstumpen (Grundhut) für das Anfilzen
solche Haare zur Verwendung gelangen, die vor dem Aufbringen bis auf ungefähr Velourslänge gekürzt sind.
2. Verfahren nach Anspruch" 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei konisch geformten
Hutstumpen das Aufbringen und Aufwalken der Haardecke vorgenommen wird, während der gestreckte Hutstumpen (Grund-
. hut) annähernd flach liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare von ungefähr
Velourslänge durch Zerschneiden von Haaren natürlicher Länge, entweder noch auf dem
Tierfell oder von demselben entfernt, in entsprechend viele Abschnitte gewonnen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE287808C true DE287808C (de) |
Family
ID=542998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE287808C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE953425C (de) * | 1953-06-26 | 1956-11-29 | Trikotfabriken J Schiesser A G | Pelz- bzw. filzartiges Textilgebilde sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE953425C (de) * | 1953-06-26 | 1956-11-29 | Trikotfabriken J Schiesser A G | Pelz- bzw. filzartiges Textilgebilde sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung |
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