DE259565C - - Google Patents

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DE259565C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41GARTIFICIAL FLOWERS; WIGS; MASKS; FEATHERS
    • A41G11/00Artificial feathers
    • A41G11/02Implements or machines for making artificial feathers

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV* 259565 -KLASSE Ze. GRUPPE
Dr. P. IMMERWAHR in BERLIN-WILMERSDORF.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Oktober 1911 ab.
Bisher hat man Federn, namentlich Straußfedern, dadurch nachzuahmen gesucht, daß man dünne Borten oder' Fäden durch Aufkleben von Rohrstücken als Hauptkiel und Unterkleben mit einem Bande, wobei die Borten oder Fäden die Seitenfahnen der Feder darstellen sollen, zu verbinden suchte. Bei diesen Erzeugnissen sind die seitlichen Fahnenfedern entweder gar nicht oder in einer der Gestaltung
ίο der Naturfedern nicht entsprechenden, ganz unvollkommenen Weise ausgebildet. Mit den bisher bekannten Verfahren hat man daher nur Erzeugnisse, welche ungenügende Ähnlichkeit mit den Naturfedern haben, erzielen können.
Außer der nicht entsprechenden Form fehlt den Federn die Elastizität, die Schmiegsamkeit und das Schwebevermögen der Seitenfahnen. Eine den natürlichen Federn entsprechende Nachbildung der Seitenfahnen ist bisher unbekannt und ebenso die Verwendung eines geeigneten Materials für den überaus feinen Fahnenkiel, wie eine geeignete Verbindung des Fahnenkiels mit feinen, die seitlichen Federspitzen der Seitenfahnen oder feiner Federn darstellenden Fäden.
Das neue Verfahren besteht nun darin, daß die zur Bildung der Seitenfahnen oder zur Bildung der feinen Federn benutzten Fäden (Fahnenfäden), welche aus Textilfasern oder Textilfaden, Kunstseide, Glas, Asbest oder sonstigem geeigneten Material bestehen können, je durch einen oder mehrere dicht neben- oder aufeinander, quer zu den Fahnenfäden liegende, sehr elastische und biegsame Fäden (Kielfäden) verbunden werder. Als bestes Material für die Kielfäden haben sich dünne Tierhaare, Menschenhaare und sog. künstliche Haare aus Kunstseide erwiesen; doch lassen sich für den gedachten Zweck auch mit elastischen Stoffen, z. B. Celluloid, Celluloseacetaten überzogene Textilfaden oder Celluloidfäden oder aus anderen plastischen, elastischen Stoffen hergestellte Fäden verwenden. Langwierige und schwierige Versuche, deren Erfolg nicht vorauszusehen war, haben erst die Auffindung der geeigneten Rohmaterialien ermöglicht und ergeben, daß sich die Verbindung der in Frage kommenden, sehr feinen Fäden mit genügender Sicherheit bei geeigneter Anordnung der Fäden und gegebenenfalls unter Anwendung geeigneter Verkittungsmittel herstellen läßt. Eine besonders gute Art der Verbindung der Fahnen- und Kielfäden besteht darin, daß je'zwei oder mehr Kielfäden dicht nebeneinander liegen und die Fahnenfäden umschlingen odei von ihnen umschlungen werden. Die Kielfäden sind, soweit sie nicht selbst aus einer plastischen, zum Kleben zu bringenden Masse bestehen, mit derartigen Stoffen überzogen und werden mit noch flüssiger, klebender Oberfläche oder trocken zwischen die Fahnenfäden eingetragen; in letzterem Fall erfolgt das Verkleben dann in geeigneter Weise, z. B. durch Pressung, durch Wärme oder durch ein Lösungsmittel, wobei zugleich den Kielfäden eine den Fahnenkielen der natürlichen Federn noch ähnlichere Gestalt gegeben werden kann. Dieses ganze Verfahren kann nötigenfalls auch bei dem nassen Eintragen der Kielfäden
angewandt werden. Die Verbindung kann aber auch ohne gegenseitige Umschlingung der Kiel- und Fahnenfäden nach dem vorbeschriebenen Verfahren erfolgen. Das Verkleben der Fäden mit dem diese verkittenden und gegebenenfalls zur Bildung des Kielfadens dienenden Stoff kann auch besonders, z. B. durch Aufdrucken des Klebstoffes, erfolgen. Eine andere gute Verbindungsart der Kiel- und Fahnenfäden
ίο besteht darin, daß man den Kielfaden als Unterfaden in eine Nähmaschine einzieht und ihn mit den parallel nebeneinander gespannten Fahnenfäden durch Vernähen mit einem dünnen Faden verbindet, oder in einer ähnlich wirkenden Maschine, z. B. auch einer Art Webstuhl, eine dem Vorstehenden ähnliche, entsprechende Verbindung zwischen den Fahnenfäden und Kielfäden herstellt. Die die gegenseitige Verbindung herstellenden Fäden oder einzelne derselben .können hierbei auch aus einem durch geeignete Maßnahmen zum Kleben zu bringenden Stoff bestehen oder mit ihm überzogen sein, und es kann außer der durch die Fäden selbst hergestellten Verbindung noch eine solche durch Verkleben herbeigeführt werden. Bei Auswahl des Stoffes für die Kielfäden oder für deren Überzug ist es ferner für den vorliegenden Zweck gegebenenfalls von Vorteil, daß die Fäden sich bei Behandeln mit einem Messer oder durch sonst zum Kräuseln angewandte Mittel kräuseln lassen.
Als ein Beispiel für eine Herstellungsart von Straußfedern nach dem vorbeschriebenen Verfahren sei folgende Ausführungsform beschrieben:
Dünne Seidenfäden werden auf einem Webstuhl als Kette aufgezogen. In diese werden im Abstand von je 6 bis 10 mm mit Celluloid überzogene, dicht nebeneinander liegende Querfäden als Schuß eingetragen, wobei der Celluloidüberzug noch flüssig oder auch trocken sein kann. In ähnlicher Weise können auch die mit Celluloid überzogenen Fäden als Kette und die dünnen Seidenfäden als Schuß verarbeitet werden. Die mit Celluloid überzogenen Kielfäden werden bei trockenem Eintragen durch ein Lösungsmittel oder geeignet enfalls durch Wärme und Druck zum festen Verkleben mit den Fahnenfäden gebracht, während bei nassem Eintragen die Verkittung in der Regel schon in genügendem Maße von vornherein erfolgt. Das entstandene Gewebe wird parallel zu den Kielfäden streifenweise zerschnitten oder durch Stanzung in geeigneter Weise zerlegt; die so entstehenden Streifen des Gewebes bilden die Fahnenfedern (Seitenfahnen, Hälmchen) der zu erzeugenden Straußfeder. Diese Streifen werden dann in bekannter Weise mit einem natürlichen oder künstlich hergestellten Federkiel (dem Hauptkiel der Feder) verbunden. Vorteilhaft ist es, dem Gewebe in der Verbindungsfläche mit dem Hauptkiel seinen Zusammenhang zu belassen und die Zerlegung in Streifen nur bis zu dieser Verbindungsfläche vorzunehmen. Durch Verbindung von einer oder mehreren übereinander liegenden Gewebe- oder Streifenlagen mit dem Hauptkiel kann der Feder je nach Wunsch ein volleres oder weniger dichtes Aussehen gegeben werden. Den Fahnenfäden kann durch Pressung oder sonstige Gestaltungsart statt der gewöhnlichen runden Fadenform ein bandartiger, d. h. flacher Querschnitt gegeben werden, wodurch das Schwebevermögen der Feder erhöht wird.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 das zur Erzeugung der Federn dienende Gewebe. Die Fahnenfäden sind mit a, die .Kielfäden mit b bezeichnet. Fig. 2 zeigt das in Streifen zerlegte Gewebe; die Darstellung gibt die Ausführungsform, bei der das Gewebe die Breite der ganzen Feder hat, wieder. Fig. 3 zeigt die aus der Verbindung von einer oder mehreren zerschnittenen Gewebelagen mit dem Hauptkiel entstandene Feder, deren Seitenfahnen gekräuselt dargestellt sind. Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines flach gestalteten Fahnenfadens in starker Vergrößerung.
Da die für die Kielfäden benutzten Stoffe, wie natürliche oder künstliche Haare, Fäden aus Zelluloid o. dgl., oder die aus derartigen Stoffen gebildeten Überzüge auf Textilfaden eine sehr glatte Oberfläche besitzen, so ist es zum besseren Haften des verkittenden Überzuges auf den Fäden und zur besseren Verkittung der Fahnen- und Kielfäden untereinander, zu der manchmal erwünschten Verminderung des Glanzes der Kielfäden, wie überhaupt zum Entglänzen der Fäden vorteilhaft, denselben eine rauhe Oberfläche zu geben. Zur Erreichung dieser Zwecke haben sich folgende Verfahren als zweckmäßig erwiesen:
a) die Behandlung mit chemischen Reagenzien, die die Oberfläche angreifen ;
b) die Behandlung mit chemischen Reagenzien, die die Oberfläche angreifen, teilweise lösen oder klebrig machen, und das hierauf folgende Aufbringen staubförmiger.Stoffe, welche beim Trocknen der Oberfläche auf dieser anbacken ;
c) das Rauhmachen der Oberfläche der Fäden no durch mechanische Mittel, durch Reiben an einer rauhen Fläche, die Behandlung mit losen/ scharfe Kanten besitzenden Pulvern, z. B. das Durchführen durch ein mit Schmirgel bestreutes oder beklebtes Mitschelwerk, oder die Hindurchführung der Fäden durch den Strahl eines Sandstrahlgebläses.
Die zur Herstellung der Federn benutzten Fäden oder die Federn selbst können, soweit nicht von vornherein wasserunempfindliche Materialien verwendet werden, mit wasserunempfindlichmachenden Mitteln imprägniert
werden; in ähnlicher Weise können die Federn auch weniger oder nicht brennbar gemacht werden.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Federn, insbesondere von Straußfedern, dadurch gekennzeichnet, daß eine Art Gewebe aus dicht nebeneinander liegenden, die Fahnenfäden (a) bildenden Fäden und im Abstand der Fahnenbreite liegenden, die ersteren kreuzenden und die Fahnenkiele darstellenden Fäden (b) gebildet wird, dieses zwischen den Kielfäden (b) in bekannter Weise streifenartig zerlegt und mit dem Kiel (c) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Fahnenkiele bildenden Fäden (b) mit den Fahnenfäden
(a) entweder glatt aufliegend verklebt oder verwebt und verklebt, oder vernäht, d. h. in einer dem Vernähen gleichenden Weise verbunden, oder vernäht und verklebt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kielfäden Fäden aus dünnem, elastischem Material organischer Natur verwendet werden, insbesondere auch solche, welche die Eigenschaft besitzen, sich kräuseln zu lassen, wie Zelluloidfäden, künstliche oder natürliche Haare oder dünne mit elastisch machenden Stoffen, wie z. B. Zelluloid, überzogene Fäden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielfäden zum besseren Anhaften des klebenden Überzuges und zur Verminderung des Glanzes rauh gemacht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu den Fahnenfäden von vornherein flache Fäden verwendet oder die gewöhnlichen runden Fäden hinterher flachgedrückt werden.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5977234A (en) * 1995-12-13 1999-11-02 General Electric Company High-density thermoplastic moulding composition

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5977234A (en) * 1995-12-13 1999-11-02 General Electric Company High-density thermoplastic moulding composition

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