DE587416C - Verfahren zur wahlweisen UEbertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer Empfangsstelle - Google Patents
Verfahren zur wahlweisen UEbertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer EmpfangsstelleInfo
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- G08B9/00—Order telegraph apparatus, i.e. means for transmitting one of a finite number of different orders at the discretion of the user, e.g. bridge to engine room orders in ships
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Description
Zur wahlweisen Fernübertragung eines Kommandos zwischen Sende- und Empfangsstation
über Leitungen oder auf drahtlosem Wege werden in bekannter Weise für die einzehren
Kommandos charakteristische Signale gesendet, bei deren Empfang verschiedene,
meist optische Kommandoanzeiger (Lichtsignale, Zeigersignale usw.) ansprechen.
Vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe in neuartiger, besonders einfacher Weise. Sie bringt einen besonderen technischen Fortschritt dadurch, daß zwischen dem Empfänger und den Kommaridoanzeigern keine Relais, ■ Wähler und ähnliche mechanische Anordnun-
Vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe in neuartiger, besonders einfacher Weise. Sie bringt einen besonderen technischen Fortschritt dadurch, daß zwischen dem Empfänger und den Kommaridoanzeigern keine Relais, ■ Wähler und ähnliche mechanische Anordnun-
t5 gen treten, wodurch eine besonders hohe Betriebszuverlässigkeit
erreicht wird.
Bei dem neuen Übertragungsverfahren werden
von der Sendestelle über Leitungen oder drahtlos periodisch wiederholte Geberzeichen
ausgesendet. An der Empfangsstelle werden Empfängerzeichen erzeugt, die mit den eintreffenden
Geberzeichen zur Überlagerung gebracht werden. Jedem Kommando ist je ein Geber- und Empfängerzeichen zugeordnet, die
im Charakter gleich sind, sich jedoch in der Zeichendauer unterscheiden. Durch die Überlagerung
der Geber- und Empfängerzeichen entstehen Stromstoßperioden, die in Art von Schwebungen langsam zu-und abnehmen. Diese
Stromstoßperioden werden den Kommandoanzeigern zugeführt, die infolge ihrer thermischen,
mechanischen oder elektromagnetischen Trägheit nur auf langsame Stromstoßperioden
ansprechen. Schnelle Stromstoßperioden, die bei starker Verschiedenheit der Dauer von
Geber- und Empfängerzeichen auftreten, üben keinen Einfluß auf die Kommandoanzeiger aus.
Es können die verwendeten Geber- und Empfängerzeichen verschiedenen oder auch
gleichen Aufbau haben. Sie können sich bei gleichem Aufbau nur durch die Länge der
Schließungen des Stromkreises und der Länge der Zwischenpausen unterscheiden. Im
einfachsten Falle bestehen die Geberzeichen aus untereinander gleich langen Stromkreis-Schlüssen
und untereinander gleich langen Zwischenpausen und die Empfängerzeichen gleichfalls aus untereinander gleich langen,
von· den Geberzeichen sich aber um ein Geringes
in der Dauer unterscheidenden Stromkreisschlüssen und Zwischenpausen. Unter bestimmten
Voraussetzungen können die Zeichen jedoch auch aus einer Gruppe von verschieden langen Schließungen des Stromkreises und verschieden
langen Zwischenpausen bestehen, wobei sich die ganze Gruppe periodisch wiederholt.
Die Zeichen nehmen damit den Charakter von Morsezeichen an. Die Verwendung von derartigen
Zeichen ermöglicht die Unterbringung vieler verschiedener Zeichen auf einem- kleinen
Frequenzbereich.
Die Geber- und Empfängerzeichen können beispielsweise unter Verwendung von Schaltwalzen
hergestellt werden, wobei auf der Geberseite durch das Drücken einer einem Kommando zugeordneten Taste das entspre-
chende Zeichen periodisch ausgesendet wird. Auf der Empfängerseite können beispielsweise
ebenfalls durch eine Schaltwalze die Kommandoanzeiger in der Folge der Empfängerzeichen
an die Leitung vom Geber bzw. an die Empfangsapparatur für die Geberzeichen
angeschlossen werden.
In der Abbildung ist der Erfindungsgedanke
an einem einfachen Ausführungsbeispiel für die Übertragung von drei verschiedenen Kommandos
über eine Leitung gezeigt.
Die Geberwalze ι ist mit drei Kontaktringen
I, II, III versehen. Jeder Ring besteht aus abwechselnd leitenden und nichtleitenden Abschnitten.
Im gewählten Beispiele sind die leitenden und nichtleitenden Abschnitte eines jeden der Ringe I, II, IiI untereinander gleich
lang. Die Abschnitte der verschiedenen Ringe sind dagegen verschieden lang. Der Ring I
setzt sich zusammen aus je zwei, der Ring II aus je drei und der Ring III aus je vier leitenden
und nichtleitenden Abschnitten.
Zum Senden sind die Tasten 5, 6 und 7 vorgesehen. Wird eine Taste gedrückt, so wird
ein Pol der Batterie 8 mit einer der Schleifbürsten 2, 3 oder 4 verbunden. Beim Niederdrücken
der Taste 5, 6 oder 7 wird pro Umdrehung der Walze 1 zwei-, drei- oder viermal
die Verbindung der Leitung 16 mit der Batterie 8 hergestellt und wieder getrennt.
Zur Herstellung der Empfängerzeichen ist auf der Empfangsstelle eine Schaltwalze 9
aufgestellt, die der Geberwalze gleicht, jedoch beispielsweise um eine Umdrehung pro Sekünde
schneller angetrieben wird. Mit den Schleif federn 10, 11, 12 der Empfangswalze
sind die Kommandoanzeiger — das sind hier die Glühlampen 13, 14, 15 — verbunden, über
die der Stromkreis der Batterie 8 geschlossen
♦° werden kann.
Wenn keine Taste gedrückt wird, leuchtet keine Lampe, auf. Wird beispielsweise die
Taste 6 gedrückt und schleifen zufällig gleichzeitig Schleifbürste 3 der Geberwalze und
Schleifbürste 11 der Empfängerwalze auf den
leitenden bzw, nichtleitenden Abschnitten, so wird die Lampe 14 Stromstöße erhalten, die
diese zum Aufleuchten bringen. Durch die um eine Umdrehung pro Sekunde verschiedenen
Geschwindigkeiten der Geber- und Empfängerwalze werden nach Y6 Sekunde während
des Abtastens von leitenden Abschnitten der Geberwalze nichtleitende Abschnitte der Empfängerwalze
abgetastet. Die Lampe 14 wird erlöschen. Der Vorgang wird sich mit der
Periode von 1/3 Sekunde wiederholen, die Lampe 14 wird abwechselnd aufleuchten und
verlöschen. Es werden von der Lampe die langsamen Schwebungen angezeigt, die sich
aus den verschiedenen Umdrehungszahlen der Schaltwalzen, d. h. aus der verschiedenen
Dauer der Geber- und Empfängerzeichen ergeben.
Die Lampen 13 und 15 werden beim Drükken
der Taste 6 dauernd aufleuchten, da durch die Wärmeträgheit die äußerst schnellen
Schwebungen, die sich aus der großen Verschiedenheit zwischen Geberzeichen und Empfängerzeichen
der Kommandozeiger 13 bzw. 15 ergeben, nicht angezeigt werden.
Wird dagegen die Taste 5 oder 7 gedrückt, so wird entsprechend die Lampe 13 oder 15
langsam aufleuchten und wieder verlöschen, während die andern beiden Lampen dauernd
aufleuchten.
Um die Leistung zu vermindern, die dem Empfänger über die Leitung zugeführt werden
muß, gibt man den Lämpchen zweckmäßigerweise eine am Empfangsort erzeugte Vorspannung,
die eben noch nicht hinreicht, die Lampen zum Aufleuchten zu bringen. Verwendet
man Glimmlampen als Kommandoanzeiger, so kann dadurch der Leistungsbedarf weitgehendst vermindert werden.
Weiterhin ist es möglich, an Stelle der Lämpchen Zeigerinstrumente als Kommandoanzeiger
zu verwenden. Werden diese mit einem polarisierten System versehen, so kann durch eine zusätzliche Gegenspannung am
Empfänger erreicht werden, daß der dem ausgesendeten Kommando zugeordnete Zeiger
schwankt, während alle anderen Zeiger unbeweglich bleiben.
Das Verfahren läßt sich mit bekannten Hilfsmitteln weiter ausbauen. Werden die
Kommandoanzeiger als Relais ausgebildet, so können auf die Dauer des eintreffenden Zeichens
sekundäre Stromkreise geschlossen werden, so daß das Kommanüoübertragungsverfahren
zur verriegelten Auslösung beliebiger Stromkreise brauchbar ist.
Claims (8)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zur wahlweisen Übertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer Empfangsstelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommandoanzeiger durch Stromstoßperioden zum Ansprechen gebracht werden, die" hervorgerufen werden durch die Überlagerung von Geberzeichen und Empfängerzeichen, wobei sich die Geber- und Empfängerzeichen im Charakter gleichen, jedoch in der Dauer um ein Geringes unterscheiden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geberzeichen und Empfängerzeichen aus je für sich untereinander gleich langen Stromkreisschließungen und untereinander gleich langen Stromkreisöffnungen gebildet werden.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromkreisschließ'ungen und Stromkreisöffnungen durch Abtasten leitender und nichtleitender Abschnitte von Schaltwalzen hergestellt werden.
- 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geber- und Empfängerwalze gleichen Aufbau aufweisen und verschieden schnell angetrieben werden.
- 5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kommandoanzeiger Glühlampen oder Glimmlampen dienen.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch. 5, dadurch gekennzeichnet, daß die als Kommandoanzeiger verwendeten Lampen so viel zusätzliche Vorspannung erhalten, daß sie schon beim Eintreffen schwacher Impulse zum Aufleuchten kommen.
- 7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kommandoanzeiger 'Zeigerinstrumente mit unpolarisiertem oder polarisiertem System verwendet werden.•
- 8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommandoanzeiger als Relais ausgebildet, beliebige Stromkreise betätigen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH123894D DE587416C (de) | 1929-10-25 | 1929-10-25 | Verfahren zur wahlweisen UEbertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer Empfangsstelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH123894D DE587416C (de) | 1929-10-25 | 1929-10-25 | Verfahren zur wahlweisen UEbertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer Empfangsstelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE587416C true DE587416C (de) | 1933-11-08 |
Family
ID=7174491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH123894D Expired DE587416C (de) | 1929-10-25 | 1929-10-25 | Verfahren zur wahlweisen UEbertragung eines Kommandos aus einer Gruppe von mehreren Kommandos von einer Geberstelle zu einer Empfangsstelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE587416C (de) |
-
1929
- 1929-10-25 DE DEH123894D patent/DE587416C/de not_active Expired
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