DE587330C - Verfahren zur Herstellung von Roehren aus Wolfram - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Roehren aus WolframInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C16/00—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes
- C23C16/01—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes on temporary substrates, e.g. substrates subsequently removed by etching
Description
AUSGEGEBEN AM
2. NO VEMBER 1933
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Röhren aus Wolfram. Infolge
des hohen Schmelzpunkts dieses Metalls ist es praktisch unmöglich, es durch Gießen z. B. in
Röhrenform zu bringen und -es darauf in die'
Form von Röhren von kleinerem Durchmesser auszuziehen. Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren anzugeben, mittels dessen das
,Wolfram in sehr einfacher Weise in die Form Vo einer Röhre gebracht werden kann.
Nach der Erfindung stellt man die Röhren in der Weise her, daß man das Wolfram aus
einer Atmosphäre, die eine flüchtige, bei höheren Temperaturen Metall abspaltende
Wolframverbindung enthält, auf einen Kern aus Molybdän niederschlägt und diesen darauf
durch Lösen beseitigt. Der Kern kann sowohl massiv als auch hohl gewählt werden; letzteres
ist empfehlenswert, wenn sehr dünne Röhren gebildet werden, weil wegen des vorhandenen
Hohlraums eine chemische Beseitigung des Kerns bedeutend leichter' und
schneller vor sich geht. Der Kern kann einen beliebigen Querschnitt, z. B. einen kreisförmigen,
'elliptischen oder vieleckigen haben. Die Herstellung von Röhren mittels Niederschlags
aus der Gasphase ist für hochschmelzende Metalle im allgemeinen bekannt.
Die Erfindung kann durch Erhitzung eines Molybdänkerndrahts1 in einer gegebenenfalls
reduzierenden Atmosphäre ausgeführt werden, die eine flüchtige Wolframverbindung,
z. B. WCl6 oder WCl8 + H2 oder WCl6 + N2,
enthält. Infolge dieser Erhitzung setzt sich das Wolfram auf dem Kerndraht ab und umgibt
diesen wie ein Mantel. Der Vorteil, als Kern Molybdän zu verwenden, besteht darin,
daß dieses Metall hohen Temperaturen widersteht und später durch bestimmte Mischungen
von konzentrierter Schwefelsäure und starker Salpetersäure ausgebeizt werden kann, ohne
daß das Wolfram dabei angegriffen wird. Ein hohler Kern, bei dem das Ausbeizen leichter vor sich geht, ist besonders für sehr
dünne Röhrchen von Bedeutung. Als hohler Kern kann z. B. ein schraubenlinienförmig
gewickelter Molybdändraht verwendet werden, dessen Windungen aneinander anliegen.
Wenn dieser schraubenlinienförmig gewickelte Molybdändraht auf der Außenseite mit einem
auf ihm angebrachten Wolframmantel umgeben ist, kann man diesen Kern sehr schnell
' *) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Johannes Antonius Maria van Liempt und Wilhelmus Daniel van Wijk in Eindhoven, Holland.
chemisch ausbeizen, weil das Beizmittel in das Innere der Schraube eindringen kann und
so auf einer großen Fläche auf deren Stoff einwirken kann.
Die Struktur des auf dem Molybdän angebrachten Wolframs ist im allgemeinen fein
kristallinisch. Man kann jedoch diese Struktur durch passende Wahl der Struktur des
Kernstoffs beeinflussen. Es kann z. B. eine Einkristallwolframröhre durch Aufbringen
des Wolframs auf einen Einkristallmolybdändraht hergestellt werden.
Den Kern mit aufgebrachtem Mantel kann man durch Hämmern oder durch Ziehen auf
eine größere Länge ausziehen und darauf den Kern beseitigen. Es ist jedoch auch unter besonderen
Bedingungen möglich, zunächst den Kern zu beseitigen und darauf zum Hämmern
oder Ziehen überzugehen.
so Man kann mittels des Verfahrens nach der
Erfindung Wolframröhren in beliebiger Form herstellen.
Es kann z. B. eine schraubenlinienförmig gewickelte Röhre in der Weise hergestellt
werden, daß der Kern mit dem Mantel in diese Form gewickelt und der Kern darauf ausgebeizt wird. Man sollte meinen, daß,
wenn man zunächst dem Kern diese Form gibt und darauf diesen Kern in der beschriebenen
Weise überzieht, dieselbe Wirkung erzielt würde. Stellt man jedoch auf diese Weise schraubenlinienförmig gewickelte
Wolframröhren her, so zeigt sich, daß sich bei gewisser Steigung des schraubenlinienförmig
gewickelten Kerns auf der der Mittellinie der Schraube zugewendeten Kernfläche
kein Wolfram abgesetzt hat, so daß ein schraubenlinienförmiger Schlitz in der gebildeten
Wolframröhre frei bleibt und das Äusbeizmittel
zur Beseitigung des Kerns leichter durchdringen kann. Daß sich das Wolfram
• auf der Innenseite der Schraube nicht absetzt, ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß
die Geschwindigkeit, mit der sich das Wolfram absetzt, so groß ist, daß das WoIframhexachlorid
nur in ungenügender Weise zwischen den Windungen durchdringen kann, so daß die nach innen gekehrte Kernfläche
nicht mit Wolfram überzogen wird. Wählt man die Steigung groß im Verhältnis zur Geschwindigkeit,
mit der sich das Wolfram absetzt, so tritt die genannte Erscheinung in geringerem
Maße auf; es kann auch der Schlitz ganz verschwinden.
Man kann die oben beschriebene Erscheinung auch benutzen, um ganz feine Röhrchen
herzustellen, ohne dabei einen eigentlichen Hohlkern zu verwenden. Man kann zu diesem
Zweck massive Kerne parallel zueinander in
Form eines zylindrischen Käfigs anordnen, diesen gegebenenfalls an beiden Enden
schließen und ihn darauf in einer Wolframhexachloridatmosphäre erhitzen. Wählt man"
den Abstand zwischen den verschiedenen Stäben genügend klein, so kann man be wirken,
daß die der Mittellinie des Käfigs zugewendete Fläche der Kerne nicht mit dem
Wolfram überzogen wird. Man hat gegebenenfalls nach erfolgtem Ziehen keine Mühe,
den Kern auszubeizen, weil der Beizstoff auf einer großen Fläche mit dem Kern in Berührung
kommt.
Die mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten Röhren können eine
sehr kleine Wandstärke haben. Es lassen sich z. B. Röhren mit Wandstärken von 20 und
30 μ mittels des Verfahrens herstellen. Das spezifische Gewicht des Wolframs, aus dem
die Röhren bestehen, ist höher als das der durch Sintern hergestellten Wolframröhren,
nämlich 19,0 oder höher.
Die Röhren haben sowohl für j
als auch für Entladungsröhren eine Verwendungsmöglichkeit; sie lassen sich aber
auch für andere Zwecke verwenden.
Die Erfindung ist nachstehend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einige mittels des Verfahrens
gemäß der Erfindung hergestellte Röhren.
Man erhitzt einen Molybdändraht während einiger Minuten auf 17000 C in einer Atmosphäre,
die Wolfrarnhexachloriddampf enthält. Nach der Erhitzung zeigt sich, daß der
Molybdändraht mit Wolfram von fein kristallinischer Struktur überzogen ist. Man zieht die gebildete Röhre und den Kern mittels
des bekannten Hammerverfahrens oder mittels Ziehdüsen aus, wobei das Wolfram eine Faserstruktur annimmt. Darauf legt
man den ausgezogenen Draht in eine bestimmte Mischung von konzentrierter Schwefeisäure
und konzentrierter Salpetersäure. Nach einiger Zeit ist der Kern gelöst und eine Röhre übriggeblieben.
Die Mischung von konzentrierter Schwefel- i°5
säure und Salpetersäure zur Auflösung des Molybdänkerns kann folgendermaßen zusammengesetzt
sein:
1. 85 Volumprozent HNO3, spez. Gewicht
1,41, und 15 Volumprozent H2SO14,
spez. Gewicht 1,84;
2. 50 Volumprozent HNO3, spez. Gewicht
1,41, 30 Volumprozent H2SO1, spez.
Gewicht 1,84, und 20 Volumprozent H2O.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 die auf diese Weise hergestellte Wolframröhre dargestellt.
Die Wandstärke der Röhren kann gegenüber dem Röhrenquerschnitt sehr klein sein. Die
Wandstärke hängt natürlich von der Zeit der Erhitzung des Kerns im Wolframhexachlorid
ab.
In Fig. 2 der Zeichnung ist eine mittels des
Verfahrens nach der Erfindung hergestellte, schraubenlinienförmig gewickelte Wolframröhre
dargestellt. Wie aus der Figur ersichtlich ist, weist diese Röhre an der der Mittellinie
der Schraube zugewendeten Seite einen Schlitz auf.
Fig. 3 zeigt einen zylindrischen Käfig, der durch parallel zueinander angeordnete Molybdändrähte
gebildet und an den Enden durch Platten io und ii abgeschlossen ist. Erhitzt
man diese Molybdändrähte in der beschriebenen Weise in einer Wolframhexachloridatmosphäre,
so entstehen nach dem Ausbeizen des Kerns Röhren, wie sie in Fig. 4 darge-
t5 stellt sind. Fig. 5 zeigt den Querschnitt dieser
Röhre. Es ist ersichtlich, daß der Hohlraum exzentrisch zur Röhre liegt, und zwar derart,
daß ein Schlitz entsteht.
Claims (6)
- Patentansprüche:fr -^ i.· Verfahren zur Herstellung von Röhren aus Wolfram, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wolfram aus einerag Atmosphäre, die eine flüchtige, bei höheren Temperaturen Metall abspaltende Wolframverbindung enthält, auf einen erhitzten Kern aus Molybdän niederschlägt und darauf den Kern durch Lösen beseitigt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein hohler Kern, ζ. Β. ein schraubenlinienförmig gewickelter Draht mit aneinanderliegenden Windungen, verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern mit der gebildeten Röhre durch Hämmern oder Ziehen ausgezogen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1,. dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kerndrähte parallel zueinander in Form eines Käfigs angeordnet werden, der an beiden Enden geschlossen ist.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kern eine besondere Form, z. B. eine Schraubenform mit im Abstand voneinander liegenden Windungen, gegeben wird, bevor' das hochschmelzende Metall auf ihm angebracht wird. *
- 6. Wolframröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke sehr klein, z. B. 500 μ oder weniger ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL587330X | 1929-08-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE587330C true DE587330C (de) | 1933-11-02 |
Family
ID=19787644
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930587330D Expired DE587330C (de) | 1929-08-01 | 1930-01-04 | Verfahren zur Herstellung von Roehren aus Wolfram |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE587330C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767011C (de) * | 1935-10-23 | 1951-07-26 | Fr Kammerer A G | Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Metallrohren |
DE1102117B (de) * | 1954-05-18 | 1961-03-16 | Siemens Ag | Verfahren zum Herstellen von reinstem Silicium |
DE1221519B (de) * | 1962-04-03 | 1966-07-21 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren zur Herstellung duennwandiger hohler Metallkoerper |
DE1244521B (de) * | 1960-02-06 | 1967-07-13 | Magdeburger Armaturenwerke | Verfahren zur Herstellung von aus einer Metallegierung bestehenden Gegenstaenden |
-
1930
- 1930-01-04 DE DE1930587330D patent/DE587330C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767011C (de) * | 1935-10-23 | 1951-07-26 | Fr Kammerer A G | Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Metallrohren |
DE1102117B (de) * | 1954-05-18 | 1961-03-16 | Siemens Ag | Verfahren zum Herstellen von reinstem Silicium |
DE1244521B (de) * | 1960-02-06 | 1967-07-13 | Magdeburger Armaturenwerke | Verfahren zur Herstellung von aus einer Metallegierung bestehenden Gegenstaenden |
DE1221519B (de) * | 1962-04-03 | 1966-07-21 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren zur Herstellung duennwandiger hohler Metallkoerper |
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