DE585688C - Schleudergussvorrichtung - Google Patents

Schleudergussvorrichtung

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DE585688C
DE585688C DER79489D DER0079489D DE585688C DE 585688 C DE585688 C DE 585688C DE R79489 D DER79489 D DE R79489D DE R0079489 D DER0079489 D DE R0079489D DE 585688 C DE585688 C DE 585688C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D13/00Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)

Description

  • Schleudergußvorrichtung Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die zur Herstellung von Gußstücken aus einem oder mehreren Metallen im Schleuderguß dient. Dabei ist die Einrichtung so getroffen, daß der Einguß in die sich drehende Gußform nur in einer bestimmten, vorher genau festzulegenden Menge stattfindet und nach Eingießen dieser Menge durch eine selbsttätige Vorrichtung das weitere Eingießen von Material verhindert wird. Gegebenenfalls kann auch an Stelle dieser @ selbsttätigen Vorrichtung eine Signalvorrichtung in Tätigkeit treten, die dem Gießer anzeigt, daß die zu vergießende Menge eingegossen ist. Um nun bei dem während des Gießens entstehenden Gußstück der mit der nach innen zunehmenden Wandstärke eintretenden Verringerung der Umfangsgeschwindigkeit an der Eingußstelle Rechnung zu tragen, wird dabei gleichzeitig Vorkehrung getroffen, die Umfangsgeschwindigkeit entsprechend dieser zunehmenden Stärke des Gußstückes während des Eingießens zu vergrößern, und zwar entsprechend der jeweils eingegossenen Menge des Gußmaterials. Weiter ist dabei Vorkehrung getroffen, daß beim Wechsel des Materials, d. h., wenn das zweite oder dritte für den Verbundguß erforderliche Material eingegossen wird, auch ein entsprechender Wechsel in der Drehgeschwindigkeit der Gußform selbsttätig eintritt.
  • Schließlich ist dabei noch eine Bremseinrichtung angebracht, die sofort nach Ausschalten des Antriebs der Drehvorrichtung für die Gußform diese in ihrer Geschwindigkeit bremst und in verhältnismäßig kurzer Zeit selbsttätig zum Stillstand bringt.
  • Gemäß der Erfindung ist die Gießvorrichtung mit einer Wägevorrichtung verbunden, so daß nur eine ganz bestimmte Materialmenge ausgegossen wird, und zwar derart, daß zunächst die Pfanne mit dem flüssigen Inhalt auf eine Waage gestellt und die Waage dann durch eine hydraulische oder andere Ausgleichvorrichtung ins Gleichgewicht gebracht wird. Alsdann legt man auf eine darüber befindliche Schale so viel Gewichte, als aus der Pfanne an Material ausgegossen werden soll. Das Ausgießen geschieht dann vollkommen selbsttätig, indem an einer Anzeigevorrichtung ein verstellbarer Anschlag vorgesehen ist, der der auszugießenden Materialmenge entsprechend auf einer Skala eingestellt wird. Ist dann beim Ausgießen diese Materialmenge erreicht und legt sich infolgedessen der Zeiger der Anzeigevorrichtung gegen diesen Anschlag, so entsteht ein elektrischer Kontakt, der das Ausgießen unterbricht. Es liegt hier also eine vollkommen selbsttätige Kontrolle der auszugießenden Menge vor, während diese bisher von dem betreffenden Arbeiter ausgeübt werden mußte und man somit von dessen Aufmerksamkeit und Zuverlässigkeit abhängig war.
  • Nach der Erfindung handelt es sich um Doppel- oder Mehrfachguß, d. h. um Gußstücke, -die aus verschiedenen Materialschichten zusammengesetzt sind, die nacheinander in die gleiche sich drehende Form eingegossen werden. Es muß daher entsprechend den Materialien die Drehgeschwindigkeit geändert werden, und zwar gemäß der zunehmenden Materialdicke, weil ja die mehr nach innen liegende Schicht dann mit kleinerer Umfangsgeschwindigkeit liefe und somit die Umlaufsgeschwindigkeit mit zunehmender Materialdicke erhalten werden muß. Es wird damit erreicht, daß der durch die Zentrifugalkraft erzeugte Druck in jeder Schicht des Gußstücks der gleiche ist und somit das Gefüge des Gusses durch und durch gleichmäßig wird. Zu diesem Zwecke werden vorher Anschläge entsprechend den nacheinander zu vergießenden Materialien eingestellt, um dann gleichzeitig nach dem Aufhören des Ausgießens der einen Ausgußvorrichtung Kontakt zu geben, während eine entsprechende Änderung der Drehgeschwindigkeit vor dem erneuten Gießvorgang der zweiten Gießvorrichtung stattfindet, und zwar dadurch, daß eine Verschiebung des Treibriemens auf den beiden konischen Scheiben eintritt, mittels deren die Gußform angetrieben wird.
  • Um Zeitverlust durch das Auslaufenlassen der Form zu vermeiden, wird die Form von der bereits genannten Bremseinrichtung beeinflußt. Diese besteht aus einem Bremsstahlband, das um den Formträger gelegt ist und auf das gemäß der Erfindung ein Zentrifugalregulator während des Umlaufens der Form derart einwirkt, daß die Bremse außer Tätigkeit gehalten wird. Sobald nun der Antrieb der Drehvorrichtung ausgeschaltet ist, kommt der genannte Regulator außer Wirkung, so daß das Bremsband in Tätigkeit treten kann.
  • In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Abb. i eine Gießform in Verbindung mit einer Waage, deren Skala entsprechend der zu vergießenden Menge eingestellt werden kann. Abb. 2 zeigt in größerem Maßstabe die Skala mit der Einstellvorrichtung. Abb. 3 zeigt die Gießpfanne in Verbindung mit einer Dezimalwaage, die auf eine Schwimmervorrichtung einwirkt, um das selbsttätige Ausschalten automatisch zu bewirken. Abb. q., 5 und 6 sind Einzelheiten dieser Vorrichtung. Abb. 7 und 8 zeigen in Seitenansicht und Schnitt eine Thermoelementeinrichtung, die dazu dient, die Umfangsgeschwindigkeit entsprechend dem fortschreitenden Guß zu verändern. Abb. g zeigt eine Vorrichtung zur Konstanthaltung der Umfangsgeschwindigkeit während des Gusses ein und desselben Materials. Abb. io zeigt ein Getriebe zur Abänderung der Drehgeschwindigkeit der Gußform beim Wechsel des Materials. Die Abb. ii und 12 zeigen die selbsttätige Bremsvorrichtung für die Gußform.
  • Abb. i zeigt zunächst schematisch die Ausbildung der. Gießpfannenträger als Flüssigkeitswaage. Hierin bedeutet A den Behälter für die Wägevorrichtung, auf die der Hebel B und auf den wiederum ein Hebel C wirkt, an dessen freiem Ende die Gießpfanne D drehbar aufgehängt wird. In dem Unterstützungsbock E ist der Hebel C kippbar gelagert. F ist eine Skala, die das Gewicht der aufgelegten Gießpfanne mit Inhalt anzeigt. In Abb. 2 ist diese Anzeigevorrichtung näher dargestellt. In dieser Abbildung ist A eine feststehende Skala mit dem Zeiger B. Um die kreisförmige Skala ist ein Kreisring C mit einem Anschlag D und einer in gleicher Ebene mit der Skala liegenden Nocke E drehbar befestigt.
  • Wird die Wägevorrichtung belastet, so stellt sich der Zeiger B auf eine bestimmte Stellung ein. Nun wird der Anschlag D des Kreisringes C so gedreht, daß dessen Anzeige auf der Skala mit der des Zeigers B um das Gewicht differiert, das aus der aufgelegten Gießpfanne vergossen werden soll. Wird jetzt die Gießpfanne entleert, so geht der Zeiger B langsam bis zur Stellung D zurück. Man kann dann beobachten, wann die Stellungen von B und D übereinstimmen oder die Vorrichtung so einrichten, daß sie bei übereinstimmender Stellung von B und D, gegebenenfalls auch kurz vorher, ein Klingelzeichen auslöst. Für jede Gießmaschine sind zwei solcher Vorrichtungen vorzusehen, auf die die beiden Gießpfannen mit den verschiedenen zu vergießenden Materialien gesondert aufgelegt werden. Richtet man dann die Skalen so ein, daß sie jeweils zwei Klingelzeichen geben, und zwar kurz vor der Beendigung des jeweiligen Gusses und bei der Beendigung selbst, so erfolgt der Guß aus den beiden Vorrichtungen wie folgt: Gießvorrichtung I wird mit der Gießpfanne belastet; die Skala spielt ein, die zu vergießende Differenz wird eingestellt. Das gleiche geschieht mit Vorrichtung II. Vorrichtung I gießt nun voll bis zum Ertönen des ersten Klingelzeichens und gießt dann langsamer weiter, gleichzeitig fängt Gießvorrichtung II langsam an zu gießen. Bei dem zweiten Klingelzeichen der Vorrichtung I hört diese ganz auf zu gießen, und Vorrichtung II gießt nun voll weiter, bis das erste Klingelzeichen dieser Vorrichtung ertönt, worauf der Guß verlangsamt wird, um bei dem zweiten Klingelzeichen ganz aufzuhören.
  • Die beschriebene Vorrichtung kann noch in der Weise erweitert werden, daß der Hebel C der Abb. i im Kopfe von E und im Kopfe von B drehbar eingerichtet wird, so daß er die an ihm befestigte Gießpfanne D kippen kann. Am Kopfe von E wird dann ein weiterer Hebel parallel zu dem Hebel C vorgesehen, der an einem Ende eine Vorrichtung zum Drehen des Hebels C trägt, doch derart, daß zwischen der Antriebsvorrichtung und dem Antrieb am Hebel- eine elektromagnetische Kupplung vorgesehen wird, die dann, wenn der Guß beginnen soll, von Hand eingeschaltet wird. Statt durch Berühren des *Zeigers B mit dem Anschlag D (Abb. z) ein Klingelzeichen oder ein sonstiges Signal herbeizuführen, kann dann das Abreißen der elektromagnetischen Kupplung vorgenommen werden, worauf die Gießpfanne durch ihr Eigengewicht zurückpendelt und der Guß aufhört. Gleichzeitig mit dieser Schaltung kann aber die zweite Gießvorrichtung der Maschine in Gang gesetzt werden, die dann ihrerseits durch die eigene Skala und deren Schaltung wieder zur Ruhe gebracht wird. Die Einschaltung der zweiten Gießvorrichtung kann aber auch in der Weise vorgenommen werden, daß auf dem Kreisring C (Abb. 2) ein zweiter Kreisring leicht verschiebbar angeordnet ist, der von dem Zeiger der Skala gleichfalls berührt und mit verschoben -wird, wobei durch diese Berührung ein die zweite Gießvorrichtung einschaltender Kontakt geschaffen wird, so daß diese kurz vor Beendigung des Gießens der ersten Gießvorrichtung bereits in Tätigkeit gesetzt wird.
  • Statt der beschriebenen Vorrichtung ist jedoch noch eine weitere, auf .gänzlich anderem Prinzip beruhende Lösung möglich (s. Abb. 3). Hierin sind A, B, C, D, E, F das Gestänge einer Brückenwaage, auf deren Platte B der Träger G aufgebaut ist, welcher an seinem oberen Ende eine Vorrichtung H zur Aufnahme und Drehung der Tragstange I der Gießpfanne K besitzt. Die Tragstange I ist mit ihrem anderen Ende in dem Hebel D der Brückenwaage drehbar gelagert. Der durch Belastung der Waage an dem Hebel F nach oben entstehende Zug wird durch den gleichseitigen Hebel L in Druck verwandelt und durch die Stange %lYI auf einen Schwimmkörper N übertragen, der in einer geeigneten Flüssigkeit in dem Gefäße 0 schwimmt. Der Schwimmer besteht aus einem Kasten von rundem Querschnitt, an welchem zwei Nasen um go° gegeneinander versetzt, und zwar gegenläufig oben und unten, angebracht sind, welche zur Betätigung des Zulaufventils 0 bzw. des Ablaufventils R dienen.
  • Die Ausbildung dieses Schwimmkörpers zeigt Abb. q. von-der Seite, Abb. 5 von oben. Der Hebel M trägt am oberen Ende eine Vorrichtung P zur Aufnahme von Gewichten. (Statt - einer Schale o. dgl., wie gezeichnet, kann auch ein tariertes Gefäß vorgesehen werden, in dem eine Belastung durch Wasser o. dgl. vorgenommen werden kann.) Die nähere Ausführung des Hebels M zeigt Abb. 6. Er besteht aus dem gegen Elektrizität isolierten Teile A, dem nicht isolierten Stift C und dem längsverzahnten Teile D. Auf der Stange sitzt die Schale F zur Aufnahme von Gewichten, darunter der Knopf E. über den ein Hebel G greift, der ratschenartig mit einem Schalter H verbunden ist, welcher *auf einen Anker I wirkt. Dieser wiederum dreht einen Hebel K, der am anderen Ende in einen innen verzahnten Kreis übergeht, in dem der Teil D der Stange hin und her schiebbar ist. L ist eine Buchse, in der zwei gegeneinander isolierte MetallstifteM und N sitzen, wovon IN mit dem Schalter H und N mit der Stromquelle der Maschine verbunden ist. Der Teil A ist in der Buchse L verschiebbar.
  • Im folgenden bedeuten die den Buchstaben in Klammern nachgesetzten Ziffern die Abbildung, welcher die Buchstaben entnommen sind. Die Betätigung der Vorrichtung erfolgt in der Weise, daß die Gießpfanne K (3) mittels der Tragstange I (3) auf die Träger G (3) und D (3) aufgesetzt wird, wodurch die Brückenwaage belastet und durch den Hebel L (3) der Schwimmer N (3) hinuntergedrückt wird. (Der Schwimmer ist so zu bemessen, daß er bei der vorkommenden Höchstbelastung nicht in die Flüssigkeit hineingedrückt wird.) .Die Nase des Schwimmers nimmt dabei einen Hebel 0 (3) mit, wodurch ein Zulaufventil, geöffnet wird und so lange Flüssigkeit zuläuft, bis der Schwimmer N (3) seine frühere N ullage wieder erreicht hat. Bei dem Niedergehen der Stange 11I (3) wird aber durch den Knopf E (6) die Stange G (6) mitgenommen, der Schalter H (6) herumgerissen und dadurch der Anker I (6) eingeschaltet. Der Kontakt von C (6) mit M (6) und N (6) ist aber gelöst, weil nur der isolierte Teil A (6) der Stange sich in der Buchse L (6) befindet. Infolgedessen sind der Schalter H (6) und der Anker I (6) vorläufig noch stromlös. Erst wenn der Schwimmer N (3) sich wieder in der Nullage befindet, wird der Kontakt zwischen C (6), M (6), N (6) und H (6) wieder hergestellt und infolgedessen der Anker I (6) herumgerissen. Dieser nimmt dabei den Hebel K (6) mit, wodurch der Hebel 11I (3) um 90° gedreht wird, und der mit diesem fest verbundene Schwimmer N (3) in eine Lage gebracht wird, in der er das Ventil 0 (3) nicht mitnehmen kann. Wird nun die Vorrichtung bei P (3) belastet, so senkt sich der Schwimmer N (3) wiederum, öffnet aber jetzt kein Ventil, sondern kann nur durch Ausguß eines entsprechenden Gewichtes aus der Gießpfanne wieder in seine Nullage zurückkehren. Ein neuer ;Kontakt zwischen lYI (6) und N (6) kann aber nicht eintreten, da der Stift C (6) sich um 9o° gedreht hat. Die Gießpfannen können dabei von Hand geleert werden, es kann dies aber auch selbsttätig geschehen, und zwar dadurch, daß man die Gewichtsauflagevorrichtung P (3) mit einem Federkontakt versieht, der einen Motor bei H (3) einschaltet, durch welchen die Kippung der Pfanne vorgenommen wird. (Diese Einrichtung kann, ebenso wie bei der zuerst beschriebenen Lösung der Wägevorrichtung, auch derart eingerichtet werden, daß Gießpfannen verwendet werden können, die am Boden zwecks Ausguß durch einen Stopfen geöffnet werden. Man sieht dann an der Stopfenstange eine' Verdickung vor, unter die sich eine Gabel schieben kann, die mit einem Elektromotor verbunden ist, und zwar durch einen Hebel, derart, daß der Hebel die Stopfenstange anhebt, solange gegossen werden soll. Der Schluß des Gießens ergibt sich dann, wie beim Ausguß durch Drehen, durch Abreißen einer elektromagnetischen Kupplung.) Es wäre dann an dem Hebel M (3) eine weitere Kontaktvorrichtung derart vorzusehen, daß bei Erreichung der Nullage von N (3) entweder der Drehmotor bei H (3) ausgeschaltet würde oder die elektromagnetische Kupplung zwischen Motor und Dreh- bzw. Hebvorrichtung abrisse, so daß die Gießpfanne zurückpendelte bzw. die Stopfenstange herunterfiele. Sollen zwei Metalle vergossen werden, so verlangt dies die Anwendung zweier solcher Wägevorrichtungen, die an der Maschine so anzubringen sind, daß sie beide in eine Gießrinne mit doppeltem Einguß gießen. Die Wäge-und Gießvorrichtung für das zweite Metall wäre dann so lange festzustellen, bis die erste Vorrichtung ihre Arbeit vollendet hat, wobei der das Abreißen der elektromagnetischen Kupplung bewirkende Kontakt gleichzeitig die Auslösung der Verriegelung der zweiten Gießvorrichtung bewirkt. Durch geeignete Anordnung von Kontakten an der Brückenwaage (bzw. an dem Hebel der v orbeschriebenen Flüssigkeitswaageneinrichtung) kann auch das Ingangsetzen der die Kokillen tragenden Drehscheibe bei Belastung der Maschine bewirkt werden.
  • Es ergeben sich nämlich für das Vergießen eines Metalles im Schleuderguß in der Praxis gewisse günstigste Drehziffernbzw. Umfangsgeschwindigkeiten für die gerade im Gusse befindlichen Zonen der Gußstücke, bei denen die von dem Schleudern der Form erwarteten Güteeigenschaften bei einem Höchstwert (unter Berücksichtigung etwaiger widriger Umstände) erreicht werden. Es handelt sich dabei insbesondere um das Ausdrücken von Gasen aus dem Gusse. Da das Erstarren des Gußstückes in den jeweils gegossenen Zonen sehr rasch vor sich geht, sind diese Stellen für die Wahl der Drehgeschwindigkeit unbeachtlich. Nur die Umfangsgeschwindigkeit der gerade im Gusse befindlichen Zone ist wesentlich. Ließe man eine Kokille mit gleichbleibender Umlaufsgeschwindigkeit rotieren, so entsprächen bei fortschreitendem Gusse die Umlaufsgeschwindigkeiten der im Gusse befindlichen Zonen nicht mehr den oben erwähnten Höchstziffern. Aus diesem Grunde muß die Drehzahl der Kokille nach Maßgabe des Fortschreitens des Gusses gesteigert werden, und zwar im Zusammenhange mit der jeweils vergossenen Materialmenge und den von den vergossenen Materialien gebildeten lichten Radien. Bei Verwendung eines Reibradgetriebes hätte also die Mittellinie des Reibrades, dessen Umdrehungszahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit ja konstant ist, wenn dieses bei Beginn des Gusses auf die Übermittlung einer bestimmten Geschwindigkeit eingestellt wurde, der Abnahme des lichten Durchmessers des Gußstückes bei dem Vergießen die gleiche Umfangsgeschwindigkeit zu erteilen. Hierfür ergibt sich eine Lösung aus den Abb. 7 und B. Abb. 7 zeigt die Rückwand des I-okillenträgers, an welchen die Kokille fest angelegt wird. Auf dieser Rückwand sind in Spiralen oder in Kreisen schwer erregbare Thermoelemente gegeneinander isoliert aufgebaut, welche jeweils durch die Hitze des bis zu den Stellen unter ihnen vordringenden Gusses erregt werden ' und ihre Spannung mittels Schleifkontakten abgeben, wodurch eine Anzahl Kontakte (s. Abb. 8A), die schraubenförmig um die das Reibrad vorschiebende Spindel gelagert werden, betätigt werden. Auf der Spindel selbst sitzt ein Anker B, der jeweils bei Erregung eines neuen Kontaktes auf diesen überspringt, wodurch ganz im Zusammenhang mit dem Fortschreiten des Gusses die Spindel gedreht und das Reibrad im gewünschten Sinne verschoben wird.
  • Eine andere Lösung zur Gleichhaltung der Umfangsgeschwindigkeit in allen Zonen des Gußstückes kann annähernd, doch für die Praxis mit genügender Genauigkeit, derart gefunden werden, daß man aus der Stärke des gewünschten zu gießenden Kreisringes (- äußerer Durchmesser - lichter Durchmesser) und der berechneten Zahl der zu vergießenden Kilogrämm Material durch Division der Kilogramm in die Stärke des Ringes bestimmt und ein Schaltgetriebe, wie es z. B. bei Gewindedrehbänken bekannt ist, zur Einstellung der jeweils hieraus ermittelten Vorschübe je Kilogramm Material benutzt. Dieses das Reibrad vorschiebende Getriebe wäre durch Riemenübertragung oder sonstige geeignete Hilfsmittel mit der Ausgießmaschinerie zu kuppeln, so daß der Vorschub zusammen mit dem Beginn des Gusses einsetzt. Da sich in der Praxis bei selbsttätiger Durchführung des Gusses ziemlich konstante Gußgeschwindigkeiten ergeben, kann der Vorschub im Zusammenhange mit der Ausgießvorrichtung vorgenommen werden, indem man diese entsprechend übersetzt. Die Anlage ist so einzurichten, daß die Vorschubvorrichtung bei dem Vergießen zweier Metalle von beiden Gießvorrichtungen angetrieben werden kann. Eine Anordnung hierzu zeigt Abb. cg. Hierin ist A die Gießpfanne, B die jeweilige Drehvorrichtung hierzu. Rückwärts an B sitzen Räder C, die mittels Zahnräderwellen oder Riemen o. dgl. ihre Drehung auf Räder D übertragen, die auf den Enden der Wellen E und F sitzen. Diese sind jeweils mit Mitnehmern ausgestattet, die die Schnekkenwelle G nur dann mitnehmen, wenn sie jeweils selbst angetrieben werden, so daß also jeweils die von der nicht gießenden Vorrichtung kommende Welle in bezug auf die Schneckenwelle G im Freilauf ist. Wenn also die Welle E sich dreht, nimmt sie die Schnekkenwelle G mit, während die Welle F in Ruhe bleibt. Durch bekannte Mittel (auf einer Seite gekreuzter Riemenantrieb o. dgl.) ist dafür zu sorgen, daß die Wellen E und F gleiche Drehrichtung haben. G ist dann mit dem Schaltkasten H gekuppelt, durch welchen dann der Vorschub des Reibrades in bekannter Weise reduziert wird.
  • Um ein vollautomatisches Arbeiten der Maschine erzielen zu können, ist es notwendig, auch eine Vorrichtung zur selbsttätigen Änderung der Grunddrehzahlen, welche für jedes Material zu wählen sind, derart vorzusehen, daß, wenn das Gießen einer Gießvorrichtung mit einem Metall A aufhört und das Gießen einer anderen Vorrichtung mit einem Metall B beginnt, gleichzeitig die Grunddrehzahl des Reibrades nach den für das Metall B zutreffenden Bedingungen selbsttätig umgestellt wird. Hierzu verwendet man z. B. ein Getriebe aus glatten gegenläufigen Kegeln (s. Abb. ro), zwischen denen die Bewegungsübertragung durch einen in der Längsrichtung der Kegel verschiebbaren Riemen stattfindet.
  • Geht man davon aus, daß der Guß zweier Metalle aus zwei verschiedenen Gießvorrichtungen erfolgt, 'Von denen eine so lange verriegelt bleibt, bis die erste ihre Tätigkeit beendet hat, so kann man gleichzeitig mit der früher beschriebenen elektrischen Schaltung zur Entriegelung der zweiten Gießvorrichtung auch eine Schaltung zur Änderung der Drehgeschwindigkeit vornehmen. Diese wirkt dann in folgender Weise: Zwischen den Führungsschienen A, A, A, A läuft ein Schlitten B mit einer Leitgabel C, die über den Treibriemen F greift und diesen seitlich verschieben kann. D, D sind gegenläufige Kegel, d. h. sie sind so gegenübergestellt, daß der kleine Durchmesser des einen Kegels dem größeren Durchmesser des anderen Kegels- gegenüberliegt. E, E, F, usf. sind Kontakte, über die der Schlitten B hinweggleitet. Diese Kontakte stehen in Verbindung mit einer an der Maschine angebrachten Schalttafel, die über gleichviele Kontakte verfügt. Die einzelnen Kontakte entsprechen dabei immer einer Differenz von 25 oder 5o Umdrehungen an der dem Reibrade zu erteilenden Grundtourenzahl. Die Arbeitsweise ist dann derart, daß auf der Schalttafel zwei den zu vergießenden Metallen entsprechende Schnelligkeiten mittels der Kontakte eingestellt werden. Es seien dies für die Metalle A und B die Kontakte E (a) und E (b). Die Kontakte des Führungsschlittens bleiben jedoch noch stromlos. ErSL wenn die Gießvorrichtung für das Metall A in Tätigkeit tritt und damit die Rotation der Maschine eingeschaltet wird, wird auch der Kontakt E (a) erregt, wodurch der Schlitten B mittels eines an diesem angebrachten Ankers. auf den Kontakt und der Treibriemen F damit auf eine Stelle der Kegel gezogen wird, die der gewünschten Drehzahl entspricht. Hat die Gießvorrichtung für das Metall A ihre .Tätigkeit beendet und wird nunmehr die Verriegelung der Gießvorrichtung für das Metall B entriegelt, so wird gleichzeitig der Kontakt E (a) stromlos und der Kontakt E (b) erregt, worauf der Schlitten sich auf diesen Kontakt einstellt. Man kann aber auch die Kontakte auf einen auf dem Schlitten B sitzenden Elektromotor wirken lassen, derart, daß der Schlitten mittels des Motors an einer der Führung A parallelen Zahnstange entlang geführt wird, wobei der Elektromotor durch das Aufsetzen der Gießpfannen auf die erste Gießvorrichtung eingeschaltet wird und sich nach dem Kontakt E (a) begibt, wodurch er bei Berührung dieses Kontaktes wieder ausgeschaltet wird, sich dann bei Einschaltung der zweiten-Gießvorrichtung wieder einschaltet und durch den Kontakt E (b) wieder ausgeschaltet wird. Auch könnte man den Schlitten durch eine Spindel fortbewegen, deren Drehung oder Stillestehen gleichfalls von Kontakten bewirkt würde. Ferner wäre es noch möglich, durch eine geeignete Kuppelung, eine solche Verschiebespindel mit einem rotierenden Teil der Maschine, z. B. dem Kokillenträger, zu kuppeln, wobei einstellbare Nasen oder sonstige geeignete Vorrichtungen das Abreißen der Kupplung nach Durchführung eines bestimmten Vorschubes bewirken könnten.
  • Um Zeitverluste durch das Auslaufenlassen der Kokille zu vermeiden, muß eine von Hand bedienbafe, aber auch automatisch wirkende Bremse vorgesehen werden (s. Abb. r z). Um den Kokillenträger A läuft ein Stahlband B, das an einem Ende mit einem festen Punkte C verbunden ist. Dieses Stahlband ist so gehalten, daß es sich in der Ruhelage fest um den Kokillenträger legt. Mit dem anderen Ende ist das Stahlband an einer Scheibe D befestigt, um die sich ein Ring E drehen kann, an dem zwei Federn F und G im gleichen Abstande vom Mittelpunkte des Ringes E auf einem größten Durchmesser angebracht sind. Diese beiden Federn sitzen am anderen Ende auf einer drehbaren Scheibe H, die von dem Kokillenträger durch Getriebe, Seil oder Riemen oder sonst einer geeigne;en Vorrichtung in Umdrehung gesetzt wird. Die Scheibe H ist so durchbohrt, daß sie um das Stahlband B rotiert. Die beiden Federn F und G sind mit Gewichten I und K belastet. Zwischen den Scheiben H und E ist das Stahlband gegabelt, so daß D und E über eine Stange L gleiten können und eine sichere Führung haben. Wird nun der Kokillenträger gedreht, so dreht sich auch H mit F. G, K, I und E. Die hierbei an den Federn F und G auftretenden Zentrifugalkräfte drücken deren Bäuche nach außen, wodurch sich die Strecke H-E verkürzt und das Stahlband ß zurückgeschoben wird, so daß mit wachsender Umdrehung die Bremsung des Kokillenträgers f1 aufgehoben wird. Läßt umgekehrt die Kokillendrehung nach, so wird das Stahlband B wieder durch die Federung F und C,r an den Kokillenträger herangezogen, und es entsteht eine Bremsung, die sich den jeweiligen Umdrehungszahlen anpaßt. Zum Zwecke des leichteren Anfahrens der Maschine können die Federn durch eine geeignete, auf den Ring E wirkende Vorrichtung zurückgedrückt werden, so daß die Bremsung aufgehoben ist. Dies kann auch so geschehen, daß man an einem der durch Lastauflage bewegten Teile der Wägevorrichtung einen Hebel anbringt, der das Zurückdrücken des Ringes E bei Belastung der Waage durch die Gießpfanne selbsttätig besorgt und der durch einen Zentrifugalregulator bei Erreichung einer bestimmten Geschwindigkeit seitens des Kokillenträgers wieder ausgeschaltet wird.
  • Die gesamten vor dem Gusse einzustellenden Maße, z. B. die Skala der Wägevorrichtung oder das im Falle der Brückenwaageneinrichtung aufzulegende oder einzugießende Gewicht, der Vorschub des Reibrades je Kilogramm, die Umdrehungsgeschwindigkeiten für die einzelnen Metalle, werden auf einer Schalttafel vereinigt und durch geeignete bekannte Schaltmittel auf die Vorrichtungen selbst übertragen.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPRÜCHE i. Schleude bauBvorrichtung zum Herstellen von Gußstücken aus einem oder mehreren Metallen unter Verwendung einer mit einer Waage in Verbindung stehenden Gießpfanne, dadurch gekennzeichnet, daß die Wägevorrichtung nach Ausgießen einer vorher bestimmten Metallmenge den Gießvorgang unterbrizht oder eine Signalvorrichtung auslöst und daß ein Wechselgetriebe selbsttätig die Umfangsgeschwindigkeit der Gußform in Abhängigkeit von der zunehmenden Wandstärke oder beim Wechsel des Metalls verändert. a. Vorrichtung nach Anspruch i mit einer entsprechend der zu vergießenden Metallmenge einstellbaren Anzeigevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala der Wägevorrichtung einen drehbaren Kontaktanschlag hat, der auf die zu vergießende Metallmenge eingestellt wird und bei Berührung mit dem mit der Wägevorrichtung in Verbindung siehenden Zeiger einen elektrischen Strom auslöst, der die Ausgußvorrichtung der Gießpfanne bzw. ein Signal beeinflußt. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gießpfanne tragende Hebelwaage durch eine beispielsweise hydraulisch betätigte Ausgleichvorrichtung entsprechend dem Gewicht der gefüllten Gießpfanne in die Gleichgewichtslage einstellbar ist, aus der die Waage durch Belastung mit einem der zu vergießenden Metallmenge entsprechenden Gewicht entfernt wird und in die sie nach Vergießen der vorgesehenen Metallmenge zurückkehrt, wobei gleichzeitig der Gießvorgang unterbrochen wird. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichvorrichtung aus einem durch Zu- oder Abfluß von Flüssigkeit einstellbaren Schwimmer besteht. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Änderung der zu vergießenden Metallarten das Wechselgetriebe durch vorher eingestellte Anschläge beeinflußt wird. 6. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3 mit einer die Form beim Ausschalten des Antriebes stillsetzenden Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse während des Umlaufs der Gußform durch einen Zentrifugalregulator außer Tätigkeit bleibt.
DER79489D 1929-10-12 1929-10-12 Schleudergussvorrichtung Expired DE585688C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1186175B (de) * 1955-07-19 1965-01-28 Republic Steel Corp Vorrichtung zum Abgeben von fluessigem Metall aus einer Giesspfanne

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1186175B (de) * 1955-07-19 1965-01-28 Republic Steel Corp Vorrichtung zum Abgeben von fluessigem Metall aus einer Giesspfanne

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