-
Vorrichtung an Töpfereimaschinen mit mehreren periodisch heb- und
senkbaren Drehscheiben Die Erfindung betrifft die Herstellung von Gegenständen aus
plastischer Masse, insbesondere von Töpfereiwaren, und besteht in einer vervollkommneten
Ausgestaltung von Töpfereimaschinen u. dgl. mit periodisch heb-und senkbaren Drehscheiben.
-
Bei diesen Maschinen werden die Formen auf Tragvorrichtungen von Förderern
gesetzt und durch letztere über die Drehscheiben gebracht, auf diese zur Ausführung
der Formarbeiten abgesetzt und nach Beendigung der Formarbeit wieder von der Drehscheibe
abgehoben. Bei den bekannten Maschinen dieser Art befinden sich die Drehscheiben
dauernd in Rotationsbewegung, so daß beim Aufsetzen und Abnehmen der Formen starke
Abnutzungen zwischen Drehscheibe, Form und Tragvorrichtung des Förderers und auch
sonstige Mißstände auftreten.
-
Die Erfindung bezweckt im wesentlichen die Beseitigung dieser Übelstände.
Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck die Heb-und Senkbewegung der Drehscheiben
derart mit einer periodisch erfolgenden Ein- und Ausrückung des Rotationsantriebs
der Drehscheibenwellen verkuppelt, daß durch Verstellung der diese Bewegungen übertragenden
Teile der Beginn jeder Drehperiode auf eine beliebige Stelle der Auf- und Abbewegung
der Drehscheiben eingestellt werden kann.
-
Dabei wird zweckmäßig die Einrichtung so getroffen, daß auch das Anhalten
der Drehbewegung der Drehscheiben dadurch auf eine beliebige Stelle ihrer Auf- und
Abbewegung eingestellt werden kann, daß mit dem einstellbaren Ausrückorgan für die
Drehbewegung zugleich ein Bremsorgan zur Wirkung gebracht wird. Zweckmäßig wird
das Ein- und Ausrücken der Drehbewegung der Drebscheiben durch eine axiale Bewegung
von Reibscheiben gegenüber senkrecht zu ihnen gelagerten, dauernd umlaufenden Reibscheiben
bewirkt.
-
An sich ist für Drehscheibemnaschinen mit wandernden Drehscheiben
der Antrieb der Drehscheiben durch ein Paar von mit absatzweiser Unterbrechung ineinandergreifenden
Reibungsrädern und einer damit zusammenarbeitenden Bremsvorrichtung bekannt. Dabei
handelt es sich aber nicht um Maschinen der vorliegenden, vorerwähnten Art, bei
denen ortsfeste Drehscheiben außer ihrer Drehbewegung auch eine Auf- und Abbewegung
ausführen.
-
Bei dem' Erfindungsgegenstand bewirkt ferner zweckmäßig ein und dasselbe
Organ das Einrücken der Bremsvorrichtung und zugleich das Entkuppeln der Reibungsräder
bzw. durch seine Bewegung im umgekehrten Sinne das Ausrücken der Bremsvorrichtung
und Einrücken der Reibungsräder.
-
Weiter empfiehlt es sich, das Ein- und Ausrücken der Reibungsräder
und das Aus- und Einrücken der Bremsvorrichtung durch einen
Hebel
zu bewirken, der mittels einer auf und ab gehenden Stange von Kurvenscheiben bewegt
wird.
-
Schließlich können bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden
Maschine mehrere an derselben Maschine arbeitende Drehscheiben unabhängig voneinander
auf und ab geführt, aber gemeinsam in Drehung versetzt werden.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist einfach, dauerhaft und billig.
-
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist beispielsweise
an Hand der Zeichnungen beschrieben.
-
Abb. i ist ein Teil der Vorderansicht einer Vorrichtung zum Erzeugen
einer zeitweise unterbrochenen Drehung einer Drehscheibenwelle gemäß der Erfindung.
-
Abb. 2 ist ein Grundriß nach Linie 2-2 der Abb. i.
-
Abb.3 ist ein senkrechter Schnitt durch eines der Drehlager, die in
Verbindung mit den senkrechten Wellen der waagerechten Reibungsräder benutzt werden.
-
Abb. 4. ist ein Längsschnitt durch eine Einzelheit, der erkennen läßt,
daß an der äußeren Hohlwelle Mitnehmerschienen sitzen und in eine Nut der Innenwelle
eingreifen, so daß die Hohlwelle auf und ab gleiten und dabei von der Innenwelle
mitgenommen werden kann.
-
i i und 12 bezeichnen zwei mit hoher Geschwindigkeit laufende waagerechte
Wellen zum Antrieb senkrechter Wellen 13 und 14. Diese sind mit hohlen Drehscheibenwellen
15 und 16 derart in Eingriff, daß sie auf ihnen gleiten können und sie durch Mitnehmerschienen
mitnehmen. Die Wellen 13, 14 sitzen gleichachsig in den Wellen 15, 16, und es sind
an ihnen Reibungsräder 17, 18 waagerecht befestigt, welche zeitweise mit senkrechten,
dauernd umlaufenden Reibungsrädern i9, 2o in Berührung kommen, die ihrerseits in
gleitendem und mitnehmendem Eingriff mit den Wellen 1i und i2 stehen. Der Zweck
dieser Anordnung wird später beschrieben.
-
Federn 67, die eine Anfangsspannung haben, stützen sich mit ihren
oberen Enden gegen die Flanschen von Schrauben 76, die in feststehenden Platten
68 sitzen. Diese Platten sind an den oberen Enden zweier Gehäuse 5o und 51 befestigt.
Die unteren Enden der Federn drücken gegen Drucklager, die an den unteren Enden
der Wellen 13, 14 gemäß der folgenden Beschreibung befestigt und in Abb. 3 dargestellt
sind. Dadurch wird an der Berührungslinie der -waagerechten Räder 17 und 18 auf
die senkrechten Räder 1g und 2o ein senkrechter Druck ausgeübt, der zu der Schwerewirkung
der Räder 17 und 18 hinzukommt. Die Drucklager an den unteren Enden der Wellen
13 und 14 sind von den zylindrischen Gehäusen 5o und 51 umschlossen. Diese
können mit dem Rahmen 38 aus einem Stück sein; sie haben in ihren unteren Enden
Lager für die Wellen i i und 12, wie in Abb. i und 3 dargestellt.
-
Jede der Wellen i i und 12 kann von einem besonderen Motor angetrieben
werden.
-
21 und 22 sind zwei Kurvenscheibenwellen, an ihnen sind Riemenscheiben
oder Schnurscheiben 23, 24 befestigt, die miteinander durch einen Riemen oder eine
Kette 25 wirksam verbunden sind, der mit den Scheiben in Eingriff steht und in Abb.
i durch strichpunktierte Linien angedeutet ist.
-
Eine der Wellen 21 oder 22 kann von einem Motor angetrieben -werden,
während die :andere durch die Kette 25 betätigt wird.
-
Kurvenscheiben 26 und 27 sind mittels geeigneter Stellschrauben einstellbar
auf den Wellen 21 und 22 befestigt; sie stehen in Berührung mit Führungsrollen 28,
29, die mit Stiften 30 und 31 mit den äußeren Enden von Hebeln 32 und 33
verbunden sind. Diese Hebel werden von den Kurvenscheiben 26 und 27 verschwenkt
und sind gemäß der Darstellung in Abb. i bei 34 und 35 an Vorsprüngen 36 und 37
eines feststehenden Rahmens 38 drehbar gelagert.
-
In den Vorsprüngen 36 und 37 befinden sich auch die Lager für die
Kurvenscheibenwellen 21 und 22.
-
Die inneren Enden der Hebel 32 und 33 sind durch Stifte 39 und 40
und auswechselbare Öffnungen 41 in auf und ab gehenden Stangen 42 und 43 mit diesen
Stangen drehbar verbunden. Die Stangen können in senkrechte Muffen 44, die am Rahmen
38 sitzen, gleiten.
-
Die Öffnungen 41 können auch benutzt werden, um Stifte in sie so einzusetzen,
daß diese mit den inneren Enden von noch zu erläuternden Winkelhebeln 52, 53 in
Eingriff kommen, bevor die Stifte 39 und 4o die gleiche Stellung erreichen. Dadurch
wird ein früheres Lösen der später zu beschreibenden Bremsen 58 und 59 erzielt.
-
Die auf und ab gehenden Stangen 42 und 43 sind mit Hilfe von gegabelten
Armen 45, 46 mit den Drehscheibenwellen 15 bzw. 16 verbunden. Diese sind mit Halsnuten
47 versehen, die von den Gabelenden der Arme 45, 46 erfaßt werden.
-
Ein Paar von Stellmuttern 48 ist auf einem Gewindeteil 49 einer jeden
der Stangen 42 und 43 vorgesehen, um die Lage der Arme 45 und 46 gegenüber den Stangen
42 und 43 verändern und einstellen zu können. Dadurch wird zugleich die Stellung
der Drehscheibenwellen
15 und 16 gegenüber feststehenden Gegenständen
verändert und eingestellt.
-
Die Gehäuse 5o und 51 sind gemäß Abb. i durch Stifte 54 mit Winkelhebeln
52 und 53 drehbar verbunden.
-
Druckfedern 55 sind zwischen Vorsprünge 64, 65 an den waagerechten
Armen der Winkelhebel 52, 53 und der Unterseite von Vorsprüngen 56, 57 am Rahmen
38 so eingesetzt, daß sie auf die waagerechten Arme drücken und dadurch die Enden
der senkrechten Arme der Hebel 52, 53 veranlassen, sich gegen die untere Seite von
waagerecht angeordneten Bremsplatten 58 und 59 zu legen, die unter den Rädern 17
und 18 angeordnet sind. Sie lieben dadurch die Bremsplatten 58 und 59 und drücken
sie gegen die Unterseite der Räder 17 und 18, so daß diese außer Berührung mit den
Rädern i9 und 2o kommen. Dadurch wird die Drehung der Räder 17 und 18 verhindert
oder unterbrochen, wie später noch erläutert wird.
-
An der Unterseite der Bremsplatten 58 und 59 sitzen Stifte 6o und
61, die mit ihnen aus einem Stück oder starr an ihnen befestigt sind und in Öffnungen
62 und 63 des Rahniens 38 gleiten und dadurch die Bremsen 58 und 59 senkrecht führen,
wenn sich diese Bremsen unter dem Einfluß der Schwerkraft und des von den Rädern
17 und 18 auf sie geübten Druckes abwärts bewegen, nachdem sie von den oberen Enden
der Hebel 52, 53 freigegeben sind, wie später beschrieben wird. Ebenso werden die
Bremsplatten geführt, wenn sie sich unter dem Druck der oberen Enden der Hebel 52
und 53 nach aufwärts bewegen, sobald diese Hebel unter dem Einfluß der Federn 55
wieder auf sie einwirken.
-
Geeignete Federn können ferner nach Wunsch angeordnet sein, um die
Bremsplatten 58 und 59 von der Unterseite der Räder 17 und 18 zu trennen, wenn diese
nach unten gehen und mit den Rädern i9 und 20 in Berührung kommen.
-
Die unteren Enden der waagerechten Arme der Winkelhebel 52 und 53
sind mit Haken 66 versehen, wie in Abb. i gezeigt, damit sie von den Stiften 39,
4o an den Stangen 42, 43 gefaßt werden können, wenn sich diese unter dem Einfluß
der Hebel 32 und 33, wie oben beschrieben, nach aufwärts bewegen. Dadurch werden
die Federn 55 zusammengedrückt, und die oberen Enden der senkrechten Arme der Hebel
52 und 53 werden von der Unterseite der Bremsen 58 und 59 weggezogen, so daß die
Räder 17 und i 8 auf den Wellen 13 und 14 freigegeben werden. Die Wellen 13 und
14 mit den Rädern 17 und 18 gehen alsdann durch die Wirkung der Schwerkraft und
später erwähnten Federn 67 abwärts und kommen in Berührung mit den dauernd umlaufenden
Rädern i9 und 2o; dadurch wird den Rädern 17 und 18 sowie den Wellen 13 und 14 Drehbewegung
erteilt.
-
Die unteren Teile der Haken 66 sind so gestaltet, daß sie von den
Stiften 39 und 40 während der Abwärtsbewegung der Stangen 42 und 43 gefaßt werden,
so daß sie mit den Federn 55 zusammenwirken, um die Hebel 52 und 53 mit ihren senkrechten
Armen in Eingriff mit den Bremsen 58 und 59 zu bringen.
-
Wenn die Drehscheiben-,vellen 15 und 16 durch die Stange 42 und 43
angehoben werden, werden sie durch die Wellen 13 und 14 in Drehung versetzt infolge
des gleitenden Mitnehmereingriffes mit ihnen. Dadurch wird bewirkt, daß die Formen
78, die von den Tellern 77 auf den oberen Enden der Drehscheibenwellen 15 und 16
getragen werden, und von denen jede mit Material beschickt ist, in solche Lage kommen,
daß das Material mit Hilfe von geeigneten Schablonen geformt wird.
-
Die erwähnten Drucklager für die unteren Enden der Wellen 13 und 14
sind in Abb. 3 besonders dargestellt; nach dieser Darstellung ist jedes der Drucklager
mit einem zylindrischen Gehäuse oder :Mantel 5o oder 51-versehen, der hohl ist und
eine Deckelplatte 68 hat, die auf ihm mit Schrauben 69 befestigt sein kann.
-
Die Druckfedern 67 sind zwischen Flanschringe der Schrauben 76 in
der Unterseite der Platte 68 und einen darunter angeordneten Sattel 70 eingesetzt.
Die Schrauben 76 in. der Platte 68 ragen in die oberen Enden der Federn 67 hinein,
um diese in ihrer Lage zu halten. Die Flanschringe an den Schrauben gewähren ein
Mittel, um die Spannung jeder Schraube für sich einzustellen. Der Sattel 70 sowie
die Platte 68 haben kreisförmige Öffnungen, durch welche je eine der Wellen 13 oder
14 hindurchragt. Das Unterende der Welle 13 oder 14 hat einen Ringkragen 71, der
gemäß Abb. 3 mit einem Stift 72 an der Welle befestigt ist.
-
Ringförmige Teile 73 und 74 sind gleichachsig mit der Welle 13 oder
14 angeordnet, so daß zwischen diesen Teilen eine Laufbahn für Walzen 75 gebildet
ist, die zwischen sie eingeklemmt sind. -Der ringförmige "feil 73 ruht auf dem Ring
71 und kann auf diesem sowie auch gegenüber der Welle 13 oder 14 gleiten, die durch
ihn hindurchgeht.
-
Der Sattel 70 sitzt auf dein Teil 74 und überträgt auf ihn
den Druck der Federn 67, er veranlaßt dadurch den Teil 74, sich gegen die Walzen
75 zu- legen und so den Druck auf diesen Teil und auf den Ringkragen 71 zu übertragen;
dieser wiederum zieht an der Welle 13 oder 14 und drückt dadurch das
Rad
17 oder 18 gegen das Rad ig oder 2o an der Berührungslinie der beiden, wie erläutert
wurde.
-
Die Reibungsräder 17 und 18 werden von den Bremsplatten 58 und 59
angehoben, wenn diese von den oberen Enden der Hebel 52 und 53 einen Anstoß erhalten;
dadurch werden die Wellen i3 und 14 mit ihren Ringen 71 ebenfalls gegen den Druck
der Federn 67 angehoben, die, wie erwähnt, eine Vorspannung haben.
-
Wenn die Platten 58 und 59 von den oberen Enden der Hebel 52 und 53
freigegeben werden, so werden die Reibungsräder 17 und 18 schnell durch den Druck
der Federn 67 auf den Sattel 7o, wie oben erläutert, abwärts geführt; dieser Druck
addiert sich zu der Schwerkraft, die auf die Räder 17 und 18 wirkt; dadurch werden
die Räder 17 und 18 in Berührung mit den Rädern ig und 2o gedrückt, so daß sie von
den letzteren in Umdrehung versetzt werden, wenn die Drehscheibenwellen 15 und 16
von den Stangen 4-2 und 43 in ihre Arbeitslage angehoben werden, was, wie beschrieben,
unter dem Einfluß der Hebel 32 und 33 und der Kurvenscheiben 26 und 27 erfolgt.
-
Die Drehzahl der waagerei;hten Räder 17 und 18 kann verändert und
eingestellt werden, indem man die senkrechten Räder ig und 2o auf den Wellen i i
und 12 verschiebt. Dies geschieht mit Hilfe von Ringschlitzmuffen 8o, die mit den
Rädern ig und 2o aus einem Stück sein können, und Kragenstücken 81, die in den Ringschlitzen
eingreifen und mit dem Rahmen 38 durch Schrauben 82 einstellbar verbunden sind.
-
Der Zeitpunkt, in dem die Räder 17 und 18 angehoben und dadurch außer
Berührung mit den dauernd umlaufenden Rädern ig und 2o gebracht werden, entspricht
dem Zeitpunkt, in weichem die Drehscheibenwellen 15 und 16 nach unten gehen und
die Umdrehung der Räder 17 und 18 durch die Platten 58 und 59 angehalten wird, wie
dies oben beschrieben ist. Dadurch kann auch die Drehung der Teller auf den Drehscheibenwellen
15 und 16 mit den darauf sitzenden Formen 78 ungefähr zu derselben Zeit angehalten
werden, wenn diese Formen von dem Formenträger 79 erfaßt werden. Man vermeidet dadurch,
daß die Formen 78 von den Trägern 79 übermäßig abgenutzt werden.
-
Mit der beschriebenen Vorrichtung wird eine zeitweise Drehung der
Drehscheibenwellen abwechselnd hervorgerufen und rasch angehalten ohne unzulässige
Verzögerung oder Störung der Formung des Materials auf den Formen 78, die von den
Tellern 77 der Drehscheibenwellen getragen werden.