DE584953C - Hilfsvorrichtung fuer die Brems- und Kupplungsvorrichtung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Description

Es sind Hilfsvorrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt, welche ein selbsttätiges Ausrücken der Kupplung bewirken, sobald die Drosselklappe geschlossen wird. Die Steuerung dieser Vorrichtungen bzw. das Bedienen der Kupplung erfolgt hierbei im allgemeinen durch den beim Schließen, der Drosselklappe auftretenden höheren Unterdruck in der Saugleitung der Brennkraftmaschine.

Die sich auf diese Weise ergebende Freilaufwirkung ist für den Betrieb von Kraftfahrzeugen sehr erwünscht, jedoch ergibt sich andererseits auch der Nachteil, daß beim Bremsen nach dem Schließen der Drosselklappe wegen des dann erfolgenden Ausrückens der Kupplung die Brennkraftmaschine nicht selbst, als Bremse mit herangezogen werden kann.

Dieser Nachteil. ist auch bereits erkannt worden, und es sind Vorrichtungen bekannt, welche bewirken, daß beim Schließen der Drosselklappe zwar die Kupplung ausgerückt wird, das aber dann beim Anziehen der Bremsen sofort wieder ein Einrücken der Kupplung herbeigeführt wird, so daß dann die Brennkraftmaschine die Bremswirkung unterstützen kann. In einfacher Weise kann dieses Wiedereinrücken der Kupplung da-

durch erreicht werden, daß beim Niedertreten des Bremshebels ein in einer Abzweigung der Ansaugleitung liegender, ins Freie führender Hahn geöffnet wird, so daß der das Ausrücken der Kupplung bewirkende Unterdruck wieder beseitigt und somit die Kupplung wieder eingerückt wird.

Bei diesen Vorrichtungen ergibt sich nun aber wiederum ein anderer Nachteil. Wenn nämlich infolge der Bremswirkung das Fahrzeug allmählich langsamer läuft und schießlieh fast zum Stillstand gekommen ist, entsteht die Gefahr, daß hierdurch die durch die Kupplung angeschlossene Brennkraftmaschine abgewürgt wird. Die Erfindung hat nun das Ziel, diesen Übelstand zu beseitigen, und erreicht dies dadurch, daß die Kupplung beim Anhalten des Wagens. kurz vor dem Stillstand trotz Niedertretens des Bremshebels wieder selbsttätig ausgerückt wird, also nur das Fahrzeug, nicht aber der Motor stillgesetzt wird. Gemäß der Erfindung wird zwischen der obenerwähnten Abzweigung der Ansaugleitung und dem ins Freie führenden Hahn ein federbelastetes Rückschlagventil angeordnet, dessen Feder bei niedrigster Leerlaufumdrehungszahl infolge des gegenüber der normalen Umdrehungszahl geringeren Unterdrucks den Ventilschluß herbeiführt. Trotz des Niedertretens des Bremshebels, welches an sich ein Einrücken der Kupplung hervorruft, wird auf diese Weise kurz vor dem Stillhalten des Fahrzeuges die Kupplung wieder ausgerückt, weil dann der Druck der Außenluft nicht mehr wirken kann. Es wird hierdurch eine Entlastung des Fahrzeugführers erreicht, der beim Bremsen nicht

darauf zu achten braucht, ob auch sicher der Motor weiterläuft, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar ist Abb. ι eine Gesamtanordnung und Abb. 2 ein Schnitt durch die Ventile-des Kupplungszylinders.

Die Zeichnung stellt eine Kupplungsvorrichtung dar, welche durch das Kugelventil a selbsttätig gesteuert wird, indem dieses bei Erreichung eines bestimmten Unterdruckes in der Ansaugleitung des Motors sich öffnet und die Verbindung zwischen Motorsaugleitung und Kupplungszyliuder herstellt.

t5 Vor dem Steuerventil α ist eine Abzweigeleitung m vorgesehen, welche über ein Ventil oder einen Hahn η ins Freie führt. Dieser Hahn ist durch ein Gestänge ο mit dem Bremshebel p so verbunden, daß beim Niedertreten des Bremshebels p der Hahn η geöffnet wird. Beim Niedertreten des Bremshebels ρ wird also die Anschlußleitung g mit der Außenluft verbunden, der Unterdruck wird dadurch unwirksam gemacht und somit die Kupplung eingerückt.

Um das sog. Abwürgen des Motors bei Stillsetzung des Wagens zu vermeiden, wird in die Abzweigeleitnng ein federbelastetes Rückschlagventil q eingebaut, dessen Feder so eingestellt wird, daß es bei geöffnetem Hahn η die Leitung abschließt, sobald der Unterdruck ein bestimmtes Minimum erreicht hat. Bei normalem Betrieb ist der in der Motoransaugleitung entstehende Unterdruck groß genug, um beim Öffnen des Hahnes η das Rückschlagventil q ebenfalls zu öffnen. Wenn aber bei Stillsetzung des Wagens die Motordrehzahl sinkt, so verringert sich auch der Unterdruck in der Ansaugleitung, er genügt nicht mehr, um das Rückschlagventil q offenzuhalten, es schließt sich und bringt durch Abschließung der Abzweigeleitung m-n die Kupplungsvorrichtung wieder zur Wirkung, so daß die Kupplung vor Stillstand des Wagens wieder ausgerückt wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hilfsvorrichtung für die Brems- und Kupplungsvorrichtung eines' Kraftfahrzeuges mit einem selbsttätig wirkenden, an die Ansaugleitung der Antriebsmaschine angeschlossenen Kupplungszylinder, bei dem beim Niedertreten des Bremshebels ein in einer Abzweigung der Ansaugleitung vorgesehener, ins Freie führender Hahn geöffnet und die Kupplung eingerückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Abzweigung (w) und dem Hahn (n) ein federbelastetes Rückschlagventil (q) eingebaut ist, dessen Feder (r) das Rückschlagventil (q) bei niedrigster Leerlaufumdrehungszahl infolge des gegenüber der normalen Umdrehungszahl geringeren Unterdruckes schließt, wodurch die Kupplung beim Anhalten des Wagens kurz vor dem Stillsetzen trotz Niedertretens des Bremshebels wieder ausgerückt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen