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Eisenbahnoberbau mit die Schienen mit Auflagerstühlen verbindenden
Keilklemmen Die Erfindung bezieht sich auf einen Oberbau für Straßen- und Eisenbahnen,
bei dem die Schienen mittels Keilklemmen mit beispielsweise gewalzten Auflagerstühlen
verbunden sind. Die bekannten Ausführungen haben mehrfache Nachteile und Mängel,
die durch die Erfindung behoben werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Abb. i ist links ein Querschnitt und- rechts eine Ansicht. Abb.2 ist
eine Seitenansicht der Verbindung einer Vignolschiene mit dem Auflagerstuhl bei
Querschwellen. Abb. 3 bis 5 zeigen im Querschnitt weitere Ausführungsformen für
Vignolschienen und Abb. 6 eine solche für Rillenschienen in Verbindung mit einem
Auflagerstuhl in Betonunterlage.
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Bei bekannten Ausführungen weisen die Auflagerstühle für Vignolschienen
seitliche Führungsleisten für die Schienenfüße auf, wobei diese Leisten unter den
oberen Keilklemmenscbenkeln durchgeführt sind und ihre Höhe durch die Stärke des
Schienenfußes begrenzt ist. Durch derartige Leisten wird einerseits das Anziehen
der Keilklemmen bei Abnützung der Auflagerflächen von Schienenfuß und Stuhlbrücke
behindert, andererseits sind die Leisten so niedrig, daß die Schiene beim Fehlen
von Keilklemmen infolge von Sabotage oder aus anderen Gründen über die Führungsleisten
herausspringen kann. Gemäß der Erfindung (Abb. r und 2) ruht die Vignolschiene i
auf der Brücke 2 des gewalzten Auflagerstuhles 13.
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Die seitlichen Führungsleisten 3 des Auflagerstuhles ragen über die
Anlageflächen q. der oberen Schenkel 5a der durch die Schraube i i , gesicherten
Keilklemmen 5 entsprechend hoch hinaus, derart, daß die Schiene beim Fehlen von
Keilklemmen nicht herausspringen kann, und weisen ferner im Bereiche der Keilklemmen
Ausnehmungen 6 auf, so daß die Führungsleisten dem Nachziehen der Keilklemmen nicht
hinderlich sind. Die angeführten Mängel werden demgemäß behoben.
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Die bekannten Ausführungen haben ferner den Nachteil, daß die Keilklemmen
bei einsetzenden Längsbewegungen der Schienen gegen Verschiebungen und Ausdrehungen
in der Richtung der hierbei auftretenden Kräfte nicht gesichert sind und das Wandern
der Schienen nicht verhindern können. Es müssen daher dagegen abgesondert eigene
Oberbaukonstruktionsteile zur Anwendung gelangen, deren Anordnung und,Anzahl von
den Schienenlängen, von den örtlichen und klimatischen Verhältnissen und besonderen
Umständen des Betriebes abhängen und nicht immer im voraus bestimmt werden können.
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Die unteren Schenkel der Keilklemmen 5 greifen durch die Schlitze
7 der Seitenteile (Stege) 8 des Auflagerstuhles hindurch. Die
Anordnung
erfolgt gemäß der Erfindung derart, daß die Ausnehmungen 6 kürzer als die Schlitze
7 sind, so daß die Seitenflächen der Schlitze, die wegen der aus Gründen der Festigkeit
der Auflagerstühle notwendigen Ausrundungen der Schlitzecken als Anschläge nicht
verwendbar sind, mit den Keilklemmen nicht in Berührung kommen.
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Gemäß der Erfindung können die Keilklemmen 5, wo erforderlich, ihren
Anschlag an den Führungsleisten 3 oberhalb der notwendigen Ausrundungen der Ausnehmungen
6 finden, so daß sie gegen Verschiebungen und Ausdrehungen in der Längsrichtung
der Schiene gesichert sind und das Wandern der Schienen verhindern sowie besondere
Vorkehrungen zu diesem Zwecke ersparen. Die Keilklemmen sind an die Leisten des
Auflagerstuhles stets in der Richtung des Wanderns anzuschlagen, die in Abb. z durch
einen Pfeil angegeben ist. Die Keilklemmen der einzelnen Schwellen können jederzeit,
je nach Bedarf, mit Anschlag befestigt werden. Das sind Vorteile, die von großer
technischer und wirtschaftlicher Wichtigkeit sind.
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Infolge der wellenförmigen Bewegung ,oder des seitlichen Kippens der
Schiene beim barüberfahren des Zuges werden die Keilklemmen veränderlichen Biegungsbeanspruchungen
unterworfen. Bei den bekannten Ausführungen sind. die Kraftangriff stellen am oberen
Schenkel der Keilklemme ungefähr durch den Rand des Schienenfußes, am unteren Schenkel
jedoch durch die Außenkante der Schlitze 7 in den Seitenteilen (Stegen) 8 des Auflagerstuhles
gegeben. Mithin sind die Hebelarme der beiden Schenkel verschieden, wodurch ein
Kippmoment hervorgerufen wird, das mit der Zeit ein allmähliches Lockern der ganzen
Schienenbefestigung zur Folge hat. Hierbei können auch die Elastizität und Festigkeit
der Keilklemmen nicht voll ausgenützt werden.
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Gemäß der Erfindung ist die obere Begrenzungsfläche 9 des Schlitzes
7 in einem solchen Ausmaße nach oben geneigt, daß die freien Längen der Anlageflächen
4 und io des oberen bzw. unteren Keilklemmenschenkels untereinander gleich sind,
wodurch die genannten Nachteile beseitigt sind.
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Bei den üblichen Bauarten dienen im wesentlichen die oberen Schlitzbegrenzungsflächen,
in Abb. i mit 9 bezeichnet, als Anlagefläche für die unteren Keilklemmenschenkel.
Durch die vorerwähnte Anordnung wird nur ein Teil dieser Anlagefläche aus der Berührung
mit dem unteren Keilklemmenschenkel ausgeschaltet. Es ist nun nicht möglich, den
restlichen Teil dieser Anlagefläche bei der Massenerzeugung vollkommen eben und
in der vorgeschriebenen Neigung herzustellen. Die Keilklemmen liegen - somit vielfach
nur an kleinen Flächen, Kanten oder Punkten auf, die sich leicht abnützen; oder
sie stellen sich bei unrichtiger Neigung dieser restlichen Anlagefläche beim Anziehen
schief, oder sie kanten, wodurch sich ein Lockerwerden der Schienenbefestigung im
Betriebe ergibt. Auch können aus diesem Grunde die Sicherungsschrauben r r nicht
eingeführt werden, oder sie deformieren sich beim Anziehen.
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Gemäß der Erfindung werden die Seitenteile (Stege) 8 des Stuhles so
weit auseinandergerückt, daß der zurückspringende Teil der oberen Schlitzbegrenzungsflächen
9 sich über die ganze Breite der Seitenteile (Stege) 8 des Stuhles erstreckt und
die Anlagen der beiden Keilklemmenschenkel am Fuße der Schiene und an der Brücke
des' Auflagerstuhles, nur mehr an Walzflächen erfolgen. Die angeführten Nachteile
werden somit behoben.
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. Abb. 3 zeigt die gleiche Schienenbefestigung wie Abb. r und 2 mit
Vignolschienen bei einer Eisenbetonschwelle 12, in der- der Stuhl 13 teilweise einbetoniert
ist.
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Abb.4 zeigt die gleiche Schienenbefestigung wie Abb. i und a mit Vignolschienen
auf Holzschwellen 14, Abb: 5 auf Eisenschwellen 15.
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Durch die Erfindung wird es ferner ermöglicht, bei Oberbauarten für
Rillenschienen, die bei Straßenbefestigungen mit Betonunterlagen ohne Zuhilfenahme
von -Querschwellen verlegt sind, die üblichen Spurhalter zur Sicherung der Spurweite
aus Rund- oder Flacheisen usw. wegzulassen. Derartige Spurhalter bewirken Unterbrechungen
in den Pflasterdecken und Betonunterlagen und verhindern bei undichtem oder schadhaftem
Pflaster den Abfluß des eindringenden Wassers. Dieser Umstand führt beispielsweise
bei Holzstöckelpflasterungen, besonders bei Frosteintritt; in großem Umfange zu
Auftreibungen und Zerstörungen der Pflasterdecke im Bereiche der Spurhalter, Gemäß
der Erfindung werden die zur Lagerung der Rillenschienen dienenden Stühle mit seitlichen
Führungsleisten versehen, wodurch eine genügende seitliche Führung und Wahrung der
Spurweite gegeben ist.
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Abb. 6 stellt einen elastischen Oberbau für Rillenschienen 16 auf
Eisenbetonlangschwellen 17 dar. Die Keilklemmen 18 sind in bekannter Weise mit oberen
Fortsätzen versehen, die mittels -den Schienensteg durchsetzender Schrauben i9 miteinander
verbunden sind. Der Auflagerstuhl 2o ist mit seitlichen Leisten 21 zur Führung der
Schiene versehen, so daß besondere Spurhalter entbehrlich sind.