DE581527C - Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen

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DE581527C
DE581527C DE1930581527D DE581527DD DE581527C DE 581527 C DE581527 C DE 581527C DE 1930581527 D DE1930581527 D DE 1930581527D DE 581527D D DE581527D D DE 581527DD DE 581527 C DE581527 C DE 581527C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Description

  • Verfahren-zur Gewinnung von Fasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß Flachs und auch andere Faserpflanzen jerfolgreich auf Fasern verarbeitet werden können, wenn man sie in rohem. Zustande in einer feuchten Atmosphäre mit künstlichen ultravioletten Strahlen behandelt.
  • Wie sich weiter herausgestellt hat, wird die Fasergewinnung noch vorteilhafter gestaltet, wenn man zum Anfeuchten der Pflanzen Lösungen oder Emulsionen von Chemikalien. die den Röstvorgang an und für sich beeinflussen, verwendet. Als Pflanzen, auf die das Verfahren gemäß der Erfindung - Verwendung finden kann, kommen in Betracht Flachs und andere Faserpflanzen. Hierher gehören Stengeliasern, Hartfasern aus Blättern oder Früchten, dikotyle Bastfasern und Baste, monokotyle Fasembelage von Gefäßbündeln, monokotyle Gefäßbündel mit Fasernbelagen, monokotyle Oberhäute mit anhängenden Faserbündeln, Fasern aus ganzen Pflanzenteilen, wie Wurzeln, Stengel, Blätter, Blütenstandsachsen, vertorfte Fasern und ganze Pflanzen.
  • Die neue Behandlung trennt die zu gewinnende Faser von den Pektinen, Pektinsäuren, Bastosen, Proteinen und verwandten Begleitkörpern, von Pflanzenteilen und Holzteilen, die bei den nachherigen üblichen mechanischen Behandlungen des Pressens, Quetschens usw. leicht entferabar sind. Die Holzteile werden durch die neuartige Behandlung brüchig und dann beim Schwingen und Hecheln leicht abgelöst.
  • Es hat sich auf Grund ausgedehnter Versuche herausgestellt, daß die Belichtung mit ultravioletten Lichtstrahlen wie ein Katalysator und ein mächtiger Verstärker für die hier verlaufenden chemischen: Reaktionen: wirkt, wenn. man; wie erwähnt, zugleich Chemikalien anwendet, die den Röstvorgang an und für sich beeinflussen. Jene Substanzen, die sonst durch das Rösten, Gären, Faulen, lochen, Dämpfen u. dgl. angegriffen werden, werden durch das Bestrahlen mit Ultralicht unter gleichzeitiger Verwendung von Chemi= kauen verändert und beeinflußt. Es ist Überraschend, wie stark Allkauen, Säuren, Oxydations-, Reduktionsmittel, sogar Neutralsalze, ferner Lösungsmittel und Netzmittel die Reaktion beeinflussen, so daß die Gewinnung der Fasern durch die nachfolgenden mechanischen Operationen, die Entfernung der restlichen Pflanzenteile, spielend leicht geschieht.
  • Nachfolgend aufgeführte Chemikalien hat man verfahrensgemäß auf die rohen Pflanzenfaserstoffe einwirken lassen.
  • Natronlauge, Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, Ammoniak, Natriumborat oder -phosphat, Wasserglas, ferner Schwefelsäure, Salzsäure, schweflige, Salpeter-, Essig-, Ameisen-, Milch-,. Butter-, Weinsäure, Natriumbäsulfat und Bisulfat, ferner Oxydationsmittel, wie alkalische und saure aktive Chlorlösungen; Hypochlortite, Superoxyde, Natriumchlorat mit wenig Kupfersulfatkatalysatorzusatz, ferner Natriumnitrit, ferner Reduktionsmittel, wie Hydrosulfite, Ätznatron und Glucose; ferner MetallsaIze, z. B. Zink-, Kupfer-, Aluminium-, Mangan-, Eisensulfat, Magnesiumchlorid; ferner organische Lösungsmittel, wie Pyridin, Netzmittel, wie Türkischrotöl, Seife, Sulfosäuren von Naphthalinen bzw. Derivaten. Beispiel i Man sprüht eine Lösung von 3 g Schwefelsäure 66° B6 in iooo ccm Wasser auf den Rohflachs, der auf einer Unterlage ausgelegt ist, geeigneterweise in einem geschlossenen Raum. Nach etwa 40 bis 6o Minuten Bestrahlung (je nach Reife und Art des Gutes) ist die Lockerung der Faser geschehen. Man sprüht nun eine verdünnte Sodalösung mit 6 bis 8 g Soda in iooo cbcm Wasser zwecks Neutralisation der Schwefelsäure . auf. _ Beispiel 2 An Stelle der verdünnten ,Schwefelsäure werden andere Lösungen angewendet, die voranstehend aufgeführt worden süid. Das Ergebnes ist das gleiche.
  • Bemerkt wird, daß _ das Aufsprühen der Södalösung nur dann ist, wenn die zuerst aufgesprühte Lösung sauer reagiert.
  • Die Gewinnung der Fasern erfolgt mit Hilfe .der üblichen Vorrichtungen. Man erhält auf diese Weise z. B. einen blöndfarbgen festen Flachs.
  • In Ausführung- des Verfahrens kann man auch so vorgehen, daß man das' Behandlungsgut während der Behandlung auf -einer beweglichen Bahn lagert, auf der es nach Wunsch absatzweise mit den in Betracht kommenden Lösungen oder Emulsionen angefeuchtet und hiernach der Behandlung mit ultraviolettem Licht unterworfen wird.
  • Man kann die Faserbündel von oben, unten, seitlich oder allseitig belichten und sie am Ende der Behandlung durch das laufende Band den weiteren Operationen zur Gewinnung der gelockerten Faser zuführen. Es ergibt sich hierdurch die Möglichkeit, die Fasergewinnung kontinuierlich zu gestalten.
  • Bei Verwendung von Chemikalien, die die Unterlagen der Transportvorrichtungen angreifen, z. B. Säuren, wird naturgemäß ein widerstandsfähiges Material, z. B. säurefeste Metallegierungen, Stahl, Tonzeug, Asbest, als Unterlage für die ,Transportvorrichtung Verwendung finden.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, beim Trocknen von gebleichten Leinenfasern ultraviolette Strahlen anzuwenden. Ein derartiges Verfahren hat mit dem vorliegenden nichts gemeinsam. - Es geschah; um die Leinenfasern vor dem Wiederanfärben, -_besonders mit Chlorophyll, und somit vor dem Verderben des Weiß zu schützen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.- Verfahren zur Gewinnung von Flachsfasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen unter Entfernung der natürlichen Begleitkörper der Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß der rohe -Flachs den Einwirkungen von Lösungen oder Emulsionen von --dem Röstvorgang an sich beeinflussenden Chemikalien.-. und von künstlichen ultravioletten Strahlen gleichzeitig oder nacheinander- ausgesetzt und alsdann der textiltechnischen Weiterverarbeitung zugeleitet wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgut während der Behandlung auf einer beweglichen Bahn gelagert ist, -von welcher res, nachdem der Röstvorgang beendet -ist; -kontinuierlich den üblichen Behandlungsvorgängen zur Gewinnung der gelockerten Faser zugeführt wird.
DE1930581527D 1930-07-05 1930-07-05 Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Rohflachs oder anderen Textilpflanzen Expired DE581527C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006010564A1 (de) * 2004-07-24 2006-02-02 Fh Kaiserslautern Verfahren zum aufschliessen von bastfasern

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WO2006010564A1 (de) * 2004-07-24 2006-02-02 Fh Kaiserslautern Verfahren zum aufschliessen von bastfasern

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