DE500998C - Verfahren zur Gewinnung von mit Wasserdampf fluechtigen Alkaloiden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von mit Wasserdampf fluechtigen Alkaloiden

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DE500998C
DE500998C DEK115449D DEK0115449D DE500998C DE 500998 C DE500998 C DE 500998C DE K115449 D DEK115449 D DE K115449D DE K0115449 D DEK0115449 D DE K0115449D DE 500998 C DE500998 C DE 500998C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D401/00Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom
    • C07D401/02Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings
    • C07D401/04Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings directly linked by a ring-member-to-ring-member bond

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von mit Wasserdampf flüchtigen Alkaloiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von mit Wasserdampf flüchtigen Alkaloiden, beispielsweise Nicotin, Coniin u. dgl., durch Wasserdampfdestillation eines mit wässerigen Lösungen von Ätzalkalien, beispielsweise N atriumhydroxyd, oder alkalisch reagierenden Salzen der Alkalimetalle, beispielsweise Trinatriumphosphat u. dgl., angesetzten Breies der alkaloidhaltigen Pflanzenteile in einer Destillierkolonne nach Patent 497 63o und besteht darin, daß ein Brei der Wasserdampfdestillation unterworfen wird, der mindestens die doppelte, zweckmäßig aber eine wesentlich größere Menge, beispielsweise -die zehnfache Menge und mehr. an alkalisch reagierenden Alkaliverbindungen enthält, als zur Freimachung des Nicotins erforderlich sind. An Stelle des oder neben dem Alkaliüberschuß kann man auch wasserlösliche oder neutrale Salze dem Destillationsgut zusetzen, beispielsweise Natriumchlorid, Natriumsulfat, Calciumchlorid u. dgl. Die Wirkung der überschüssigen Alkalien oder Salze besteht in einer Aussalzung der Alkaloide. Sie sind in Salzlösungen oder Lösungen von Basen schwerer löslich als in Wasser. Durch diese Aussalzung des Alkaloids wird die Austreibung mit Wasserdämpfen erleichtert. Den vom Alkaloid befreiten Destillationsrückstand, der noch die nicht verbrauchten freien Alkalien und die bei der Freimachung des Alkaloids gebildeten Salze sowie gegebenenfalls noch die zugesetzten wasserlöslichen neutralen Salze und die durch die Neutralisation erzeugten Salze enthält, kann man zur Herstellung eines neuen, der Destillation zu unterwerfenden Breies verwenden, mitverwenden oder einem fertig hergestellten Brei zusetzen.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß der Alkaloidgehalt des Wasserdampfes bei der Wasserdampfdestillation einer alkaloidhaltigen Maische durch Erhöhung des Alkalizusatzes wesentlich vergrößert werden kann. An und für sich genügt beispielsweise bei Nicotin zur Freimachung von r Mol. Nicotin aus seinen Salzen schon der Zusatz von r Mol. Ätznatron oder Ätzkali. In der Praxis hat man deshalb immer nur mit diesen Mengen oder ganz geringen Überschüssen gearbeitet, weil die 1Ticotinausbeuten auch bei derartigen Alkalimerigen befriedigend sind. Arbeitet man hingegen gemäß der Erfindung, so erzielt man eine außerordentlich große Herabsetzung des Dampfverbrauches, weil die Nicotinkonzentration im Dampf wesentlich höher wird. Auf diese Weise gelingt es deshalb beim Arbeiten gemäß der Erfindung, 1Ticotin quantitativ mit %" und selbst weniger Dampfaufwand zu gewinnen als bei Verwendung von äquivalenten Mengen Alkali. Beim Arbeiten mit einem derartig großen Überschuß von Alkali wie beim Verfahren der Erfindung geht dieses Alkali nicht verloren, da der flüssige Anteil des Destillationsgutes nach Entfernung der Pflanzenteile wieder zur Herstellung einer neuen, der Destillation zu unterwerfenden Maische verwendet oder mitverwendet werden kann.
  • Beispiele i. Ein etwa 20'1', Natriumhydroxyd mehr, als zur Freimachung des Nicotins erforderlich, enthaltender Brei, bestehend aus Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,16'/, Nicotin, log techn. Natronlauge von 20° B6 und 2 400 g Wasser, wurde im Wasserdampfstrom destilliert. Der übergehende Wasserdampf enthielt im Mittel o,o5 °/" Nicotin. Zum übertreiben des gesamten Nicotins wurden etwa 8 700 g Wasserdampf verwendet.
  • 2. Ein Brei, bestehend aus Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,i6 °[" Nicotin, 6o g techn. Natronlauge von 2o° B6 und 2 400 9 Wasser, ergab bei der Wasserdampfdestillation einen Brüden mit durchschnittlich 0,24'1" Nicotin. Zum Übertreiben des gesamten Nicotins waren etwa i 8oo g Wasserdampf erforderlich, also fast 8o °/" weniger als im Beispiel i. Der flüssige Anteil des Destillationsgutes kann wieder zum Ansetzen eines frischen Breies verwendet werden, so daß ein Ätznatronv erlust nicht eintritt.
  • 3. Ein Brei, bestehend aus Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,16 "l" Nicotin, Zoo g techn. Natronlauge von 2o° B6 und 2 400 g Wasser, ergab bei der Wasserdampfdestillation einen Brüden von durchschnittlich o,68 "/" Nicotin. Zur Übertreibung des gesamten Nicotins waren etwa 64o- Wasserdampf erforderlich. Gegenüber dem Beispiel i wird deshalb eine Dampfersparnis von etwa 92 °/" erzielt. Der nicotinfreie Ablauf wird durch Filtration oder besser durch Zentrifugieren in einer Überlaufzentrifuge von den festen Teilchen befreit. Die abgeschleuderte braune, aber praktisch klare Lösung enthält noch den größten Teil der Natronlauge und die an organische Säuren bei der Freimachung des Nicotins gebundene Lauge in Form von Salzen. Diese Lauge kann direkt zur Herstellung eines neuen Breies, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Natronlauge, verwendet werden. Man kann aber auch durch Zusatz von Calciumoxyd zur Lauge die Salze organischer Säuren zersetzen und dadurch auch das an die organischen Säuren gebundene N atriumhydroxyd regenerieren, so daß praktisch sämtliches Natriumhydroxyd wieder gewonnen und im Kreislauf dem Betrieb zugeführt werden kann.
  • 4. Ein Brei, bestehend aus Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,z6 "j" Nicotin, io g techn. Natronlauge von 2o° Be, 2 400 g Wasser und i oo g Natriumchlorid, wurde im Wasserdampfstrom destilliert. Der Brüden enthielt durchschnittlich o,16 °/" N icotin. Zum Übertreiben des gesamten Nicotins waren etwa 2 700 g Wasserdampf erforderlich. Die Dampfersparnis betrug gegenüber Beispiel i durch den Zusatz von ioo g Natriumchlorid etwa 70 °/". Der flüssige Anteil des Destillationsgutes kann nach Abtrennung der festen Pflanzenteile wieder zum Ansetzen eines neuen Breies verwendet werden, so daß kein Verlust an Natriumchlorid eintritt.
  • 5. Ein Brei, bestehend aus Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,i6 °/" Nicotin, 6o g techn. Natronlauge von 2o° Be, ioo g Natriumchlorid und 2 q.oo g Wasser, ergab bei der Wasserdampfdestillation einen Brüden von durchschnittlich 0,36 "/" Nicotin. Zur Abtreibung des Nicotins waren etwa i i5o g Wasserdampf erforderlich. Die Dampfersparnis gegenüber Beispiel i beträgt etwa 85 °J" und gegenüber Beispiel e, wo ohne Salzzusatz gearbeitet wird, etwa 33 "/". Der flüssige Anteil des Destillationsgutes kann ebenfalls wieder zur Herstellung eines neuen Breies verwendet werden, gegebenenfalls nach vorheriger Zersetzung der Natronsalze organischer Säuren durch Zusatz von Calciumoxyd.
  • Bei der Zersetzung alkaloidhaltiger Pflanzenteile mit Calciumhydroxyd und Wasserdampfdestillation der erhaltenen Maischen hat man bereits verhältnismäßig große Mengen Calciumhydroxyd zugesetzt. Dieser Zusatz konnte aber nicht die gleichen Wirkungen wie bei der Erfindung hervorrufen, weil infolge der Anwesenheit beschränkter Wassermengen nur ein geringer Teil des schwer löslicllen Calciumhydroxyds in Lösung ging, und weil nur der gelöste Anteil in der Lage ist, das Alkaloid aus den Pflanzenteilen frei zu machen. Die verwendeten Calciumhydroxydlösungen waren deshalb in Wirklichkeit trotz Zusatz großer Mengen Hydroxyd nicht ein Basenüberschuß im Sinne der Erfindung, die außerdem mit Ätzalkalien arbeitet, die nicht die Aufwendung so großer Mengen Wasser erfordern wie Calciumhydroxyd, was, vom wärmetechnischen Standpunkt aus gesehen, nicht vorteilhaft ist. So muß man beispielsweise bei Verarbeitung von Zoo g Tabakmehl mit etwa 2,16 "4 Nicotin mit Calciumhydroxyd schon allein mehr als 2 40o g Wasser verwenden, um die lediglich zur Freimachung des Nicotins dienende Menge von Ätzkalklösung zu erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von mit Wasserdampf flüchtigen Alkaloiden, insbesondere Nicotin, durch Wasserdampfdestillation eines mit wässerigen Lösungen von Alkalihydroxyden oder alkalisch reagierenden Salzen der Alkalimetalle angesetzten Breies der alkaloidhaltigen Pflanzenteile in einer Destillierkolonne nach Patent 497 63o, dadurch gekennzeichnet, daß ein Brei der Wasserdampfdestillation unterworfen wird, der mindestens die doppelte, zweckmäßig aber eine wesentlich größere Menge, beispielsweise die zehnfache Menge und mehr, an alkalisch reagierenden Alkalimetallverbindungen enthält, als zur Freimachung des Nicotins erforderlich ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des oder neben dem Alkaliüberschuß neutrale Salze, wie Natriumchlorid u. dgl., dem Destillationsgut zugesetzt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Anteil des Destillationsrückstandes zur Herstellung des Destillationsgutes verwendet, mitverwendet oder dem Destillationsgut zugesetzt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1470187B1 (de) * 1963-01-17 1970-06-25 Reynolds Tobacco Co R Verfahren zur Abtrennung von Nikotin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1470187B1 (de) * 1963-01-17 1970-06-25 Reynolds Tobacco Co R Verfahren zur Abtrennung von Nikotin

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