DE578708C - Vorrichtung zum Auswechseln von verlegten Freileitungen gegen neue Leitungen - Google Patents

Description

Im Freileitungsbau ist es eine bekannte Erscheinung, die bestehenden Leitungen infolge Unbrauchbarkeit oder Vergrößerung des Querschnittes niederzulegen und durch neue Leitungen zu ersetzen. Solche Demontage- und Montagearbeiten sind bislang durch das Fehlen einer geeigneten maschinellen Vorrichtung zeitraubend und insbesondere durch die seitherige fehlende Möglichkeit der Wiederver-Wendung der alten Leitung (welche verschrottet werden mußte) sehr kostspielig. Es wäre mit der heutigen Weltwirtschaftslage nicht mehr zu vereinbaren, wenn man durch eine geeignete Vorrichtung diese Leitungsdrähte nicht sauber in ihrer ganzen Länge auftrommeln und sie so für geeignete Leitungsabschnitte nicht mehr "wiederverwenden könnte. Bisher wurde bei solchen Arbeiten folgendermaßen verfahren: Entweder wurde die alte Leitung phasenweise niedergelegt und die neuen Drähte von Mast zu Mast über Seillaufrollen ausgezogen, oder, was schon fortschrittlicher ist, die alte Leitung wurde von den Isolatoren gelöst, in Seillavtfrollen an den Traversen gelegt und dann als Auszugsseil verwandt. So wie sich, die alte Leitung abzog, zog sich die neue Leitung aus. Bei beiden Methoden bestand seither keine Möglichkeit, durch eine geeignete maschinelle Vorrichtung die alte Leitung als Auszugsseil zu benutzen und sie gleichzeitig sauber aufzuspulen und sie so wiederverwendungsfähig zu erhalten. Die neue Vorrichtung zur Aus» wechselung von verlegten Freileitungen gegen neue Leitungen besteht nun darin, daß mit ihr nicht nur das alte Leitungsmaterial niedergelegt und gleichzeitig der neu zu verlegende Leitungsdraht ausgezogen wird, -sondern daß auch die alte Leitung während desselben Arbeitsganges sauber aufgetrommelt und in ihrer ganzen Länge schadlos und wiederverwendungsfähig erhalten bleibt.

Auf der Zeichnung ist beispielsweise die Vorrichtung, die dem vorbezeichneten Verwendungszweck dient, veranschaulicht. Abb. 1 zeigt einen auszuwechselnden Leitungsabschnitt, Abb. 2 eine Seitenansicht der neuen Trommelvorrichtung, Abb. 3 eine Draufsicht hierzu.

Zweckmäßig wird man beim Auswechseln einer Leitung C des Leitungsabschnittes A-B so verfahren: Bei PunktB wird die Trommelvorrichtung D eingefahren. Bei Punkte! steht ein Kabel- und Abrollwagen E mit dem neuen Leitungsmaterial. Die alte Leitung C wird phasenweise in Seillauftrommeln F gelegt. Bei A wird das Ende der alten mit dem Anfang der neuen Leitung durch eine Klemme G gekuppelt. Bei B wird mit einem Hilfsseil// der Anfang der alten Leitungen mit dem Spill der Trommelvorrichtung in Verbindung gebracht und die Maschine in Gang gesetzt. Hierbei legt sich die alte Leitung nieder, indem sie sich gleichzeitig sauber und wiederverwendungsfähig auf eine Holztrommel aufrollt, und zieht Herbei direkt die ,-neue Leitung aus.

Die Vorrichtung zum Einholen und Ausziehen der Leitungen besteht aus einem fahrbaren Wagengestell α mit Motor b. Dieser treibt mittels Kettenübertragung c die Vorgelegewelle d und deren Ritzel e an. Das Ritzel e greift in das Trommelrad /. Direkt mit diesem Rad steht das Spill g in Verbindung. Mittels Kettenübertragung h oder sonstwie wird die einstellbar gelagerte Friktions- wellek mit dem Ritzel/ angetrieben. Letzteres greift in das große Friktionsrad/71 ein. Die Welle 11 besitzt eine auswechselbare Holztrommel 0, welche zur Aufnahme der abgewickelten Leitung C dient. Zum leichten und schnellen Auswechseln der vollen Trommel ist die Welle η mit einem Vierkant in die Büchse ρ eingeführt und gesichert. Eine besonders eingebaute Seilführung sorgt für genaues Auftrommeln der alten Leitungen. Sie

ao besteht aus der Flachgewindespindel q, dem Seilführungsrad r mit Sicherungsbügel und Lauf büchsen und dem Handrads zum Führen der Vorrichtung. Sie hat in den Punkten i ihre Drehpunkte und besitzt Gewichtsausgleich, und hierdurch ist es möglich, den Winkel des Drahtes zwischen Maschine und Mast einerseits und Seilführung und Holztrommel andererseits auszugleichen. . Die Seilführung kann auch in bekannter Weise selbständig hin und her gehend vorgesehen werden. Der Friktionsantrieb über die Räder/ und m muß verstellbar gelagert sein und durch die Hebelübertragung w zum Schleifen gebracht werden können, um einen Drehzahlausgleich des Trommelantriebes bei zu- oder abnehmendem Trommeldurchmesser zu haben. Das Fahrgestell« ist vorteilhaft mit abgefedertem Drehgestell, Anhängeschere und gummibereiften Laufrädern als Anhängefahrzeug ausgebildet. Zum Aus- und Einwechseln der vollen bzw. leeren Trommeln ο ist die Rahmenrückwand χ mittels Knebelschrauben leicht lösbar.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Vorrichtung zum Auswechseln von ver-. legten Freileitungen gegen neue Leitungen, mit welcher die von den Isolatoren gelöste, in Seillaufrollen der Masttraversen gelegte alte Leitung, an deren Ende die neue Leitung angeschlossen ist, aufgctrommelt wird, gekennzeichnet durch ein Spill (g), eine Seilführung (q, r, s) und eine auswechselbare Trommel (o) mit Friktionsantrieb, welche Teile sämtlich auf einem Fahrgestell (a) angeordnet sind und von einem Motor (b) ihren Antrieb erhalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen