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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Metallmänteln auf elektrische
Kabel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines Metallmantels, insbesondere
eines Aluminiummantels, auf ein elektrisches Kabel, bei welchem der Kabelkörper
in ein Metallrohr eingezogen und der Durchmesser des Metallrohres nachher verringert
wird, derart, @daß es auf dem Kabelkörper aufsitzt.
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Drei wesentliche Verfahrensschritte hat ein solches Verfahren, nämlich
r. Auslegen einer Länge des Rohres auf einer geeigneten Unterlage; a. Ein.-ziehen
oder sonstiges Einbringen des Kabelkörpers in das Rohr; 3. Verringerung .des Durchmessers
des den Kabelkörper enthaltenden Rohres.
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Die Unterlage muß offenbar genügend lang sein, um die größte Länge
des zu. ummantelnden Kabelkörpers aufzunehmen, im allgemeinen einige hundert Meter.
Sie erstreckt sich vorzugsweise in einer im wesentlichen geraden Linie, kann jedoch
auch aus mehreren geraden Teilen unter einem kleinen Winkel zueinander bestehen,
die durch Kurven niit großem Krümmungshalbmesser miteinander verbunden werden. Sie
kann auch die Form eines Lauf-oder Rollengangs haben.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Einrichtung und ein
verbessertes Arbeitsverfahren zum Ausführen dieses Verfahrens des Aufbringens von
Metallmänteln, welches, indem es ermöglicht, ,daß .das Antriebs- und Steuergetriebe
und die Vorschub- oder Versorgungseinrichtung zum Zuliefern oder Zubringen der Rohre
und der Kabelkörper sowie zum Aufnehmen der fertiggestellten Fertigungsteile an
einem Ende der Unterlage, im
nachfolgenden das Nah-Ende genannt,
angeordnet werden können, außerdem eine Einsparung in bezug auf die Arbeitszeit
ergibt.
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Erfindungsgemäß hat die Unterlage für das Rohr die, Form eines Doppellaufgangs
bzw. Doppelrollengangs, bestehend aus zwei ähnlichen Laufgängen Seite an Seite;
in Verbindung mit einer Doppelseilzugvorrichtung, welche umkehrbar und vorzugsweise
in Form eines endlosen Zugelements ausgebildet ist, wobei die eine Seite des :Seils
bzw. der eine Seiltrum benachbart und parallel zu jedem der Laufgänge verläuft.
Das Seil umläuft eine Rolle am Fern-Ende der Laufgänge und wird mittels einer Antriebsvorrichtung,
beispielsweise eines elektrischen Motors, angetrieben, welche am Nah-Ende angeordnet
oder gesteuert wird. Die Vorschubeinrichtung für das Zubringen .der Kabelkörper
und der i Rohre sowie für das Aufnehmen (take up) der Kabel und das Abziehgetriebe
für das ummantelte Kabel sind ebenfalls am Nah-Ende des Laufgangs angeordnet. Die
Seiten oder Trume des Seils sind in der Nähe, vorzugsweise oberhalb der Laufgänge
vorgesehen, derart, daß die darauf zu bewegenden. Teile an .das Seil an jedem beliebigen
Punkt angeschlossen werden können. Am Nah-Ende des Laufgangs sind Ausricht und Formgebnngswerkzeuge
für das Rohr und eine Niederziehvorrichtung für das Niederziehen des Rohres auf
dem Kabelkörper, eine Klammer oder Klemmvorrichtung für das Rohr und sonstige Getriebe
angeordnet. Dieses Getriebe kann doppelt oder auch von einer Seite zur anderen beweglich
vorgesehen werden, um beide Laufgänge bedienen zu können. Die Ausricht- und Formgebungsvorrichtung
ist vorzugsweise al&Ziehvorrichtung ausgebildet, durch welche hindurch das Rohr
gezogen wird, wenn es auf den Laufgang aufgebracht wird.
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Dieses Arbeitsverfahren hat die charakteristische Eigentümlichkeit,
daß ein Rohr :in die Arbeitsstellung auf einem Laufgang durch die eine Seite des
Seils bzw. den einen Seiltrum gezogen wird, während der andere Trum des Seils eine
andere Arbeitsverrichtung ausführt. Diese Arbeitsverrichtung kann, aus dem Abziehen
eines Rohres, welches einen Kabelkörper enthält, vom anderen Laufgang durch die
Niederziehvorrichtung hindurch bestehen, oder sie kann aus dien Zurückführen des
Endes der Schleppleine bestehen, während diese wieder aufgewickelt wird.
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Die allgemeine Arbeitsweise ,ist folgende: Ein Rohr, welches, in die
Arbeitsstellung auf dem Laufgang .durch die Rieht- bzw. Streck- und die Formgebungsvorrichtung
hindurchgezogen und am Nah-Ende mittels einer Klammer gehalten, wird, wird die Zug-
oder Schleppleine für den Kabelkörper durch das Rohr mittels Druckluft hindurchbewegt
bzw. -gefädelt, welche dem Nah-Ende des. Rohres übermittelt wird und einen Pfropfen
hindurchtreibt, welcher in das Rohr hineinpaßt und mit dem Vorderende .der Leine
verbunden ist. Der Kabelkörper, an welchem die Zugleine befestigt wird, wird dann
in das Rohr von einer Trommel her eingezogen, die am Nah-Ende des Laufgangs angeordnet
ist, wobei der Zugvorgang dadurch bewirkt wird, daß die Zugleine an das Schleppseil
angehängt wird. Dieses Seil bringt nun die Zugleine rund um das, Rad oder die Ralle
am Fern-Ende des Laufgangs und zurück zum Nah-Enbe, während der Kabelkörper vollständig
in das Rohr hineingezogen wird. In dieser Stellung wird das Ende des Kabelkörpers,
das an der Zugleine befestigt wird, im allgemeinen einen beträchtlichen Abstand.
vom Ende dies Rohres: haben. Er kann durch eine rohrförmige Hülle geschützt werden,
welche am Ende des Rohres befestigt wird. Nachdem das Einziehen ,durchgeführt worden
ist, bleibt die Zugleine am Seil befestigt, wodurch ein gleichförmiger Zug während
der Rückbewegung des Kabels und dies Rohres ausgeübt wird. Während .dieser Bewegung
läuft das Seil in umgekehrter Richtung. Für dieVorbercitung dieser Bewegung wird
das Nah-Ende des Rohres von ,der Klammer gelöst, das dann nach unten absinkt, und
an einer Zugeinrichtung befestigt. Dieses Ende wird .dann durch die Niederziehvorrichtung
hindurchgefädelt und an das Abziehgetriebe, beispielsweise eine Haspel, angehängt,
hinter welchem bzw. welcher es auf eine Aufnahmetrommel oder -rolle aufgebracht
wird. Bei der Niederziehbewegung ist die Bewegungsrichtung von Rohr und Kabelkörper
umgekehrt Bevor das Niederziehen beginnt, kann einzweites Rohr .durch die Ausricht-
und Nachfor.mvorrichtung hindurchgefädelt und an die andere Seite des Schleppseils
angehängt werdfen, derart, daß dann, wenn das Niederziehen des ersten Rohres vor
sich geht, das Aufziehen des zweiten Rohres erfolgt. Wenn die Bearbeitung des ersten
Rohres beendet ist, befindet sich das zweite in der erforderlichen Stellung für
den Beginn der Folge von Arbeitsgängen, die dann auf dieses zur Einwirkung kommen.
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Am Ende des Niederzieharbeitsganges ist die Zugleine entlang dem Laufgang
ausgelegt, wobei sie immer noch mit dem Seil verbunden ist. Sie wird dann vom Ende
des ummantelten Kabels gelöst und .mit ihrer Trommel verbunden, welche dann angelassen
wird', um .die Leine darauf aufzuwickeln. Während des Wiederaufwickelns wird das
Fern-Ende der Zugleine durch die Bewegung des Seils zurückbefördert. Es kann, zweckmäßig
sein, diesen Arbeitsgang mit dem Aufziehen des zweiten Rohres zu verbinden, statt
daß er ausgeführt wird, während sich das Niederziehen des ersten Rohres abspielt.
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Beispiele für das allgemeine Arbeitsverfahren der vorerwähnten Art
und der zugehörigen Vorrichtung gemäß der Erfindung sollen nunmehr an Hand der schaubildlichen
Zeichnung ausführlicher beschrieben werden, wobei Fig. z und 2 eine Seitenansicht
undi Draufsicht auf .die erfindungsgemäße Einrichtung wiedergeben, während Fig.
3, 4 und 5 aufeinanderfolgende Zustände des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen
und Fig. C einen. alternativen Arbeitszustand verdeutlicht, welcher einen Teil der
durch die Fig. 3, 4 und 5 wiedergegebenen Arbeitsweise ersetzen kann.
Wie
aus den Fig. i und 2 ersichtlich ist, besteht die Unterlage, auf welcher das Rohr
ausgelegt wird, aus zwei Lauf- oder Rollengängen i und 2, welche etwa
500 m lang sein können. In dieser Zeichnung ist das linke Ende dieser Laufgänge
dasjenige, das vorstehend als das Nah-Ende definiert wurde.. Die Laufgänge sind
mit waagerechten Querrollen: in bestimmten Abständen über ihre Gesamtlänge hinweg
ausgerüstet, welche die Halterung für das Rohr bilden; wenn die Laufgänge nicht
über ihre Gesamtlänge hinweg gerade verlaufen, so. werden lotrechte Rollen an. der
Innenseite der Kurven vorgesehen, um das Rohr auf dem Laufgang zu halten, während
es auf- oder abgezogen wird.
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Die Doppelseilzugvorrichtung besteht aus einer kontinuierlichenTrosse3,
welche über die Antriebsrollen 4 und 5 am Nah-Ende der Unterlage und über eine Umlenkrolle
6 läuft, welche am Fern-Ende der Unterlage angeordnet ist. Die Antriebsrolle q.
wird von einem Elektromotor angetrieben, welcher von einem Bedienungsmann am Nah-Ende
der Unterlage gesteuert werden: kann. Weiterhin ist am Nah-Ende .der Unterlage eine
Aufnahmevorrichtung für Vorratstrommeln 8 für das Rohr undi für Kabelkörp,er sowie
Aufnahmetrommeln 9 für das fertiggestellte Kabel vorgesehen. Eine Abzughaspel io
zum Abziehen des fertiggestellten Kabels von den Laufgängen i und 2 ist zwischen
denn Nah-Ende der Unterlage und den Aufnahmetrommeln 9 vorgesehen. Eine Krimpmasch.ine
i i und eine Klammer 12 zum Anklammern des Endes einer Rohrlänge, die auf einem
der Laufgänge i oder 2 ausgelegt ist, sind in der Nähe des Nah-Endes der Laufgänge
angeordnet. Diese sind vorzugsweise für eine Querbewegung in solcher Weise eingerichtet,
daß sie in Verbindung mit jedem der beiden Laufgänge benutzt werden können. In gleicher
Weise sind: Richt-und Niederziehformwerkzeuge 13 und, 14 zur Verwendung in Verbindung
mit jedem der Laufgänge angeordnet.
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In der schaubildlichen Zeichnung sind aus Gründen der Klarheit die
beiden Seiten oder Trumeder Seilzugvorrichtung, die durch die Trosse 3 gebildet
wird, so dargestellt, daß sie entlang den Laufgängen i und 2 verlaufen. Tatsächlich
ist es vorzuziehen, die Trosse so anzuordnen, diaß sie oberhalb der beiden Laufgänge
verläuft.
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Ein Beispiel. für die Arbeitsweise soll nunmehr an Hand der Fig. 3,
q, und 5 beschrieben werden. Bei dieser Arbeitsweise wird ein Ende, einer Rohrlänge
an den Seiltrum b der Trosse 3 am Nah-Ende der Unterlage angehängt und auf den Laufgang
2 durch die Streck- oder Richtziehvorrichtung 13 hindurchgezogen. Zur gleichen Zeit,
wenn das Rohr auf den Laufgang gezogen wird, wird ein Schutzstück 15 zum Schutze
.des Endes des Kabelkörpers auf den Laufgang räumlich vor dem Führungsende des Rohres
aufgezogen. Wenn sich eine Rohrlänge 16 mit den erforderlichen Anmessungen für das,
herzustellende Kabel in der Arbeitsstellung befindet, wird die Zugleine 17 für den
Kabelkörper durch das Rohr hindurchgefädelt, und zwar dadurch, daß ihr Ende an einem
Pfropfen 18 befestigt wird, welcher durch das Rohr mittels Druckluft von ein-ein
Kompressor i9 her hindurchgedrückt wird; während ,dieses Arbeitsganges wird das
Ende der Rohrlänge 16, mittels der Klemmvorrichtung 12 gesichert. Die Zugleine passiert
zur gleichen Zeit durch die Verlängerung 15 hindurch, und wenn sie austritt wird
ihr Ende am Trum b der Trosse 3, die sich oberhalb des Laufgangs 2 befindet, befestigt.
Wie in Fig. q. dargestellt ist, wird nun ein Kabelkörper 2o in dlie Rohrlänge 16
hinein von einer der Vorratstrommeln. 8 her dadurch eingezogen, daß die Trosse 3
in Richtung der Pfeile bewegt wird. Diese Bewegung der Trosse 3 wird so lange aufrechterhalten,
bis sich der Kabelkörper 2o vollständig innerhalb des Rohres 16 und der Verlängerung
15 befindet, wobei ein Ende in der Nähe des Nah-Endes des Rohres 16 ist. Das Nah-Ende
des Rohres 16 und das des Kabelkörpers. 20 werden nun an eine kombinierte Zugvorrichtung
für den Kabelkörper und das Rohr befestigt, und eine kurze Länge der Trosse, welche
mit der Zugvorrichtung in Verbindung steht, wird durch die Niederziehvorrichtung
14 durchgefädelt und rund um die -Abziehvorriehtung ro hin zu .der Aufnehmetr ommel
9 geführt. Das Ende einer weiteren Rohrlänge 21 wird nun am Trum a der Trosse 3,
wie in Fig. 5 gezeigt, befestigt, woraufhin die Abzugvorrichtung mit einer solchen
Drehrichtung in Drehung versetzt wird, daß die Rohrlänge 16, welche den Kabelk5rper
2o enthält, von der Unterlage 2 abgezogen wird. Da das Ende des Kabelkörpers 15
immer noch mit .dem Seiltrum b der Trosse 3 während des Abziehens der Rohrlänge
16' vom Laufgang 2 verbunden ist, wird die Trosse 3 in Richtung der Pfeile in Fi.g.
5 bewegt, und die weitere Rohrlänge 21 wird auf den Laufgang i aufgezogen. Dieser
Arbeitsgang kann, falls erforderlich, durch den Motor unterstützt werden, welcher
die Trosse 3 antreibt. Die weitere Länge 21 passiert .die Ausrichtziehvorrichtung
13, wobei ihr voran ein weiteres Verlängerungsrohr 22 zum Schutz des Endes des Kabelkörpers
während des Niederziehens des Rohres vorgesehen wird. Während dieses Arbeitsabschnitts
führt die Trosse 3 daher zwei. Arbeitsgänge aus, nämlich das Aufziehen der weiteren
Rohrlänge 21 und das Führen des freien Endes des Kabelkörpers 2o, während die Rohrlänge
16 von der Unterlage abgezogen und im Durchmesser reduziert bzw. verjüngt wird,
um den Kabelmantel dafür zu bilden.
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Ein etwas abweichender Verfahrensarbeitsgang wird' durch Fig. 6 veranschaulicht.
Bei dieser Abweichung wird, statt den Trum a der Trosse 3 dafür zu benutzen, daß
die weitere Länge dies. Rohres auf den Laufgang i während des Entfernens bzw. Abziehens
der ersten Rohrlänge 16, welche einen Kabelkörper enthält, vom Laufgang :2 aufgezogen
wird, eine weitere Rohrlänge 21 auf den Laufgang i während des Wiederaufwickelns
der Zugleine 17 auf eine Spule oder Rolle 23 aufgezogen. Nach Beendigung -des Niederzieharbeitsganges
am Rohr 16 wird die Zugleine 17 entlang dem Laufgang 2 .ausgelegt gelassen. Während
des Wiedereinh.olens der Zugleine 17 durch Aufwickeln auf die
Rolle
23 (Fig. 6) ist es erforderlich, das eine Ende am Trum b der Trosse 3 zu belassen.
Daher bewegt sich während des Wiederaufwickelns der Zugleine die Trosse in der Richtung,
welche durch Pfeile in Fig. 6 angedeutet ist. Diese Bewegung der Trosse wird benutzt,
um eine neue bzw. weitere Rohrlänge 21 auf den Laufgang i aufzuziehen, wenn nötig,
mit Unterstützung .durch den die Trosse 3 antreibenden Motor.
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Wenn :diese abweichende Arbeitsweise zur Anwendung kommt, führt die
Trosse 3 zwei Arbeitsgänge zur gleichen Zeit aus, nämlich das Zurückbringen des
Endes der Zugleine, während diese wieder aufgewickelt wird, 'und .das Aufziehen
einer Rohrlänge auf die Unterlage.