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Gerät zum maschinellen, unterirdischen Verlegen von Kabelleitungen
Zusatz zum ,Patent 849 132 Gegenstand des Patentes 849 132 ist ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum maschinellen, unterirdischen Verlegen von Kabelleitungen mittels
eines mit Schneidmessern besetzten, rotierenden Grabzylinders, durch den das zu
verlegende Kabel hindurchgeführt ist. Das Erdreich wird durch den rotierenden Grabzylinder
zunächst gelockert und dann durch die Grabmesser um den Grabzylinder herumgedrückt
und dahinter abgesetzt. Das Erdreich bleibt beim Arbeiten des Gerätes dauernd geschlossen,
und das Kabel kann im Schutze des Grabzylinders unterirdisch, also von oben nicht
sichtbar, verlegt werden.
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Der Vorteil dieses Verfahrens und Gerätes besteht darin, daß das bisher
übliche Ausheben und Zuschütten von offenen Gräben, in welche die Kabel verlegt
werden, vollkommen wegfällt, was zu großen Zeit- und Kraftersparnissen führt. Auch
das Gerät selbst ist gegenüber den bekannten Grabenziehmaschinen wesentlich vereinfacht.
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Bei diesem Gerät wird infolge der Drehung des mit Grabmessern besetzten
Grabzylinders auf das Fahrzeug ein seitlicher Zug ausgeübt, der das Fahrzeug je
nach der Drehrichtung des Grabzylinders nach rechts oder links wegzieht. Der Führer
des Fahrzeuges hat dadurch Schwierigkeiten, genau geradeaus zu fahren. Er muß daher
erhebliche körperliche Kräfte aufwenden, um bei der Steuerung des Fahrzeuges den
seitlichen Zugkräften zu begegnen.
Um diesen Nachteil zu beseitigen;
sind erfindungsgemäß an dem Gerät zwei* öder mehrere, paarweise zusammengefaßte
und gegenläufig umlaufende Grabzylinder nebeneinanderliegend vorgesehen und ein
besonderes, dazwischenliegendes Kabelverlegungsrohr hinter den Grabzylindern angeordnet..
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Durch die Anordnung von zwei gegenläufig umlaufenden nebeneinanderliegenden
Grabzylindern wird der von dem einen Grabzylinder ausgeübte seitliche Zug durch
den des anderen aufgehoben, so daß das Gerät geradeaus fährt. Der Führer des Gerätes
kann dadurch seine vorgeschriebene Fahrtrichtung mühelos einhalten und seine ganze
Aufmerksamkeit der Steuerung des Gerätes widmen. Aus Gründen der Kräftesymmetrie
führt man das zu verlegende Kabel nicht mehr durch den einen oder anderen Grabzylinder
hindurch, sondern sieht ein besonderes Verlegungsrohr vor, das in dem Raum zwischen
den beiden Grabzylindern dahinter angeordnet ist: Dadurch kann die Kabeltroriimel
in der Mitte des Gerätes angeordnet werden, und außerdem ergibt sich eine günstige
Lage der drei Arbeitsmittel zueinander, denn die zwei Grabzylinder und das Verlegungsrohr
liegen in einem statisch günstigen Dreieck zueinander. Die Kabeltrommel muß nicht
unbedingt auf dem verfahrbaren Gerät angeordnet sein, sondern-kann auch im Gelände
in der Kabelverlegungsachse liegen. Dann wird das Kabel über auf dem Gerät angeordnete
Leitrollgn zu dem Kabelverlegungsrohr geführt und durch dieses verlegt.
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Auch bei der Anordnung von zwei Grabzylindern kann man den Antrieb
von der Motorwelle des Fahrzeuges ableiten. In diesem Falle werden die Grabzylinder
durch eine zwischen ihnen angeordnete, durch ein Kardangelenk mit der Motorwelle
verbundene Schneckenwelle angetrieben, die in einem an dem Umfang jedes Grabzylinders
angeordneten Zahnkranz eingreift. Durch die Einschaltung eines Kardangelenkes zwischen
Motorwelle und Schneckenwelle kann die Schneckenwelle zwängungsfrei arbeiten.
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Das Kabelverlegungsrohr kann jede beliebige Querschnittsform haben.
Man wird für das Kabelverlegungsrohr zweckmäßigerweise die statisch günstige Dreiecksform
wählen, dessen Grundseite den davor angeordneten Grabzylindern gegenüberliegt, während
die Dreeckspitze, in der-Fahrtrichtung gesehen, hinten liegt.
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Von Vorteil ist es, das Kabelverlegungsrohr mit den Grabzylindern
gelenkig und leicht lösbar zu verbinden, um ein gewisses Spiel der beiden, ständig
im Erdreich steckendenArbeitsmittel zu gewährleisten.
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Ferner ordnet man den zur Dreiecksspitze führenden Seiten des Kabelverlegungsrohres
Führungsbleche an, die mit ihren freien Enden tangential an die Grabzylinder herangeführt
sind. Diese Führungsbleche dienen dazu, das von den Grabzylindern von innen nach
außen um diese herumgewälzte Erdreich von dem nachkommenden Kabelverlegungsrohr
fernzuhalten bzw. an diesem vorbeizuleiten. -Ferner ist das Kabelverlegungsrohr
im Bereiche des im -Erdboden steckenden Teiles mit einem keilförmigen Abweisblech
versehen, dessen Spitze in die Fahrtrichtung des Gerätes zeigt. Dieses keilförmige
Abweisblech dient dazu, etwa noch hinter oder zwischen den Grabzylindern verbliebenes
Erdreich an dem dreieckigen Kabelverlegungsrohr vorbeizuleiten, das; wie schon oben
erwähnt, mit seiner Grundseite der Fahrtrichtung des Gerätes entgegenliegt.
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Man kann auch die aus den beiden Grabzylindern und dem Kabelverlegungsrohr
bestehende Verlegungsvorrichtung aggregatmäßig zusammenfassen und auch mehrere derartige
Aggregate an dem Fahrzeug anordnen, wobei man alle oder einzelne Aggregate von der
Motorwelle aus oder durch besondere Arbeitsmotoren antreibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Gerätes mit teilweisem
- Schnitt durch den Antrieb der Grabzylinder, Abb. 2 einen Querschnitt durch den
Antrieb der Grabzylinder gemäß der Linie A-fl der Abb. i und -Abb. 3 einen Querschnitt
durch die Grabzylinder gemäß der Linie B-B der Abb. i.
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Das Gerät kann, wie beispielsweise die Abb. i zeigt, -=als selbstfahrendes,
einachsiges Fahrzeug i ausgebildet sein, das durch zwei Handgriffe 2 gelenkt wird.
Auf der einen Seite der Radachse befindet sich der Motor "3 und das Getriebe q.
und auf der anderen Seite die Grab- und Verlegungsvorrichtung 5, 15, und zwar so,
daß die beiden Aggregate sich etwa gewichtsmäßig ausgleichen.
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Der Antrieb besteht beispielsweise .aus einem Dieselmotor 3 mit anschließendem
Getriebekasten 4 für mehrere Gänge, darunter einen Kriechgang. Die Räder des Fahrzeuges
werden durch die Hauptwelle 7 über ein übliches Differentialgetriebe angetrieben.
Dieser Antrieb ist der Übersicht halber und, weil solche Differentialgetriebe allgemein
bekannt sind, nicht dargestellt. Gesteuert wird der Antrieb des Fahrzeuges von den
Handgriffen 2 aus, und zwar in bekannter Weise dadurch, daß der eine Handgriff 2
einen wie bei Motorrädern üblichen Drehgriff aufweist. Auch die Gangschaltungshebel
sowohl für die Räder als auch.für das Grabgerät befinden sich zweckmäßigerweise
an den Handgriffen 2.
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Das eigentliche Grabwerkzeug besteht aus zwei ; Blechzylindern 5,
an deren Umfang beliebig viele Schneidmesser 6 befestigt sind. Die Blechzylinder
5, deren Länge an sich beliebig ist, haben zweckmäßigerweise über ihre Länge gleichen
Durchmesser. Die Schneidmesser 6 sind vorzugsweise in Spiral- oder Schraubenform
am Umfang der Blechzylinder 5 angeordnet. Die Flächen der Schneidmesser 6 sind etwas
geneigt angeordnet, und zwar so, daß auf die Grabzylinder 5 ein leichter Zug nach
unten ausgeübt wird, wodurch, die Grabzylinder beim Arbeiten selbsttätig in ihrer
Einstelltiefe ge=
halten werden. Am unteren Ende der Grabzylinder
5 befindet sich ein konisch nach unten sich erweiterndes Messer.
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Die Abb. 3 zeigt zwei Grabzylinder 5 nebeneinander angeordnet, die,
wie die Pfeilrichtung angibt, gegenläufig umlaufen. Bei dieser Drehrichtung werden
die in der Fahrtrichtung vor den Grabzylindern liegenden Erdmassen außen um die
Grabzylinder 5 herum nach hinten geführt. Auf diese Weise entsteht in dem dazwischenliegenden
Raum hinter den beiden Grabzylindern 5 eine weitgehend erdfreie Zone.
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Wie die im Schnitt gezeichneten Teile der Abb. i zeigen, ist die vom
Motor 3 kommende Hauptwelle 7 in einem zweckmäßig kreisrunden Lagerstück 8 mittels
Kugellager 9 drehbar gelagert. Dieses Lagerstück 8 ist seinerseits in einem am Fahrzeug
befestigten kreisrunden Lagerstück io einschiebbar gelagert und durch einen Bolzen,
eine Schraube 2o od. dgl. gegen Herausziehen gesichert. An die Welle 7 ist mittels
eines Kardangelenkes i i eine zwischen beiden Grabzylindern 5 verlaufende Schneckenwelle
12 angeschlossen, die in eine entsprechende Verzahnung 13 des mit dem Grabzylinder
5 irgendwie verbundenen Kopfstückes 21 der Grabzylinder 5 eingreift. Das Kopfstück
21 des Grabzylinders 5 ist außerdem mit dem Lagerstück io durch einen Schraubenbolzen
14 gelenkig verbunden.
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An der in der Vorschubrichtung der Grabzylinder 5 hintenliegenden
Seite ist zwischen den Grabzylindern 5 ein Rohr 15 vorgesehen, das mittels Gelenkverbindungen
17, 25 an den Grabzylindern 5 angelenkt ist. Das Rohr 15 kann an sich jede beliebige
Querschnittsform aufweisen. Zweckmäßigerweisewird man jedoch die statischgünstige
Dreiecksform wählen, wie dies aus den Abb.2 und 3 zu ersehen ist. Das imQuerschnittdreieckige
Rohr 15 ist so eingebaut, daß die Grundseite des Dreiecks den Grabzylindern 5 zugewendet
ist und die Spitze des Dreieckes in der Fahrtrichtung des Gerätes hinten liegt.
Das untere freie Ende des Rohres 15 ist in sanftem 1`Tbergangsbogen in der Fahrtrichtung
nach hinten so abgebogen, daß das Ende des Rohres 15 ungefähr in der Waagerechten
verläuft. An der den Grabzylindern 5 zugewandten Seite des dreieckigen Rohres 15,
also an der Grundseite, ist in demjenigen Bereiche des Rohres 15, das in das Erdreich
eingreift, ein kräftiges, etwa dreieckiges Abweisblech 16 vorgesehen, dessen Spitze
in die Fahrtrichtung zeigt. Dieses Abweisblech 16 soll etwa noch zwischen und hinter
den beiden Grabzylindern 5 befindliche Erdreste an dem Kabelverlegungsrohr 15 vorbeileiten.
Durch das Kabelverlegungsrohr 15 wird das Kabel 22 hindurchgeführt, das auf
einer beispielsweise auf den Handgriffen :2 gelagerten Kabeltrommel i8 aufgewickelt
ist.
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Im Bereiche der im Erdreich steckenden Teile der Grabzylinder 5 und
des Rohres 15 sind an letzterem in Richtung der zur Spitze führenden Dreiecksseiten
verlaufende Abstreifbleche i9 befestigt, deren freien Enden tangential an die Grabzylinder
5 herangeführt sind. Diese Abstreifbleche i9 dienen dazu, die von den Grabzylindern
5 von innen nach außen herumgewälzten Erdteile von dem Kabelverlegungsrohr 15 fernzuhalten
bzw. an diesem vorbeizuleiten.