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Tragbares Gerät zum Verlegen elektrischer Kabel
Es sind Traggestelle mit einer Trommel zum Befördern von Fernsprechkabeln, Sprengkabeln u. dgl, bekannt, mit deren Hilfe das Kabel abgespult und verlegt, jedoch nicht wieder aufgespult werden kann, weshalb sie ihren Zweck, z. B. nur für einfache Fernmeldekabel, erfüllen, auf deren Wiederbenutzung nicht Wert gelegt wird. Da nunmehr hochwertige Träger-Frequenzkabel verwendet werden, ist das Wie- deraufspulen allgemein notwendig und üblich geworden, weshalb Rückentragen vorgeschlagen wurden, mit welchen die Kabel ab-und wieder aufgespult werden können. Zum Aufspulen des Kabels dient hiebei eine Aufspulvorrichtung, die im wesentlichen aus einer Schraubenspindel und einem Führungsschiff- chen besteht und auf der Rückentrage von starrer bockähnlicher Form angeordnet ist.
Beim Abspulen des Kabels wird die Trommeldrehung durch eine einfache Bremse geregelt, während das Aufspulen durch eine von Hand zu bedienende, auf der Welle der Trommel sitzende Kurbel erfolgt. Die bekannten Traggestelle sind jedoch am Transport und auch zur Lagerung sehr unhandlich, und ihre Unterbringung in einem Fernsprechwagen, in dem der Platz äusserst gering ist, bereitet Schwierigkeiten, da sie sich nur schwer in Fächer einordnen lassen. Auch die einfache Bremseinrichtung genügt den Erfordernissen nicht, besonders wenn das Traggestell auf einem Kraftfahrzeug befestigt ist und das Kabel von hier aus während der Fahrt abgespult werden soll, da dann die Umdrehungszahl der Trommel fier Fahrgeschwindigkeit der Kraftfahrzeuge angepasst werden soll, damit das abgespult Kabel keine Schlingen wirft bzw. zerrissen wird.
Bei den bekannten Traggestellen wird die Bremse durch Riemenzug vom Bedienungsmann betätigt, was bei rasch wechselnder Fahrgeschwindigkeit nicht ausreicht. Bei den bekannten Rückentragen erwies sich die Aufspulgeschwindigkeit, besonders beim Aufspulen der Trommeln in der Werkstatt und vom Kraftwagen, als zu langsam. Es sind auch schon Geräte bekannt geworden, die mit einer Einrichtung zur Konstanthaltung der Spannung des auf-oder abzuwickelnden Kabels versehen sind.
Die Erfindung betrifft ein tragbares Gerät zum Verlegen elektrischer Kabel mit einem vorzugsweise flach zusammenlegbaren Traggestell, einer Kabeltrommel sowie einer Aufspul- und einer Bremsvorrichtung und beseitigt bei einfacher Bauart die Nachteile der bekannten Geräte dieser Art.
Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, dass die Bremsvorrichtung aus einer der Kabeltrommel zugeordneten, von Halteschenkeln getragenen Rolle und mit Bremsbacken versehenen Bremshebeln besteht und die Halteschenkel und Bremshebel auf einer gemeinsamen, in Lagern des Traggestells gegen eine Gewindespindel der Aufspulvorrichtung auswechselbar gelagerten Welle fest angeordnet sind, wobei die das ablaufende Kabel führende Rolle samt der Bremsvorrichtung unter der Wirkung von Federn stehen, die die Bremsbacken entgegen dem Abspulzug des Kabels gegen die Kabeltrommel schwenken. Durch diese Ausbildung wird ein klagloses Ab-und Aufspulen der Kabel gewährleistet.
In Ausgestaltung der Erfindung sind die Lager der Gewindespindel bzw. der Welle der Bremsbacken auf auch die Lager der Kabeltrommel tragenden Schenkeln des Traggestells befestigt, die konsolartig mit schwenkbar am Traggestell angeordneten Schenkeln verbindbar sind, und weiters die Schenkel des Traggestells mit ihren Gelenken in Rohransätzen des Traggestells dreh-und feststellbar gelagert, um das Zusammenklappen des Traggestells auf flache Form zu ermöglichen. Die Erfindung erstreckt sich ferner auf die baulichen Ausgestaltungen der auf das Traggestell ansetzbaren Aufspuleimichtung. Die Füluungsele- mente, wie Spulschiffchen und Laufspindel zum Auf- und Abspulen des Kabels, sind in zusammenge-
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Gestells zu einem starren Rahmen verbindbar sind.
Die automatische Bremse wird durch das Kabel selbsttätig bedient. Bei gespanntem Kabel hebt sich die Bremse von der Trommel ab, so dass sie frei läuft und somit schneller abgespult werden kann, während bei losem Kabel die Bremse durch Federzug an die Trommel gedrückt und diese gebremst wird.
In der Zeichnung ist ein Gerät gemäss der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen das Gerät zum Verlegen von Kabeln während des Abspulens bzw. des Aufspulen ; Fig. 3 zeigt das zusammengeklappte Traggestell. In den Fig. 4 - 6 ist das zusätzliche Gestell für die Aufspuleinrichtung in Seitenansicht, Draufsicht und Stirnansicht und in Fig. 7 eine Seitenansicht der automatischen Bremseinrichtung ersichtlich.
Das Gerät besteht aus einem Traggestell, einer Kabeltrommel, einer Aufspuleinrichtung und einer Bremseinrichtung.
Die Schenkel 1 des in Seitenansicht nahezu dreieckigen Traggestells sind an den Stellen 2 und 3 mit rechtwinklig zu den Schenkeln 1 angeordneten Ansatzstücken 4 und 5 versehen. Am freien Ende der Ansatzstücke 4 ist je ein Drehgelenk 6 für einen schwenkbar angelenkten Schenkel 7 vorgesehen. Die Drehgelenke 6 und die Schenkel 7 werden durch in die Ansatzstücke eingeschobene Bolzen mittels Feststellschrauben 8 gehalten. Die Schenkel 7 sind an den anderen Enden mit Schlitzführungen 10 versehen. die zur lösbaren Verbindung mit den Schenkeln 11 dienen. An den Schenkeln 7 befinden sich ausserdem die Lager 15, die die Achse 13 der Kabeltrommel 14 aufnehmen und die die Schraubenspindel 16 der Aufspuleinrichtung haltenden Lager 12. Die Lager 12 und 15 sind als Klapplager ausgebildet, um ein schnelles Ein- und Ausbauen der Kabeltrommel 14 und der Spindel 16 zu ermöglichen.
Die Schenkel 11 sind an einer Seite mit dem Kopf der Ansatzstücke 5 schwenkbar verbunden, während sie an der anderen Seite in die Schlitzführungen 10 der Schenkel 7 eingreifen. Beim Aufbau des Traggestells werden die Schenkel 7 von innen gegen die Schenkel 11 geführt, so dass die Schlitzführungen 10 an den Schenkeln 7 in Ausnehmungen der Schenkel 11 fassen. Zur Verriegelung dienen Arretiervorrichtungen 48, die sich an den Enden der Schenkel 11 befinden. Sie bestehen aus einem Bolzen, der in den Schenkeln 11 drehbar gelagert ist und unter Federspannung steht. Die Bolzen sind an ihren Enden mit einer Hülse versehen, die fest auf den Bolzen aufgesetzt und mit einer Führungsleiste ausgestattet ist. Zur Arretierung werden die Bolzen etwas aus den Schenkeln 11 herausgezogen und soweit gedreht, bis die Führungsleisten in die Ausnehmungen der Schenkel 7 greifen.
Hierdurch werden die Schenkel 7 und 11 fest miteinander verriegelt.
Durch die Federspannung werden die Bolzen in den Schenkeln 11 gehalten, so dass sich die Arretiereinrichtungen beim Gebrauch des Traggestells nicht lösen können. Durch die Einführung der Schenkel 7 von innen wird eine weitere Sicherung bewirkt, da die Schenkel 7, die die Kabeltrommel und die Spindelachse halten, nicht weiter nach aussen gedrückt werden können, als der Abstand der beiden Schenkel beträgt. Zur Erhöhung der Festigkeit dient eine Querstrebe 18, die die beiden Schenkel 11 miteinander verbindet und an der sich eine Führungsleiste 40 befindet, die das Schiffchen 39 der Ausspuleinrichtung gegen Drehung um die Schraubenspindel 16 sichert. Auch die Schenkel 1 sind durch schwach bogenförmig ausgebildete Querstreben 19 und 20 miteinander verbunden, die gleichzeitig zur Aufnahme der Tragriemen 21 und des Rückenschutzes 22 dienen.
Auf den Schenkeln 11 sind Halterungen 49 angebracht, in die die Spindel 16 eingelegt wird ; wenn das Traggestell zusammengeklappt ist.
Auf einem Ende der Kabeltrommelachse 13 ist ein Zahnradritzel 23 befestigt, das durch eine Übertragungskette 24 mit dem auf der Schraubenspindel 16 befindlichen Ritzel 25 verbunden ist, dem ein Ritzel 26 benachbart ist, von dem eine zweite Übertragungskette 27 zu einem Zahnrad 28 führt, das auf einer mit einer Handkurbel 29 ausgestatteten Antriebswelle 30 befestigt ist. Die Antriebswelle 30 ist in einem mit den Schenkeln 11 lösbar verbundenen Rahmen gelagert, der aus einklappbar ausgebildeten Schenkeln 31 und einer Querstrebe besteht. Die Schenkel 31 tragen Haken 37 und Aufnahmestücke 33, auf denen das Traggestell aufliegt. Die Aufnahmestücke 33 tragen Lageraugen 34 für eine Klemmeinrichtung, die aus Schwenkhaken 35 und Feststellschrauben 36 besteht.
Mittels dieser Klemmvorrichtung kann der Rahmen 31, 32 auf dem Traggestell befestigt werden, wobei die Haken 37 vorher in die Enden 38 der Schenkel 11 eingeführt werden. Die Übertragung des Antriebes der Kurbel 29 mittels zweier Übertragungsketten ermöglicht ein bedeutend rascheres Aufspulen des Kabels. Falls langsamer aufgespult werden soll, kann man die Kurbel 29 auch auf die Schraubenspindel 16 aufsetzen. Die Übertragungskette 27 kann dann abgenommen und der Rahmen 31,32 mit der Antriebswelle 30 und dem Zahnrad 28 vom Gerät gelöst werden.
Die Schraubenspindel 16 ist durch sich kreuzende schraubenartig Führungsnuten in bekannter Weise so ausgebildet, dass sich das Führungsschiffchen 39 bei Betätigung der Handkurbel 29 auf ihr hin-und her- bewegt und das Kabel sich gleichmässig auf die Kabeltrommel aufrollt,
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Beim Abspulen kann die Kabeltrommel 14 in bekannter Weise über einen Seilzug 50 (Fig. 3), der mit der Bremseinrichtung 51 auf die Kabeltrommel 14 einwirkt, gebremst werden. Beim schnellen Abspulen. ist es jedoch ratsam, die automatische Bremse zu benutzen, wozu mit wenigen Handgriffen die Aufspuleinrichtung von dem Gerät gelöst und der Anbau der Bremseinrichtung ermöglicht wird.
Die Welle 41 der Bremseinrichtung wird in das gleiche Lager 12 eingesetzt, das auch zur Aufnahme der Schraubenspindel 16 dient. Auf der Welle 41 sitzen Halteschenkel 42 zur drehbaren Lagerung einer Rolle 43, über die das abgespulte Kabel läuft und die seitlich mit Tellern 44 versehen ist, um ein seitliches Abgleiten des Kabels zu verhindern. Auf der Welle 41 sitzen ausserdem Bremshebel 45 mit Bremsbacken 46, die unter Federwirkung gegen die Bordrändei der Kabeltrommel wirken und ihre Abbremsung bewirken. Die Halteschenkel 42 tragen zu diesem Zweck Federn 47, die mit ihren anderen Enden in die Schenkel 7 des Traggestells eingehängt werden. Läuft das Kabel über die Rolle 43 gespannt, so werden die Bremshebel 45 automatisch abgehoben und die Trommel läuft frei.
Ist das Kabel jedoch lose, so werden die Federn 47 an die Trommel 14 angedrückt und die Trommel wird abgebremst. Je nach der Straffheit des Kabels wechselt der Bremsdruck auf die Trommel, womit auch die Umdrehungszahl der Trommel und der Ablauf des Kabels automatisch so geregelt werden, wie es die Verlegungsgeschwindigkeit und der Verlegungsweg des Kabels vorschreiben.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Tragbares Gerät zum Verlegen elektrischer Kabel mit einem vorzugsweise flach zusammenleg" baren Traggestell, einer Kabeltrommel sowie einer Aufspul-und einer Bremsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung aus einer der Kabeltrommel (14) zugeordneten, von Halteschenkeln (42) getragenen Rolle (43) und mit Bremsbacken (46) versehenen Bremshebeln (45) besteht und die Halteschenkel (42) und Bremshebel (45) auf einer gemeinsamen, in Lagern (12) des Traggestells gegen eine Gewindespindel (16) der Aufspulvorrichtung auswechselbar gelagerten Welle (41) fest angeordnet sind, wobei die das ablaufende Kabel führende Rolle (43) samt der Bremsvorrichtung unter der Wirkung von Federn (47) stehen, die die Bremsbacken (46) entgegen dem- Abspulzug des Kabels gegen die Kabeltrommel (14)
schwenken.