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Adressendruckmaschine mit auf Spulen aufwickelbaren Adressenbändern
Die Erfindung betrifft eine Adressendruckmaschine mit auf Spulen aufwickelbaren,
aus einzelnen biegsamen Druckformen, z. B. Schablonen, zusammengesetzten Adressenbändern
und einer gegen diese auf und nieder bewegbaren Druckwalze. Bei den bekannten Adressendruckmaschinen
dieser Art können, da bisher nur die Benutzung eines einzigen Adressenbandes üblich
ist, nicht genügend Druckschablonen aneinandergereiht werden. Da nun viele Tausende
solcher Druckschablonen für eine Maschine bereit gehalten werden müssen, würde man
ständig das auf der Maschine befindliche Band ausspannen und dafür ein neues einsetzen
müssen.
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Gemäß der Erfindung sind nun mehrere zu Rollen aufgewickelte Adressenbänder
mit den entsprechenden Aufwickelrollen zusammen dicht nebeneinander in einem quer
zu der Bewegungsrichtung der Bänder unter der Druckwalze verschiebbaren Schlitten
auswechselbar und mit einer Antriebswelle kuppelbar eingespannt. Die Bänder liegen-frei
zwischen der Druckwalze und der Druckunterlagplatte und sind gemeinsam ohne Betätigung
der Druckwalze in bekannter Weise beliebig weit nach der einen oder anderen Seite
aufwickelbar. Die einzelnen Adressentäfelchen bestehen aus leicht biegsamen (z.
B. ausgestanzten) Rahmen (aus Stahlband, Celluloid), die mit Einhakvorrichtungen
und Schlitzen zum Einklemmen und Festkleben von Adressenblättchen versehen sind.
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Eine derartige Anordnung bei Adressendruckmaschinen der obengenannten
Gattung gestattet die Verwendung einer sehr großen Anzahl von Adressendruckplatten,
das Unterteilen der Druckplatten in einzelne Gruppen, die zu einem Bande aneinandergereiht
werden, sowie ein leichtes und einfaches Heraussuchen der einzelnen abzudruckenden
Druckplatten oder -schablonen.
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Die Schablonen sind in bekannter Weise lösbar aneinandergereiht. Das
Einhaken der einzelnen Schablonenrahmen erfolgt jedoch ohne irgendwelche Verbindungsmittel,
da an dem einen Ende des Rahmens biegsame federnde Zungen und an dem anderen Ende
ein entsprechender Schlitz zur Aufnahme der Zungen angeordnet sind.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht, es stellen dar Abb. i eine Vorderansicht der Maschine, Abb. 2 eine
Oberansicht der Maschine, Abb. 3 und Abb. 4 zwei Seitenansichten der Stempelvorrichtung,
Abb. 5 eine Rückansicht der Maschine, Abb.6 zwei zusammengehakte Adressenschablonen,
Abb. 7 eine einzelne Adressenschablone, Abb.8 eine Vorderansicht der Stempelvorrichtung,
Abb.9 die zum Auslösen der Stempelvorrichtung dienende Kupplung, Abb. io einen Querschnitt
der als Stempelunterlage dienenden Tischplatte.
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Auf dem Untergestell i (aus Stahlrohr oder Gußeisen) ist die als Unterlage
dienende Tischplatte 2 befestigt. Unten sind innerhalb des
Gestells
auf der Querstrebe 3 die drei Pedalhebel 4, 5, 6 gelagert. Mit dem Gestell sind
ferner die oberen Lagerkonsolen 7 fest verbunden, die die Druckwalzenantriebsvorrichtung
sowie die zur Farbzuführung erforderliche Einrichtung tragen. In dem Gestell i ist
der nach beiden Seiten weit herausstehende Schlitten 8 nach vorn und hinten verschiebbar
angeordnet und zu diesem Zweck mittels der Rollen g auf den Querstegen io rollbar
gelagert. Der Schlitten 8 läßt sich mit Hilfe des vorn am Tisch 2 befindlichen,
im Träger ii verschraubbaren Handrades 12 verstellen, dessen Gewindespindel am Schlitten
angreift. Der Schlitten selbst besteht aus mehreren unter geringem Abstand von etwa
7 cm parallel zusammenhängenden Eisenblechplatten, zwischen denen zu beiden Seiten
die Rollen 13 leicht auswechselbar eingespannt sind. Das Einsetzen dieser Rollen
kann mittels einsteckbarer Achsstäbe erfolgen, wobei diese Stäbe in INTuten der
Rollen eingreifen. Zwischen den Rollen 13 und den Platten 8 sind kleine Abstandscheiben
eingelegt, um die freie Beweglichkeit der Rollen zu sichern. Die Seitenscheiben
der Rollen bestehen aus Hartgummi, wodurch bei Antrieb derselben jede unnötige Geräuschbildung
vermieden wird.
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Auf den Rollen 13 sind die aus den leicht biegsamen Stahlblechrahmen
14 zusammengesetzten Adressenbänder (Abb.2 und 6) aufgewickelt, wobei jedes Band
mit dem einen Ende an der einen und mit dem anderen Ende an der gegenüberliegenden
Rolle festgehakt ist und so von der einen auf die andere Rolle abgerollt werden
kann. - Die Rahmen 14 haben auf der einen Schmalseite die Zungen 15, die sich durch
Zusammenbiegen der Rahmen in den auf der anderen Seite angeordneten breiten Schlitz
1t> einhaken lassen. Rings um die Mittelöffnung der Rahmen 14 sind mehrere enge
Schlitze 16a vorgesehen, die zum Einziehen und Festkleben der numerierten Adressenschablonen
17 dienen. Jeder einzelne Schablonenrahmen kann bequem aus dem ganzen Band herausgenommen
und an dessen Stelle ein anderer sofort eingesetzt werden. Ebenso kann von jedem
Rahmen 14 die Adressenschablone 17 abgenommen und dafür eine andere aufgeklebt werden,
so daß die Rahmen immer wieder verwendet werden können. An den Rahmen 14 sind neben
den Einhängeösen 16 noch die Löcher 18 vorgesehen, die zur Führung des Bandes mittels
einer weiter unten beschriebenen Vorrichtung dienen.
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Auf den Achsen der Rollen 13 sind vorn die Drehkurbeln ig befestigt.
Die nach hinten ragenden Achsverlängerungsstücke 2o sind mit den Kegelrädern 21
versehen, die mit Zahnritzeln 22 in Eingriff stehen. Die Ritzel 22 sind auf kurzen
Wellenstücken gelagert und können durch die verschiebbaren und durch die Pedalhebel
4. und 5 ein- und ausrückbaren Klauenkupplungen 23, 24 einzeln mit der Vorgelegewelle
25 gekuppelt werden, welch letztere auf der Rückseite des Gestells quer zu den Achsen
der Bandrollen 13 gelagert ist. Auf der Welle 25 ist das Schwungrad 26 und neben
demselben das Stirnzahnrad 27 befestigt (Abb. 5). Das Schwungrad 26 ist durch den
Riemen 28 mit dem Elektromotor 29 gekuppelt. Das Zahnrad z7 steht in Eingriff mit
dem Antriebsrad 30 der Nockenwelle 31, die über der Welle 25 gelagert ist. Der Exzenternocken
3111 dient zum Auslösen der Stempelvorrichtung, sofern dieselbe durch den Motor
angetrieben wird. Zwischen dem Getrieberad 30 und dem Nocken 31a ist die
in Abb. g dargestellte Kupplung angeordnet, die durch den dritten Pedalhebel6 eingerückt
wird. Diese Einrichtung besteht darin, daß in dem auf der Welle 31 festsitzenden
Flansch 32 der Kupplungsbolzen 33 verschiebbar gelagert ist, der durch die Feder
34 in die Nut 35 des Flansches und gleichzeitig gegen das Rad 30 gedrückt
wird. Das Rad 3o ist seitlich mit einer Bohrung versehen, in die der Bolzen einspringt.
Innerhalb der Nut 35 liegt aber der keilförmig abgeschrägte Hebel 36 fest,
gegen welchen der Bolzen mit der Nase 37 anschlägt, derart, daß der Bolzen zur Seite
gedrückt und die Kupplung gelöst wird. Der Hebel 36 liegt jedoch ständig in der
Nut 35 und wird nur bei Heruntertreten des Pedals 6 herausgehoben, so daß dann,
um gleichzeitig die Stempelvorrichtung in Gang zu bringen, der Bolzen 33 in das
Rad 30 einschnappt. Auf der Schwungradwelle 25 sitzt die Riemenscheibe 38
fest, die mit der weiter oben befindlichen Seilscheibe 39 durch den Riemen
40 gekuppelt ist. Neben der Scheibe 39 ist auf gleicher Achse die kleinere
Scheibe 41 angeordnet, von der aus die Farbwalze 42 durch den Riemen 43 angetrieben
wird.
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Die Walze 42 ist in den Konsolen 7 gelagert. Unten liegt gegen die
Farbwalze die Druckwalze 44 an, die aus sehr weichem und elastischem Material, z.
B. Weichgummi, besteht und leicht drehbar in den Druckarmen 45 eingehängt ist. Die
Arme 45 sind auf Zapfen 46 gelagert und mit den winklig nach unten abgebogenen Armen
47 versehen, an denen die gegen die Nockenscheibe 31R anlaufende Druckrolle 48 verstellbar
befestigt ist (Abb. 3). Seitlich an den Konsolen 7 sind die als Anschlag für die
Druckhebel 45 dienenden Schrauben 49 vorgesehen, durch die die Ruhelage der Druckarme
um geringe Entfernungen verändert und gleichzeitig der zwischen den Walzen 42, 44
wirksame Druck verschieden eingestellt werden kann.
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Hinter der Farbwalze 42 ist die weiche und elastische Verteilerwalze
5o vorgesehen, die in Längsschlitzen der parallelogrammartig sich nach beiden Seiten
hin und her bewegenden
Schwingteile 51 eingehängt ist und durch
Federn 52 gegen die Walze 42 gehalten wird. Zum Antrieb der Schwingteile 51 dient
das auf der Trommelachse befestigte Zahnritzel 53 und ein mit demselben in Eingriff
stehendes Zahnrad 53a. Seitlich am Rad 53" ist die kleine Kurbelstange 54
befestigt, die mit dem vertikal stehenden Pendelarm 55 verbunden ist. Dieser Pendelarm
ragt durch einen Schlitz 56 des einen Schwingteiles 51 nach oben hindurch
und führt den letzteren und somit auch die Verteilerwalze 5o zwangsläufig hin und
her.
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Unter der Walze 4a ist das zum Auflegen des Farbbehälters 57 dienende
Blech 58 zwischen den Konsolen 7 auf Zapfen 59 beweglich aufgehängt und gegen
die verstellbare .exzentrisch gelagerte Scheibe 6o abgestützt. Das Verstellen der
Scheibe 6o erfolgt durch den Hebel 61. Auf der nach außen ragenden Achse der Scheibe
6o ist gleichzeitig der Pendelarm 55 gelagert. Durch Verstellen des Blechtellers
58 wird der breite Docht 62 an die Walze 42 herangebracht oder von derselben abgerückt
und hierdurch die Farbenzuführung unterbrochen. Die von der Walze aufgenommene Farbe
wird durch die Verteilerwalze 50 gleichmäßig über die ganze Breite verrieben,
so daß die Druckwalze ständig gleichmäßig mit Farbe angefeuchtet wird.
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Um die Adressen mit Hilfe der Walze 44 in bekannter Weise drucken
zu können, werden die Adressenbänder 14 in gut gespanntem Zustand unter die Walze
gerückt, wobei zwischen der Tischplatte 2 und dem Band nur ein schmaler Abstand
bleibt. Zur genauen Führung des Bandes dienen beispielsweise zwei am Schlitten 8
in den Stützen 63 befestigte Rollen 64, über die das Band 14 in gleicher Höhe hinweggezogen
wird. Dicht neben den Rollen 64 sind an schwenkbaren Bügeln 65 die nach innen oder
außen kippbaren Rollen 66 angeordnet, durch die jedes Band 14 für sich in der oberen
Lage gespannt oder nach unten gegen die Tischplatte gedrückt werden kann. Die Tischplatte
ist gemäß Abb. io mit Nuten 67 von entsprechender Breite der Bänder versehen, die
durch einen Deckel 68 abgedeckt werden und zum Einlegen des nicht unter der
Druckwalze liegenden Adressenbandes dienen.
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Auf der Achse der Walze 44 sind die nach unten hängenden federnden
Puffer 69 oder federnde Bügel befestigt, die bei Herunterdrücken der Walze
44 das Adressenband zuerst gegen die zu bedruckende Unterlage andrücken. An den
Federpuffern 69 sind ferner die kleinen federnden Haken 7o angebracht, die
in die Löcher 18 des Bandes 14 sanft einschnappen und ein schnelles genaues Einstellen
der einzelnen Adressentafeln ermöglichen, so daß fehlerhafte Drucke vermieden werden.
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Um zu verhindern, daß beim Aufrollen des Adressenbandes die Unterseite
desselben durch die farbige Oberseite beschmutzt wird, wird in bekannter Weise mit
dem Band zugleich ein aus farbaufsaugendem Stoff oder Zellstoff oder aus Metallfolie
bestehendes Zwischenband 71 auf die Rollen 13 mitaufgerollt (Mb. i). Zum
Führen und gleichmäßigen Spannen der Einlagebänder dienen die in den Vertikalschlitzen
72 des Schlittens eingehängten frei beweglichen Rollen 73 sowie die ortsfest gelagerten
Leitrollen 74, 75, 76. Die Rollen 73 hängen hierbei unmittelbar in den zwangsläufig
geführten Schlingen des Zwischenbandes fest und spannen dasselbe durch ihr Eigengewicht.
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Die Adressendruckmaschine wird wie folgt in Gebrauch genommen. Man
spannt mehrere Adressenrollen, die z. B. je aus 3ooo Adressentafeln bestehen, in
den Schlitten 8 ein; dann verschiebt man den Schlitten so weit, daß das gewünschte.
Band unter der Druckrolle 44 zu liegen kommt. Das vorerst nicht benutzte Band wird
in die Vertiefung der Tischplatte eingelegt. Sollen sämtliche Adressen der Reihe
nach gedruckt werden, so schiebt man das Band mittels der rechten Handkurbel ig
immer um eine Blattlänge weiter und rollt es hierbei langsam nach der rechten Seite
auf. Alsdann wird das andere Band aus der Tischplatte herausgehoben und unter die
Druckwalze geschoben und mittels der linken Handkurbel ig nach links aufgerollt;
hierbei rollt aber das erstere Band auch wieder zurück, so daß gleich wieder die
Adressentafeln mit den Anfangsnummern zum Drucke bereitstehen. Der Druckvorgang
selbst wird durch das Fußpedal 6 ausgelöst, wobei die Kupplung 33 einschnappt und
der Motor die Nockenscheibe 31a antreibt, wodurch gleichzeitig die Hebel 45 nach
unten gedrückt werden.
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Hat man aus den Adressenbändern nur einzelne Adressen abzudrucken,
so würde das Abrollen der Bänder mittels der Handkurbeln ig viel zu mühsam und zeitraubend
sein. In diesem Falle schaltet man je nach der erforderlichen Antriebsrichtung der
Bänder die rechte oder linke Kupplung 23,24 zwischen der Schwungradwelle 25 und
den Achsen 2o der Rollen 13 ein, wobei dann dieselben durch den Motor mitgetrieben
werden.
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Die Druckvorrichtung läßt sich natürlich auch für Hand- oder Fußbetrieb
einrichten. Für den Handbetrieb verwendet man gemäß Abb. 3 einen langen Hebel 77,
der oben über den Druckbügeln 4.5 in den Konsolen 7 gelagert ist und mittels der
Rollen 78 gegen die Arme 45 anliegt. Durch Herunterdrücken des Hebels 77 werden
gleichzeitig die Druckarme samt der Walze 44 nach unten bewegt. Der Handantrieb
der Walze 42 erfolgt von den Handkurbeln aus, wobei die entsprechenden Kupplungen
23, 24 abwechselnd eingerückt werden müssen. Für den Fußbetrieb muß man einen weiteren
Fußhebel anordnen.