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Einstellung des Kartenvorschubs bei einer Kartendruckmaschine
Bei Kaftendruckmaschinen,
insbesondere bei Schalter-Fahrkartendruckern, werden die in der Maschine zu bedruckenden
Karten von verschiedener Grundfarbe vorteilhaft abgeschnitten, die aufgerollt nebeneinander
im Gehäuse der Maschine liegen. Für jede zu druckende Karte wird zugleich mit dem
Einstellen der Druckwerke für veränderliche Teile des Textes der Karte auch der
Kartenvorschub eingestellt, d. h. es wird derjenige Kartenvorschub eingerückt, der
von der unter ihm liegenden Streifenrolle eine Karte von der für die Kartenart (z.
B. PZ 2. K1., SZ 3. K1., Wehrmachtskarte usw.) passenden Grundfarbe vorschiebt,
so daß sie von der Maschine selbsttätig abgeschnitten und zum Druckorgan befördert
werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist die besondere Gestaltung des Vorschubs
für die von Rollen nebeneinander ablaufenden Kartenstreifen, insbesondere der Vorrichtung
zum Einstellen des Vorschubs in der Weise, daß in jedem Falle nur der zum Bedrucken
gewählte Kartenstreifen vorgeschoben wird.
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Es sind schon Vorrichtungen zum Vorschieben von Stofibahnen in Verbindung
mit einem Halter bekannt, bei denen eine Stoffbahn zwischen zwei sich drehenden
Walzen vorgschoben wird, wobei entweder nur die eine der beiden oder beide durch
Getriebe gedreht werden.
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Aber von den älteren Vorrichtungen unterscheidet sich die in der Erfindung
beschriebene durch ihre wesentlich andere Gestaltung, insbesondere durch die ganz
verschiedene Ausbildung der Glieder, mittels
deren sie ein- und
ausgerückt wird und die es ermöglicht, daß über einer Reihe von beliebig vielen
nebeneinander angeordneten Haltern und Druckrollen eine Einstellvorrichtung in jedem
Falle so eingestellt wird, daß immer nur Halter und Druckrolle über einem einzelnen
gewünschten Kartenstreifen für dessen Vorschub von der Maschine selbsttätig aus-
bzw. eingeschaltet werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des neuen Kartenvorschubs
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die Vorrichtung von der Seite gesehen, zum Teil im Schnitt,
Fig. 2 in Teilansicht von oben, Fig. 3 Einzelteile der Vorrichtung im Schaubild.
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Von den in der Zeichnung nicht dargestellten Kartenrollen laufen
die Kartenstreifen 33 (Fig. 1) über eine gemeinsame Walze 34 und über den gemeinsamen
Tisch 35. Über jedem Kartenstreifen liegt eine Rolle 36 mit gerauhter Oberfläche.
Alle Rollen 36 mit der ringsum laufenden Nut 37 sind drehbar in Rollenträgern 38
und mit diesen einzeln um die Achse 39 drehbar gelagert. Auf den Ansatz 40 jedes
Rollenträgers 38 wirkt der Druck einer Feder 41 in dem Sinne, daß diese Feder mittels
des Rollenträgers die Rolle 36 nach unten auf den Kartenstreifen 33, wo er auf der
Walze 34 aufliegt, zu drücken bestrebt ist. Auf den Enden 42 aller Rollenträgerarme
43 liegt die Schiene 44 auf, die mit den Armen 45 an der bei 46 drehbar gelagerten
Welle 47 befestigt ist. In Fig. 2, die nur einen Teil des Vorschubgetriebes darstellt,
ist der in der Zeichnung unten zu denkende Arm 45 nicht gezeichnet. An der Welle
47 ist auch der Arm 48 befestigt, der an seinem freien Ende die drehbare Rolle 49
trägt. Diese läuft auf dem Teil 50 der Doppelkurvenscheibe 5I, in dem die Einsenkung
52 vorgesehen ist. Wenn die Scheibe 51 rechts gedreht wird, läuft, wie die Zeichnung
erkennen läßt, die Rolle 49 unter dem Druck, der von den Federn 41 her über die
Rollenträger 38, 43 als Hebel auf die Schiene 44 ausgeübt wird, in die Einsenkung
52 der Kurvenscheibe 50 nach unten; die Enden 42 der Rollenträgerarme 43 mit der
auf ihnen liegenden Schiene 44 werden angehoben, und die dabei durch den Druck der
Feder 41 nach unten gedrückten Rollen 36 werden auf die Kartenstreifen unter ihnen
gedrückt, aber diese Bewegung nach unten kommt nur bei einer durch die später zu
beschreibende Stellschiene 58 ausgewählten Rolle zur Ausführung; die übrigen werden
durch diese Stellschiene an dem Heruntergehen verhindert.
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Bei jeder Rolle 36 ist ferner, um die Achse 39 drehbar, ein Halter
53 gelagert, der zum Teil in dem Raum der Ringnut 37 der Rolle 36 um diese herumgreift.
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In der Ruhelage der ganzen Vorrichtung drückt je eine Druckfeder
54 das freie Ende 55 jedes Halters 53 nach oben und damit das andere, gerade abgeschnittene
Ende 56 fest auf den Kartenstreifen 33 auf, diesen auf dem Tisch 35 festhaltend,
während die Rollen 36 durch den Druck der Schiene 44 auf die Enden 42 der Rollenträger
43 frei schwebend über den Kartenstreifen 33 gehalten .werden.
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Über den freien Enden sowohl der Rollenträgerarme 43 wie der Kartenstreifenhalterarme
55 erstreckt sich die Platte 57, in der die Stellschiene 58 leicht verschiebbar
gelagert ist (Fig. I und 2). Die Stellschiene 58 hat Aussparungen 66 und Vorsprünge
67 zum Einrücken des Kartenvorschubs über demjenigen Kartenstreifen, von dem eine
Karte zum Bedrucken vorgeschoben werden soll (Fig. 3). Die Platte 57 wird an ihren
beiden Enden (in Fig. 2 ist nur das eine gezeichnet, das andere [unten in der Zeichnung]
weggelassen) von zwei Armen 59 getragen, die einerseits an der Achse 39, andererseits
an der Welle 60 drehbar befestigt sind.
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Die Welle 60 liegt drehbar bei 6I in dem Ende des Armes 62, der bei
63 drehbar gelagert ist. An ihm ist drehbar die Rolle 64 gelagert, die, ähnlich
wie die Rolle 49, an der anderen Seite der Doppelkurvenscheibe 51 auf der Kurvenscheibe
65 läuft und auf ihr zugleich durch den Außenrand 65a der Kurvenscheibe 51 zwangsläufig
geführt wird. Die Kurvenscheibe 65 hat auch eine Einsenkung und der Rand 65o einen
entsprechenden Vorsprung, in der Zeichnung Fig. I mit 65b bezeichnet. Wenn die Rolle
64 in die Einsenkung 6Sb einläuft, wird der Arm 62 und mit ihm die Platte 57 nach
unten gezogen.
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Zum Einstellen des Kartenvorschubs auf das Vorschieben einer Karte
von dem gewünschten Kartenstreifen wird die Stellschiene 58, die zunächst mit ihren
Vorsprüngen über den Armen der Rollenträger 43 und der Halter 55 frei verschiebbar
ist (Fig. 1), durch die in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung, welche
die Druckwerke für den Kartentext einstellt, bei diesem Einstellen zugleich um ein
jeweils dieser Einstellung der Druckwerke entsprechendes Maß in ihrer Längsrichtung
vorgeschoben. Die Vorsprünge und die Aussparungen in der Stellschiene sind so über
deren Länge verteilt, daß bei jeder Einstellung immer nur ein Vorsprung und nur
eine Aussparung zur Wirkung auf den Halter des gewünschten Kartenstreifens und auf
die Druckrolle über ihm kommen, während die Halter und Rollen über den übrigen Kartenstreifen
in ihrer Ruhelage gehalten werden.
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So zeigt Fig. 3 eine bestimmte Einstellung der Stellschiene, wobei
diese freilich schon nach unten gesenkt ist. Nur bei demjenigen Rollenträger 38,
dessen Kartenstreifen für die zu druckende Karte vorgeschoben werden soll, liegt
über dem freien Ende 55 des zu ihm gehörenden Kartenstreifenhalters 53 ein Vorsprung
67a und über dem Vorsprung 7I des Rollenträgerarmes 43 eine Aussparung 66a der Stellschiene
58, während die übrigen Vorsprünge 67 und Aussparungen 66 der Stellschiene über
den freien Räumen zwischen den Armen der übrigen Rollenträger und Halter liegen,
die von der Stellschiene in ihrer Ruhestellung gehalten werden. Dann wird die Doppelkurvenscheibe
51 durch die jetzt eingerückte Maschine gedreht, die Schiene 44 angehoben und zugleich
die Platte 57 mit der Stellschiene 58 gesenkt. Diese drückt, wie Fig. 3 zeigt, bei
dem gewählten Kartenstreifen mit ihrem Vorsprung 67« den freien Arm 55 des Kartenstreifenhalters
53 nach unten, hebt also sein anderes Ende 56 von dem Kartenstreifen ab, während
gleichzeitig durch den Druck der Feder 41 der Rollenträgerarm 43 mit dem Vorsprung
7I in die Aussparung 66a der Stellschiene 58 gehoben und der Rollenträger 38 nach
unten gedrückt wird, so daß die Rolle 36 den gewählten
Kartenstreifen
33 auf die Welle 34 preßt. Diesen Kartenstreifen nimmt jetzt die mit dem Einrücken
der Maschine in Drehung gesetzte Welle 34 mit; sie schiebt ein Stück von der Länge
einer Fahrkarte vor auf die Kartenbahn 72, worauf es durch Anheben des beweglichen
Messers 73 gegen das feste Messer 74 durch die Maschine abgeschnitten und auf der
Kartenbahn in bekannter Weise zur Drucktrommel befördert wird.
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Bei den anderen Kartenstreifen 33 dagegen bleiben die Rollenhalterarme
43, da keine Aussparungen 66 über ihnen stehen, durch den Druck der Stellschiene
58 auf ihre Vorsprünge 7I nach unten gedrückt, die Rollen also frei schwebend über
der Welle 34 angehoben, und die Kartenstreifenhalter 53 bleiben, da keine Vorsprünge
67 der Stellschiene auf sie drücken, durch die Federn 54 mit ihren Enden 55 nach
oben, also mit ihren Enden 56 nach unten auf die Kartenstreifen 33 und den Tisch
35 gedrückt. So läuft die Welle 34 lose unter diesen festgehaltenen Kartenstreifen,
ohne sie vorschieben zu können, während sie den gewählten Kartenstreifen vorschiebt.
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In diesem Zustande befindet sich die ganze Vorschubvorrichtung nur
einen Augenblick, bis die vorgeschobene Karte abgeschnitten ist. Dann wird durch
Weiterdrehen der Doppelkurvenscheibe 51 und Herausheben der Rollen 49 und 64 aus
den Einsenkungen 52 und 65b die Schiene 44 wieder auf die Enden der Rollenhalterarme
43 gedrückt und zugleich die Platte 57 mit der Stellschiene 58 wieder hochgehoben,
so daß wieder alle Kartenstreifen durch die Halterenden 56 auf dem Tisch 35 festgehalten
und alle Rollen 36 frei schwebend über ihren Kartenstreifen und über der Welle 34,
deren Drehung aufhört, gehalten werden.