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Vorrichtung zum Abdrucken von einer oder mehreren nebeneinanderliegenden
Zeilen einer abdruckfähigen Druckform Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Umdrucken von einer oder mehreren nebeneinanderliegenden Zeilen einer auf einer
Formwalze befestigten abdruckfähigen Druckform auf Papierbogen, die vorher mit einer
leicht verdunstbaren Flüssigkeit, z. B. Spiritus, befeuchtet wurden, wobei die Zeilen
der Druckform in der Umfangsrichtung der Formwalze verlaufen. .
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Es sind bereits verschiedene Umdruckvorrichtungen bekanntgeworden,
bei denen eine Zeile oder auch mehrere Zeilen einer abdruckfähigen Druckform auf
entsprechend angefeuchtete Karten umgedruckt werden. Sobald nur eine Zeile umgedruckt
wird, stellen sich keine besonderen Schwierigkeiten ein; werden aber wahlweise z.
B. nur eine Zeile, dann acht Zeilen, dann wieder zwei Zeilen übertragen, so erfordert
die Ausführung dieser Arbeiten komplizierte Einrichtungen. Es sind auch Vorrichtungen
bekanntgeworden, bei denen von einer auf einer Formwalze aufgespannten Druckform
eine verschiedene Anzahl von Zeilen auf Karten in einem Arbeitsgange übertragen
werden.
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Diese Vorrichtungen arbeiten in der Weise, daß eine Reihe von -ein-
und ausrückharer zeilenbreiter Andruckrollen angeordnet sind, deren jede einzelne
in einem schwenkbaren Hebel gelagert ist. Entsprechend der -Anzahl Andruckrollen
sind .ebenso viele ein- und ausrückbare zeilenbreite Anfeuchter vorgesehen, in die
der Anfeuchtestoff, wie Filz u. dgl., eingebettet ist. Durch besondere Steuerorgane
können jeweils so viele Andruckrollen und Anfeuchter in Arbeitsstellung gebracht
werden, als Zeilen auf einmal umgedruckt werden.
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Diese Einrichtungen sind durch die notwendige bedingte Mehrzahl von
Hebeln, Andruckrollen, Anfeuchtevörrichtungen und Steuerorganen sehr kompliziert,
so daB öfters Störungen eintreten und diese Einrichtungen einer sorgfältigen Bedienung
bedürfen. Nachdem jede der einzelnen Andruckrollen in einem schwenkbaren Aus- und
Einrückhebel drehbar gelagert ist, wird beim Andrucken einer Mehrzahl solcher Andruckrollen
nicht eine geschlossene durchgehende Andruckwalze gebildet, sondern zwischen jeder
einzelnen Andruckrolle findet eine Unterbrechung des Andruckes statt, die der jeweiligen
Materialstärke des Steuerhebels und des nötigen Spielraumes zum reibungslosen Bewegen
entspricht. Auch zwischen jeder einzelnen Anfeuchtevorrichtung findet eine Unterbrechung
der Anfeuchtevorrichtung stat , ie e nfalls der jeweiligen Blechstärke der Hülse;p
in
welche der Anfeuchtestoff eingebettet ist, und dem nötigen Spielraum
zum reibungslosen Bewegen entspricht. Somit ist mit diesen Vorrichtungen eine durchgehende
Übertragung des Buchungstextes, dessen Zeilen beispielsweise nicht an eine bestimmte
Einteilung gebunden sind, unmöglich. Dazu kommt noch der Nachteil, daß an diesen
Stellen, wo der Andruck und die Anfeuchtung unterbrochen ist, durch den fehlenden
Gegendruck und das fehlende Anfeuchten, zunial diese Stellen übereinstimmend in
der Richtung genau zusammenfallen, außer Karton jedes schwächere Papier beim Durchlauf
während des Umdruckvorganges dort Knitter und Falten bildet. Durch die Anordnung
vieler voneinander unabhängiger Anfeuchter wird auch eine gleichmäßige Anfeuchtung
nicht erzielt, da einmal der eine, dann wieder der andere Anfeuchter in Tätigkeit
ist und so der Flüssigkeitsverbrauch naturgemäß unregelmäßig ist. Dies wirkt sich
dann beim: Umdrucken sehr nachhaltig aus, weil dann einige Zeilen zu schwach -und
wieder :andere Zeilen dagegen zu stark angefeuchtet werden.
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Diese Nachteile werden bei der Vorrichtung nach der Erfindung vermieden.
Erfindungsgemäß wird der bekannte Gedanke, durch Ein- bzw. Ausrücken einzelner nebeneinandergelagerter
abschnitt- bzw. zeilenbreiter Druckrollen oder Druckbalken einer Druckvorrichtung
einen mehr oder weniger großen Teil einer Druckform abzudrucken, dadurch auf eine
rriöglichst_ einfache und billige Weise verwirklicht, daß bei Verwendung einer .unter,
der Formwalze Hirn und her beweglichen, den zu; bedruckenden Bogen an die Formwalze
pressenden Andruckplatte-diese in. der. Achsrichtung der Formwalze derart verschiehbar
angeordnet ist, daß sie einen beliebigen Teil der Länge der Formwalze -oder diese
gar nicht berührt und daf (He Andruckplatte mit einer den zu bedruckenden Bogen
gegenüber dem über die ganze Breite des Bogens reichenden Anfeuchter abdeckenden
Platte gekuppelt ist.
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Auf diese Weise wird sowohl das Vergrößern und Verkleinern der Andruckplatte
als auch der Anfeuchefläche_ auf einfachem und billigem Wege erzielt. Gleichzeitig
wird auf, diese Weise aber auch im Gegensatz< zu den bekannten Vorrichtungen
ein lückenloser Ausdruck und- eine lückenlose Anfeuchtung erzielt.
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In der Zeichnung isst beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt; es zeigen Abb. t eine. Seitenansicht der Vorrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht
der Vorrichtung, Abb, 3 einett Querschnitt durch die Andruckplatte der Vorrichtung.
Durch die unter der Formwalze hin und her bewegliche Andruckplatte i, die den zu
bedruckenden Bogen trägt, wird die die Druckform tragende Walze 2 mittels Zahnräder
u. dgl. zwangsläufig beim Druckvorgang in Drehung versetzt, wobei die Zeilenrichtung
der Druckform mit der Drehrichtung der Formwalze :2 verläuft. Die Andruckplatte
i besitzt zwei Schlitze 3 und q., durch die ein endloses Band 5 hindurchtritt, das
mittels der Walzen 6 und 7 in Spannung gehalten wird und durch Drehen der Walze
6 vor- und rückwärts, d. h. in Richtung der Achse der Formwalze, verschoben werden
kann. Dieses Band 5 ist zweckmäßig aus Stoff, Leinwand o. dgl., auf dem noch eine
elastische Druckauflage 8 befestigt ist. Diese Druckauflage 8 bedeckt nicht das
ganze Band 5, sondern nur einen Teil desselben und zntspricht der Fläche eines Papierbogens.
Die Breite der Druckauflage und des Bandes 5 entspricht der umzudruckenden Zeilenlänge.
Die Druckauflage 8 bildet beim Umdruck in der Berührungslinie der Walze z Gegendruck
und preßt die zu bedruckende Karte an- die Druckform. Durch Drehen der Walzen 6
und 7 schiebt sich das Band 5 mit der Druckauflage 8 aus dem Schlitz 3 heraus und
legt sich auf die Andruckplatte i. Dadurch ist es möglich, durch Drehen der Walzen
6 und 7 die Druckauflage millimeterweise auf der Andruckplatte zu schieben, bis
die Druckauflage so' weit verschoben ist, däß man Ganzblattübertragungen. vornehmen
kann. Umgekehrt kann man von der größten Druckbreite durch entgegengesetztes Drehen
der Walzen 6 und 7 die Druckauflage durch den Schlitz 3 unter die Andruckplatte
schieben und dadurch die Druckwirkung millimeterweise bis auf eine Zeile 'oder ganz
verkleinern. Oberhalb der Druckplatte i ist eine einzige schwenkbare Anfeuchtevorrichtung
g angeordnet, die die Flüssigkeit mittels aufsaugfähigen Materials, wie Filz, Docht,
ansaugt. Die Anfeuchtbreite des Dochtes entspricht der Breite eines ganzen Papierbogens.
Vor dem Anfeuchter ist eine 'bewegliche Abdeckplatte io aus dünnem Material, z.
B, nicht rostendem Blech, angeordnet, die durch eine Strebe i i gehalten wird und
sich in der Längsrichtung derselben verschieben läßt. Die Abdeckplatte ist mit der
Einstellvorrichtung für die Andruckplatte verbunden, so daß beim Verschieben der
Druckauflage 8 in derselben Breite die Abdeckplatte io verschoben wird und dadurch
den Anfeuchter in derselben Breite freigibt. Dadurch kann sich der Anfeuchter beim
Niederschwingen dort auf die zu bedruckende Karte oder Bogen aufsetzen, wo keine
Abdeckplatte vorhanden ist, während die anderen Stellen nicht mit dem Papier
in
Berührung kommen können. Die zu bedruckende Karte wird außerdem durch eine Spannschiene
1z, die gleichzeitig als Anschlag dient und mittels Kurven zwangsläufig gesteuert
wird, d. h. in Offen- und Klemmstellung gebracht wird, während des Umdruckvorganges
festgehalten. Dadurch ist ein Verschieben oder Schiefbedrucken der Karten unmöglich.
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Die Druckform A wird auf die Formwalze z in bekannter
Weise mittels Greifer derart festgeklemmt, daß die Zeilen in der Umfangsrichtung
der Walze liegen. Die Breite der abzudruckenden Zeilen wird durch Drehen der Walzen
6 und 7 eingestellt, die zweckmäßig mit einer Skala versehen sind. Die zu bedruckende
Karte wird zwischen die geöffnete Spannschiene 1z eingelegt und durch dieselbe festgehalten.
Beim Anfang des Arbeitsvorganges wird die Karte durch die Druckplatte (Wagen) i
unter den Anfeuchter geschoben, der sich auf das Blatt aufsetzt und dieses beim
Durchlauf der Platte befeuchtet. Die befeuchtete Karte wird dann der eingestellten
Druckauflage entsprechend in der Drucklinie der Formwalze -- an diese gepreßt. Nach
erfolgtem Abdruck eilt die Druckplatte wieder zurück, während die Formwalze durch
eine Bremsvorrichtung festgehalten wird. Die Formwalze ist in Richtung ihrer Achse
verschiebbar. Ferner kann die Anordnung derart geändert werden, daß die Druckform
auf der Andruckplatte befestigt ist und die Walze die zu bedruckenden Bogen trägt;
ebenso kann die Formwalze seitlich, d. h. axial nicht verschiebbar sein, dagegen
die Druckplatte mit dem Anfeuchter seitlich verschiebbar angeordnet werden.