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Elektrischer Mehrmotorenantrieb für Rotationsmaschinen Im Hauptpatent
576 032 ist ein Rotationsmaschinenantrieb beschrieben, bei welchem
mit einzelnen Maschinenteilen Asynchronmotoren gekuppelt sind, die bei Dauer- und
Einziehbetrieb in Synchronisierschaltung geschaltet sind, und bei welchem ein Asynchronmotor
einer Gruppe derartiger Einzelantriebe in an sich bekannter Weise mit einem Hilfsmotor
für die niedrige Einziehgeschwindigkeit verbunden ist. Man kann z. B. bei Gleichstromantrieben
außer den Gleichstrommotoren zusätzliche Asynchronmaschinen verwenden, um damit
den absoluten Gleichlauf der einzelnen Maschinenteile sicherzustellen. Der als Leitantrieb
verwendete Teilantrieb wird mittels Hilfsmotor über Getriebe und Überholungskupplung
für die langsame Einziehgeschwindigkeit angetrieben. Die Asynchronmaschine dieses
Leitantriebes ist als Leitgenerator ausgebildet und überträgt die Antriebsleistung
des Hilfsmotors auf die mit den anderen Teilantrieben gekuppelten Asynchronmotoren.
Es ist weiterhin möglich, diese Asynchronmotoren so zu wählen, daß sie das zum Anlauf
der Rotationsmaschine erforderliche Drehmoment entwickeln können, so daß man auf
die zusätz1iche Unterstützung der Gleichstromantriebe beim Anfahren verzichten kann.
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Es ist auch möglich, die einzelnen Antriebsmotoren als Asynchronmotoren
auszuführen und diese läuferseitig miteinander zu kuppeln. In diesem Falle sind
besondere Hilfsmotoren überflüssig. Dieser Antrieb muß bei Dauerbetrieb im gemeinsamen
Läuferkreis einen Schlupfwiderstand besitzen, so daß die Motoren in Synchronismus
bleiben und das notwendige Drehmoment hergeben. Bei Einziehbetrieb ist ein Schlupfwiderstand
nicht unbedingt erforderlich; er kann aber zur Unterstützung des als Generator arbeitenden
Leitantriebes verwendet werden.
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Vorliegende Erfindung stellt nun eine Verbesserung der Anordnung dar,
bei welcher läuferseitig miteinander gekuppelte Asynchronmotoren allein zum Antrieb
der Einzelteile dienen. Die Verbesserung besteht darin; daß die die Läufer speisende
Asynchronmaschine durch einen weiteren Hilfsmotor für die hohe Druckgeschwindigkeit
angetrieben wird. Es kommen bei dieser Anordnung nicht nur die zusätzlichen Synchronisiermaschinen
in Fortfall, sondern die eigentlichen Antriebsmotoren brauchen zur Ent-
Wicklung
des Drehmomentes keinen Schlupfwiderstand, da die Energie nunmehr durch die entsprechend
der Druckgeschwindigkeit angetriebene Leitmaschine an die Motoren geliefertwird.
Mankann selbstverständlich für besondere Fälle einen Schlupfwiderstand anordnen,
doch ist die in diesem vernichtete Energie naturgemäß kleiner als bei der Anordnung
gemäß dem Hauptpatent. Es wird aber am vorteilhaftesten sein, den Schlupfwiderstand
lediglich während der Einzieligeschwindigkeit einzuschalten, da bei Anfahren naturgemäß
der größte Kraftbedarf vorliegt. Beim Druckbetrieb dagegen kann man den Schlupfwiderstandweglassen.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit, bei welcher überhaupt kein Schlupfwiderstand
verwendet wird, besteht darin, daß die Teilantriebsmotoren entgegen dein Drehfeld
umlaufen.
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Der Hilfsmotor für die Druckgeschwindigkeit kann mit der Asynchronmaschine
dauernd verbunden sein, beispielsweise durch starre oder elastische Kupplungen,
Zahn-, Ketten- oder Riemenantrieb. Den Hilfsmotor für die Einziehgeschwindigkeit
wird man vorteilhafterweise mit einer überholungskupplung mit der Asynchronmaschine
verbinden. Beim Einziehbetrieb ist der Hilfsmotor für die Druckgeschwindigkeit naturgemäß
ausgeschaltet.
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Was nun die Schaltung der Hilfsmotoren anbetrifft, so kann man diese
auf eine beliebige Art ausführen, wie sie vom Einzelantrieb her bekannt ist. Man
kann beispielsweise den Hilfsmotor für die Druckgeschwindigkeit so schalten, wie
man bisher den Hauptmotor eines Rotationsmaschinenantriebes geschaltet hat. Ebenso
ist die Bemessung der Hilfsmotoren entsprechend der bisher üblichen von Haupt- und
Hilfsmotor bei Einzelantrieben; der Hilfsmotor für die Druckgeschwindigkeit hat
ein Vielfaches der durch den Hilfsmotor für die Einziehgeschwindigkeit gelieferten
Leistung herzugeben.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind D,
bis D, Teile einer Rotationsdruckmaschine. D2, D3, D5 und De werden von Asynchronmotoren
M2 usw. angetrieben. D, bis D4 sind über einen Asynchronmotor A, bzw. A,, mit je
zwei Gleichstrommotoren G, und H, bzw. G4 und H4 verbunden. Diese Gleichstromniaschinen
treiben die Asynchronmaschine A, und den Teil D, der Druckmaschine an. Da die Asynchronmaschine
A, mit den Motoren 1V12 und M3 läuferseitig gekuppelt ist, nimmt die Asynchronmaschine
A, bei ihrer Bewegung die Motoren 1112 und Mg mit. Die Betriebsweise von A4, D4
USW- ist die gleiche. Die Maschinen G, und A, bzw. G4 und A4 sind noch mit
Hilfe von Überholungskupplungen Ui bzw. U4 sowie über Getriebe Z, bzw. Z4 mit den
kleineren Gleichstrominaschinen Hl bzw. H4 verbunden. Die Ankervorschaltwiderstände
der Motoren G, und G., sind mit W, bzw. 11l4 bezeichnet.
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Beim Einziehbetrieb sind die Maschinen G, und G4 abgeschaltet. Dagegen
sind die Maschinen H, und H4 an das Netz P, N angeschlossen. Die Maschinen H treiben
nun über die Übersetzungsgetriebe Z und die Überholungskupplungen U die Maschinen
A an, während die Maschinen G leer mitlaufen. Die ständerseitig an das Netz RST
angeschlossenen Maschinen A arbeiten nun als Asynchrongeneratoren und speisen mit
einer ihrer Drehzahl entsprechenden Frequenz die Läufer der Maschinen 11. Da diese
Maschinen ständerseitig an dasselbe Netz angeschlossen sind wie die Maschinen A,
bewegen sie sich mit derselben Geschwindigkeit. Durch die hohe Übersetzung der Getriebe
Z_ ist die Geschwindigkeit nur klein, und die Rotationsmaschine kann für die eigentliche
Arbeit vorbereitet werden.
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Für den bbergang zur vollen Druckgeschwindigkeit (Dauerbetrieb) werden
die Maschinen G an das Netz angeschlossen und die Ankervorschaltwiderstände W allmählich
abgeschaltet. Die Maschinen G beschleunigen sich allmählich, und da sie mechanisch
mit den Maschinen A gekuppelt sind, laufen diese ichzeitig hoch. Die Maschinen A
nehmen ffi cr e nun genau wie beim Einziehbetrieb die Teilantriebe M mit, so daß
der ganze Antrieb synchron hochläuft. Von einer gewissen Geschwindigkeit an lösen
die Überholungskupplungen U die Maschinen G von dem Hilfsantrieb für die niedrige
Geschwindigkeit. Danach werden die Gleichstrommaschinen H abgeschaltet.
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Die Rotationsdruckmaschine ist in zwei Teile (D, bis D3 und D4 bis
Do) zerlegt. Beide Teile können synchron zusammenarbeiten. In diesem Falle werden
die Schalter N und 0 geschlossen und die Maschinen Hl und H4 bzw. die Maschinen
G, und G4 gleichzeitig und gleichmäßig angelassen. Sollen die beiden Teile getrennt
betrieben werden, dann werden die Schalter 0 und N geöffnet, und jeder Antrieb kann
durch entsprechende Regelung der Maschinen H und G besonders in Betrieb genommen
werden.