DE577339C - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff

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DE577339C
DE577339C DEI43257D DEI0043257D DE577339C DE 577339 C DE577339 C DE 577339C DE I43257 D DEI43257 D DE I43257D DE I0043257 D DEI0043257 D DE I0043257D DE 577339 C DE577339 C DE 577339C
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DE
Germany
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ammonia
hydrogen cyanide
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hydrocarbons
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Expired
Application number
DEI43257D
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Inventor
Dr Leonid Andrussow
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Publication of DE577339C publication Critical patent/DE577339C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff Das Hauptpatent 549 055 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Ammoniak, Kohlenwasserstoffe - insbesondere Methan - und Sauerstoff enthaltenden Gemischen, gemäß dem man diese bei erhöhter Temperatur über Katalysatoren leitet - insbesondere solche Katalysatoren, welche die Ammoniakoxydation begünstigen -, wobei man weniger Sauerstoff anwendet, als zur vollständigen Verbrennung des Ammoniaks und Kohlenwasserstoffs notwendig wäre.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in dieser Weise ebenfalls vorteilhaft Cyanwasserstoff gewinnen kann, wenn man als Ausgangsstoffe statt oder neben Kohlenwasserstoffen Kohlenwasserstoffderivate, wie Alkohole, Aldehyde, Phenole, Carbonsäuren, Halogenkohlenwasserstoffe oder Säurehalogenide, verwendet. Als Ausgangsstoffe können z. B. mit Vorteil Abgase oder Abfallprodukte dienen, die neben Kohlenwasserstoffen deren Derivate enthalten, beispielsweise die bei der Chlorierung von Kohlenwasserstoffgemischen, wie Krackgasen, erhaltenen Abgase und Nebenprodukte oder auch die bei einer gegebenenfalls sich anschließenden Verseifung der Chlorderivate anfallenden Abgase; z. B. bilden bei der Herstellung monosubstituierter Halogenverbindungen die dabei anfallenden unerwünschten Di- und Trihalogenverbindungen solche Nebenprodukte. Die bei der Durchführung des Verfahrens stattfindende Stoffumsetzung läßt sich mengenmäßig beispielsweise durch folgende Gleichungen veranschaulichen C2H60H -E-. 2 NH3 -f- 2 02 = 2 HCN+ 5H,0 CHCl . CHCl+ 2NH3 + 02 = 2HCN+2HCl+ H20. Als Katalysatoren eignen sich die in dem Hauptpatent angegebenen Stoffe. Bei Anwendung -von Halogenderivaten der Kohlenwasserstoffe wendet man indessen zweckmäßig solche Katalysatoren an, die durch Halogen oder Halogenwasserstoff nicht oder nur wenig geschädigt werden; Metalle der Eisengruppe werden z. B. unter Bildung flüchtiger Chloride leicht aus der Katalysatormasse absublimiert, während Metalle der Platingruppe bei den in Betracht kommenden höheren Temperaturen nur wenig von Halogenwasserstoff angegriffen werden. Gleichartige Vorsichtsmaßregeln sind zu beachten, wenn andere Kohlenwasserstoffderivate als Halögenide verwertet werden sollen, etwa Mercaptane.
  • Die Katalvsatoren liefern vielfach erst nach einer kürzeren oder längeren Betriebsdauer die Höchstwerte..
  • Die anzuwndenden Mengen Ammoniak und Sauerstoff bzw. Luft 'sind in erster Linie durch die stöchiometrischen Umsetzungsgleichungen gegeben; es können jedoch Ammoniak oder Kohlenwasserstoffderivate auch im Überschuß angewandt werden. Es ist wichtig, bei der Herstellung der Gasgemische darauf zu achten, daß die bekannten, zu explosionsfähigen Gasmischungen führenden Mischungsverhältnisse und die diesen Grenzmischungen benachbarten Mischungsverhältnisse der Gase vermieden werden. Zu diesem Zweck empfiehlt sich in manchen Fällen der Zusatz inerter Gase zur Ausgangsmischung, z. B. eines Teiles des bei der Umsetzung selbst erhaltenen stickstoffreichen Restgases. Mit Derivaten der aliphatischen Kohlenwasserstoffe erhält man in der Regel bessere Ausbeuten als mit denen der aromatischen Reihe, auch ist im ersteren Falle die erhaltene Blausäure bzw. das daraus erhaltene Cyanid reiner.
  • Der Ersatz eines Teiles der Kohlenwasserstoffe in einem zur Cyanwasserstoffherstellung gemäß dem Hauptpatent dienenden, Kohlenwasserstoffe, Ammoniak und Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch durch Halogenkohlenwasserstoffe bietet insbesondere den Vorteil, daß der bei der Umsetzung frei gewordene Halogenwasserstoff das nicht umgesetzte Ammoniak zu Ammonhalogenid bindet und daß daher leicht freier Cyanwasserstoff gewonnen werden kann. Bei Vorhandensein von billigen chlorierten Kohlenwasserstoffgemischen oder Abfallprodukten der Chlorierung bietet vorliegende Arbeitsweise insbesondere wirtschaftliche Vorteile: Beispiel i 50 Volumteile bei 27° mit Methylalkohol gesättigter Luft werden mit io Volumteilen Ammoniak bei 82o bis 85o° und einer Strömungsgeschwindigkeit von 25 cm ;'Sek. durch zwei aufeinandergelegte feinmaschige Drahtnetze (1O24 Maschen pro cm'=, Drahtstärke o,06 mm) aus io% Rhodium enthaltendem Platin geleitet. Mehr als die Hälfte des Ammoniaks wird in Cyanwasserstoff umgewandelt; es entstehen nur geringe Ammoniakverluste durch Bildung elementaren Stickstoffs. Beispiel 2 Ein aus 15,8 ";'o Ammoniak, 7,5 °;,, Äthylalkohol, 15,q.0/, Sauerstoff und 61,39o Stickstoff (in Volumprozent) bestehendes Gas-Dampf-Gemisch gibt mit dem in Beispiel i angegebenen Katalysator bei 85o bis goo° einen Umsatz von 48 0/0 Cyanwasserstoff (bezogen auf das angewandte Ammoniak).
  • Bei Zugabe von 5 bis 6 % Methan zu dem Ausgangsgemisch können bis zu zwei Drittel des Ammoniaks in Cyanwasserstoff umgesetzt werden. Beispiel 3 Es werden stündlich _zooo Volumteile bei 52 bis 55° mit Dichloräthan gesättigter Luft zusammen mit 56o Volumteilen Ammoniak über i Volumteil eines aus Titandioxydkaolin (i: i) bestehenden Katalysators bei etwa goo° geleitet. Bei gutem Umsatzwerden 85 bis 87 °j'0 Blausäure, bezogen auf das umgesetzte Ammoniak, und 15 bis 13 % Stickstoff gebildet. Mit einem Zirkondioxyd-Kieselgur-Katalysator werden ähnliche Ergebnisse erzielt. Beispiel 3o Volumteile Ammoniak, 22o Volumteile Luft und 25 Volumteile Methan werden zusammen mit 6 Volumteilen eines aus etwa io0,'o Monochloräthan, 420,'o Dichloräthan, 80o Trichloräthan und 40 °/o Dichloräthylen bestehenden Gemisches durch ein doppeltes Netz aus Platin-Rhodium-Legierung bei 950 bis iooo° und einer Strömungsgeschwindigkeit von 30 cm/Sek. geleitet. Etwa zwei Drittel des angewandten Ammoniaks werden in Cyanwasserstoff mit einer Ausbeute von über go 01'0 übergeführt. Die heißen Reaktionsgase werden in einen Rieselturm geleitet, in dem das gebildete Ammonchlorid mit Wasser ausgewaschen wird. Der etwa auftretende Ammonchloridnebel kann in einem sich anschließenden Cottrell-Apparat auf elektrischem Wege abgeschieden Werden. Auf diese Weise werden Verstopfungen der Ableitungsrohre durch Ammonchlorid vermieden. Da die bei der Umsetzung gebildete Salzsäure ausreicht, um das nicht umgesetzte Ammoniak zu binden, so kann man aus dem Gasgemisch ohne weiteres freien Cyanwasserstoff abscheiden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von- Cyanwasserstoff gemäß Patent 549 055, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Ausgangsgasmischung statt oder neben Kohlenwasserstoffen Kohlenwasserstoffderivate verwendet, insbesondere Sauerstoff oder Halogen enthaltende Kohlenwasserstoffderivate.
DEI43257D 1931-12-15 1931-12-15 Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff Expired DE577339C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1003197B (de) * 1951-12-06 1957-02-28 Goodrich Co B F Verfahren zur vollstaendigen Entfernung von nicht umgesetztem Ammoniak bei der Erzeugung von Cyanwasserstoff
DE1153734B (de) * 1960-06-27 1963-09-05 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1003197B (de) * 1951-12-06 1957-02-28 Goodrich Co B F Verfahren zur vollstaendigen Entfernung von nicht umgesetztem Ammoniak bei der Erzeugung von Cyanwasserstoff
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