DE199267C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 199267 KLASSE 53 c. GRUPPE
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen ' der Mahlprodukte von Getreide
u. dgl. unter Erhöhung ihrer Backfähigkeit, bei welchem diese mit Stickoxyden bzw. stickoxydhaltiger Luft behandelt werden.
Es sind bereits verschiedene Verfahren dieser Art bekannt. So wird nach einem von
Andrews angegebenen Verfahren das Mehl
ίο der Einwirkung eines Gemisches von Luft
mit einer geringen Menge von Stickoxyd, das durch Hinzufügen einer Eisensulfatlösung
zu Salpetersäure erzeugt wird, unterworfen.
Auch hat man das Getreide oder dessen Mahlprodukte bereits mit Gasen gebleicht,
welche durch Einwirkung des elektrischen Lichtbogens bzw. der Flammen von elektrischen
Entladungen auf einen Luftstrom entstehen.
Diese bekannten Verfahren erfordern zu ihrer Ausübung ziemlich komplizierte Einrichtungen.
Außerdem haftet ihnen der Übelstand an, daß die Qualität des Mehls durch sich bildende Salpetersäure schädlich beeinflußt
wird; die sogenannte Blume des Getreides wird vernichtet, auch erhält dasselbe an Stelle der gewünschten gelblichweißen
Farbe eine bläulichweiße Färbung.
Vorliegende Erfindung gestattet nun, diese Nachteile der bekannten, mit Stickstoffsauerstoffverbindungen
arbeitenden Bleichverfahren zu beseitigen. Dies wird dadurch erreicht, daß zur Behandlung der Mahlprodukte durch
katalytische Umwandlung eines Ammoniakluftgemisches erhaltene Gase verwendet werden.
Das Bleichverfahren kann mit einfachen Einrichtungen und mit wesentlich geringeren
Kosten als die bekannten Verfahren durchgeführt werden, vor allem aber ergibt es den
Fortschritt, daß durch Veränderung des Mischungsverhältnisses von Ammoniak und Luft
die Zusammensetzung des Bleichgases so geregelt werden kann, daß durch den Bleichprozeß
die sogenannte Blume der Mahlprodukte nicht vernichtet wird und diese die den
feinen Mehlqualitäten eigentümliche gelblichweiße Färbung erhalten, indem die sich bildende
Salpetersäure durch eine entsprechende Menge unzersetzt übertretenden Ammoniaks unschädlich gemacht wird. Die Bildung von
Stickstoffsauerstoffverbindungen aus Ammoniak und Luft in Gegenwart von katalytisch
wirkenden Substanzen findet sich in der Literatur vielfach beschrieben, auch ist
schon eine technische Verwertung dieser Reaktion zur Herstellung von Salpetersäure versucht
worden. Neu ist jedoch die Verwendung der auf diesem Wege gebildeten Stickoxyde zum Bleichen von Mahlprodukten, wodurch
die erwähnte neue und eigenartige technische Wirkung erzielt wird.
Bei der katalytischen Umwandlung eines Ammoniakluftgemisches werden bekanntlich
alle möglichen Stickstoffsauerstoffverbindungen gebildet, so daß über die Zusammen-Setzung
des im vorliegenden Falle angewendeten Gases sowie über die im Mehl vor sich gehenden Reaktionen genaue Angaben nicht
gemacht werden können. Jedenfalls sind die Bleichgase des vorliegenden Verfahrens von
den sonst angewendeten insofern wesentlich verschieden, als letztere, deren wirksamer
Claims (1)
- Bestandteil hauptsächlich das Stickstoffperoxyd ist, eine ausgesprochen saure Reaktion besitzen, während das- bei dem vorliegenden Verfahren auf das Mehl einwirkende Gas eine neutrale oder schwach alkalische Reaktion zeigt. Versuche haben ergeben, daß selbst mit einem Gas von stark alkalischer Reaktion noch eine Bleichwirkung erzielt werden kann.ίο Durch das vorliegende Verfahren wird jedoch nicht nur das Mehl gebleicht, sondern es wird auch seine Backfähigkeit erhöht, es wird ausgiebiger, auch ist der mit dem Mehl hergestellte Teig elastischer. Diese Wirkung wurde allerdings auch schon bei den bekannten Bleichverfahren mittels Stickoxyden angestrebt, jedoch haben diese bezüglich der durch das Bleichen grzielten Farbe u. dgl. die vorher erwähnten Nachteile.Bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens kann Luft durch ammoniakhaltiges Wasser geblasen und der mit Ammoniak gesättigte Strom mit einer wünschenswerten Menge gewöhnlicher Luft durch einen erhitzten Raum hindurchgetrieben werden, der einen metallischen, zur Abgabe von Sauerstoff fähigen Körper, z. B. Platinschwamm oder Metalloxyde, wie Kupferoxyd, enthält. Das entstehende Gas läßt man in irgend einen Raum, z. B. eine mit einem Rührwerk versehene Vorrichtung eintreten, durch die die Mahlprodukte hindurchgehen.In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens schematisch dargestellt. Eine geeignete Luftpumpe 10 geht in ein mit einem Ventil versehenes Rohr 13 über, das ein nach einem mit Ammoniakwasser gefüllten Behälter 11 führendes Abzweigrohr 21 besitzt. Von diesem Behälter führt ein mit einem Ventil versehenes Rohr 12 nach einem ebenfalls mit dem Rohr 13 in Verbindung stehenden Rohr 14. Dieses führt.in einen Raum 15, der den zur Abgabe von Sauerstoff geeigneten Körper enthält und durch eine Heizvorrichtung 16 erhitzt wird.Durch ein Rohr 17 ist der Raum 15 mit dem Behandlungsraum 18 verbunden, durch welchen die Mahlprodukte hindurchgehen. Das von dem Rohr 13 abzweigende Rohr 21 taucht im Behälter 11 in die Flüssigkeit. Wird wässerige Ammoniaklösung verwandt, so dient dies Rohr 21 dazu, die Flüssigkeit in Bewegung zu setzen und die Entwicklung von Ammoniakgas zu unterstützen. Nimmt man jedoch wasserfreies Ammoniak, so ist das Rohr 21 überflüssig, da einfaches öffnen des Ventils des Rohres 12 das Entweichen des Ammoniakgases gestattet, das, wie bekannt, einen Druck ausübt, sobald es freigegeben wird.Pate ν t-An SPR υ CH :Verfahren zum Bleichen von Mahlprodukten und zur Erhöhung ihrer Backfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlprodukte mit einem in bekannter Weise durch Zersetzung von Ammoniak bei Gegenwart von Luft und einer katalysierend wirkenden Substanz erhaltenen Gasgemisch behandelt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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