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Aufblasbare, durch verschweißende Stanzschnitte hergestellte Gummispielzeugfiguren
und Verfahren zu ihrer Herstellung Aufblasbare Gummihohlkörper aus mehreren durch
verschweißende Stanzschnitte verbundenen dünnen Gummiplatten sind bekannt. In der
einfachsten Form bestehen sie aus nur zwei Gummiplatten. Es haftet diesen Gebilden
jedoch der Mangel an Plastik an, da räumliche Vorsprünge, wie Gliedmaßen u. dgl.,
nur in einer Symmetrieebene dargestellt sind. Man hat deshalb vorgeschlagen, zu
den zwei Platteil zusätzliche Platten als Träger der außerhalb der Symmetrieebene
liegenden räumlichen Fortsätze zu benutzen, und zwar hat man verschiedene Wege eingeschlagen.
Zunächst ist ein zwischen die beiden Außenplatten eingelegtes Stück gefalteter Platte
verwandt worden. Ferner hat man einen um den ganzen Umfang der Figur herumlaufenden
Einsatzring verwandt, wodurch die Umrißlinien in drei wesentlich parallel zueinander
liegenden Ebenen ausgestanzt wurden. Endlich hat man vorgeschlagen, an Stelle der
längs einer geraden Linie gefalteten Platte eine längs einer zweckmäßig ausgestalteten
Kurve gefaltete Platte zu verwenden.
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Auf die vorher beschriebenen. Weisen lassen sich mehr oder minder
vollkommene aufblasbare Figuren bilden. Bei allen nach einem dieser Vorschläge hergestellten
Figuren ist jedoch die Außenwandung des Körpers mit der Außenwandung der Gliedmaßen
identisch, d. h. im Querschnitt gesellen, verläuft der Übergang von Körper zu den
Gliedmaßen notwendig entlang einer nur durch den Dehnungskoeffizienten des zur Verwendung
gelangenden Materials, die Menge der eingeblasenen Luft, die relative Größe des
gesamten Hohlkörpers zur Plattenstärke sqwie die absolute Größe des Hohlkörpers
bedingten Kurve. Fig. i und 2 zeigen nach den vorbeschriebenen Verfahren hergestellte
Hohlkörper im Querschnitt, und zwar ist ein Schnitt in einer zur Meridianebene senkrechten
Ebene dargestellt, die den Hohlkörper an einer Stelle trifft, an der die Beine mit
dem Körper zusammenstoßen. Die Kurve A-B ist in ihrer Form lediglich durch die soeben
bezeichneten Faktoren zwangsläufig bestimmt. Die Kurve zeichnet sich dadurch aus,
daß ihre Krümmungsmittelpunkte stets innerhalb des Hohlkörpers liegen, sie hat keinen
Wendepunkt und keine Spitze. Das entspricht in sehr vielen Fällen nicht der wirklichen
anatomischen Form des nachzubildenden Tier- oder Menschenkörpers, vielmehr treten
bei dem nachzubildenden Körper in der Natur die Gliedmaßen vielfach aus dem Körper
heraus. Um dies zu erreichen, kann man die Gliedmaßen an den zunächst ohne Rücksicht
auf räumliche Vorsprünge aus zwei Platten ausgestanzten Rumpfteil an mit den Luftdurchtritt
gestat-
Lenden Löchern versehenen Stellen durch Kleben anbringen.
In Fig.3 ist beispielshalber ein Affe gezeichnet, dessen Rumpfteil k zunächst ohne
Rücksicht auf die Gliedmaßen aus zwei Platten ausgestanzt ist. Die Gliedmaßeng sind
ebenfalls aus zwei Platten ausgestanzt. Sowohl Rumpfteil als auch Gliedmaßen tragen
an der einander zugewandten Seite übereinanderliegende Öffnungen. Wird nun die innere
Seite des Gliedteiles g an den Rumpfteil k durch Kleben so befestigt, daß zwar der
Innenraum des Rumpfteiles k vermittels der Durchtrittsöffnung mit dem Innenraum
des Gliedmaßenteiles g verbunden ist, daß jedoch beide von der Außenluft abgeschnitten
sind, so ergibt sich eine Figur mit in verschiedenen Ebenen liegenden räumlichen
Fortsätzen, bei der außerdem die Gliedmaßen in einer anatomisch erwünschten Form
aus dem Körper heraustreten. Ein so hergestellter Gummihohlkörper hat jedoch verschiedene
Nachteile, zunächst den, daß die durch Kleben verbundenen Stellen unsauber aussehen,
wenn nicht äußerste Sorgfalt beim Herstellen des Hohlkörpers verwandt wird, was
einer serienweisen Herstellung des- Artikels ebenso im Wege steht wie der Umstand,
daß es von der Geschicklichkeit und Gewissenhaftigkeit des einzelnen Arbeiters abhängt,
ob der ein Glied darstellende gesonderte Hohlkörper an der richtigen Stelle und
in richtiger Lage aufgeklebt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Gummispielzeugfigur, bei der
die Gliedmaßen aus dem Körper selbst heraustreten, jedoch nicht durch Kleben, sondern
durch einen weiteren verschweißenden Stanzschnitt mit dem Körper verbunden sind,
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Figur.
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Fig. 3 stellt auch die Aufsicht eines solchen Körpers dar. Die punktierte
Kurve s entspricht dem Rumpfteil und Gliedmaßen verbindenden Stanzschnitt.
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Fig. ¢ zeigt den Körper im Querschnitt, und zwar an einer Stelle geschnitten,
an der die Gliedmaßen an den Rumpf stoßen. Die Punktes zeigen die Verbindungsstellen
zwischen Körper und Gliedmaßen. Aus Fig. q. ist ferner ersichtlich, wie die einzelnen
Stanznähte verlaufen.
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In Fig. 5 ist ein Stück der Kurve AAB vergrößert gezeichnet. Die Kurve
A-B zeigt an der mit a bezeichneten Stelle einen Wendepunkt und die Kurve A'-B'
an der mit b bezeichneten Stelle :eine Art Spitze. Spitzenbildung oder Eintritt
.eines Wendepunktes lassen sich innerhalb gewisser Grenzen beliebig herbeiführen
durch Verlängern oder Verkürzen des Plattenteiles, der in der Fig. q. zwischen den
Punkten p und s liegt. Auf diese Weise ist eine Figur gebildet, bei der die Gliedmaßen
in einer durchaus erwünschten Weise sichtbar aus dem Rumpf heraustreten, bei der
aber alle Verbindungen durch verschweißende Stanzschnitte hergestellt sind.
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Das Verfahren zur Herstellung einer solchen Figur gestaltet sich verhältnismäßig
einfach.
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Man legt auf eine unvulkanisierte dünne Gummiplatte a (Fig. 6) nebeneinander
zwei weitere Gummiplatten b und c. Alsdann stanzt man in an sich bekannter Weise,
wie in Fig. 6 schematisch veranschaulicht, aus der so gebildeten Doppelschicht die
beiden Kurvend aus, so daß die Platten nunmehr entlang der Kurvend durch verschweißenden
Stanzschnitt miteinander verbunden sind. Fig. 7 zeigt schematisch das Ergebnis dieses
Arbeitsganges. Es hängen nunmehr an der Platte a zwei längs der Kurvend mit
der Platte a verbundene Lappen b und c. Auf dieses Vorwerkstück wird, wie in Fig.8
schematisch veranschaulicht, eine weitere Gummiplattee gelegt, und diese Plattee
wird nun zusammen mit den Platten b und c des Vorwerkstückes entlang der Kurve f
in Fig. 9, im Querschnitt dargestellt in Fig. 8, ausgestanzt, wobei dafür Sorge
getragen wird, daß die Plattem und c bzw. a und b durch den Stanzschnitt nicht miteinander
vereinigt werden, sondern nur die Platten e und b bzw. e und c.
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Dieser Arbeitsvorgatxg läßt sich erheblich vereinfachen, wenn man
dazu das in Fig. io schematisch' gezeichnete Werkzeug in Form einer Durchzügsschablone
benutzt. Dasselbe besteht aus einer stabilen Metallplattem mit von den Kurvend begrenzten
Löchern. Die Platte trägt eine Stanze, die der äußeren Umrißlinie fder beiden zu
bildenden Gliedmaßen des Tierkörpers entspricht. Die Stanze besteht in bekannter
Weise aus einem Metalldraht bzw. einer Metallrippe. Legt man nun, wie in Fig. i
i veranschaulicht; das Vorwerkstück nach Fig. 7 so auf und in dieses Werkzeug, daß
die Mappenpaare b und c auf der mit der Stanze versehenen Seite der Metallplattem
liegen, die Platte a dagegen unterhalb der Platte, also an der nicht mit einer Stanze
versehenen Seite, was man einfach dadurch erreicht, daß man die Lapp enpaane b und
c durch die öffnungen der Metallplatte hindurchzieht und auf der Oberseite glattlegt,
legt man ferner über die auf dem Metallwerkzeug liegenden Lappenpaare b und c eine
Gummiplatte e, darüber eine glatte Metallplatte und übt man alsdann auf diese Metallplatte
einen gleichmäßigen kräftigen Druck aus, etwa vermittels einer hydraulischen Presse,
so werden die Platten c und e bzw. b und e entlang der Kurve f verschweißend
zusammengestanzt, ohne daß die Platte a davon in Mitleidenschaft gezogen
wird.
Das Ergebnis dieses Arbeitsganges ist in den Fig. 12 und 13 schematisch dargestellt.
Es besteht nunmehr aus der Plattea, mit der die Platten b und c längs der Kurvend
verschweißend aneinandergestanzt sind, die wiederum mit der. Platte s entlang der
Kurve f verbunden sind. In Fig. 13 ist ein Querschnitt schematisch dargestellt.
Das Vorwerkstück ist jetzt eine Platte mit zwei Gliedmaßen.
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Der ganze Arbeitsvorgang wird nunmehr zu dem Zwecke wiederholt, ein
weiteres Vorwerkstück der in Fig. i o bis 12 und 13 bezeichneten Art zu erzeugen.
In Fig. 14 sind die beiden Vorwerkstücke schematisch dargestellt. Die Lappen, die
aus den Platten e, c bzw. e, b bestehen, werden so weit aus ihrer
natürlichen Lage entfernt bzw. umgeklappt, daß sie nicht stören, wenn nunmehr die
beiden Platten a an den Stellen st
(Fig. 14), d. h. entlang der dem Umriß
des Tierkörpers entsprechenden Kurvest (Fig. 15) in üblicher Weise durch verschweißenden
Stanzschnitt verbunden werden. Der so entstehende Hohlkörper wird alsdann in bekannter
Weise mit einer Aufblasvorrichtung versehen und der Vulkanisation unterworfen, worauf
alle Stanznähte miteinander luftdicht verbunden sind. In Fig. 16 ist der so entstehende
Tierkörper in perspektivischer Ansicht schematisch dargestellt, und es ist daraus
ersichtlich, daß die Gliedmaßen in durchaus erwünschter Weise sich vom Körper abheben
und Schultern bzw. Hüften darstellen. Durch die Verwendung der Platte in, die eine
Art Montierschablone bzw. Durchzugsschablone darstellt, wird die richtige Lage der
Teile verbürgt und die Arbeit wesentlich erleichtert. Selbstverständlich könnte
der Stanzdraht zur Herstellung der äußeren Form der Gliedmaßen statt an der Metallplatte
m an der zugehörigen metallenen Gegenplatte sitzen, die dann in ihrer Lage zur Platte
m genau festgelegt sein muß.