DE574536C - Verfahren zur Herstellung von bestaendigen Emulsionen von Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bestaendigen Emulsionen von Kohlenwasserstoffen

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DE574536C DEC38259D DEC0038259D DE574536C DE 574536 C DE574536 C DE 574536C DE C38259 D DEC38259 D DE C38259D DE C0038259 D DEC0038259 D DE C0038259D DE 574536 C DE574536 C DE 574536C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K23/00Use of substances as emulsifying, wetting, dispersing, or foam-producing agents
    • C09K23/017Mixtures of compounds

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  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von beständigen Emulsionen von Kohlenwasserstoffen Es ist bekannt, daß Seifen, sulfonierte Öle sowie gewisse hochmolekulare Sulfonsäuren der aromatischen Reihe, welche den Charakter seifenartiger Kolloide besitzen, sich durch ein beträchtliches Emulgierungsvermögen auszeichnen. So sind die im Patent II449I beschriebenen aromatischen Sulfofettsäuren infolge ihres Emulgierungsvermögens für Neutralfette gute Fettspalter.
  • Die Sulfonsäuren oder sulfonsauren Salze von propylierten aromatischen KohIenwasserstoffen sollen nach dem Patent 336 558 ebenfalls als Emulgierungsmittel für Öle, Fette usw. dienen. Man hat auch vorgeschlagen, Gemische von Seifen und Kolloiden, wie Albumin, Gummiarabikum bzw. Gemische von alkylierten aromatischen Sulfonsäuren oder ihren Salzen mit ähnlichen Kolloiden als Emulgierungsmittel zu verwenden. Die nach den bekannten Verfahren hergestellten Emulsionen genügen jedoch den Anforderungen, die beispielsweise in der Textilindustrie, als einem der wichtigsten Verwendungsgebiete für derartige Erzeugnisse, gestellt werden, keineswegs. Die mit Seifen bzw. sulfonierten Olen gewonnenen Emulsionen sind beispielsweise gegen hartes Betriebswasser, Säuren, Magnesiumsalze usw. unbeständig und zerfallen sofort. Sie müssen daher bei vielen Arbeitsmethoden, wie Säurewalke, saurer Färberei, Bittersalzappreturen usw. ausscheiden. Für die Emulsionen, die in gleicher Weise, aber unter Mitverwendung von Albuminen 0. dgl. hergestellt wurden, gelten die gleichen Nachteile, wobei als weiterer Nachteil noch die Zersetzungs- und Fäulnisgefahr der Albuminlösungen hinzukommt. Alle derartigen Emulsionen sind auch keineswegs imstande, saure Stoffe, wie Fettsäuren oder stark fettsäurehaltige Glyceride, zu emulgieren. Mit alkylierten aromatischen Sulfonsäuren, besonders in Gegenwarf von relativ großen Mengen Leim oder ähnlicher Kolloidstoffe, sind zwar Emulsionen von sauren Stoffen zu erhalten, die auch bessere Beständigkeitseigenschaften aufweisen. Diese Emulsionen haben aber den Nachteil, daß ihre Gestehungskosten recht erheblich sind, daß die hohen Zusätze von Leim o. dgl. für viele Verwendungszwecke schädlich sind, und daß schließlich die damit behandelten Textilien nicht den meist gewünschten weichen Griff erhalten, der wohl durch Seife oder sulfonierte Öle, niemals aber durch aromatische Sulfonsäuren zu erzielen ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Emulsionen von organischen Substanzen aller Art mit Einschluß der Fettsäuren oder ähnlicher Stoffe erhalten kann, sofern man als Emulgierungsmittel ein Gemisch von hochmolekularen, aliphatisch oder alicyclisch substituierten kolloidallöslichen aromatischen Sulfonsäuren oder ihren Salzen, mit Seifen oder sulfonierten Ölen und mit viscositätserhöhenden Schutzkolloiden aus der Gruppe der Kohlehydrate oder Proteine anwendet. Die Seife oder das sulfonierte Öl besorgt in erster Linie die Emulgierung, sie verleihen auch dem Textilgut den gewünschten weichen Griff. Das hochmolekulare aromatische Sulfonat verstärkt die Emulgierungskraft der genannten: Stoffe noch insbesondere bei der Emulgierung saurer Substanzen, es übernimmt gleichzeitig die Rolle eines Stabilisators gegen Härtebildner, Säuren usw. Das viscositätserhöhende Schutzkolloid schließlich setzt die Oberflächenviscosität der umhüllenden Häutchen des Emulgierungsmittels herauf, steigert die Elektrolytunempfindlichkeit und trägt sehr zur Lagerbeständigkeit der Emulsionen bei. Die Anwesenheit des aromatischen Sulfonates genügt völlig, um etwaige Zersetzungen des viscositätserhöhenden Schutzkolloides durch Schimmelpilze oder Fäulnisbakterien zu verhindern. Durch die gleichzeitige Anwendung von Seifen und hochmolekularen aromatischen Sulfosalzen ist es auch möglich, die Zusätze des viscositätserhöhenden Schutzkolloides so zu bemessen, daß Störungen bei der Anwendung der Emulsionen ausgeschlossen sind.
  • Als aromatische Sulfonsäuren eignen sich z. B. die Isopropylnaphthalinsulfonsäure, Cyklohexylnaphthalinsulfonsäure, Hexadecylbenzolsulfonsäure oder ähnlich konstitutierte, kolloidal in Wasser lösliche Sulfonsäuren ein-oder mehrkerniger aromatischer Kohlenwasserstoffe mit einer oder mehreren aliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen Seitenketten. Niedrigmolekulare Sulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäuren, nicht substituierte Sulfonsäuren des Naphthalins, der hydrierten Naphthaline, des Octohydroanthracens, die zuweilen schon als Zusätze bei der Seifenfabrikation vorgeschlagen wurden, sind wegen ihrer Unlöslichkeit in Wasser als freie Säuren, wegen ihrer kristalloiden Eigenschaften und wegen des völlig fehlenden Emulgierungsvermögens auch in Form ihrer Salze für die vorgenannten Zwecke unbrauchbar.
  • Als Seifen sind die Verseifungsprodukte von Neutralfetten, Fettsäuren und Oxyfettsäuren, Harzen, Naphthensäuren usw. ebenso geeignet wie die Sulfonierungsprodukte dieser Stoffe mit Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure usw. bzw. deren Neutralisationsprodukte. An viscositätserhöhenden Zusätzen haben sich Kohlehydrate, wie verschiedene Stärkearten, Pflanzengummis, Extrakte aus Samen und Moosen sowie Eiweißstoffe bewährt. Wir nennen als Beispiele Kartoffelstärke, Dextrin, Carragheenmoos, isländisches Moos, Johannisbrotkernmehl, Albumine, Gelatine, Leim usw.
  • Gemische beschriebener Art lassen sich in einfachster Weise durch Mischung der einzelnen Komponenten zu einer Paste oder einem Pulver, die alsdann in Wasser gelöst werden, oder durch Auflösen der viscositätserhöhenden Komponente in der wäßrigen Seifensulfonatlösung erhalten. Die Konzentration des Kohlehydrats oder Eiweiß stoffes ist dann so zu wählen, daß dickflüssige Produkte entstehen.
  • Diese Emulgatoren eignen sich zum Emulgieren von Kohlenwasserstoffen, substituierten Kohlenwasserstoffen, Mineralölen, Neutralfetten, Fettsäuren usw.
  • Beispiel I I25 g des NatriUmsalzes der i-Propylnaphthalinsulfonsäure werden mit I25 g einer technisch wasserfreien gepulverten Kernseife und mit 250 g Leimpulver gemischt, worauf das Ganze in 4,5 1 Wasser von 350 C gelöst wird. In die dickflüssige Lösung werden dann Io kg technischer Ölsäure unter sorgfältigem Rühren langsam eingetragen, wobei eine feinteilige weiße Emulsion entsteht, die mit Wasser verdünnt als vorzügliches Schmälzmittel in der Wollspinnerei angewandt wird.
  • Beispiel 2 Zunächst werden 66 g Leimpulver, 8 g Dextrin und 2 g Johannisbrotkernmehl gemischt und dann diesem Gemisch I8 g Kernseifenpulver und 6g des Natriumsalzes der Cyklohexylnaphthalinsulfonsäure zugesetzt.
  • Das erhaltene Pulver wird mit der dreifachen Menge Wasser gelöst, worauf I kg Paraffinöl langsam eingerührt wird. Die erhaltene Emulsion wird nach vorheriger Verdünnung für Schlichte und Appreturzwecke verwendet.
  • Beispiel 3 800. g einer Abkochung von isländischem Moos mit 60% Trockensubstanz wird mit I50 g i-Butylnaphthalinsulfonsäure und 50 g sulfoniertem Rizinusöl innig vermischt. Die so erhaltene Gallerte dient zum Emulgieren von Neutral fetten oder Kohlenwasserstoffen zwecks Herstellung von Fettungs-, Avivier-oder Reinigungsmitteln.
  • Das beschriebene Verfahren hat gegenüber den bekannten Emulgierungsverfahren verschiedene Vorteile. Die Emulgierungskraft der beschriebenen Gemische ist außerordentlich groß. Die notwendige Menge Emulgierungsmittel ist daher so gering, daß die Rentabilität des Verfahrens gesichert ist, und außerdem störende Nebenwirkungen des Emulgierungsmittels, insbesondere der viscositätserhöhenden Stoffe, nicht zu befürchten sind. Die Emulsionen zeichnen sich durch Beständigkeit gegen anorganische und organische Säuren, Salze aller Art, einschließlich Kalk- und Magnesiumverbindungen, Alkalien usw. aus und übertreffen hierin nicht nur Seifen und sulfonierte Öle, sondern auch die aromatischen Sulfonsäuren und deren Salze allein. Nachteilige Einwirkungen auf das Textilgut, insbesondere Griffbeeinträchtigungen, sind nicht zu befürchten. Das vorstehend beschriebene Verfahren zeigt also in unerwarteter Weise keinen der Nachteile, die beim Emulgieren mit einer oder zwei der gewählten Komponenten stets zu beobachten waren.

Claims (1)

  1. P A T E N T A N S P R U C H : Verfahren zur Herstellung von beständigen Emulsionen von Kohlenwasserstoffen, substituierten Kohlenwasserstoffen, Mineralölen, Neutral fetten und Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß als Emulgierungsmittel ein Gemisch von hochmolekularen, aliphatisch oder alicyclisch substituierten kolloidallöslichen aromatischen Sulfonsäuren oder deren Salzen, Seifen oder sulfonierten Ölen und viscositätserhöhenden Zusätzen aus der Gruppe der Kohlehydrate oder Proteine verwendet wird.
DEC38259D 1926-05-19 1926-05-19 Verfahren zur Herstellung von bestaendigen Emulsionen von Kohlenwasserstoffen Expired DE574536C (de)

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