DE574001C - Herstellung von Chlorsulfonsaeure - Google Patents

Description

Chlorsulfonsäure wird hergestellt durch Vereinigen von Salzsäure und Schwefeltrioxyd in Gasform oder durch Einleiten von Salzsäuregas in Oleum. Nach letzterem Verfahren erhält man ein Gemisch von Chlorsulfonsäure mit Schwefelsäuremonohydrat, das durch Destillation getrennt werden muß. Die Fabrikation der Chlorsulfonsäure nach diesem Verfahren ist sehr umständlich, erforin dert umfangreiche Apparaturen und eine sorgfältige Überwachung (Metallbörse 17 [1927], 2553, 2666, 2722, 2778 und 2833). Dasselbe gilt für das Verfahren der Patentschrift 228 424, nach dem reines Sialzsäuregas in reines, flüssiges Schwefeltrioxyd, in Chlorsulfonsäure gelöst, eingeleitet wird. Als weitere Komplikation kommt hier noch hinzu, daß das Schwefeltrioxyd, das ebenfalls durch Destillation gewonnen wird, frei von Polymeren sein muß. Werden nach dem Verfahren dieser Patentschrift lufthaltiges Salzsäuregas und ebenfalls lufthaltiges Schwefelsäureanhydrid verwendet, so stellen sich einerseits bei der Dosierung der Komponenten und andererseits bei der Kondensation der lufthaltigen Chlorsulfonsäuredämpfe trotz der in der Patentschrift vorgesehenen Kühlung Schwierigkeiten ein.

Es ist ferner empfohlen worden, Mischungen von Chlorsulfonsäure und Schwefelsäure durch Eintragen von Natriumchlorid in Oleum herzustellen, wobei dieses mit Schwefelsäure verdünnt wird (s. W i c h e 1 h a u s , Sulfurieren, Schmelzen usw., I.Auflage, 1911, S. 70). Es ist einleuchtend, daß die Isolierung der Chlorsulfonsäure aus solchen Mischungen auf dieselben Schwierigkeiten stoßen wird, wie sie bei den früher angeführten Verfahren vorhanden waren.

Es wurde gefunden, daß man Chlorsulfonsäure in sehr einfacher Weise herstellen kann, wenn man auf Oleum bestimmter Konzentrationen Metallchloride in solchen Mengen einwirken läßt, daß die Umsetzung hauptsächlich nach folgenden Vorgängen'vor sich geht:

H₂ SO₄+2 SO₃+ NaCl-VNaHS₂O₇+ SO₃HCl

H₃ SO₄+ 3 SO₃+ 2 NaCl-vNa₂ S₂O₇ +2SO₃HCl

so daß nach dem Eintragen und nach erfolgter Umsetzung die entstandene Chlorsulfonsäure nicht mehr von Schwefelsäure, sondern von einem festen, nicht flüchtigen Nebenprodukt, am besten durch Destillation, getrennt werden muß.

Hat man dagegen einen Überschuß an Oleum bzw. an SO₃ angewandt, so muß die Chlorsulfonsäure von flüchtigen Produkten getrennt werden; dagegen bewirkt ein Über-

schuß an Metallchlorid Verluste an Chlorsulfonsäure und Salzsäure nach folgender Gleichung:

. NaCl + SO₃HCl ->- HCl + SO₃NaCl.

Nimmt man endlich eine an SO₃ zu arme Schwefelsäure, so daß Natriumbisulfat entsteht, so sinkt infolge Zersetzung der Chlorsulfonsäure durch Bisulf at (s. A. 126,'S. 168 u. B. 17, 2705) die Ausbeute unter Abspaltung von Salzsäure.

Beispiel

120 Teile trockenes, fein gemahlenes Natriumchlorid werden in 340 Teile Oleum von 700/0 SO₃-Gehalt sorgfältig eingerührt, so daß weder Salzsäure noch. Schwefeltrioxyd aus dem Rüekflußkühler entweicht. Durch die stattgefundene Umsetzung steigt schon während des Eintragens die Temperatur auf etwa (Siedepunkt der Chlorsulfonsäure). Nach dem Eintragen hält man diese Temperatur noch einige Zeit aufrecht. Hierauf wird aus der entstandenen breiigen Masse die Chlorsulfonsäure abdestilliert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Chlorsulfonsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein Oleum, dessen SO₃-Gehalt ungefahr den Verhältnissen H₂ S O₄ + 2 S O₃ bis H₂ S O₄ + 3 S O₃ entspricht, so viel Metallchlorid einwirken läßt, daß nach erfolgter Umsetzung außer Chlorsulfonsäure praktisch keine anderen flüchtigen Produkte entstehen und daß die Chlorsulfonsäure aus dem entstandenen Gemisch, z.B. durch Destillation, abgetrennt wird.