DE570522C - Abfuellventil fuer Fluessigkeiten - Google Patents

Description

• Abfüllventil für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Abfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen mit selbsttätiger Überlaufhemmutig und einer Schale zum Auffangen der aus den Luftverdrängungswegen überströmenden Flüssigkeit. Diese bekannten Ventile bestehen aus zwei senkrecht ineinander verschiebbaren, gegeneinander abgefederten und mit Luftabzugskanälen versehenen Rohren, von welchen das mittels einer biegsamen Leitung mit dem Vorratsbehälter verbundene innere Abfüllrohr mit seitlichen Auslauföffnungen und einer Abdichtung gegen das äußere Ventilrohr ausgestattet ist.
• Das Ventil dient dazu, Flaschen bis zu einer bestimmten Höhe zu füllen. Die Füllung erfolgt so lange, bis die Flüssigkeit den Luftaustritt überdeckt hat, so daß keine Luft mehr entweichen kann. Sobald eine Flasche gefüllt ist, tritt, wenn das Ventil nicht sofort durch Abheben von der Flasche geschlossen wird, die nachdrängende Flüssigkeit in die Luftkanäle ein, steigt darin hach und wird von der Schale aufgefangen, die bisher- nach Bedarf entleert werden mußte. Abgesehen davon, daß die Aufmerksamkeit des das Ventil Bedienenden durch die sich fortgesetzt füllende Auffangschale von den zu füllenden Flaschen abgelenkt wird, nimmt auch die immerwährende Entleerung der Auffangschale erhebliche Zeit in Anspruch, und außerdem kann der Inhalt der Schale beim Überführen des Ventils von einer Flasche zur anderen leicht überschwappen, so daß Flüssigkeit verlorengeht und die Flaschen unsauber werden. Man hat deshalb bei starr mit dem Vorratsbehälter verbundenen Abfüllventilen das zentrisch im Abfüllrohr angeordnete Entlüftungsrohr bis über den Flüssigkeitsspiegel im Vorratsbehälter geführt, das nun nach Art einer kommunizierenden Röhre wirkt. Man hat indessen auch versucht, in das Entlüftungsrohr ein Absperrventil einzuordnen, das durch die überströmende Flüssigkeit geschlossen wird, was aber die Reinhaltung des Ventils erheblich erschwert.
• Beim Gegenstand der Erfindung ist an dem Ventilrohr eine Kolbenscheibe angeordnet, bei deren Hubwechsel die in die Auffangschale überströmte Flüssigkeit zwangläufig in das Abfüllgefäß gedrückt wird.
• Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigen Abb. i bis 3 einen senkrechten Längsschnitt durch ein Abfüllventil in verschiedenen Gebrauchsstellungen, Abb. q. und 5 je einen waagerechten Querschnitt nach x-x und y-y der Abb. a.
• Das innere Abfüllrohr i, das mittels einer biegsamen Leitung a mit einem Flüssigkeitsvorratsbehälter verbunden ist, ist unten durch einen Schraubstöpsel il verschlossen und mit seitlichen Auslauföffnungen 3, 3 sowie einem Dichtungsring 4 versehen. Eine Klemmutter 5, durch welche die Schlauchleitung 2 fest mit dem Abfüllrohr i verbunden ist, dient gleichzeitig als Handgriff, um das Ventil bequem von Flasche zu Flasche führen zu können. Senkrecht auf dem Abfüllrohr i verschiebbar ist das Ventilrohr 6 angeordnet, und auf diesem sitzt mittels eines Rohrstutzens 8, ebenfalls senkrecht verschiebbar, die Auffangschale 9. Beide Enden -der Rohre 6 und 8 liegen, wenn das Ventil geschlossen ist durch die Wirkung der Federn 7 und io, von welchen die erstere zwischen den Rohren i und 6, die letztere zwischen Rohr 6 und der Auffangschale 9 angeordnet ist, fest auf dem Dichtungsring4. Das Ventilrohr 6 schließt das Rohr i ab und ist mit einem oder mehreren Luftabzugkanälen 11, 12 versehen, die sich am unteren Teil des Rohres an dessen Außenwand und von den den Überlauf hemmenden Durchtrittsöffnungen 13 an dessen Innenwand befinden und in den innerhalb der Schale 9 liegenden Öffnungen 14 enden. Weiter befinden sich an der Außenwand des Ventilrohres 6 Ausflußkanäle 15, die vom unteren 'Ende des Rohres bis zu einer Kolbenscheibe 16 reichen, die sich in der Auffangschale 9 befindet und fest mit dem Ventilrohr 6 verbunden ist oder mit ihm aus einem Stück besteht. Die Auffangschale 9 ist so ausgebildet, daß ihr unterer Teil für die Kolbenscheibe 16 einen Zylinder bildet, an dessen Wand die Scheibe 16 entsprechend dicht abschließt, während ihr oberer Teil erweitert ist, so daß die Kolbenscheibe 16 hier Spielraum hat. Auf dem Rohrstutzen 8 sitzt ein Dichtungsring 17 für den Flaschenhals.
• DieWirkungsweisedes Ventils ist folgende: Das Ventil wird am Handgriff 5 erfaßt und in die zu füllende Flasche gesteckt, wobei sich der Dichtungsring 17 fest auf den Flaschenrand legt, so daß das Innere der Flasche nach außen, hin luftdicht abgeschlossen ist. Die Auffangschale 9 hat dadurch eine feste Auflage erhalten. Die Öffnung des Ventils erfolgt, indem das Abfüllrohr i in dem Ventilrohr 6 und dieses in dem Rohrstutzen 8 nach unten gedrückt wird, wodurch die Auslauföffnungen 3, 3 und vorher die Luftaustrittskanäle 11, 12 frei werden. Die Flüssigkeit strömt nun durch das Abfüllrohr i und dessen Öffnungen 3, 3 in die Flasche, während die Luft durch die Öffnungen 13, Kanäle 12 und Öffnungen 14 entweicht (Abb. i rechte Seite), bis der Flüssigkeitsspiegel in der Flasche die Öffnungen 13 übersteigt, so daß keine Luft mehr entweichen kann, die Flasche also gefüllt ist. Die aus dem Abfüllrohr weiter nachdrängende Flüssigkeit tritt nun in die Luftwege ein und strömt in die Auffangschale 9 über. Dien Kolbenscheibe 16 befindet sich dabei in ihrer tiefsten Stellung im Zylinderteil der Schale 9, und die Feder io ist gespannt (Abb. i linke Seite). Läßt der Druck auf das Abfüllrohr i nach, werden die Rohre i und 6 durch. die Wirkung der Federn 7 und io in die Verschlußstellung zurückgezogen unter Abdichtung durch den Ring 4. Dabei tritt die Kolbenscheibe dann in den erweiterten Teil der Schale 9 über, so daß die Flüssigkeit nun unter die Kolbenscheibe 16 abfließt (Abb. 2).
• Bei der nächsten Ventilöffnung (Abb.3) drückt die Scheibe 16 auf die Flüssigkeit in der Schale 9, so daß diese zwangläufig durch die Kanäle 15 in die Flasche abfließt. Sowohl die Ausflußkanäle 15 für die Flüssigkeit als auch die Luftaustrittkanäle i i sind geöffnet in dem Augenblick, wenn sich der Dichtungsring 4 von den Rohrenden abhebt, also bevor noch die Austrittsöffnungen 3, 3 des A#bfüllrohres i geöffnet sind, so daß die Flüssigkeit aus der Schale unabhängig von der Abfüllflüssigkeit in die Flasche abfließen kann. Vorteilhaft ist es, wenn die Feder io schwächer ist als die Feder 7. Dann wird beim Druck auf das Abfüllrohr i zuerst die Feder io zusammengedrückt, und die beiden Rohre i und 6 verschieben sich unter der Wirkung der Feder 7 zusammen im Rohrstutzen 8 (Abb. 3), wobei allerdings der Widerstand der unter der Kolbenscheibe 16 befindlichen Flüssigkeit durch die Feder 7 bereits ausgeglichen wird. Sobald aber die Feder io ganz zusammengedrückt ist und die Kolbenscheibe 16 sich in ihrer tiefsten Stellung befindet, drückt sich auch die Feder 7 zusammen, und das Abfüllrohr i verschiebt sich imVentilrohr 6 (Abb. i).

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Abfüllventil für Flüssigkeiten, insbesondere Milch, in Flaschen mit selbsttätiger Überlaufhernmung und einer Schale zum Auffangen der überströmenden Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,- daß an dem Ventilrohr (6) eine Kolbenscheibe (16) angeordnet ist, bei deren Hubwechsel die in der Auffangschale (9) befindliche Flüssigkeit zwangläufig in das Abfüllgefäß gedrückt wird.
2. 2. Abfüllventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil der Auffangschale (9), auf deren unterem Rohrstück (8) der Gummiring (17) sitzt, als Zylinder für die Kolbenplatte (16) ausgebildet ist, während ihr oberer Teil erweitert ist.
3. 3. Abfüllventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftabzugskanäle (11, 12) am Ventilrohr (6) sich am unteren Teil des Rohres an dessen Außenwand und von den den Überlauf hemmenden Durchtrittsöffnungen (i3) an dessen Innenwand befinden und -oberhalb der Kolbenscheibe (i6) in der Schale (g) ausmünden, und Saß sich neben den Luftabzugskanälen am Rohr (6) noch Abflußkanäle (i5) befinden, durch welche die Schalenflüssigkeit sofort nach erfolgtem Hubwechsel der Kolbenscheibe in das Abfüllzefäß abfließt.