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Kolbenflüssigkeitsmeßpumpe Die Erfindung betrifft eine Kolbenflüssigkeitsmeßpumpe,
die eine zur Entfernung der unterhalb des Pumpenkolbens sich ansammelnden -Luft
oder Gase dienende Einrichtung hat. -Solche Meßpumpen sind bekannt; sie haben aber
den Mangel, daß die Entlüftungseinrichtung nur bei durch Saugluft oder -gas betätigten
Pumpen wirksam ist. Wird der Pumpenkolben hydraulisch bewegt bzw. wird zur Betätigung
der Pumpe eine den Kolben abdeckende Flüssigkeit verwendet, so versagt die bisher
bekannte Entlüftungseinrichtung, weil die zu entfernende Luft bzw. die Gase durch
das zur - Entlüftung dienende Ventil nicht ausströmen können. -Erfindungsgemäß wird
zur Entfernung der unterhalb des Kolbens befindlichen Gase die Einrichtung so' getroffen,
daß zwei Kolben in einem Abstand voneinander angeordnet sind und zwischen sich eine
die Entlüftungsgase aufnehmende Kammer bilden.
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Während des Saughubes der Pumpe strömen die über der zu messenden
Flüssigkeit befindlichen Entlüftungsgase durch eine öffnung im unteren Kolben in
diese Kammer. Die öffnung ist mit einem von der Meßflüssigkeit beeinflußbaren Ventil
versehen. Erreicht die Meßflüssigkeit nach dem Abströmen der Entlüftungsgase in
die Kolbenkammer den unteren Kolben, so drückt sie gleichzeitig den Ventilteller
gegen seinen Sitz, schließt damit die Ausströmöffnung der Entlüftungsgase und verhindert,
daß Meßflüssigkeit in die Kolbenkammer gelangt.
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Sollte deren Fassungsvermögen nicht ausreichen, um die gesamte unterhalb
des Kolbens in der Pumpe über der -zu messenden Flüssigkeit befindliche Luft oder
alles Gas aufzunehmen, so werden die Kolben gegeneinander verschiebbar eingerichtet
und die Entlüftungsgase über ein Saug- und ein mit der Außenluft verbundenes Druckventil
abgeleitet.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein vertikaler Scimitt eines Pumpenzylinders
dargestellt, in dem zwei in einem unveränderbaren Abstand voneinander angeordnete
Kolben sich befinden, während Abb.2 einen vertikalen Schnitt durch den unteren Teil
eines Meßpumpenzylinders mit zwei gegeneinander verschiebbaren Kolben zeigt.
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- Bei der Ausführungsform nach Abb. i sind die beiden Kolben 52 und-
53 in einem Ahstande voneihander an einer Kolbenstange befestigt. Die die Entlüftungsgase
aufnehmende Kammer 54 wird von der Zylinderwand 7 und den beiden Kolben 52 und 53
gebildet.
Während des Saughubes der Pumpe werden, wenn z. B. angenommen
wird, daß die Pumpe mittels einer Arbeitsflüssigkeit betrieben wird; diese während
dieses Hubes aus dem Oberteil des Zylinders entfernt wird, die Kolben 52, 53 aufwärts
bewegt. Dabei geht der Ventilteller des im unteren Kolben 53 vorgesehenen Entlüftungsventils
5o durch sein Gewicht nach unten, wodurch das Ventil 5o geöffnet wird. Etwa über
der Meßflüssigkeit vorhandene Luft strömt in die zwischen den Kolben 52, 53 befindliche
Kammer 54 und sammelt sich in dieser an, so daß die Meßflüssigkeit bis zum unteren
Kolben 53 ansteigen kann und hierbei das Ventil 50 schließt.
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Beim Druckhub, d. h. also, wenn bei dem Ausführungsbeispiel durch
Zurückführen der Arbeitsflüssigkeit in den oberen Teil des Zylinders 7 die Kolben
52,53 abwärts gedrückt werden, wird der Inhalt unter dem Kolben 53 entleert, und
der Teller des Ventils 5o kann durch sein Gewicht nach unten. gehen und hierdurch
das Ventil 50 wieder Offnen.
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Ist aber die Menge der unter dem Kolben 52, 53 befindlichen Entlüftungsgase
größer als das Fassungsvermögen der Kammer 54, so kann die Meßflüssigkeit nicht
bis zur unteren Fläche des Kolbens 53 ansteigen und das Ventil 5o nicht schließen.
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Die Ausführungsform nach Abb. 2 beseitigt diesen Nachteil. Die beiden
Kolben 521 und 531 in dem Zylinder 7 sind nicht wie bei der Ausführungsform nach
Abb. r in einem Abstand zueinander auf ihrer Stange befestigt, sondern gegeneinander
beweglich, bzw. der Kolben 521 ist auf der Spindel 67 des Kolbens 531 verschiebbar
angeordnet, wobei die Spindel 67 in einer Bohrung 68 des Kolbens 521 gleitet. Das
in einer Bohrung 72 der Spindel 67 gleitende Ventil 501 ist durch ein Einlaßkugelventil
69 mit der Kammer 541 zwischen den Kolben 521 und 531 und durch ein Auslaßkügelventil
70 und die hohle Spindel 67 des Kolbens 521 mit der Außenluft verbunden.
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Wenn bei Beginn. des Zapfens die in den Röhren 4 und im Zylinder 7
unter den Kolben 521.531 befindliche Luft entfernt werden soll, wird der
Kolben 521 an den Kolben 531 herangebracht. Dabei wird die in der Kammer 541 befindliche
Luft durch das Ventil 70 und die hohle Spindel 67 nach außen gedrückt. Der
Kolben 521 -wird dann wieder gehoben und saugt dabei einen - Teil von der unter
dem Kolben 531 vorhandenen Luft durch das Ventil 69 in die Kammer 541. Diese Bewegungen
des Kolbens 521 werden nun' so lange wiederholt, bis alle unter dem Kolben
531 befindlichen Gase (Luft) durch das Ventil 69 entfernt sind, die
Meßflüssigkeit den Kolben 531 erreicht uzid das Ventil 5o1 schließt. Das Schließen
des Ventils kann durch eine Anzeigevorrichtung, die z. B. aus eindm an ihm befindlichen
Fortsatz besteht, der aus dem Deckel des Pumpenzylinders herausragt, kenntlich gemacht
werden. Auf diese Weise wird erst dann von der Kolbenpumpe Flüssigkeit abgegeben,
wenn der ganze Zylinder mit Flüssigkeit angefüllt ist. Der Käufer erhält also stets
ein genaues Maß.
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Als weiteres Mittel zur Verhinderung der vorzeitigen Flüssigkeitsabgabe
durch das Auslaßventil 73 während des Hinundhergehens des Kolbens 521 ruht ein bei
75 angelenkter Hebel 74 mit seinem einen Ende auf dem Ventil 73 und hält es auf
seinem Sitz, bis das genaue Maß in die Pumpe eingesaugt worden ist, worauf er während
des Förderhubes freigegeben wird.