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Hebepumpe für Operationsstühle. Die Erfindung betrifft eine Sitzhebepumpe,
insbesondere für zahnärztliche Operationsstühle. Derartige Pumpen sind bereits in
verschiedenen Ausführungsformen bekannt geworden. Das Betriebsmittel, insbesondere
öl, bei diesen bekannten Vorrichtungen wurde einfach in den als Hohlzylinder ausgebildeten
Fuß des Operationsstuhles hineingegossen und gelangte von hier aus zur Sitzhebevorrichtung.
Ein derartiger Operationsstuhl kann nicht mit dem Betriebsmittel versandt werden,
da das öl infolge der Lageveränderungen des Operationsstuhlfußes während des Transportes
herauslaufen kann.
Es war daher nötig, das öl beim Transport in
einem besonderen Behälter mitzusenden, um an Ort und Stelle nach Montage des Stuhles
das 0I in den Fuß des Stuhles einzufüllen.
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Ein weiterer Nachteil dieser Ausführungsform lag darin, daß das
01 in dem Fuße des Operationsstuhles Fremdkörpern leicht zugänglich war und
sich infolgedessen rasch verdickte, wodurch es für einen einwandfreien Betrieb der
Sitzhebevorrichtung unbrauchbar wurde und häufig Veranlassung zu Beschädigungen
der Pumpeinrichtung gab.
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Man hat nun bereits versucht, diesen Übelstand dadurch zu beseitigen,
daß man das (')1 in einem besonderen Behälter unterbrachte, der ein untrennbares
Ganzes des Pumpaggregats bildete. Die bisher bekannten Ausführungsformen sind jedoch
sehr umständlich und neigen daher zu Betriebsstörungen. Sie bedingen auch eine besondere
Fußkonstruktion des Operationsstuhles, da diese Pumpen naturgemäß einen nicht unerheblichen
Platz einnehmen.
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Diese Nachteile sollen gemäß der Erfindung dadurch beseitigt werden,
daß der Hebezylinder als Betriebsmittelbehälter ausgebildet ist oder daß der Betriebsmittelbehälter
um den Hebezylinder ringraumartig angeordnet ist, so daß er nur wenig Platz einnimmt
und infolgedessen in jedem bekannten Olpumpstuhl zusammen mit dem Pumpaggregat untergebracht
werden kann.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsformen
beispielsweise im Schnitt dargestellt.
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In Abb. i werden von einer Grundplatte i sowohl der Pumpzylinder 2
als auch der Hebezylinder 3 getragen. In dem Pumpzylinder 2 ist ein Kolben d. untergebracht,
der eine Kolbenstange 5 besitzt, auf welche der bekannte, in der Zeichnung nicht
dargestellte Fußpumpenhebel des Stuhles einwirkt. Im Hebezylinder 3 gleitet ein
Kolben 6, der eine Kolbenstange 7 besitzt, die auf das oder die Teleskope des Stuhles
einwirkt.
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Gemäß der Erfindung ist diese Kolbenstange 7 als Hohlzylinder ausgebildet
und besitzt eine Öffnung 8, in die das Betriebsmittel eintreten kann, das oberhalb
des Kolbens in den Sitzhebezylinder 3 eingebracht ist und von diesem durch einen
Kanal oder eine Rohrleitungg in den Pumpzylinder2 gelangt. Der Kanal 9 ist an seiner
Mündung durch ein Saugventil io beliebiger Bauart verschlossen, so daß bei dem Saughube
des Kolbens .4 zunächst aus dem Hebezylinder 3 das Betriebsmittel angesaugt wird,
das aus der hohlen Kolbenstange 7 entsprechend der Entnahme in den Hebezylinder
3 nachfließt.
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Außerdem besitzt der Pumpzylinder 2 am Boden ein Druckventil i i beliebiger
Bauart, das mit dem Hebezylinder 3 durch einen Kanal 12 in Verbindung steht, durch
den das Betriebsmittel unterhalb des Kolbens 6 gelangt.
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In dem Hebezylinder 3 mündet außerdem noch ein Kanal 13, in dessen
erweitertem Teile ein Drehküken 14 untergebracht ist, das eine Bohrung 15 besitzt,
in die eine Querbohrung 16 mündet. In der Grundplatte i ist oberhalb dieser Ouerbohrung
ein Rohr 17 eingesetzt, das in dem Hebezylinder 3 mündet und als Rücklaufleitung
für das Betriebsmittel beim Senken des Kolbens oder des Sitzes dient. Das Drehküken
14 wird zweckmäßig durch eine Stopfbüchse 18 auf seinen Sitz gedrückt und besitzt
ein Vierkant i9, auf dem ein Hebel 2o befestigt ist. An diesem Hebel 2o ist eine
Zugstange 2i angelenkt, die mit einem nicht dargestellten Hebel außerhalb des Operationsstuhles
verbunden ist, welcher von Hand oder durch Fußtritt gesenkt werden kann, um das
Drehküken 14 so einzustellen, daß das Betriebsmittel aus dem Zylinder 3 unterhalb
des Kolbens über die Bohrungen 13, 15
und 16 sowie das tlberströmrohr 17 oberhalb
des Kolbens wieder in den Hebezylinder 3 gelangt, der naturgemäß durch eine Verschraubung
22 staubdicht verschlossen ist, wie auch die Kolbenstange einen Verschluß 23 besitzt,
der jedoch zweckmäßig mit einer Kapillarbohrung 2¢ versehen ist, die Luft aus- und
eintreten läßt, jedoch den Austritt des Öles infolge der mehr oder weniger hohen
Zähflüssigkeit desselben verhindert.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei Abwärtsbewegung
des Kolbens ¢ des Pumpzylinders 2 wird das Betriebsmittel mittels des Druckventils
i i durch Kanal 12 in den Zylinder 3 unterhalb des Kolbens 6 gedrückt, so daß sich
der Kolben aufwärts bewegt. Bei Rückwärtsgang des Kolbens q. saugt die Pumpe 2 aus
dem Zylinder 3 oberhalb des Kolbens das Betriebsmittel ab und drückt dasselbe, da
sich bei Abwärtsgang des Kolbens q. das Saugventil io schließt, wieder in den Zylinder
3 unterhalb des Kolbens, bis der Kolben seine Höchststellung erreicht hat. Auf diese
Weise wird der Sitz des Operationsstuhles gehoben.
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Um den Stuhl zu senken, wird mittels des äußeren nicht dargestellten
Hebels und der Stange 21 der Hebel 2o so gedreht, daß das Küken 1d., dessen Bohrung
16 beim Hochpumpen des Sitzes durch die Wandung der Bohrung 13 in der Grundplatte
verschlossen war, so gedreht wird, daß es mit dem Überströmrohr 17 in Verbindung
steht, infolgedessen
gelangte das Betriebsmittel über die Bohrungen
13, 15 und 16 sowie die Leitung 17 wieder oberhalb des Kolbens 6 in den Hebezylinder
3, wodurch sich der Kolben 6 infolge des auf ihm lastenden Gewichtes senkt.
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Um ein zu schnelles Senken des Kolbens zu verhindern, ist es zweckmäßig,
das Küken 1.4 mit einer Düse zu versehen, deren Bohrungsquerschnitt geregelt werden
kann, wie das bei Düsen allgemein bek <nnt ist.
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Hieraus ist ersichtlich, daß man auch ohne jeden zusätzlichen Ölbehälter
in der Lage ist, das Öl staubdicht in der Pumpvorrichtung unterzubringen, ohne daß
dasselbe beim Transport auslaufen kann.
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Allerdings müßte der Hebezylinder um ein geringes Maß verlängert werden,
was, falls dies mit Rücksicht auf die Konstruktion des jeweiligen Operationsstuhles
nicht möglich ist, auch dadurch umgangen werden kann, daß man den Zylinder 3 doppelwandig
ausbildet (Abb.2), so daß ein Ringraum 25 entsteht, in dem sowohl die Saugleitung
g als auch die Rücklaufleitung 17, mündet.
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Auch könnte man in diesem Falle das Saugventil io dadurch ersparen,
daß man den Pumpzylinder mit dem Ringraum 25 durch einen Stutzen 9" verbindet, dessen
Bohrung im Puinpzylinder nur in der Höchststellung des Kolbens q. freigegeben wird.
Das Öl strömt dann aus dem Ringraum 25 durch den Stutzen 9" in den -PumpzvIinders
2 und wird von hier aus, nachdem der Kanal 9" durch den Kolben q. verschlossen wurde,
auf dem bekannten Wege unter den Kolben 6 gedrückt.
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Nun ist es möglich, diesen Ringraum 25 allein als Ölbehälter zu verwenden
und denselben gleichfalls mit einem sogenannten Schnüffelventil zu versehen, das
wohl Luft ein- und austreten läßt, jedoch nicht Öl. Man könnte aber auch bei dieser
Ausführungsform den Hohlraum des Zylinders 3 mit dem Ringraum 25 durch eine Bohrung
26 miteinander verbinden, so daß das Öl, welches oberhalb des Kolbens im Zylinder
3 vorhanden ist, allmählich in den Ringraum 25 übertritt, wodurch naturgemäß der
Ringraum 25 kleiner gehalten werden kann.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit wäre die, daß auch die Kolbenstange
trotz des Ringraumes Pls Ölbehälter ausgebildet ist, so daß der Ringraum 25 so klein
gehalten werden kann, daß er nur einen sehr geringen Raum für sich beansprucht und
infolgedessen für jede Ausführungsmöglichkeit von ölpumpstühlen Verwendung finden
kann.
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Die Wirkungsweise dieses Stuhles ist genau die gleiche wie die in
Abb. i beschriebene. Ein weiterer Unterschied liegt nur :noch darin, daß hier das
Triebmittel nicht durch das Rohr 17 strömt, sondern durch die Bohrungen 17" und
Ih, die in den Ringraum 25 münden.
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Als praktischer Vorteil dieser Ausführungsform wäre noch hervorzuheben,
daß das Triebmittel oberhalb des Kolbens gleichfalls als Dichtung für den Kolben
benutzt «-erden kann, wodurch eine erhöhte Betriebssicherheit der Sitzhebepumpe
gegeben ist.
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Endlich könnte man auch den Ringraum 25 als einen allseitig geschlossenen
Behälter ausbilden, der als Mantel über den Zylinder 3 geschoben wird, und den Behälter
dann durch Rohre einerseits mit dem Saugventil bekannter blpumpvorrichtung und andererseits
mit der Austrittsöffnung für das Triebmittel aus dem Zylinder 3 verbindet. Hierdurch
würde die Möglichkeit geschaffen, jeden beliebigen ölpumpstuhl ohne Änderung der
Bauart der Pumpvorrichtung mit einem geschlossenen ölbehälter zu versehen.