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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18820.
HARRY WILMONT COLBY IN CHICAGO.
Fassfüllvorrichtung mit Einrichtung zum selbsttätigen Abgleichen der durch das Füllrohr aus dem Fasse verdrängten Biermenge.
Bei Fassfülleinrichtungen welche mit einem sich beim Füllen des Fasses ebenfalls, und zwar nach Massgabe des vom Fassfüllrohr verdrängten Bieres oder dgl. füllenden kleinen Nebenbehälter versehen sind, besteht der Mangel, dass die Menge des in diesen Nebenbehälter fliessenden Bieres oder dgl. nur sehr schwer geregelt werden kann, so dass nach dem Herausziehen des Füllrohres aus dem Fass stets entweder zu viel oder zu wenig Bier in das letztere aus dem ! : ebenbehälter läuft, das Fass in dem einen Falle also überläuft, während es in dem anderen nicht ganz voll ist.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine selbsttätig beim Hineinstecken des Füllrohres in das Fass eingestellte Vorrichtung, welche es dem die Fässer füllenden Arbeiter ermöglicht, genau den Zeitpunkt zu erkennen, in welchen die in den kleinen Nobenbehälter geströmte Biermenge dem von dem Füllrohr im Fass verdrängten Volumen gerade entspricht.
Um diesen Zweck zu erreichen, wird der erwähnte kleine Nebenbehälter aus Glas hergestellt und mit einem senkrecht in ihm verschiebbaren Körper versehen, bis zu dessen Unterkante das tier nach dem Füllen des Fasses emporsteigen muss. Dieser Verdrängungs- körper wird mit dem zum Abdichten des Spundloches des Fasses dienenden, auf dem Spundlochrand fest aufgepressten Abdichtungskopf in solcher Weise verbunden, dass, je kleiner das Fass ist,'je tiefer also dieser Abdichtungskopf, durch welchen hindurch auch das Füllrohr in das Fass eintritt, von einer ein für allemal bestimmten, gleichbleibenden Höhe hera) gesenkt wird, um so tiefer auch jener in dem kleinen gläserne Nebenbehälter senkrecht verschiebbare Körper in dieses kleine Nebengüfäss eindringt.
1st das Fass beispielsweise klein, so dass es also auch nur einen kleinen Durchmesser hat, so muss sich der Ab- dichtungskopf tief heruntersenken. Da wegen des geringen Durchmessers des Fasses auch nur ein kürzerer Teil des bis fast ganz nach unten in das Fass hineingeführten Füllrohres
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eine kleine Biermenge verdrängt wird, so darf naturgemäss auch in dem erwähnten kleinen Nebenhehälter nur eine entsprechend kleine Menge Bier hineinfliessen. Der erwähnte, in dem gläsernen Nebenbehälter verstellbare Körper muss also tief in den Behälter eindringen.
Im umgekehrten Falle, wenn das Fass einen grösseren, beispielsweise den doppelten Durch- messer des zuerst angenommenen hat, so ist die Länge des in dem gefüllten Fass befindlichen
Teiles des Füllrohres doppelt so gross, es muss also auch in den kleinen Nebenbehälter die doppelte Biermenge hineinfliessen.
Durch die bereits erwähnte, entsprechende Verkupplung des Abdichtungskopfes mit dem in den Nebenheh1i. lter eintauchenden Körper wird der letztere aber, wenn der Ab- dicbtungskopf bei einem später zu füllenden Fass nur halb so tief heruntersinkt wie bei einem vorher gefüllten, auch nur halb so tief gesenkt, so dass sich entsprechend der Ver- dopplung des von dem Fiillrohr in dem Fass verdrängten Raumes auch in dem Nebenbehälter die doppelte Biermenge ansammeln kann, wenn das Bier bis zur Unterkante des in dem
Nebenbehälter verschiebbaren Körpers steigt.
Da der Nebenbehälter aus Glas hergestellt ist, so sieht der Arbeiter ganz genau das Aufsteigen des Bieres in demselben und er kann
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daher in dem Augenblick, in welchem er erkennt, dass das Bier hoch genug gestiegen ist und im Begriff ist, die Unterkante des in das Schauglas eingetretenen verstellbaren Körpers zu berühren, den weiteren Bierzufluss durch einen später noch zu beschreibenden Handgriff plötzlich absperren.
Die Bewegung des Abdichtungskopfes und des Fallrohres erfolgt durch Wasserdruck mittelt entsprechender Kolben und Zylinder, welche nachstehend genauer beschrieben sind.
Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar bedeutet Fig. 1 eine Seitenansicht der FÅassfüllmaschine, wobei zwei zu fallende Fässer (21, 22) punktiert angegeben sind.
Fig. 2 ist ein Detail der Abfüllmaschine im vergrösserten Massstabe, in Ansicht,
Fig. 8 eine Vorderansicht von Fig. 2,
Fig. 4 ein Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3,
Fig. 5 ein Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. 3,
Fig. 6 zeigt den mittleren Teil von Fig. 1 in vergrössertem Massstabe,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie 7-7 der Fig. 8,
Fig. 8 ein senkrechter Schnitt nach Linie 8-, 8 der Fig. 7, mit einigen Teilen in Ansicht und
Fig. 9-15 werden im Laufe der Beschreibung erläutert werden.
Das Füllrohr 47 (Fig. 7 und 8) wird in üblicher Weise in das Fass eingeführt und das am unteren Ende desselben angeordnete Ventil 68 wird erst geöffnet, wenn der Abdichtungkopf 29 (Fig. 1 und 6) sich auf die Spundöffnung gesenkt und dieselbe fest geschlossen hat bezw. nachdem auch das Füllrohr 47 seine tiefste Lage erreicht hat.
Nach dem Öffnen dieses Ventils 68 wird in nachstehend noch eingehender beschriebener Weise ein Druckausgleich zwischen dem Fassinnern und dem Behälter, welcher das abzufüllende Bier enthält, herbeigeführt, worauf das Bier nunmehr durch das Füllrohr in das Fass fliesst und sobald dasselbe gefüllt ist, durch ein Rohr 73 in das Schauglas 28 eintritt, um soweit emporzusteigen, bis es das untere Ende des Rohres 75 erreicht, welches den mehrfach erwähnten, in dem Schauglas ar ! und nieder schiebbaren Körper darstellt.
In dem Augenblicke, in welchem der Arbeiter erkennt, dass das Bier in dem Schau- glase die Unterkante des Rohres 75 erreicht, sperrt er mittels des Hebels 38 (Fig. 6) in ebenfalls nachstehend genau beschriebener Weise den weiteren Bierzufluss ab. Die Luft kann aus 28 durch das Rohr 75, ein Rückschlagventil 27 (Fig. 6) und eine in Fig. l erkennbare Schlauchleitung 26 nach dem Abfüllbehälter 20, in weichem sich das Bier befindet, abfliessen.
Wird nunmehr das Füllrohr aus dem Fass herausgezogen, so fliesst das in dem
Glase 28 enthaltene Bier, dessen Volumen also genau dem vorher von dem Füllrohr ver- drängten entspricht, in das Fass, so dass dieses also weder überfüllt noch auch nicht hin- reichend gefüllt ist.,
Um die zum selbsttätigen Einstellen des Rohres 75 nach Massgabe der stattfindenden
Bewegung des Abdichtungskopfes 29 erforderliche Verbindung zwischen diesem Kopf und dem Rohre 75 herzustellen, ist an dem Maschinengestell eine Zahnstange 80 (Fig 6) fest angeordnet, in welche ein Stirnrad 79 eingreift.
Auf der Achse dieses Stirnrades, welches sich in einem mit dem Schauglas fest verbundenen kleinen Lager dreht und daher der Bewegung des Schauglases genau folgt, sitzt ferner noch ein kleineres Zahnrad 77, welches in eine in passender Weise mit dem Rohre 75 verbundene Zahnstange 76 (Fig. 6) eingreift.
Da das Schauglas 28 durch das Rohr 73 (Fig. 6) fest mit dem Abdichtungskopf 29 verbanden ist, so folgt es jeder Vertikalbewegung in genau gleichem Masse. Da bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zwischen den beiden
Zahnrädern 79 und 77 jedoch ein Übersetzungsverhältnis von 1-4 besteht, so sinkt das
Rohr 75 nur den vierten Teil soviel wie der Abdichtungskopf. Senkt sich der letztare, wie beim Abfüllen kleiner Fässer, tief herab, so taucht auch das Rohr 75 tief in den Behälter, während im umgekehrten Falle bei grossen Fässern eine geringe Senkung des Verschluss- kopfes und dementsprechend auch ein geringeres Eintauchen von 75 in 28 erfolgt.
Das in dem. Reservoir 20 (Fig. 1) befindliche Bier ist in das grössere Fass 21 oder das kleinere Fass 22 abzufüllen. Die Fässer werden dabei auf eine passende Stütze auf- gelegt und befinden sich mit ihrem Spundloch nach aufwärts in der Bewegungsbahn des von dem an der Decke befestigten Gestell 23 getragenen Füllrohres und Verschlusskopfes.
Von dem Gestell 23 werden auch die hydraulischen Zylinder für die Verstellung des Füll- rohres und Verschlusskopfes getragen. Die Zylinder, der Verschlusskopf und das Füllrohr sind dabei ihrerseits in einem Rahmen 24 untergebracht, welcher an dem Gestell 23 in solcher Weise drehbar befestigt ist, dass man, sobald das Füllrohr aus dem Fass heraus-
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gezogen ist, dieses gemeinsam mit dem Verschlusskopf durch Drehen des Rahmens 24 in der Pfeilrichtung Fig. l seitlich derart verstellen kann, dass das Fass freigelegt wird und sich verspunden lässt.
Die biegsame Schlauchleitung 25 ist in üblicher Weise zwischen dem unteren Teil des Reservoirs 20 und dem Kopf des Füllrohres eingeschaltet, während der obere Teil des Reservoirs in üblicher Weise durch eine Leitung, 26 mit dem zum Schauglas 28 führenden Rückschlagventil 27 verbunden ist und dadurch auch mit dem Verschlusskopf 29 in Verbindung steht, damit die komprimierte Luft aus dem Gebinde oder Fass nach dem Reservoir 20 beim Abfüllen zurücktreten kann.
Die Leitung BO endlich führt mit ihrem einen Ende in bekannter Weise zu dem oberen Teil des Reservoirs 20, während ihr unteres, biegsames Ende über das Ventil 72 zum Schauglas hin geführt ist, damit vor Beginn des Abfüllen ein Druckausgleich zwischen dem Reservoir und dem Lagerfass oder dem Gebinde hergestellt werden kann.
In Verbindung mit dieser an sich bekannten Einrichtung und den ebenfalls an sich bekannten beiden ineinander angeordneten hydraulischen Zylindern, von denen der äussere einen Ringkolben einschliesst. welcher zur Bewegung des Verschlusskopfes dient, während der innere die Verstellung des Füllrohres und des am unteren Ende desselben vorgesehenen Füllrohrventiles überwacht, wird eine Einrichtung getroffen, welche insofern wesentliche Vorteile aufweist, als bei Verwendung möglichst einfacher Mittel die steuerung beider ineinander angeordneter Kolben durch einen einzigen Handhebel in Wirksamkeit gesetzt worden kann.
Durch Verstellung eines Handhebels in einer Richtung wird der Verschlusskopf auf dass Fass herabgelassen, worauf das Füllrohr in das Fass hineintritt, bis das am unteren Ende desselben vorgesehene Ventil sich, nahe am Fassboden angekommen, öffnet, worauf nach erfolgtem Druckausgleich zwischen dem Reservoir und dem zu füllenden Fass das Bier oder eine sonstige unter Druck stehende Flüssigkeit in dieses einläuft. Wird dagegen der llandhebel in entgegengesetzter Richtung bewegt, so schliesst sich wieder das Ventil am unteren Ende, das Ftillrohr fängt an zu steigen und auch der Verschlusskopf verlässt das
Fass. Ein Irrtum durch den Arbeiter ist aus diesem Grunde ausgeschlossen und die
Konstruktion des ganzen Apparates ist trotzdem ausserordentlich einfach.
Zur Erreichung dos angestrebten Zweckes wird in folgender Weise vorgegangen :
Von der Druckwasserleitung 53 (Fig. 2) führt ein Schlauch 34 zu einem Vierwege- hahn 35, welcher durch den Betriebshehel 36 unter Vermittlung einer Gelenkstange 37 von einem Handhebel 38 aus verstellt werden kann. Mit dem Vierwegehahn sind ausser der Schlauchleitung 34 noch die Leitungen 9, 40 und 41 verbunden, von denen die letztere nach dem Anslass 42 hinführt. Die Leitung 39 führt zu dem oberen Ende beider Zylinder. Sie steht, wie Fig. 4 erkennen lässt, durch eine grössere Öffnung 43 mit dem
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Hnhnos 35 in das Rohr 3. 9 einzutreten, welches das Wasser zu dem oberen Ende der Zylinder hinfuhrt.
Dabei gelangt es in reichlicherem Masse durch 43 zu dem mittleren Zylinder 32, veil die Leitung 43 (Fig. 4) einen grösseren Durchmesser hat als die Leitung 44. Sowohl der innere Kolben im Zylinder 32 als auch der Ringkolheen im Zylinder 31 fängt bei der
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und der Ringkolben den Verschluss nach abwärts. Der erstgenannte Kolben bewegt sich aber des auf ihm lastenden grösseren Druckes wegen schneller nach abwärts als der Ringkolben.
Während dieser Arbeitsphase steht die Leitung 40 und 41 durch den Vierwegehahn 35 mit dem Auslass 42 in Verbindung, so dass während dieser Zeit das Wasser von dl'm inneren Zylinder nnterhalh des Kolbens auslaufen kann und die Niederbewegung des Kolhens ermöglicht. Von dem äusseren oder ringförmigen Zylinder führt das Rohr 45, dessen Durchtass stets offen ist, mit dem einen Ende direkt zu dem Auslass, während das andere Ende stets mit dem unteren Ende des Ringkolbens in offener Verbindung ist.
Dieses Ausgussrohr 45 ist nur zu dem Zwecke vorgesehen, irgendwelches Wasser, welches durch Lecken dos Kolhens in den unteren Teil des äusseren Zylinders kommen mag, zu entfernen. Würde das Lecken nicht dadurch störend sein, dass das Wasser auf den Apparat träufelt, so könnte man den unteren Teil des Zylinders auch vollkommen offen lassen.
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Die relative Bewegung der Kolben in den beiden ineinander angeordneten Zylindern ist so berechnet und geregelt, dass der von dem äusseren Ringkolben bewegte Verschlusskopf mit dem zu verschliessenden Fass am Spundloch in Berührung kommt, bevor das Füllrohr eine nennenswerte Bewegung über den Verschlusskopf hinaus'ausgeführt hat. Der Verschlusskopf und das Füllrohr senken sich ein kurzes Stück gemeinsam, und zwar so lange, bis der Verschlusskopf das Fass berührt, während welcher Zeit das Füllrohr in keiner nennen- werten Weise aus dem Verschlusskopf herausgetreten ist.
Sobald aber der Verschlusskopf sich gegen die Spundöffnung legt und an einer weiteren Bewegung gehindert ist. wirkt der Wasserdruck in dem äusseren Zylinder auf den ringförmigen Kolben in der Weise ein, dass das Füllrohr sich weiter senkt, bis es die gewünschte tiefste Stellung erreicht hat und mit seinem unteren Ende fast bis an den Fassboden reicht.
Ist, nachdem das Füllrohr seine untere Stellung erreicht. hat und das Ventil an demselben geöffnet ist, das Abfüllen des Bieres bewirkt, dann wird der Handhebel 38 nach aufwärts gezogen, wodurch der Vierwegehahn eine solche Verstellung erfährt, dass die
Leitung 39, welche mit dem oberen Zylinderteil verbunden ist, mit dem Auslass 42 in
Verbindung gesetzt wird, während die zum unteren Ende des inneren Zylinders führende
Leitung 40 mit der Druckwasserleitnng 33 in Verbindung tritt, so dass der hydraulische
Druck nunmehr auf der unteren Seite des inneren Kolbens zur Wirkung gelangt und diesen anhebt, so dass das Füllrohr aus dem Fass herausgezogen wird.
Das Wasser ober- halb dieses Kolbens fliesst dann durch die Leitung 39 und Leitung 41 zum Auslass 42.
Hiebei ist es aber erforderlich, dass der nach abwärts gerichtete Druck des Verschluss- kopfes nicht ganz aufhört, sondern genügend stark gelassen wird, um das Fass gegen das
Entweichen von Luft, Gas oder Flüssigkeit zu schützen, bis das Füllrohr sich gänzlich ausserhalb des Fasses befindet. Dieser andauern nach unten gerichtete Druck des Ver- schlusskopfes gegen das Fass beim Ansteigen des Füllrohres wird in folgender Weise erreicht :
Gemäss der vorangegangenen Beschreibung hat die Wasserzufuhr oberhalb der Kolben für beide Zylinder einen gemeinschaftlichen Ursprung, während für das untere Ende des äusseren Zylinders keine Wasserversorgung vorhanden ist.
Wird Druckwasser oder ein anderes Druckmittel auf die untere Seite des inneren Kolbens geleitet, so werden die
Kolben gehoben und das Wasser oberhalb derselben nach dem Auslass mit dem erforder- lichen Druck getrieben. Der Wasseraustri tt zu dem Auslass erfolgt durch eine grosse Öffnung vom Kolbendurchmesser des Rohres, wobei das Abfüllrohr bis zu seinem vollen
Fassungsvermögen gefüllt ist und unter einem gewissen Druck steht. Da das Ablaufrohr für den äusseren Zylinder dasselbe Rohr ist, so wird dadurch das Wasser in dem äusseren Zylinder auch unter Druck gehalten und vor dem Austreten bewahrt, wobei der
Druck in dem Rohr von seiten des inneren Zylinders zeitweilig als ein Abschlussventil gegen den gesamten Druckverlust in dem äusseren Zylinder zur Wirkung gelangt.
Dasselbe
Ziel liesse sich auch dadurch erreichen, dass man das Wasser von dem olereu Teil des äusseren Zylinders überführt und von dort an zum Auslass hinleitet. Steigt der Kolben des inneren Zylinders, so ist der Druck oberhalb des Ringkolhens. welcher am äusseren Zylinder arbeitet, nicht so gross, wie er vor dem Öffnen des zu dem oberen Ende des inneren
Zylinders führenden Ablaufrohres war. Aber der Druck ist immerhin noch stark genug, um den vollkommen dichten Verschluss zwischen dem Verschlusskopf und dem Fass zu er- zielen.
Die Grösse des Druckes, welche auf dem äusseren Ringkolben beim Ansteigen des inneren Kolbens lastet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, nämlich zunächst von der Geschwindigkeit, mit welcher der innere Kolben nach aufwärts bewegt wird, also dem Krafttjdarf, mit welchem er gehoben wird, sowie von der Grösse der Zufuhröffnung unter- halb des Kolbens des inneren Zylinders und ferner von der relativen Grösse der Ein-oder
Auslassrohre an dan oberen Enden beider Zylinder. Diese Grössen lassen sich dem jeweiligen
Zwecke anpassen und für jeden Fall berechnen.
Sollen Fässer von grossem Inhalt abgefüllt werden, welche ihres grossen Rauminhaltes wegen eine längere Zeit mit dem Reservoir 20 in Verbindung gesetzt werden müssen, um einen Druckausgleich herbeizuführen, so ist es zweckmässig, diese Verbindung bereits her- zustellen, bevor das Füllrohr seinen obersten Stand erreicht hat. Das Druckausgleich- ventil 72 lässt sich aus diesem Grunde von Hand öffnen.
Bei Verwendung von kleineren
Fässern oder Gebinden wird das Ventil 72 selbsttätig beim Niedersteigen des Füllrohres geöffnet, so dass in diesem Falle eine Unterbrechung des Betriebes nicht erforderlich ist.
Die Einrichtung ist nun so getroffen, dass, nachdem der Verschlusskopf die Spundöfnung I überdeckt, das Füllrohr in jeder beliebigen Lage festgehalten sein kann, indem man den
Handhebel 38 anhebt und in seine mittlere Stellung bringt, welche in Fig. 1 veranschaulicht ist. Dadurch wird die Wasserversorgung sowohl als auch der Auslass vollständig al)- geschnitten, so dass beide Kolben in der jeweilig angenommenen Lage verharren.
Der
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auf dem VoyceluBkopf lastende Druck lässt aber nicht nach, *weil das Wasser in den beiden Zylindern oberhalb der Kolben sich ebensowenig zusammendrücken lässt, als es sich ausdehnt.
Das Abheben des Verschlusskopfes von dem Fass, so dass dieses freigelegt wird, erfolgt nach dem Entfernen des Fallrohres aus dem Fass durch den mittleren Kolben in folgender Weise :
Das Füllrohr 47 gleitet, wie aus dem in Fig. 10 dargestellten senkrechten Schnitt hervorgeht, durch eine Stopfbüchse im Verschlusskopf 29 und sein oberes Ende ist an dem Kreuzkopf 48 befestigt, welcher auf den beiden Kolbenstangen 46 gleitet, die an dem Ringkolben des äusseren Zylinders befestigt sind, wie dies der durch den oberen Teil der Einrichtung genommene Schnitt der Fig. 9 erkennen lässt.
Der Kreuzkopf 48 ist hohl und trägt einen Schwanenhals 49, mit dessen Hilfe das Füllrohr mit der biegsamen Rohrleitung oder dem Schlauch 25 zum Bierreservoir 20 führt, so dass das Bier aus dem Reservoir in das Füllrohr fliessen kann, bis es das am unteren Ende des Fallrohres, vorgesehene Ventil 68 erreicht. Nur wenn das Ventil, wie Fig. 13 erkennen lässt, geöffnet ist, kann das Bier aus dem Füllrohr 47 heraus und in das Fass
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stange 50 (Fig. 9) des inneren Zylinders 32 verbunden.
Diese Verbindung ist eine nachgiebige und wird vermittelst Kniehebel in folgender Weise bewirkt :
Die Fig. 12, welche einen Schnitt nach Linie 12-12 der Fig. 11 darstellt, lässt erkennen, dass auf der Kolbenstange 50 ein Krenzkopf 51 vorgesehen ist, welcher auf den Kolbenstangen 46 gleitet und auf letzteren sitzt ein Kreuzkopf 52 (Fig. 11),
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bunden ist.
Die Fig. 14 ist ein Schnitt nach Linie 14-14 der Fig. 12 in vergrössertem Mass- stabe. Der Kreuzkopf 52 hat auf den Kolbenstangen 46 eine solche Stellung, dass, wenn das Füllrohr soweit hochgehoben ist, so dass sein unteres Ende mit dem Verschlusskopf abschneidet oder schon etwas darüber steht, den Kreuzkopf 51, welcher auf den Stangen 46 gleitet, mit dem fest auf den Stangen 46 sitzenden Kreuzkopf 52 in Berührung kommt, so dass bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Kolbenstange 50 die Stangen 46 durch den Kreuzkopf 52 mit angehoben werden und dadurch den Verschlusskopf von dem Fass abheben. Dadurch wird auch der ringförmige Kolben des äusseren Zylinders, mit welchem die Stangen 46 verbunden sind, angehoben und das Wasser oberhalb desselben tritt dem- zufolge aus dem Zylinder nach dem Auslass.
Die Einrichtung arbeitet also in der Weise, dass durch Niederbewegen des Hand- hebels 38 Verschlusskopf und Füllrolir niedersteigt, dass bei jeder beliebigen Lage des
Füllrohres dieses stehen bleibt, sobald man den Handhebel 38 in die aus Fig. 1 ersicht- liche Mittelstellung bringt und das Verschlusskopf- und Füllrohr emporsteigen, sobald man den Handhebel 38 hochzieht.
Um das Fass frei zu logen, ist es nur erforderlich, den Verschlusskopf ganz wenig von dem Fass abzuheben. Der Verschlusskopf braucht demzufolge auch nur eine geringe
Bewegung auszuführen. Da nun aber die zu füllenden Fässer verschiedene Grösse besitzen, und zwar gewöhnlich in ganze, halbo, Viertel-und Achtelflisser zerfallen, so müsste, da die
Fässer auf derselben Unterlage ruhen, die Entfernungen von Spundloch und Verschlusskopf daher verschieden gross sind, die Bewegung des Vorschlusskopfes bei der Verwendung kleinerer Fässer grösser sein als bei grossen Fässern.
Der Arbeiter könnte nunmehr durch die Handhabung des Handgriffes 38, indem er diesen in die Mittellage bringt, die weitere
Aufwärtsbewegung des Verschlusskopfes 38 bei Verwendung kleinerer Fässer verhindern ; er müsste aber seine besondere Aufmerksamksit darauf richten und, um dies zu vermeiden, ist gemäss vorliegender Erfindung eine selbsttätige Arretiervorrichtung vorgesehen, welche die ufwärtsbewegung des Verschlusskopfes sowohl als auch die weitere Aufwärtsbewegung des Füllrohres zu rechter Zeit verursacht.
Die Einrichtung ist folgendermassen beschaffen :
Auf dem Kreuzkopf 52 (Fig. l ! und 12), welcher wie oben angegeben, mit den
Stangen 46 fest verbunden ist, ist eine Schnappvorrichtung vorgesehen, welche aus zwei
Bolzen 53 besteht, die in dem Sockel 54 gelagert sind und unter der Einwirkung von
Federn 55 (Fig. 12) stehen. Diese Federn haben das Bestreben, die Bolzen nach innen zu bewegen. In der Mitte zwischen den Bolzen befindet sich eine drehbare Unrundscheibe 56, welche mit einem Handgriff 57 ausgerüstet ist. Durch Drehung des letzteren nach einer Richtung bewegt man mit Hilfe der Unrund scheibe 5 ( ; die Bolzen 53 bei Überwindung der Federn 55 nach aussen.
Durch Drehung des Handgriffes in entgegengesetzter Richtung worden dagegen die Bolzen freigelegt und durch die Federn 55 nach innen gezogen. Auf dem zum Freilegen des Fassspundes umklappbaren Rahmenwerk 24 sind zu jeder Seite
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mehr erforderlich sind.
Befinden sich die Federbolzen 53 in ihrer äusseren Lage, dann kommen sie mit demjenigen Knaggenpaar in Berührung, welches sich gerade über ihnen befindet, sobald der Kreuzkopf 52 gehoben wird. Sobald die Bolzen die Knaggen 58 treffen, wird der mittlere
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nicht mehr nach aufwärts steigen können.
Um die Einrichtung für die verschiedenen Fassgrössen einzustellen, ist es erforderlich, die Schnappvorrichtung zu öffnen und unterhalb des zugehörigen Knaggenpaares einzustellen.
Einen besonderen Vorteil bildet die aus Fig. 12 und 14 ersichtliche eigenartige Verbindung der Stangen 46 mit dem Kreuzkopf 52. Der obere Teil der Stangen 46 weist einen kleineren Durchmesser auf, als der untere Teil derselben, weil auf dem letzteren eine grössere Spannung lastet und diese Stangen demgemäss auch schwer sein müssen.
Dieser Umstand wird gemäss vorliegender Erfindung dazu benutzt, jede dieser beiden Stangen 46 aus zwei Hälften herzustellen, welche mit ihren Enden aneinander stossen und durch den Kreuzkopf 52 zusammengehalten werden. Die Stangen werden entweder rippenartig gewellt oder wie in Fig. 14 ersichtlich, mit Gewinde versehen. Dieses Gewinde wird von einer geteilten Muffe umgeben, welche mit entsprechenden rippenartigen Ausnehmungen oder mit Innengewinde ausgerüstet ist. Eine Druckschraube hält die beiden Muffenhälften zusammen und verbindet dadurch gleichzeitig die Stangenenden. Durch diese einfache Vorrichtung kann man die unteren Stangentoile leicht aus dem Apparat entfernen, ohne eine Störung an den Zylindern zu verursachen, was für Reparaturzwecke von wesentlicher Bedeutung ist.
Die Verbindung zwischen der Kolbenstange 50 und dem Füllrohr 47 ist eine elastische und wird mit Hilfe von Kniehebeln bewirkt, welche folgendermassen eingerichtet sind.
Zwischen dem Kreuzkopf, welcher wie oben ausgeführt, auf den Stangen 46 gleitet und am oberen Ende des Ftillrobres ist die Kniegelenkanordnung eingeschaltet. Dieselbe besteht aus diesen Kreuzkopf 51 tragenden Armen 61 und den beiden unteren Armen 62, welche mit erstgenannten Armen an einem Ansatz 63 des Füllrohres gelenkig angebracht sind. Die gebogenen Federn 64 wirken dabei auf die Kniehebel derart ein, dass sie bestrebt sind, die Arme 61 und 62 in gerader Linie miteinander zu halten, so dass das Kniehebelgelenk gewöhnlich geschlossen gehalten wird. Auf den Stangen 46 sind noch Gleitklötze 66 vorgesehen (Fig. 11 und 13).
Bewegt sich nun das Füllrohr nach abwärts, so verbleibt dio Ventilstange 67 zunächst in solcher Stellung, dass das Ventil 68 das untere Ende des
Füllrohres abschliesst. Erst wenn die vorstehenden Teile 69 der Keilstücke 65 auf den
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grsohenn Ventil 68. Bpginnt nach erfolgtem Abfüllen wieder die Kolbenstange 50 zu steigen, 11111 das FuHrohr aus dem Fass herauszuziehen, so wird zunächst die Vontilstange gehoben und das Ventil geschlossen, während die Kniegelenkglieder sich wieder in die gestreckte
Lage bewegen, worauf dann auch das Füllrohr angehoben wird.
Durch diese Einrichtung wird erreicht, dass das Füllrohr zunächst bis zu seiner untersten Stellung herabgelassen wird, worauf sich das Ventil am unteren Ende selbsttätig öffnet, während das Ventil vor Beginn der Aufwiirtsbewegung des Füllrohres auch wieder selbsttätig geschlossen wird.
Das den Druckausgleich zwischen dem Reservoir 20 und den abzufüllenden Gebinden 21 @ bezw. 22 herbeiführende Ventil 72 lässt sich gemäss vorliegender Erfindung nicht nur wie bei den ättt'ren Einrichtungen dieser Art durch die Bewegung des Füllrohres beim Nieder- gehen und Aufsteigen desselben selbsttätig öffnen, sondern es kann auch ausserdem von
Hand geöffnet werden. Die letztgenannte Betätigung findet bei der Verwendung grösserer
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Fässer statt, denn in diesem Falle hat der Arbeiter genügend Zeit, die Öffnung des Ventils von Hand vorzu"nehmen. Er lässt sich dabei durch das beim Lufteinströman auftretende Geräusch leiten, um festzustellen, wann der Luftdruck ausgeglichen ist.
Er kann aber auch in sichtbarer Weise dieses erkennen, denn die Luft, welche von dem Reservoir in das Fass übertritt, reisst kleine Feuchtigkeitsteilchen, welche in dem Schauglase sichtbar werden, mit. Sobald daher der Arbeiter keine Flüssigkeitsteilchen mehr bemerkt, weiss er, dass der Druckausgleich stattgefunden hat.
Beim Abfüllen kleinerer Gebinde wird das Ventil 72 selbsttätig geöffnet, indem der an dem Kreuzkopf 51 angebrachte Daumen 88 sich mit dem Füllrohr nach abwärts bewegt und dann auf der Gleitfläche 86 eines am unteren Ende drehbaren Hebels 85 (Fig. 6) entlang gleitet und dadurch nicht nur den Hebel zum Ausschwingen bringt, sondern auch durch das Gelenk 82 die Ventilstange 81 unter Überwindung der Feder 84 nach aussen zieht und das Ventil 72 öffnet. Hat das Füllrohr seine tiefste Stellung erreicht, dann schliesst sich das Ventil 72 wieder, der Einwirkung der Feder 84 folgend, um beim Aufwärtssteigen des Füllrohres noch einmal geöffnet zu werden.
Soll die selbsttätige Öffnung des Ventiles 72 auch bei grösseren Fässern oder
Gebinden stattfinden, dann ist es erforderlich, dass die Gleitfläche 86 des Hebels grösser gestaltet wird.
Soll, nachdem ein Fass von bestimmter Grösse gefüllt ist, ein Fass von anderer Grösse gefüllt werden, dann bleibt im grossen und ganzen die Handhabung die gleiche wie eben beschrieben, nur dass man zunächst mit Hilfe des Handgriffes 57 (Fig. 11) die Anschlag- stifte 53 nach innen bewegt und die Stifte dann in derjenigen Höhe einstellt, bei welcher sie sich unterhalb des der gewünschten Fassgrösse angepassten Knaggenpaares befinden. Der Vrschtnsskopf 39 hat demzufolge für jede Fassgrösse doch nur eine geringe Bewegung nach auf-und abwärts auszuführen, so dass dadurch Zeit und Arbeit erspart wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fassfüllvorrichtung mit Einrichtung zum selbsttätigen Abgleichen der durch das Füllrohr aus dem Fasse verdrängten Biermenge, gekennzeichnet durch eine derartige Einrichtung des Schauglases unter Anwendung eines verstellbaren Verdrängungskörpers, dass in dasselbe bei Beendigung der Füllung des Fasses eine von der Stellung des Presskopfes bezw. vom Durchmesser des Fasses abhängige Flüssigkeitsmenge gelangt, welche genau gleich ist der vom Füllrohre im Fasse verdrängten Flüssigkeitsmenge, so dass beim Herausziehen des Füllrohres aus dem Fasse in dasselbe eine Flüssigkeitsmenge nachfliesst, welche der vom Füllrohre verdrängten gleich ist.