<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum isobarometrischen Füllen und zum Verschliessen von Fässern.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum isobarometrischen Füllen und zum Verschliessen von Fässern, welches sich von den bekannten Verfahren durch grössere Einfachheit, Sicherheit, Leistungsfähigkeit und durch die Anwendung von weniger komplizierten Apparaten auszeichnet.
Dieses Verfahren besteht darin, dass das leere Fass mittelst einer geeigneten, am besten hydraulischen Hebevorrichtung bis zum feststehenden FÜl1kopf eines vom Kessel abzweigenden, gleichfalls feststehenden Filllrohr- systemes gehoben und an denselben dicht angepresst wird, worauf dasselbe nach Herstellung des Druckausgleiches zwischen Kessel und Fass mit der betreffenden Flüssigkeit gefüllt, sodann gesenkt und endlich behufs Einpressens des lose in das Spundloch eingesetzten Spundes mit derselben Hebevorrichtung neuerlich gehoben und an ein als Druckstück
EMI1.1
EMI1.2
im Querschnitt, während die Fig. 3 bis 12 Einzelheiten darstellen.
Die Abfüllung der schäumenden Flüssigkeit erfolgt aus einem Kessel 1, weicher auf einen nicht dargestellten Gestelle gelagert ist und in welchem sich die Fliissigkeit unter
EMI1.3
besteht, und zum Unterschied von der bisherigen Anordnung feststeht, gegebenenfalls verstellbar ist. Jedes Füllt'rohrsystem besteht deshalb, wie bekannt, aus einem Luft-und einem Füllrohr, weil es zur Vermeidung von Schanmbildung beim Abfüllen von schäumenden Flüssigkeiten Grundbedingung ist, dass im Kessel und Fass gleicher Druck herrsche, und
EMI1.4
rasch durchführen zu können, ist jedes Fiillrohrsystem 2, 3 an einem Hahn 4 (Füllkopf) vereinigt (Fig. 1 bis 4), der beispielsweise an einem U-förmigen Träger 5 befestigt ist und demzufolge feststeht.
Als Fortsetzung der Leitungen 2,3 besitzt der Hahnknken, wie bekannt, zwei Bohrungen 6, 7, von denen die eine 7 in einem dünnen Füllschlauch oder oinem starren Rohr 8 und die zweite 6 in einer Bohrung 9 des Hahngehäuses ihre Fort- setzung findet (Fig. 8). Neuartigerweise ist für einen später erläuterten Zweck eine zweite
EMI1.5
zweckmässig oberhalb eines Schauglases 11 (Fig. 1 und 2) mit der Leitung : 2 verbunden ist und welche mit einem Kanal 12 des Kükens in Verbindung gebracht werden kann,
EMI1.6
vervollständigt, welche einen dichten Anschluss desselben an das Fass bei genug starkem
Anpressen des letzteren an den Hahn ermöglicht.
Der Hüllschlauch ist an seinem unteren
Ende in bekannter Weise mit einem mit seitlichen Ausflussöffnungen 15 versehenen Konus 14 beschwert, um denselben für ein leichtes Zentrieren des Fasses gestreckt zu halten. Der Konus ist an seiner Stirnfläche mit einer elastischen Platte ; f6' bedeckt. um die Pech- schichte des Fasses nicht zu beschädigen.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Träger 5, an welchem die Füllkopfe 4 befestigt sind, ist mit einer die hydrau- tischen Hebevorrichtungen tragenden Schiene 17 durch Säulen 18 oder dgl. verbunden, wodurch der dazwischen befindliche Boden 19 von den Drücken entlastet ist. Jede Hebevorrichtung besteht aus einem vertikalen hydraulischen Zylinder 20, dessen Kolben 21 an seinem oberen Ende geeignet geformte und zweckmässig drehbar angeordnete Tischplatte 22 zur Aufnahme des Fasses 23 trägt. Der hydraulische Zylinder ist mit einem Einlassventil bezw.
Hahn 24 und einem Auslassventil 25 (Fig. 9) für das Druckwasser versehen, welche beide durch Stangen 2,, 27 (Fig. 1) mit einem auf dem Träger 5 drehbar gelagerten Hebel 28 (oder Handrad) verbunden sind, dessen eines Ende in den Bereich eines am Träger angeordneten, nach unten federnden Stiftes 29 ragt, der von der Umnäche des Fasses oder einem verstellbaren Anschlag an dem Kolben 2 gehoben werden kann. Diese Einrichtung dient, wie später beschrieben werden wird, in an sich bekannter Weise zur Regelung des Ein-und Auslasses im allgemeinen und zur selbsttätigen Verlangsamung der Ilebegeschwindigkeit des Fasses.
Die Tischplatte 22 ist vorteilhaft ähnlich einer Kalotte gekrümmt, um auch verschieden grossen Fässern die erforderliche Standfestigkeit zu geben und sie in einfacher Weise derart verdrehen zu können, dass sich ihr Spundloch genau über dem Konus 14 des Füllschlauches 8 befindet.
Behufs Einpressens des Spundes in das Spundloch, welche Arbeit gleichfalls von der Hebevorrichtung ausgeführt wird, ist am Träger 5 oder einer geeigneten Führung ein
EMI2.1
und gegebenenfalls mit einer elastischen Beilage 34 versehen ist, die das Druckstück umgibt und, wie später erklärt, zum Schutze des Fasses gegen direkte Drücke des Druckstockes dient.
Der Gegenhalter könnte statt verschiebbar auch drehbar sein, in welchem Falle es sich empfiehlt, denselben am hydraulischen Zylinder, ähnlich wie bei einer Kesselnietmaschine anzuordnen.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende :
Das zu füllende Fass wird auf die Tischplatte 22 aufgebracht, zentriert und nun durch Verdrehen des Hebels 2R in der Pfeilrichtung das Einlassventil zur hydraulischen Hebevorrichtung geöffnet (Fig.
1, linke Füllstelle). Die Druckflüssigkeit hebt den Kolben, 80 samt dem Fass möglichst rasch, bis kurz vor Beendigung des Hubes durch Anschlagen des Fasses an den federnden Stift 29 dieser gehoben und hiedurch der Hebel 28 entgegen der Pfpìlrichtung gedreht wird, wodurch in an sich bekannter Weise ein Drosseln des Einlass- ventiles und demzufolge eine wesentliche Verlangsamung der Hebegeschwindigkeit bewirkt wird, bis schlijjsslich das Fass mit einem gewissen Druck an die Dichtungsplatte 13 angedruckt wird und in dieser Lage verbleibt. Iliebei ist der Füllschlauch 8 in das Fass eingetreten (Fig. 1, mittlere Füllstelle).
Nun wird der Hahn 4 langsam geöffnet, wodurch vor allem der Kanal 12 zu 10 und. 9 aufgedeckt wird, während die Kanäle 6, 7 vorderhand geschlossen bleiben (siehe
Ilahnstellung in Fig. 5). Dies geschieht aus folgendem Grunde. Von der vorl1ergegangenen Füllung befindet sich in der Leitung 2 Flüssigkeit und an dem Vorhandensein von Flüssigkeit in dem Standglase 11 hat man erkannt, dass das Fass gefüllt ist. Vor dem neuerlichen
FÜllen des Fasses muss nun vorerst diese Flüssigkeit in das Fass gelangen. Um aber auch
EMI2.2
der Druckausgleich zwischen Kessel und Fass hergestellt.
Wird der Küken bis in die in Fig. H gezeigte Stellung weiter gedreht, dann wird auch der Kanal 6 zu 2 und 9 aufgedeckt und die im Standglase 11 befindliche Flüssigkeit kann durch den Kanal 9 längs des Fiillschlauches 8 in das Fass laufen ; der Druckausgleich zwischen Fass und Kessel erfolgt nunmehr hauptsächlich über den Kanal ss. Wird schliesslich der Hahn in die in Fig. 7 gezeigte Stellung gedreht, dann ist der Kanal 12 abgeschlossen, der Kanal 6 bleibt offen und der Kanal 7 ist vollständig aufgedeckt, demzufolge die Füllung des Fasses über das Füllrohr 3 und den Füllschlauch 8 erfolgt.
Ist das Fass gefüllt, dann steigt die Flüssigkeit durch die Kanäle 9 und 6 in die Leitung 2 und wird durch das Standglas 11 sichtbar, in welchem Augenblicke die rasche Absperrung des Hahnes durch Weiterdrehen erfolgen muss. Um ein weiteres Aufsteigen der Flüssigkeitssäule in der Leitung 2 zu verhindern, wird in bekannter Weise in derselben, und zwar zwischen der Abzweigung der Leitung 10 und dem Standglas 11 ein Rückschlagventil 51 eingeschaltet, welches sich unter dem Druck der aufsteigenden Flüssigkeitssäule schliesst. Nach dem vollständigen Absperren des
Hahnes verbleibt in den Kanälen 6 und 7 und zum Teile in der Leitung 2 Flüssigkeit,
EMI2.3
Hierauf wird durch weiteres Drehen des Hebels 28 entgegen der Pfeilrichtung das Einlassventil zum hydraulischen Zylinder gänzlich geschlossen und gleichzeitig das Aus- strömventi ! geöffnet, demzufolge die Druckflüssigkeit abfliesst und Kolben mu Fass sich
<Desc/Clms Page number 3>
durch ihr Eigengewicht senken, wobei der Füllschlauch 8 aus dem Fasse gezogen wird.
Damit sich im Hahngehäuse unterhalb des Kükens nicht mehr Flüssigkeit befinde und damit keine Flüssigkeit verloren gehe, läuft die tiefst liegende Erzeugende des Kükens parallel zur unteren Abschlussflansche 45 des Hahnes.
Das Einpressen des Spundes erfolgt in der Weise, dass derselbe von Hand aus in das Spundloch des Fasses gesteckt und der Gegenhalter 32 bis zu einem Anschlag 46 unter den Füllkopf geschoben wird (siehe Fig. 1, rechte Füllstelle), während der Füllschlauch 8 selbsttätig durch den Gegenhalter oder von Hand aus zur Seite gedreht wird.
Wird nun durch Öffnen des Einlassventiles abermals Druckfliissigkeit in den hydraulischen Zylinder eingelassen, dann wird das Fass rasch gehoben und der Spund mit Kraft gegen das Druckstück 33 gedrückt, wobei er eingetrieben wird. Die elastische Beilage 34 verhindert hiebei ein Beschädigen des Fasses bei schlechter Stellung des Druckstückes und ein zu tiefes Eintreiben des Spundes. Hierauf wird das Fass wieder gesenkt und weggerollt, um einem zweiten Fasse Platz zu machen.
Als Gegenhalter beim Einpressen des Spundes kann aber auch ein starres Füllrohr 8 mit abnehmbarer elastischer Platte 16 oder aber ein neben dem Füllschlauch oder Rohr angeordnetes Rohr dienen. Letzterer Fall ist in einem Beispiel in den Fig. 10 bis 12 zur Darstellung gebracht. Mit dem Hahn 4 oder aber mit dem Träger 5 ist ein starres Rohr 46 von zweckmässig halbkreisförmigem Querschnitt bei 47 drehbar verbunden, welches an seinem unteren Ende mit dem erwähnten Druckstück 33 und auch mit einer elastischen Platte 34 versehen ist.
Für das Füllen des Fasses wird dieses Rohr zur Seite gedreht (siehe gestrichelte Stellung), dagegen für das Spundeinpressen in eine vertikale Lage gebracht, in welcher es gegebenenfalls den FUl1schlauch oder das Rohr zum Teil umschliesst. Bei dieser Ausführungsform ist ein Zurseitedrehen oder Entfernen des Füllrohres oder Schlauches nicht nötig.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum isobarometrischen Füllen und Verschliessen von Fässern, dadurch gekennzeichnet, dass das Fass zuerst gegen einen feststehenden Füllkopf und nach erfolgter
EMI3.1
Ih'uckstück dienendes Widerlager hydraulisch angehoben und angepresst wird.