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Trichter und Selbstverschluß durch Schwimmer und Sperrventil. Gegenstand
der Erfindung ist ein Trichter zum Einfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen o. dgl.,
der den Zufluß nach der Erreichung eines gewünschten Füllungsgrades selbsttätig
sperrt, worauf die noch im Trichterbecken befindliche Flüssigkeit mit demselben
abgehoben wird.
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Es sind bereits eine größere Zahl von Patenten auf Einrichtungen erteilt
worden, die ebenfalls als selbstsperrendle Trichter :dienen sollen. Man hat sich
dabei naturgemäß wiederkehrender technischer Mittel bedient, Schwimmer zur Beeinflussung
des Sperrventils usw., die als Grund-mittel gleichartige Wirkungen erzeugen, in
Anwendung und Farm aber wesentlich voneinander abweichen, weil sie jeweils einem
besonderen baulichen Einheitsgedanken untergeordnet wurden.
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Auch bei der vorliegenden Erfindung werden durch besondere Anwendung
und Gestaltung an sich bekannter Elemente neue Wirkungen zu .einem besondreren Endzweck
erzielt. Die bisher bekannt gewordenen selbstsperrenden Trichter setzen sich meist
zusammen aus empfindlichen Bestandteilen, denen die Zuverlässigkeit der Wirkungsweise
fehlt, um so mehr, als ihnen die einen ungestörten Gebrauch gewährleistende Einfachheit
der Bauart und, Übersichtlichkeit der Gesamtanordnung mangelt. Solche Mängel haben
es zur Folge, daß die Vorrichtungen, auf die es ankommt, die Ventile u. dgl. verschmutzen
und die ganze Einrichtung im Gebrauchswert beeinträchtigt wird. Da der bauliche
Zusammenhang der einzelnen Teile dieser Trichter die Reinigung erschwert oder unmöglich
macht, so isst es verständlich,,daß der in Frage gestellte Gebrauchswert die Anschaffung
nicht lohnt.
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Diesem Übelstand, ,der allen bekannten selbstsperrenden Trichtern
anhaftet, hilft der Gegenstand der Erfindung in, vollkommener Weise ab. Es sind
zwei vollständige Trichter ineinandergesteckt und diese beiden Trichter ergänzen
sich gegenseitig so, daß sie in ihrer Zusammenwirkung die Bestandteile - des selbstsperrenden
Trichters bilden (Ventil, Schwimmer usw.). Besondrere, an sich wirkende und empfindliche
Teile sind nicht vorhanden und so erklärt es sich, daß die beiden Trichter, die
im übrigen nicht baulich miteinander verbunden sind, ohne weiteres auseinandergezogen,
gereinigt oder auch als einzelne Trichter verwendet werden können.
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Der Gegenstand der Erfindung ist dargestellt in Fig. r in einem Längsschnitt
durch den in Füllstellung befindlichen Trichter; Fig. 2 zeigt einen ebensolchen
Schnitt, jedoch in .der Sperrstellung des Trichters auf einem gefüllten Behälter,
und Fig. 3 eine besondere Form des Ventils.
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Das Ganze besteht aus den ineinandiergesteckten Trichtern
a und b, von denen der äußere (a) - sich von einem gewöhnlichen Trichter
eigentlich nur dadurch unterscheidet, daß er in der Nähe des Endes des Trichterrohres
als
Bestandteile des Ventils die Luftlöcher d besitzt. Das obere Ende dies Trichterbeckens
ist jedoch, dem besonderen Zwecke Rechnung tragend, zylindrisch nach oben etwas
verlängert. Der Innentrichter b ist in allen seinen Abmessungen so gestaltet, daß
er, im allgemeinen mit etwas Zwischenraum, gleichachsig in den Außentrichter hineingesteckt
werden kann. Sein Trichterbecken führt sich mit wenig Spiel nur lose im zylindrischen
Aufsatz des äußeren Trichterbeckens, in dem er sich, außerdem nur noch an dem als
Ventil ausgebildeten Rohrende geführt, innerhalb der baulichen Abmessungen dies
Außentrichters hemmungslos auf und' ab bewegen kann. Das Trichterbecken d'es Innentrichters
ist doppelwandig ausgebildet, so daß zwischen der Doppehvan@d dies Beckens ein,
nach außen verschlossener Luftraum f vorhanden ist. - Auf denn Rohr des Außenti-ichters
befindet sich eine verschiebbare Verschlußmuffe e bekannter Art, aus Gummi o. dgl.,
die die Flasche nach außen verschließt, wenn der Trichter auf sie aufgesetzt ist,
so daß zwischen Trichter und: Flasche keine Luft entweichen kann.. Die Luft entweicht
beim Füllen der Flasche durch die im Außentrichter in geeignetem Abstand vom Rohrende
angebrachten Löcher d und verflüchtigt sich nach außen, durch dien zwischen den
beiden Trichtern. vorhandenen Zwischenraum. Das Rohrende des Innentrichters ist
nach der Ausflußseite hin verschlossen und ragt in vollständig eingestecktem Zustand
über das Rohrende des Außentrichters so weit hinaus, daß die seitlichen Löcher c
frei werden, durch die so die Flüssigkeit ausströmen kann. Diese Ausflußlöcher c
sind wiederum ergänzende Bestandteile des Ventils, denn ebenso wie die Luftlöcher
d -,werden sie durch die Rohrwand des andern Trichterteils geschlossen, wenn der
Innentrichter etwas in die Höhe gehoben wird. Dieses Heben .des Innentrichters erfolgt
dann, wenn die Flüssigkeit im Außentrichter so hoch gestiegen ist, daß der Auftrieb
des überschwemmten Luftraumnes f das Eigengesicht des Innentrichters überwindet.
Die Dichtung zwischen den beiden Rohrenden, .die zusammenwirkend als Ventil ausgebildet
sind, kann durch einen Gutnrniring i o. dgl., oder unmittelbar durch entsprechende
Ausbildung der Rohrdurchmesser an den Rohrenden erfolgen (Fig.3).
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Am Innentrichter ist der Grifflappen g gelenkig angebracht, und zwar
so, daß er sich bei eingetauchtem Innentrichter -hochstellt (Fig. i) und bei gehobenem
Innentrichter, also bei geschlossenem Ventil, wagerecht über den Randdes Außentrichters
und: oben auf den Henkel h desselben zu liegen kommt. Wird .der Trichter abgehoben,
so wird mit dem Henkel h auch der Grifflappen g erfaßt und damit der Innentrichter
in dieser Lage gesichert.
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Der Gebrauch des Trichters geschieht in folgender Weise. Die Verschlußmuffe
e wird in die, dem gewünschten Füllungsgrad entsprechende Lage gebracht und der
Trichter durch Eindrücken dieser Muffe in den Flaschenhals sicher auf die Flasche
gesetzt. Die Flüssigkeit, die in den Innentrichter gegossen wird., strömt durch
das innere Trichterrohr und die Ventilöffnungen c in die Flasche, und die verdrängte
Luft entweicht durch die Löcher d und den zwischen den beiden Trichtern vorhandenen
Zwischenraum ins Freie (s. Pfeile in Fig. i und 3). Ist die Flasche so weit angefüllt,
daß diie Löcher d überschwemmt sind, so ist die noch zwischen äußerem Trichterrohr
und Flaschenhals befindliche Luft eingesperrt, denn die Gummimuffe e läßt sie nicht
hinaus. Die Flüssigkeit kann demnach zwischen Trichterrohr und Flaschenhals nicht
weiter steigen und drängt nun an Stelle der Luft durch die Öffnungen d und den Raum
zwischen Außen- und Innentrichter in .die Höhe, bis sie schließlich durch ihre auftreibende
Wirkung auf den Luftraum f den ganzen Innentrichter in die Höhe hebt und das Ventil
schließt. Mit den nun gemeinsam an Henkel h und Grifflappen g erfaßten Trichterteilen
wird: dann auch die noch im Trichter befindliche Flüssigkeit abgehoben und der Doppeltrichter
auf eine neue Flasche gesetzt, worauf -durch einen. Druck auf den Innentrichter
dieser gesenkt und der Durchflußwieder hergestellt wird.