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Mittels eines Schwimmers selbstschließender Fülltrichter Die Erfindung
betrifft einen mittels eines Schwimmers selbstschließenden Fülltrichter. Die bekannten
Trichter dieser Art haben den Nachteil, daß das vom Schwimmer bewegte Verschlußglied
mehr oder weniger stark dem dynamischen Druck der einfließenden Flüssigkeit ausgesetzt
ist, der dem Auftrieb des Schwimmers entgegenwirkt. Da der dynamische Druck wesentlich.
größer als der für den Verschluß an sich nötige Auftrieb ist, sind große Schwimmer
erforderlich, weshalb diese Konstruktionen für kleine Trichter zum Füllen von Flaschen
u. dgl. nicht geeignet sind.
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Der Zweck der Erfindung, solche Trichter für Haushalts- und gewerbliche
Zwecke mit einem einfachen Selbstverschluß auszustatten, wird dadurch erreicht,
daß das feste Trichterrohr unten abgeschlossen und mit seitlichen Ablauföffnungen
versehen ist, die durch einen außerhalb des Trichterrohres befindlichen, vom Schwimmer
rechtwinklig zur Ablaufrichtung schieberartig bewegten Verschluß, beispielsweise
durch eine von unten über das Trichterrohrende bewegte, am konischen Trichterrohr
abdichtende Verschlußkappe abschließbar sind. Auf diese, Weise ist der Schwimmer
vom dynamischen Flüssigkeitsdruck unbelastet, so daß für den zur Betätigung des
Verschlusses nötigen Auftrieb ein wesentlich kleinerer Schwimmer genügt, als wenn
der Auftrieb zusätzlich den dynamischen Flüssigkeitsdruck überwinden muß.
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Um den Verschluß unmittelbar durch den Auftrieb des Schwimmers zu
schließen, sind aber immer noch. zu große Schwimmer notwendig. Es
besteht
daher die weitere Aufgabe, mit dem sehr kleinen, Auftrieb, den ein schmaler und
kurzer Schwimmer hat, eine weit größere Verschlußkraft auszulösen. Dies wird nach
der Erfindung mit einer Verschlußeinrichtung erreicht, die darin besteht, daß eine
Feder, vorzugsweise eine in der Trichterachse angeordnete Schraubenfeder, durch
einwaagerecht ausrückendes Sperrglied festgehalten ist, das seinerseits durch ein
vom Schwimmer senkrecht bewegtes Auslöseglied gesperrt ist, das mittels eines. in
der Trichterachse leicht beweglichen Stabes mit dem Schwimmer und dem Verschluß
verbunden ist und nach Freigabe des Sperrgliedes unter dem Druck der Feder steht.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Fig. i zeigt einen selbstschließenden Trichter im Längsschnitt; Fig.2
zeigt die Verschlußmechanik im vergrößerten Maßstab, Fig. 3 eine andere Ausführung;
Fig. 4 zeigt einen Trichter mit einem der Höhe nach verstellbaren Schwimmer; Fig.
5 zeigt den unteren Teil einer an einem einfachen Trichter anzubringenden Verschlußeinrichtung;
Fig. 6 zeigt eine weitere Verschlußmechanik. Der Trichter i ist unten abgeschlossen
und mit seitlichen Ablauföffnungen 2 versehen. An dem aus Kork bestehenden Schwimmer
3 ist ein am oberen Rand mit einer Gummidichtung versehenes Rohrstück oder einfach
ein Stück Gummischlauch 4 von solchem Durchmesser befestigt, daß die so gebildete
Verschlußkappe in geschlossener Lage am konischen Trichterrohr die Öffnungen 2 abdichtet.
Der Schwimmer 3 hängt an einem dünnen Stab 5, z. B. einem Stahldraht, der in einer
Bohrung am Trichterende mit Spiel gelagert ist und durch ein Röhrchen 6 und ein
an einem Steg 7 befestigtes Röhrchen 8 frei nach oben führt. Ein Röhrchen 8 stützt
eine Schraubenfeder 9, die auf ein als Federteller dienendesRöhrchenio drückt. AmRöhrchen8
sind Blattfedern i i befestigt, deren abgewinkelte freie Enden in Einschnitte des
Röhrchens io eingreifen und dieses festhalten. Die Blattfedern. ii werden durch
die schräge Auflagefläche mit einer kleinen Druckkomponente der Feder 9 nach beiden
Seiten gedrückt und sind ihrerseits durch den schrägen Rand des Deckels 12 festgehalten,
der am Ende des Stabes 5 befestigt und mit dem geringen Gewicht des Stabes und des
Verschlusses belastet ist. Sobald der Auftrieb des Schwimmers, in der steigenden
Flüssigkeit das Eigengewicht der Schwimmeranordnung und die Reibung des Deckels
12 an den Blattfedern i i übersteigt, hebt der Schwimmer den Deckel 12 von, den
Blattfedern ii ab; diese werden unter Überwindung der Auflagereibung nach außen
gedrückt und geben das Röhrchen io und die Feder 9 frei, die auf den Deckel 12 drückt
und den Verschluß schließt.
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Da die auf die Blattfedern i i wirkenden seitlichen Druckkomponenten.
der Feder 9 nur die Reibung der Blattfedern ii am Röhrchen io und der Auftrieb des
Schwimmers wiederum nur die Reibung des Deckels 12 an den Blattfedern z i zu überwinden
haben, d. h. die Verschlußkraft der Feder 9 durch Reibung zweimal nach unten in
eine vom Auftrieb zu überwindende Sperrkraft übersetzt ist, kann mit einem sehr
kleinen Schwimmer mit etwa 5 g Auftrieb eine Schraubenfeder mit etwa So g Schließkraft
freigegeben werden. Durch Drücken auf den Deckel 12 kann die im Trichter stehende
Flüssigkeit in das zu füllende Gefäß nachgelassen werden. Der Trichter kann so auch
als Meßtrichter verwendet werden. Zum Öffnen des Verschlusses können an dem Röhrchen
io zwei seitliche, in Schlitzen des Röhrchens 8 geführte Griffstifte befestigt werden.
Das Röhrchen io wird niedergedrückt und der Verschluß durch Druck auf den Deckel
12 vom Trichterrohr gelöst, worauf der Deckel über die eingeschnappten Blattfedern
i i fällt. Der Rand des Deckels 12 kann auch mit Ausbuchtungen: versehen werden,
wobei der Deckel nach dem Niederdrücken etvas gedreht wird. Ferner kann die Verschlußmechanik
so ausgebildet werden, daß die Blattfedern, i i durch bloßen Druck auf den Deckel
12 in die Einschnitte des Röhrchens io einschnappen.
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Eine weitere Verkleinerung des Schwimmers oder Vergrößerung der Verschlußkraft
kann dadurch erzielt werden, daß die gleitende Reibung eines oder beider die Feder
9 sperrender Teile durch rollende Reibung ersetzt wird. In Fig. 3 besteht das Sperrglied
aus einer bügelförmigen Drahtfeder 13, in welche die Ösen 14 gebogen sind. In diese
Ösen sind Stifte 15 eingeklemmt, auf denen kleine Rollen gelagert sind. Die unteren
Rollen 16 greifen in Schlitze des Röhrchens io ein und halten dieses fest, die oberen
Rollen 17 liegen gegen den Rand des Deckels. 12 an. Der unten abgeschrägte Rand
des Deckels drückt beim Öffnen des Verschlusses durch Druck auf den Deckel die Rollen
17 unter den. Deckel, wobei die Rollen 16 in die Schlitze des Röhrchens io einschnappen.
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Fig, 4 zeigt einen Trichter, der z. B. beim Füllen von Flaschen auf
eine bestimmte Flüssigkeitshöhe einstellbar ist, bei der sich der Trichter schließen
soll. Das Trichterrohr besteht aus dem festen Teil 18 und dem darüber gelagerten
ausziehbaren Teil ig. Im Schwimmer 3 steckt das Röhrchen 2o, das aus dem mit der
Verschlußmechanik verbundenen Stab 5 ausziehbar ist. Es genügt auch, nur den Schwimmer
verschiebbar zu machen. Der Schwimmer kann auch röhrenförmig um ein festes Trichterrohr
herum angeordnet werden.
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Fig.5 zeigt eine Verschlußeinrichtung, die an einem gewöhnlichem.
Trichter angebracht werden kann. Über das Trichterrohrende ist der z. B. aus Gummi
bestehende Teil 21 gestülpt, an dem das Röhrchen 6 mit der Verschlußeinrichtung
befestigt ist.
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InFig. 6 sind am Röhrchen 8 Hebel 22 angele nkt, die mittels der Vorsprünge
24 die Federhülse 23 festhalten und an ihrem langen Hebelarm durch den Deckel 12
festgehalten sind. Die durch den. Schwimmer zu überwindende Reibung ist dadurch
vielfach
nach unten übersetzt. Die Federn 25 drücken die
Hebel an die Federhülse an.