DE596429C

DE596429C - Abfuellventil fuer Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE596429C
Application number: DER87897D
Authority: DE
Original assignee: CHRISTIAN RADBRUCH FA H
Current assignee: CHRISTIAN RADBRUCH FA H
Priority date: 1932-06-25
Filing date: 1933-05-07
Publication date: 1934-05-04
Also published as: DE570522C

Description

Abfüllventil für Flüssigkeiten Bei dem Patent 570 522 besteht der Nachteile daß das Ventil nach ,dein Füllen einer Flasche nur unter Anwendung von Gewalt von der Flasche abgenommen werden kann. Beim Füllen einer Flasche wird der Dichtungsring des Ventils fest auf den Flaschenrand gedrückt, so daß an dieser Stelle die in der leeren Flasche befindliche Luft nicht entweichen kann. Die Luft entweicht vielmehr durch besondere Öffnungen, welche an dem in der Flasche befindlichen Teile des Ventils vorgesehen sind. Sobald nun eine Flasche bis zur Höhe der Luftdurchträttsöffnungen gefüllt ist, hört die Flüssigkeitszufuhr auf. Zwischen dem Flüssigkeitsspiegel und dem Dichtungsring entsteht durch die beim Füllen eintretende Schaumbildung in Verbindung mit der Senkung des Flüssigkeitsspiegels um die Größe des aus der Flüssigkeit auftauchenden Ventilrohres ein luftverdünnter Raum, so daß das Ventil durch den äußeren Luftdruck fest auf den Flaschenrand gepreßt wird. Besonders bei weithalsigen Flaschen wird der Druck so stark, daß das Ventil nur mit großer Schwierigkeit von der Flasche abgenommen werden kann.
Diese Übelstände werden durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung beseitigt, indem ein Dichtungsring geschaffen ist, welcher sofort beim Nachlassen des Fülldruckes das Eintreten der Außenluft in die Flasche zuläßt, so @daß das Ventil von der Flasche leicht abgenommen werden kann.
Der Erfindungsgegenstand bildet somit einen wesentlichen technischen Fortschritt. Gemäß vorliegender Erfindung besteht der beim Gebrauch des Ventils auf den Flaschenrand gepreßte Dichtungsring aus zwei Teilen, beispielsweise aus einer ein- oder zweiteiligen Doppelscheibe. Die untere Scheibe ist stark federnd ausgebildet und mit Löchern versehen, die im Ruhezustand geöffnet sind. Wird jedoch, wie es zwecks Füllens der Flasche geschieht, das Ventil mit Druck auf die Flasche gesetzt, so werden die Löcher durch Aufdrücken der oberen Scheibe zugequetscht, so daß sie keine Luft durchlassen. Soll das Ventil nach dem Füllen der Flasche von derselben abgenommen werden, so schiebt sich bei Druckentlastung das Auslaufrohr in das Ventil zurück, und gleichzeitig federt die untere Dichtungsscheibe von der oberen ab, so daß die Außeniuft durch die Löcher in den Flaschenhals dringen kann, der luftverdünnte Raum in derselben also verschwindet.
Es sind nun allerdings Füllventile zum Abfüllen bestimmter Flüssigkeitsmengen bekannt, bei welchen der Dichtungskopf durchbohrt ist. Diese Durchbohrung steht aber mit dem Entlüftungsrohr in Verbindung, dient also nur als Durchlaß für die Luft beim Füllen der Flasche.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweisen Ausführungsarten dargestellt. Es zeigen Abb. i und 2 die Seitenansicht eines Abfüllventils in der Arbeitsstellung und beim Abnehmen des Ventils von der Flasche, teilweise im Schnitt, Abb. 3 die Draufsicht auf einen Dichtungsring und Abb. ,4 und 5 ein anderes Ausführungsbeispiel in Ruhe- und Arbeitsstellung.
Das Ventil besteht im wesentlichen wie das des Hauptpatents aus dem inneren Abfüllrohr i mit den Auslauföffnungen 3, der Klemmutter 5 als Handgriff und der Feder 7. Im Rohr i sind Luftdurchlaßöffnungen 13 vorgesehen. Der die Flasche abdichtende Dichtungsring besteht aus einer ein- oder zweiteiligen Dichtungsscheibe 17" 17b. Der elastische Unterteil 17b weist Luftlöcher 18 auf, die in der Ruhelage des Dichtungsringes frei liegen, während sie durch Aufdrücken des Oberteils 17Q zugequetscht werden.
Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist folgende: Das Ventil wird wie bei dem Hauptpatent mit Druck auf die zu füllende Flasche gesetzt. Der Unterteil 17b liegt dabei fest auf dem Flaschenrand, und die Löcher 18 werden durch den Oberteil 17u zugequetscht (Abb. 1 und 5). Während des Abfüllens der Flüssigkeit kann weder durch die Löcher 18 noch zwischen Flaschenhals und Dichtungsring Luft entweichen. Sie entweicht vielmehr durch die hierfür vorgesehenen Löcher 13. Hat der Flüssigkeitsspiegel die Höhe der Löcher 13 erreicht, so hört der Flüssigkeitszulauf auf. Zwischen dem Flüssigkeitsspiegel und den Dichtungsring 17b hat sich nun infolge der beim Füllen eintretenden Schaumbildung in Verbindung mit der Senkung des Flüssigkeitsspiegels um die Größe des aus der Flüssigkeit auftauchenden Ventilrohres ein luftverdünnter Raum gebildet, so daß der Ring fest gegen die Flasche gedrückt wird. Hört der Druck auf das Ventil auf, so schiebt sich durch die Wirkung der Feder 7 das Auslaufrohr in das Ventil zurück, und gleichzeitig federt der Teil 17b des Dichtungsringes von dem Teil 17, ab, so daß die Löcher 18 frei werden und die Außenluft durch sie in die Flasche eindringen kann (Abb. 2 und 4.). Das Ventil kann nun ohne weiteres von der Flasche abgenommen und auf die nächste zu füllende Flasche aufgesetzt werden, ohne daß die geringste Anwendung von Gewalt erforderlich wäre.

Claims

PATENTANSPRL'C£I: Abfüllventil für Flüssigkeiten nach Patent 570 522, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem Flaschenrand aufliegende, aus zwei Teilen (17Q, 1 70 bestehende Dichtungsring in dem elastischen Unterteil (,7b) Luftlöcher (18) aufweist, die während des Abfüllens durch Aufdrücken des Oberteils (17Q) zugequetscht werden und bei Druckentlastung sich wieder öffnen.