DE297455C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 297455 KLASSE 53 b. GRUPPE

HANS ERNSTin MUNSTER i.W.

Verschluß für Konservendosen und ähnliche Gefäße.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Oktober 1915 ab.

Es sind bereits Verschlüsse für Konservendosen bekannt, bei denen sich in einer Vertiefung des Deckels oder Stopfens eine Ventilscheibe befindet, die gegebenenfalls noch von einer Platte bedeckt ist. Der Verschluß wird dabei durch das bloße Ansaugen der Ventilscheibe bewirkt und ist unsicher, da beim Transport infolge der hierbei unvermeidlichen Stöße usw. leicht Undichtigkeiten entstehen können.

ίο Ein Verschluß, der für in Massenfabrikation hergestellte Konservendosen Verwendung finden soll, muß derartige Zufälligkeiten überstehen. Außerdem ist es notwendig, daß die Ventilscheibe die Öffnungen unter leichtem Druck schließt, damit im Innern der Dose ein geringer Überdruck herrscht, der das Verkochen des Inhalts verhindert. Diese Bedingungen erfüllt der Gegenstand vorliegender Erfindung, gemäß welcher die die Ventilscheibe bedeckende Platte einen konisch gestalteten Halsansatz mit einem knopfartigen Ende besitzt. Dieses greift durch eine Öffnung im Ventilsitz, und nach Verbreiterung des Ansatzendes durch Drücken sind die Platte und die Ventilscheibe in ihrer Mitte fest mit dem Dosendeckel verbunden.

Die Platte greift zweckmäßig kapselartig über die Ventilscheibe, so daß bei ihrem Eindrücken nach beendeter Kochung in bekannter Weise eine völlige Schließung des Ventils herbeigeführt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι das Ventil im Schnitt,

Fig. 2 dasselbe im geschlossenen Zustand und darüber ein zum Schließen dienendes Werkzeug, Fig. 3 den Ventildeckel im Schnitt,
Fig. 4 die Ventilscheibe im Schnitt,
Fig. 5 den Ventilsitz im Schnitt, und

. Fig. 6 den Ventilsitz im Grundriß.

Der Deckel α der Konservendose ist in an sich ■ bekannter Weise mit einer den Ventilsitz bildenden Versenkung b versehen, die zweckmäßig muldenartig ausgebildet ist und im Grunde eine mittlere öffnung c zum Befestigen der Ventilscheibe d und schlitzförmige Öffnungen e für den Austritt der beim Kochen entstehenden Dämpfe und Gase aufweist. Die Ventilscheibe wird mit einer in ihr befindlichen mittleren Öffnung auf den in der Mitte der Platte f gebildeten Halsansatz g geschoben, dessen Ende h knopf artig ist. Letzteres paßt in die Öffnung c der muldenartigen Deckelversenkung b und wird auf der Rückseite derselben durch Drücken verbreitert, so daß der Deckel f mit dem Dosendeckel gewissermaßen vernietet ist. Die Ventilöffnungen e sind dann durch die Scheibe d unter leichtem Druck geschlossen, der infolge der durch die konische Form des Halsansatzes g und die muldenförmige Gestaltung des Sitzes b bewirkten Spannung der Ventilscheibe entsteht. In dem Ventildeckel f sind einige Öffnungen i vorgesehen, die das Entweichen der durch das Ventil austretenden Dämpfe nach außen gestatten.

Da das Ventil gegen Stöße gesichert und eingekapselt liegt, so können die damit versehenen Konservendosen in großen Mengen aufeinandergestapelt unter Wasser gekocht werden. Das

Eindringen von Wasser ist ausgeschlossen. Nach beendeter Kochung wird der Ventildeckel f mit Hilfe eines Stempels k von geeigneter Form eingedrückt, so daß dann die Gummischeibe d zwischen Ventil- und Dosendeckel fest eingepreßt ist (vgl. Fig. 2) und Undichtigkeiten durch Stöße usw. beim Transport nicht verursacht werden können.

Die Wirkungsweise des beschriebenen Ver-Schlusses ist folgende:

Sofort nach dem Eintauchen der Dose in das heiße Wasser dehnt sich der Doseninhalt aus und drängt die etwa eingeschlossene Luft durch das Ventil hinaus. Hierbei hebt sich das Scheibchen d von seinem Sitz immer nur so viel ab, wie gerade zum Ausströmen der Luft erforderlich ist. In gleicher Weise entweichen die während des Kochens sich weiter bildenden Dämpfe und Gase nach außen.

Ein. Trockenkochen des Doseninhaltes, wie dies z. B. bei undichten Dosen der Fall ist, tritt infolge der Ventileinrichtung keineswegs ein, da innerhalb der Dose immer ein kleiner Überdruck vorhanden sein muß, um.das Ventil zu öffnen.

Das Zudrücken der Ventile nach dem Kochen ist die einzige Handhabung, die die Vorrichtung erforderlich macht, und diese geht sehr rasch vonstatten.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   I. Verschluß für Konservendosen und · ähnliche Gefäße, bei dem sich in einer Vertiefung des Deckels eine von einer Platte bedeckte Ventilscheibe befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ventilscheibe (d) bedeckende Platte (f) einen konisch gestalteten Halsansatz mit einem knopfartigen Ende (A) besitzt, welches durch eine Öffnung im Ventilsitz greift, so daß nach der Verbreiterung des Ansatzes durch Drücken die Platte (f) und die Ventilscheibe (d) in ihrer Mitte fest mit dem Dosendeckel verbunden sind.

   . 2. Ausführungsform des Verschlusses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ■ Platte (f) kapselartig über die Ventilscheibe (d) greift, so daß bei ihrem Eindrücken nach beendeter Kochung in bekannter Weise eine völlige Schließung des Ventils herbeigeführt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.