DE569636C

DE569636C - Selbsttaetige Abdichtungsvorrichtung fuer Gluehoefen

Info

Publication number: DE569636C
Application number: DES83939D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1927-06-25
Filing date: 1928-01-29
Publication date: 1933-02-06

Description

Selbsttätige Abdichtungsvorrichtung für Glühöfen Die Erfindung betrifft einen Glühofen, bei dem der Herd in waagerechter Richtung aus der Ofenkammer herausgezogen werden kann. Bei derartigen Ofen hat es sich als schwierig erwiesen, den zwischen der hinteren Kante des beweglichen Herdes und der hinteren Wandung der Ofenkammer angeordneten Verschluß so auszubilden, daß an dieser Stelle keine Wärmeverluste auftreten. Man hat zwar versucht, durch verhältnismäßig dichtes Anpassen der hinteren Ofenkante an die hintere Wandung der Kammer diese Verluste zu vermindern, ist aber dabei nicht zu dem gewünschten Ergebnis gelangt. Es ist auch vorgeschlagen worden, an der Abschlußstelle des Herdes gegen .die Ofenrückwand dadurch einen Verschluß herzustellen, daß man Sand oder Ton zur Abdichtung verwendete. Auch dieses Mittel hat sich jedoch nicht als genügend zuverlässig erwiesen.
Gemäß der Erfindung werden die bisherigen Schwierigkeiten durch eine neuartige selbsttätige Abdichtungsvorrichtung zwischen der Ofenrückwand und dem ein- und ausfahrbaren Herd vermieden. Die Vorrichtung besteht darin, daß an der Abdichtungsstelle zwei kanalartige Profileisen, beispielsweise T-Eisen, ineinander,-reifen, von denen das untere - mit der Öffnung nach oben - auf der hinteren Kante des Herdwagens ruht und in an sich bekannter Weise mit einem Dichtungsmittel gefüllt ist, während das obere -mit der Öffnung nach unten - an der hinteren Wand der Ofenkammer drehbar befestigt ist. Zweckmäßig wird dabei das an der hinteren Ofenwand schwenkbar befestigte U-Eisen durch ein Gegengewicht hochgeschwenkt und bei herausgefahrenem Herd selbsttätig in der Offenstellung gehalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt A.bb. i einen Längsschnitt durch den ganzen Ofen, während Abb. 2 und 3 Ansichten des Verschlusses darstellen.
Der Glühofen besteht aus einem eisernen Rahmenwerk, das die Wandungen trägt, die eine mit einem offenen Boden versehene Ofenkammer umschließen. In- der Vorderwandung der Kammer ist eine Öffnung vorgesehen, durch die die Einführung bzw. das Herausnehmen des beweglichen Herdes 12 erfolgt. Die Öffnung wird durch eine Tür io in üblicher Weise abgeschlossen.
Der herausziehbare Herd 12 besteht im wesentlichen aus einem Herdteil 1q., der auf einem von Rädern 18 getragenen Paar von Eisenträgern 16 aufruht. Der Rand des Herdes wird durch Wandungen 17 gebildet, die eine flache Kammer für die Aufnahme von elektrischen Widerstandselementen i9 -umschließen. Nach dem Ofenraum zu sind die Heizelemente durch eine Tragplatte 2o abgedeckt.
Anden Längskanten des, fahrbaren Herdes sind Sandverschlüsse üblicher Art vorgesehen. An der vorderen Kante des Herdes ist ebenfalls ein mit Sand gefüllter Träger 24 angeordnet, in den ein Flansch 26 der Tür io eingreift.
An der hinteren Kante des Herdes wird nun erfindungsgemäß gleichfalls eine Abschlußvorrichtung angeordnet. Die Vorrichtung besteht gus zwei übereinander angeordneten und ineinandergreifenden Kanälen, die sich über die ganze Breite des Herdes erstrekken. Der untere Kanal wird durch ein U-Eisen 3o mit den Flanschen 47 und 48 gebildet, das auf der hinteren Kante .des be-,veglichen Herdes aufruht und zur Aufnahme von körnigem, hitzebeständigem Dichtungsstoff dient. Das in diesen Kanal eingreifende zweite U-Eisen 34 mit den Flanschen 40 und 42 ist mit Hilfe von Ansätzen 36 schwenkbar gelagert. Die Ansätze sind mit einer Stange 38 fest verbunden. Bei der dargestellten Lage des U-Eisens 34 wird die hintere Längsfläche gegen eine Metallplatte 43 gepreßt, die in der Ofenwandung eingebettet liegt. Die Stange 38 ragt aus der Seitenwandung des Ofens heraus und trägt an ihrem Ende einen Arm 44, an dem ein Gegengewicht 46 einstellbar befestigt ist. Die Abwärtsbewegung des Gegengewichtes ist durch einen Anschlag 4.5 begrenzt. Wird der Herd. 12 in die Ofenkammer eingeschoben, so gelangt zunächst der äußere Flansch 48 des U-Eisens 30 in Eingriff mit dem äußeren Flansch 42 des U-Eisens 34. Bei der Weiterbewegung des Herdes wird der Flansch 42 gegen die hintere Ofenwand gedrückt, wobei sich der innere Flansch 4o in den hitzebeständigen Dichtungsstoff im Kanal des U-Eisens 3o entgegen der Wirkung des Gewichts 46 hineinbewegt. Die hintere Kante des Herdes wird hierdurch wirksam abgeschlossen. Wenn der Herd herausgezogen wird, wird der Flansch 4o des U-Eisens 34 unter der Wirkung des Gegengewichts 46 selbsttätig angehoben und der Sandverschluß unterbrochen. Die Erfindung kann naturgemäß auch bei irgendeinem anderen Ofen mit beweglichem Herd zur Anwendung kommen. An Stelle des Sandverschlusses kann auch irgendein plastischer öder flüssiger Dichtungsstoff treten.
Durch die Erfindung wird mit einfachen Mitteln ein wirksamer und selbsttätig sich einstellender Abschluß für die hintere Kante eines beweglichen Herdes geschaffen. Infolge der Einfachheit können die Einzelteile sehr kräftig und gedrungen ausgebildet sein, so daß die Abschlußvorrichtung unbedingt betriebssicher und dabei leicht und billig herstellbar ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Selbsttätige Abdichtungsvorrichtung für Glühöfen zwischen der Ofenrückwand und einem ein- und ausfahrbaren Herd, gekennzeichnet durch zwei ineinandergreifende kanalartige Profileisen, beispielsweise U-Eisen (3o und 34), von denen das untere, (30), -mit der Öffnung nach oben - auf der-hinteren Kante des Herdwagens ruht und in an sich bekannter Weise mit einem Dichtungsmittel gefüllt ist, während das obere, (34), - mit der Öffnung nach unten - an der hinteren Wand der Ofenkammern drehbar befestigt ist.
2. Abdichtungsvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Gegengewicht (46), an dem an der hinteren Ofenwand schwenkbü@ befestigten U-Eisen (34), durch welches dieser Verschlußteil hochgeschwenkt und so bei herausgefahrenem Herd selbsttätig in der »Offen«-Stellung gehalten wird.
3. Verfahren zur Betätigung der Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, ,daß beim Einfahren des Herdes der äußere Flansch (48) des unteren U-Eisens (30) mit dem äußeren Flansch (q2) des oberen U-Eisens (34) in Eingriff kommt, wodurch das obere U-Eisen nach unten schwenkt und so in das untere U-Eisen eingreift, daß sein innerer Flansch (4o) in das Dichtungsmittel gedrückt wird.