DE722730C - Vorrichtung zum Azotieren von Calciumcarbid, insbesondere in einsatzlosen Kalkstickstoffoefen - Google Patents

Vorrichtung zum Azotieren von Calciumcarbid, insbesondere in einsatzlosen Kalkstickstoffoefen

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DE722730C
DE722730C DEH162409D DEH0162409D DE722730C DE 722730 C DE722730 C DE 722730C DE H162409 D DEH162409 D DE H162409D DE H0162409 D DEH0162409 D DE H0162409D DE 722730 C DE722730 C DE 722730C
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DE
Germany
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furnace chamber
furnace
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calcium cyanamide
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DEH162409D
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Dr-Ing E H Gustav Hilger
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E H GUSTAV HILGER DR ING
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E H GUSTAV HILGER DR ING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

Description

  • Vorrichtung zum Azotieren von Calciumcarbid, insbesondere in einsatzlosen Kalkstickstofföfen Um hochwertigen Kalkstickstoff zu erhalten, ist es bekanntlich erforderlich, neben der Zuführung von reinem Stickstoff für die möglichst rasche und vollständige Abführung der Luft und der bei der Azotierung sich bildenden Fremdgase zu sorgen. Dabei soll aber die Wirkung der Heizung durch das einströmende, verhältnismäßig kühle Stickstoffgas nicht abgeschwächt werden. Die Heizwärme soll den Azotierkörper in allen Höhenlagen möglichst rasch durchdringen, um die Azotierdauer herabzusetzen und Wärmestauungen zu vermeiden, die bekanntlich zur teilweisen Rückzersetzung des bereits gebildeten fertigen Kalkstickstoffes führen können.
  • Bei den bekannten Kalkstickstofföfen sind diese Erfordernisse meistens nicht genügend beachtet. Bei diesen wird der Stickstoff meistens von: unten her zugeführt und kühlt dabei die unteren Zonen des Azotierkörpers ab, die ohnehin schlechter erwärmt werden, weil die durch die Heizung erwärmten Gase nach oben steigen. Die Azotierung der unteren Schichten des Azotierkörpers ist infolgedessen meistens mangelhaft. Zudem ist bekanntlich das Stickstoffgas, welches ein spezifisches Gewicht von o,9714 besitzt, leichter als trockene Luft mit dem spezifischen Gewicht von 1,053 bzw. als die entstehenden Fremdgase und steigt daher im Kalkstickstoffofen nach oben. Dadurch entsteht aber eine Mischung des Stickstoffes mit den abzuführenden Fremdgasen,- was zur Folge hat, daß die Wirkung desselben auf den Azotierkörper herabgesetzt wird und außerdem die Fremdgase, gleichviel ob sie oben oder unten aus dem Kalkstickstoffofen abgeführt werden, verhältnismäßig viel Stickstoff enthalten; der der Azotierung verlorengeht. Diese Nachteile machen sich bei der neuzeitlichen Azotierung von großen Azotierkörpern, die eine Höhe von 3 m und mehr erreichen, ganz besonders stark bemerkbar. Gerade hier zeigt sich die mangelhafte Durchazotierung der unteren Schichten des Azotierkörpers besonders deutlich.
  • Zur Beseitigung dieser Übelstände hat man bisher verschiedene Vorschläge gemacht, jedoch ohne einen befriedigenden Erfolg. So wurde beispielweise vorgeschlagen, den Stickstoff nicht nur von unten, sondern gleichzeitig auch von oben her in die Ofenkammer einzuleiten, um eine bessere Durchazotierung des Azotierkörpers und gleichzeitig eine Verkürzung der Azotierdauer zu erreichen. Auch wurden in das Carbidmehl auflockernde Schichten eingebettet, um das Eindringen des Stickstoffes in den Azotierkörper in entgegengesetzter Richtung zum Fortschreiten der Reaktionszone zu ermöglichen. Ferner ist ein Verfahren zur Schnellazotierung von Carbid, und zwar in Einsatzöfen, hekanntgeworden, bei welchen besonderer Wert darauf gelegt ist, daß der Stickstoff möglichst große Zündflächen umspült. Er wird dabei entweder von unten oder von oben her in einen erweiterten Heizkanal des Azotierlörpers eingeführt, strömt dann in den äußeren Ringraum in hierzu entgegengesetzter Richtung und wird dann entsprechend oben oder unten aus der Ofenkammer abgesaugt. Bei allen diesen bekannten Verfahren mischt sich aber stets der Stickstoff bei seinem Durchgange durch die Ofenkammer mit den Fremdgasen und wird dadurch in seiner Wirkung herabgesetzt, ganz abgesehen von dem auf die Dauer erheblichen Verlust an Stickstoff, der mit den Fremdgasen entweicht.
  • Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zum Azotieren von Calciumcarbid, insbesondere in einsatzlosen Kalkstickstoffen, ist geeignet, diese Übelstände in einfachster Weise zu beseitigen, so daß auch bei der Großazotierung trotz herabgesetzter Azotierdauer in allen Schichten gut durchazotierter Kalkstickstoff gebildet wird. Den natürlichen Bedingungen entsprechend, erfolgt die Zuführung des Stickstoffes in breitem Ouerschnitt von oben her zu dem zweckmäßig mit frei stehenden senkrechten Hohlkanälen versehenen Azotierkörper, während die Luft und die sich bildenden Fremdgase von unten aus dem Kalkstickstoffofen abgeführt werden. Da die Heizwärme der Elektroden nach oben steigt, wird dabei das zugeführte Stickstoffgas gleich nach seinem Eintritt in den Kalkstickstoffofen gut durchwärmt und dringt nach Maßgabe der Zuströmgeschwindigkeit allmählich nach unten, wobei es als Wärmeträger wirkt und auch die unteren Schichten des Azotierkörpers gut erwärmt. Da das Stickstoffgas spezifisch leichter ist als (die Luft und die entsprechenden Fremdgase, drückt es diese dabei allmählich nach unten zu den Abführungsstellen des Ofens, ohne sich mit den Fremdgasen zu vermischen, so daß diese beim Austritt aus der Ofenkammer verhältnismäßig geringe Mengen Stickstoff enthalten. Da das zuströmende Stickstoffgas verhältnismäßig kühl ist und erst im Ofen selbst erwärmt wird, wird dabei der Ofendeckel gekühlt und das Ausstrahlen I der Wärme durch den Deckel vermindert, so I daß geringere Wärmeverluste entstehen.
  • Bei dem einsatzlosen Kalkstickstoffofen der Erfindung erfolgt demnach die Zuführung des Stickstoffes vom oberen Ofenrande her durch ein ringförmiges, mit zahlreichen waagerechten Ausströmöffnungen versehenes und an das Zuleitungsrohr für den Stickstoff angeschlossenes Rohr, auf welchem sich eine gleichfalls ringförmige Sandtasse befindet, in welche zum gasdichten Abschluß der Ofenkammer der herabgezogene Rand des Ofendeckels hineinragt, oder durch den Ofendeckel selbst, die Abführung der Luft und der Fremdgase dagegen vom Boden des Kalkstickstoffofens aus entweder unmittelbar durch am Boden angebrachte Abführungsxohre oder durch Tauchrohre, die vom Ofendeckel aus in die im Azotierkörper verteilten Hohlkanäle hineinragen. Zu diesem Zwecke sind im Ofendeckel sowohl in der Mitte als auch an denjenigen Stellen, an welchen im Azotierkörper die Hohlkanäle angeordnet sind, mit Deckeln verschließbare Öffnungen angebracht, in welche diese Tauchrohre während der Reaktion bzw. der Fremdgasbildung zum Zwecke des Abführens oder Absaugens der Fremdgase aus dem unteren Teil der Ofenkammer eingehängt werden. Die Tauchrohre reichen dabei je nach der Reinheit des Carbidmehls mehr oder weniger tief in die Hohlkanäle herab und werden aus dem Ofen herausgezogen, wenn die Fremdgasbildung aufgehört hat. Sie bestehen zweckmäßig aus blankgezogenem Metall, zweckmäßig Molybdänstahl, damit sie weder durch die Hitze noch durch den Einfluß der Fremdgase angegriffen werden. Am oberen Ende sind sie mit einem Hahn oder einer Drossel versehen, um ihren Querschnitt der ausströmenden Gasmenge anpassen zu können. Nach dem Herausziehen werden. .die Öffnungen des Deckels verschlossen. Zweckmäßig läßt man dann einen besonderen am Deckel angebrachten Hahn zum Entweichen der etwa noch vorhandenen Fremdgasreste offen.
  • Die Tauchrohre können auch vom Deckel aus - statt in die Hohlkanäle - unmittelbar in das Carbidmehl eingesenkt werden. Da sie unten offen sind, werden sie in diesem Falle während des Einsenkens am unteren Ende durch einen Stopfen verschlossen, damit sie sich nicht im Carbidmehl füllen. Dieser Stopfen ist an einer Stange befestigt, mittels welcher er nach dem Einsenken aus dem Tauchrohr herausgezogen oder gestoßen wird. Es ist zweckmäßig, diese unmittelbar. in das Carbidmehl eingesenkten Tauchrohre während der Zeit, in welcher sie sich im Ofen befinden, zeitweise etwas zu drehen, damit das in der Azotierung befindliche Carbidmehl nicht anbacken kann. Es ist auch möglich, die Tauchrohre bereits vor dem Füllen der Ofenkammer innerhalb der zur Herstellung der freien Hohlkanäle dienenden Rohre in die Ofenkammer einzusetzen. In diesem Falle sind die Tauchrohre mit Führungen versehen, an welchen sich beim Herausziehen die Rohre für die Hohlkanäle führen können.
  • Die frei stehenden Hohlkanäle im Azotierkörper, die auch zur Aufnahme der Heizelektroden dienen, werden in der Weise hergestellt, daß beispielsweise bei der Einfüllung des Carbidmehls in die Ofenkammer Standrohre o. dgl. eingesetzt werden, welche nach erfolgter Füllung wieder herausgezogen werden, wobei die Azotiermasse frei stehen bleibt.
  • Soll die Füllung der Ofenkammer zur Vermeidung des Eindringens von Luft in geschlossenem Zustande erfolgen, wobei, das Carbidmehl in bekannter Weise durch den Deckel aus geschlossenen, mit Stickstoff gefüllten Behältern in den gleichfalls mit Stickstoff gefüllten Ofenraum eingefüllt wird, können diese Hohlkanäle auch durch vorheriges Einsetzen von Papprohren oder solchen aus hitzebeständigen Metallen gebildet werden, die bei der Azotierung im Ofen verbleiben. Es können aber auch hier Einsatzrohre verwendet werden, die durch den Ofendeckel hindurchragen und. die bereits dann aus der Ofenkammer herausgezogen werden, wenn bald nach Beginn der Azotierung bereits eine gewisse Verkrustung der äußeren Schichten des Carbidmehls eingetreten ist, so daß ein Einstürzen der frei stehenden Hohlkanäle nicht mehr zu befürchten ist.
  • Der Azotierkörper selbst ruht in der Ofenkammer auf einer Grundplatte, die ebenso wie die Ummantelung der Ofenkammer selbst zweckmäßig aus Stahlguß bzw. Molybdänstahl oder einem anderen, auch .nichtmetallischen. Werkstoffe besteht, der der Reaktionstemperatur von 115o° ' widerstehen kann, ohne zu leiden. Zur Ersparnis von Wellpappe ist es dabei zweckmäßig, das Carbidmehl nach vorherigem Einsetzen eines glatten Zylinders aus dünnem Eisenblech oder einem anderen hitzebeständigen, auch nichtmetallischen Werkstoff, in die Ofenlcammer einzufüllen, wobei der geringe, etwa 2 bis 3 cm betragende Zwischenraum zwischen diesem Füllzylinder und dem Ofenmantel mit einer aus einem Abfallstoffe bestehenden Füllmasse, beispielsweise Kalkstaub, abfallendem Staub aus dem Kalkstickstqffofen, Kalkstickstoffmehl oder einem Gemisch dieser Stoffe, ausgefüllt wird. Das hat außerdem noch den Vorteil der Wärmeersparnis, da der Kalkstickstoffofen ohne vorherige Abkühlung nunmehr sofort nach dem Herausheben des fertigen Kalkstickstof£blockes wieder frisch beschickt werden kann. Der Füllzylinder wird nach dem Einfüllen des Carbidmehls aus der Ofenkammer herausgezogen. Bei Kalkstickstofföfen, die in geschlossenem Zustande gefüllt werden, bleibt er während der Azotierung im Ofen und wird erst bei der Entleerung von dem fertigen Kalkstickstoffblock abgezogen.
  • Das Herausheben des fertigen Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer erfolgt mittels einer Zugstange, die nach dem Abheben des Ofendeckels in den mittleren Hohlkanal des Kalkstickstoffblockes eingeführt-- und mit der Grundplatte verankert wird. Bei großen Azotierkörpern können natürlich auch mehrere dieser Zugstangen an geeigneten Stellen des Azotierkörpers eingesetzt und mit der Grundplatte verankert werden, an denen dann das Hebezeug angreifen kann. Dabei können diese Zugstangen auch aus mit einem Hahn versehenen Rohren bestehen, die nach dem Einfüllen des Carbidmehls in der Ofenkammer verbleiben und in gleicher Weise wie die erwähnten Tauchrohre gleichzeitig zum Abführen der Fremdgase dienen können, wobei dieser Hahn dann mehr oder weniger geöffnet bleibt.
  • Es ist ferner zweckmäßig, die Grundplatte des Azotierkörpers vor dem Einfüllen des Carbidmehls mit Kalk o. dgl. zu bestreuen, damit der Kalkstickstoffblock an der Grundplatte nicht anbackt.
  • Auf weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung wird bei der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einem einsatzlosen Kalkstickstoffofen hingewiesen werden.
  • Es zeigen Abb. z einen senkrechten Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Kalkstickstoffofen, Abb. 2 einen waagerechten Querschnitt durch denselben, Abb.3 die Seitenansicht einer verriegelbaren Zugstange zum Herausheben des Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer vor dem Einsetzen in die Grundplatte des Azotierkörpers, Abb. q. eine Draufsicht auf die Zugstange nach Abb. 3, Abb. 5 eine weitere Seitenansicht der Zugstange nach Abb. 3 nach dem Einsetzen -und Verriegeln derselben in der Grundplatte des Azotierkörpers, Abb. 6 eine weitere Seitenansicht des unteren Teiles der Zugstange nach Abb. 5 in verriegeltem Zustande, Abb.7 eine Draufsicht auf die Zugstange nach Abb. 5, Abb.8 einen senkrechten Teilquerschnitt durch die Ofenkammer mit einer Seitenansicht der als Tauchrohr ausgebildeten Zugstange innerhalb des zur Herstellung der Hohlkanäle dienenden Rohres nach dem Einfüllen des Carbidmehls in die geschlossene Ofenkammer, Abb. 9 die gleiche Darstellung wie in Abb. 8 nach ,dem Herausziehen des zur Herstellung der Hohlkanäle dienenden Rohres, Abb. io die gleiche Darstellung der Ofenkammer wie in den Abb. 8 und 9 nach dem Herausziehen auch des Tauchrohres.
  • Wie .aus den Abb. i und 2 ersichtlich, ist die Ofenkammer am Boden i und am Umfange 2 mit einer Auskleidung versehen, die aus Stahlguß oder dünnem Stahlblech oder einem anderen hitzebeständigen, auch nichtmetallischen Werkstoff besteht, der auch durch die entstehenden Fremdgase nicht angegriffen wird. Der Boden i der Ofenkammer ist nach unten zu etwas trichterförmig gesenkt und hat in der Mitte ein Senkrohr 3, das mittels eines Schiebers ,4 o. dgl. verschlossen werden kann. Das Senkrohr 3 dient zur Aufnahme und Entfernung des im Ofen befindlichen Kalk- oder Kalkstickstoffstaubes oder auch zum Abführen der Fremdgase aus der Ofenkammer, wie später erläutert werden wird. Der Ofendeckel s, der bei größeren Kalkstickstofföfen auch mehrteilig sein kann, ist mit einer aus mehreren Lamellen bestehenden Schutzauskleidung 6 versehen und taucht mit seinem herabgezogenen Rande in eine am Oberteil des Ofens angebrachte, der Abdichtung dienende Sandtasse 7, die auf einem hohlen, der Stickstoffzuführung dienenden, mit dem Zuführungsrohr 8 für den Stickstoff verbundenen und mit Ausströmöffnungen 9 versehenen Ofenring io aus Stahlguß o. dgl. ruht.
  • Der Azotierkörper steht auf einer gleichfalls aus Stahlguß o. dgl. bestehenden ebenen Grundplatte i i, die mit einem niedrigen, aufrecht stehenden Rande versehen ist, welcher zur Führung eines aus dünnem Blech oder anderem Werkstoff bestehenden Füllzylinders i2 dient. An der Grundplatte i i befindet sich sowohl in der Mitte als auch über dieselbe verteilt eine Anzahl von Öffnungen 13 an denjenigen Stellen, an welchen im Azotierkörper die frei stehenden oder sonstwie gebildeten Hohlkanäle 14 für die Tauchrohre 15 bzw. die Hohlkanäle 16 für die Heizelektroden i7 angebracht werden sollen. Diese Öffnungen befinden sich an entsprechenden kreisrunden Erhöhungen 18, welche zur Führung der zur Herstellung dieser Hohlkanäle dienenden Rohre i9 beim Einsetzen derselben in die Grundplatte i i dienen.
  • In den ringförmigen, etwa 2 'bis 3 cm breiten Zwischenraum 2o zwischen dem Ofenmantel 2 und dem Füllzylinder 12 wird ein Abfallstoff, beispielsweise Kalkstaub oder Kalkstickstoffstaub oder ein Gemisch beider Stoffe, eingefüllt, mit welchen zweckmäßig auch die Grundplatte i i des Azotierkörpers in dünner Schicht bestreut wird, wie in Abb. i angedeutet, um ein Anbacken des Kalkstickstoffes zu verhindern.
  • Die am unteren Ende offenen Tauchrohre 15, welche zweckmäßig aus blankgezogenem Molybdänstahl oder einem anderen geeigneten hitzebeständigen Werkstoff bestehen, sind an entsprechend am Ofendeckel 5 vorgesehenen Öffnungen in die frei stehenden Hohlkanäle 14 des Azotierkörpers eingehängt und reichen je nach der Reinheit des Carbidmehls mehr oder weniger tief in dieselben hinab. Sie sind am oberen Teile etwas verengt und hier mit einem Hahn 2i oder einer Drossel versehen. Sie können am Deckel fest angebracht sein und verbleiben in diesem Falle während der Azotierung in der Ofenkammer, sie können aber auch, wie Abb. i zeigt, herausziehbar sein und werden dann aus der Ofenkammer herausgezogen, wenn die Fremdgasbildung aufgehört hat.
  • Zum Herausheben des fertigen Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer dient eine in den Abb. 3 -bis 7 dargestellte Zugstange, welche, wie ersichtlich, am unteren Ende mit einem kegelförmigen Bund 23 und einem rechteckigen Ouerstück 24 versehen ist, welches nach unten zu pyramidenartig abgeschrägt ist, damit es sich leichter in die entsprechend geformte Öffnung 13 der Erhöhung 18 der Grundplatte ii einsetzen läßt. Der Bund 23 verhindert dabei ein zu tiefes Herabsenken. Nach einer Drehung der Zugstange 22 um 9o° kann dann, wie die Abb. 5 bis 7 zeigen, die seitlich an derselben angebrachte, unten etwas zugespitzte Verriegelungsstange 26 neben der Zugstange 22 in die Öffnung 13 herabgesenkt werden, so daß ein unbeabsichtigtes Zurückdrehen der Zugstange unmöglich ist. Die Verriegelungsstange 26 ist oben mit einem Handgriff 27 versehen und besitzt einen Nocken 28, der, wie Abb. 3 zeigt, vor der Verriegelung auf einer Führung 29 aufsitzt.
  • Zum Zwecke der Verriegelung wird die Stange 26 in einem an der Führung 29 angebrachten Schlitz 3o hera@bgeschoben, bis der Nocken 28 sich in der aus Abb. 5 ersichtlichen Stellung unterhalb derselben befindet. Durch eine Drehung der Stange 26 um 9o° mittels des Handgriffes 27 wird verhindert, daß diese sich unbeabsichtigt aus ihrer Verriegelungsstellung`verschiebt.
  • Nach den Abb. 8 bis io ist die Zugstange 22 durch ein Zugrohr 3 1 ersetzt, welches in seinem unteren- Teile in : der gleichen Weise mit einem Bund 23 und einem Querstück 24 versehen ist,. wie diese. Jedoch ist das gleichzeitig der Abführung der Fremdgase dienende Zugrohr 31 unten, xnit einigen Öffnungen 32 und oben mit einem Hahn 21 sowie reit einem Querstück 33 für den Angriff des Hebezeugs versehen. Die gleichfalls vorhandene Verriegelungsstange 26 ist in der Zeichnung weggelassen worden. Ferner besitzt das Zugrohr 31 einige auf seine Länge verteilte Führungsstücke 34, die zur Führung der Einsteckrohre 19 zur Herstellung der -freien Hohlkanäle bei ihrem: Herausziehen aus dem Azotierkörper dienen -sollen.
  • Wie Abb. B zeigt, werden die Tauchrohre 31 samt den zur Herstellung der Hohlkanäle dienenden Einsatzrohren i9 vor dem Einfüllen des Carbidmehles in die offene oder geschlossene Ofenkammer eingesetzt. Nach dem Einfüllen des Carbidmehles werden dann zunächst die Einsatzrohre -i9 herausgezogen, während die Tauchrohre 31 bis zum Aufhören der Fremdgasbildung oder bis zur Beendigung der Azotierung in der Öfenkammer verbleiben. Die Öffnung 35 in dem Ofendeckel 5 ist in. diesem Falle mit einer Sandtasse 36 versehen, ebenso wie auch das obere Führungsstück 34 'des Zugrohres 31 an der Oberseite eine solche Sandtasse 37 trägt, so daß ein ringförmiger Verschiußdeckel 38 zum V erschluß der Deckelöffnung in der aus Abb. 9 ersichtlichen Weise eingesetzt werden kann. Ist dann' auch das Tauchrohr 31 aus der Ofenkammer entfernt worden, wird die Deckelöffnung 35 in der aus Abb. 1o ersichtlichen Weise durch den Deckel 39 gänzlich verschlossen.
  • Nach dem Herausheben des Azotierkörpers aus der Ofenkammer wird der auf der Bodenplatte i i derselben zurückgebliebene Kalkstaub in das Senkrohr 3 gefegt, von wo er nach dem-Verschließenides Schiebers 4 durch das Absaugrohr 4ö abgesaugt werden kann. Dabei ist es zweckmäßig, . in das Senkrohr 3 durch die Leitung 41 Stickstoff einzuführen. Am Senkrohr 3 ist oberhalb des Schiebers 4 noch ein durch einen Hahn verschließbares Rohr 4 angebracht, durch welches bei verschlossenem Schieber'4 auch hier' die Fremdgase abgeführt werden können, wenn man die Abführung derselben durch die" am Ofendeckel angebrachten Tauchrohre vermeiden will. _ Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bezieht sich auf einsatzlose Kalkstickstofföfen: Selbstverständlich ist dieses Verfahren auch auf Kalkstickstofföfen mit Einsatzbehältern anwendbar. In diesem Falle werden die Hohlkanäle im Äzotierkörper, soweit sie durch eingesetzte-Papprohre o. dgl: gebildet werden, vor dem Einsetzen des Azotierbehälters in den Kalkstickstoffofen hergestellt. Bei der Herstellung von freien Hohlkanälen werden die dieselben bildenden Einsatzrohre erst nach dem Einsetzen des Behälters in den Kalkstckstoffofen aus der Carbidmässe herausgezogen. Der Ofendeckel kann in der gleichen Weise ausgebildet sein, wie Abb. i zeigt, wobei also die Tauchrohre an demselben fest oder herausziehbar angebracht sind.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Azotieren von Calciumcarbid, insbesondere in einsatzlosen Kalkstickstofföfen, bei welchen die Zuführung des Stickstoffes vom oberen Rande der Ofenkammer, die Abführung der Luft und der sich bildenden Fremd-' gase aber vom Boden der Ofenkammer aus erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Zuführung des Stickstoffes in breitem Querschnitt von oben her zu dem zweckmäßig mit frei stehenden senkrechten Hohlkanälen (14) versehenen Azotierkörper am oberen Rande der Ofenkammer ein ringförmiges, mit zahlreichen waagerechten Ausströmöffnungen (9) versehenes und an das Zuleitungsrohr (8) für den Stickstoff angeschlossenes Rohr (io) angebracht ist, auf welchem sich eine gleichfalls ringförmige Sandtasse (7) befindet, -in welche zum gasdichten Verschluß der Ofenkammer der herabgezogene Rand des Ofendeckels (5) hineinragt, wobei sich am Ofendeckel (5) sowohl in der Mitte als auch an denjenigen Stellen, an welchen im Azotierkörper die Hohlkanäle (14) angeordnet sind, mit Deckeln verschließbare Öffnungen befinden, in welche während der Dauer der Reaktion bzw. der Fremdgasbildung zum Zwecke des Abführens oder Absaugens dieser Fremdgase aus dein unteren Teil der Ofenkammer Tauchrohre- (15) eingehängt werden, welche in die Hohlkanäle (14) hineinragen. --
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch-i, dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchrohre - (15) fest am Ofendeckel angebracht und mit Verschlußhähnen (21) versehen sind. .
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,. daß der Azotierkörper auf einer zweckmäßig aus Gußstahl bestehenden Grundplatte (i i) steht, die an denjenigen Stellen, an welchen die Hohlkanäle (14) im Azotierkörper angebracht werden, mit Öffnungen (13) versehen sind, die an der Oberseite der Grundplatte mit kreisrunden Erhöhungen (18) zur Führung der zur Herstellung dieser Hohlkanäle dienenden Einsatzrohre (ig) dienen (Abb. i).
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (i i) an der Oberseite mit einem niedrigen umlaufenden Rande versehen ist, der zur Führung eines aus dünnem Blech oder anderem Werkstoff bestehenden und nach dem Einfüllen des Carbidinehles herausziehbaren Füllzylinders (12) dient, zwischen welchem und dem Ofenmantel (2) sich ein etwa 2 bis 3 cm breiter Zwischenraum (2o) befindet, der mit einer Füllmasse, bestehend aus Kalkstaub, Kalkstickstoffstaub oder einer Mischung dieser Stoffe, ;gefüllt ist (Abb. i).
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herausheben des fertigen Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer eine an sich bekannte, am unteren Ende mit einen Querstück (24) versehene Zugstange (22) dient, die mit einer Verriegelungsvorrichtüng, bestehend aus einer seitlich neben der Zugstange (22) angebrachten, in Führungsaugen geführten Verriegelungsstange (26) versehen ist, die nach dem Einsetzen der Zugstange (2a) in die Öffnung (13) der Grundplatte (il) und nach der Drehung derselben um go° neben dieser in die Öffnung der Grundplatte herabgeschoben wird (Abb. 3 bis 7).
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsstange (26) am Oberende einen Handgriff (27) und in einigem Abstande unterhalb desselben einen Verriegelungsnocken (28) besitzt, während die obere Führungsöse (2g) derselben mit einem seitlichen Schlitz (30) versehen ist, durch welchen bei der Verriegelung der Nocken (28) so weit herabgeführt wird, daß er sich unterhalb der Führungsöse (29) befindet, so daß durch Drehung der Verriegelungsstange (26) um 9o° ein Heraufschieben derselben aus ihrer Verriegelungsstellung verhindert wird (Abb, 3 bis 7).
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch i und 6, dadurch gekennzeichnet, dal3 die Zugstange (31) zum Herausheben des fertigen Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer innen hohl ist und gleichzeitig durch entsprechende Anbringung von seitlichen Öffnungen (32) zur Abführung der Fremdgase dient (Abb. 8 und 9). B. Vorrichtung ,nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugrohre (31) mit einigen über ihre ganze Länge verteilten Führungsstücken (34) versehen sind, an welchen sich die zur Herstellung der frei stehenden Hohlkanäle (14) dienenden Einsatzrohre (ig) beim Herausziehen aus der Ofenkammer führen (Abb.
  8. 8 und 9).
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich sowohl an der Öffnung (35) des Ofendeckels (5) als auch an dem obersten Führungsstück (34) des Zugrohres (31) je eine Sandtasse (36, 37) befinden, welche zur Aufnahme eines ringförmigen Deckels (38) dienen, der nach dem Herausziehen des zur Herstellung der Hohlkanäle (14) benutzten Standrohres (ig) zur Abdichtung der Ofenkammer aufgesetzt wird (Abb. 8 und 9). io.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchrohre (15) und auch die Zugrohre (31) am oberen, nach dem Einsetzen über den Ofendeckel (5) hinausragenden Teil mit einem regelbaren und abschließbaren Hahn (21) o. dgl. versehen sind (Abb. i, 8 und 9). i i.
  11. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (i) der Ofenkammer etwas kegelig nach unten gesenkt ist und in der Mitte mit einem durch einen Verschlußschieber (.4) o. dgl. verschließbaren Senkrohr (3) versehen ist, in welches nach dem Herausheben des fertigen Kalkstickstoffblockes aus der Ofenkammer der sich dort absetzende Kalkstaub gefegt oder abgesaugt wird (Abb. i).
  12. 12. - Vorrichtung nach Anspruch i i, dadurch gekennzeichnet, daß am Senkrohr (3) oberhalb des Verschlußschiebers (4) ein Rohr (42) zum Abführen der Fremdgase aus der Ofenkammer angebracht ist (Abb. i).
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch i 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Verschlußschiebers (4) am Senkrohr (3) ein Absaugrohr (4o) für das Absaugen des im Senkrohr befindlichen Kalkstaubes angebracht ist (Abb. i).
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch i i und 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Senkrohr (3) unterhalb des Verschlußschiebers (4) ein Zuführungsrohr (41) für Stickstoff angebracht ist, welches beim Absaugen des Kalkstaubes aus dem Senkrohr geöffnet wird (Abb. i).
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