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Befestigungseinrichtung für künstliche Zähne an der Prothese Sehr
große Schwierigkeiten verursacht bis jetzt die einwandfreie Befestigung künstlicher
Zähne an der Prothese, insbesondere an Stiftzähnen und Brücken. Am gebräuchlichsten
sind in letzter Zeit die Befestigungen der Zähne mittels Kastenguß. Dieser besteht
darin, daß der Zahn in einen vorbereiteten Kasten mittels eines Bindemittels, beispielsweise
Zement, eingesetzt wird. Vorbedingung hierfür ist jedoch, daß der Zahn von allen
Seiten durch das Metall umfaßt wird, insbesondere auch an der Schneidekante. Der
Kastenguß hat aber bedeutende Nachteile. Im Laufe des Gebrauches wird der Zementkitt
vorwiegend durch die Mundsäure zerstört. Auch durch die Abnutzung der Schneidekante
wird der untere Teil des Zahnes den Angriffen des Kaudruckes ausgesetzt, so daß
die Kittschicht abbröckelt, wodurch eine Lockerung und ein späteres Herausfallen
des künstlichen Zahnes eintritt. Auch in kosmetischer Beziehung hat der Kastenguß
eine unerwünschte Erscheinung, daß nämlich die Befestigungsart an der Schneidekante
stets von außen sichtbar ist.
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Die Erfindung sucht diese Nachteile zu beseitigen. Es wird durch die
Erfindung eine dauernde Befestigung des künstlichen Zahnes an der Prothese geschaffen,
wobei gleichzeitig die Möglichkeit des späteren leichten Auswechselns gewährleistet
ist. Gemäß der Erfindung wird ein geeigneter :vietallrahmen in den Rücken der Prothese
bei der Herstellung eingegossen, in welchen der auf der Rückseite des künstlichen
Zahnes entsprechend eingebrannte Stift von geeigneter Länge von oben her eingeschoben
wird.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in
der Zeichnung näher dargestellt, und zwar ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Befestigungseinrichtung an einem Stiftzahn gezeigt.
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Abb. i ist ein Längsschnitt bzw. #. eine teilweise Ansicht durch den
Stiftzahn mit Befestigungseinrichtung.
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Abb. 2 ist eine innere Ansicht der Metallrückwand mit eingesetztem
Rahmen.
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Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.
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Abb. 4. und 5 sind zwei verschiedene Ausführungsformen des
Rahmens in schaubildlicher Darstellung.
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In der Metallrückwand des Stiftzahnes ist eine entsprechende Aussparung
vorgesehen, in welche der einzusetzende künstliche Zahn paßt. In dieser Rückwand
ist ein Rahmen i eingegossen, der aus einem waagerecht verlaufenden Steg 2 und aus
zwei senkrecht verlaufenden Schenkeln 3 und 4 besteht. Der Rahmen besitzt an seinem
Umfang Flanschen 5, die in derselben Metall-,vand des Stiftzahnes eingelassen sind,
um dessen Haltbarkeit in der Metallwand zu sichern. Zwecks Erhöhung dieser Haltbarkeit
können in dem Flansch 5 Zacken 6 ausgestanzt werden, in welche die Masse der Metallwand
bei ihrer Herstellung eindringt. An den Übergangsstellen der Schenkel 3 und 4 in
den Steg 2 sind Lappen 7 und ß vorgesehen, die eine gewisse Federung zulassen. In
diesen Metallrahmen
i bzw. zwischen die beiden Schenkel 3 und 4
des Rahmens wird der künstliche Zahn von oben her eingeschoben, und zwar so, daß
ein auf der Rückseite des künstlichen Zahnes eingebrannter Stift 9 zwischen die
Lappen 7 und 8 eingreift. Der Stift 9 wird mittels zweier Knopfstifte io und ii
in das Porzellan des künstlichen Zahnes in üblicher Weise eingebrannt.
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Die Herstellung der neuen Verbindung erfolgt folgendermaßen: Auf der
Rückwand des künstlichen Zahnes wird der Rahmen i so ausgelegt, daß die Lappen 7
und 8 den Stift 9 fassen, und zwar von der der Wurzelseite zugekehrten Seite her.
Diese Stellung wird durch darübergestrichenes Wachs fixiert, aber so, daß der Zahn
aus diesem entstehenden Kasten leicht entfernt werden kann. Sobald dies erfolgt
ist, wird der Metallrücken erst aus dem Blauwachs modelliert, wie er der späteren
Verwendung entspricht. Darauf kann die Form gegossen werden und die erhaltene Wachsform
auf die vorbereitete Prothese übertragen werden, sei es Brückenarbeit oder Stiftzahn.
Die Herstellung der neuen Befestigung in Metall geschieht auf dem bekannten üblichen
Wege. Die Lage des Metallrahmens kann noch durch Zement, Kautschuk o. dgl. wesentlich
gesichert werden. Die Verwendung von Guttapercha als Befestigungsmittel hat den
großen Vorteil, daß dadurch eine gewisse Elastizität des Ersatzes geschaffen wird,
wie sie den bisher üblichenZahnbefestigungseinrichtungen vollkommen fehlt. Der künstliche
Zahn gemäß der neuen Befestigungsart paßt sich daher den natürlichen Verhältnissen
besser an.
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Bei den bisher üblichen Befestigungseinrichtungen waren Langstifte
oder Knopfstifte vorgesehen, die in die Zahnmasse eingebrannt wurden, um dadurch
eine Befestigung mit dem betreffenden Ersatz herbeizuführen. Dies hat aber den Nachteil,
daß der Ersatz oft in ungleichmäßiger Weise beansprucht wurde. Es entstand hierdurch
eine lästige Lockerung, oder aber es brach einer von den beiden Stiften ab, so daß
dann der ganze Zahn erneuert werden mußte. Eine solche unzuträgliche einseitige
Lockerung oder frühzeitige Erneuerung ist bei dem Gegenstand der Erfindung ausgeschlossen,
und zwar wegen der Gleichmäßigkeit und Vereinfachung der Befestigungsvorrichtung.
Diese eignet sich wegen ihrer Einfachheit und Dauerhaftigkeit besonders auch noch
zur Anwendung bei Kautschukprothesen. Hierbei wird der Rahmen i in den Kautschukzahn
bei der Herstellung eingelassen und findet in ihm eine entsprechende Befestigung.
Die Dauerhaftigkeit der neuen Einrichtung wird dadurch gewährleistet, daß der Metallrahmen
in die Metallrückwand vollkommen eingelassen ist, indem sich der neue Zahn von oben
her einschieben läßt, so daß also keine Beschädigung der Schneidekante zu befürchten
ist. Da der Kaudruck stets nach oben wirkt, ist aus diesem Grunde heraus eine Lockerung
nicht zu befürchten. Ebenso ist der Angriff der Mundsäure nicht besonders vorwärts
schreitend, weil der Metallrahmen selbst fast allseitig von der Metallmasse oder
Kautschukmasse umfaßt ist. Obwohl durch diese Befestigungsart ein Herausfallen oder
eine Lockerung so gut wie ausgeschlossen erscheint, ist aber trotzdem leicht eine
Auswechselungsmöglichkeit bei Bruch oder sonst einer Beschädigung gegeben. Es braucht
nur das Befestigungsmittel, sei es Zement oder Guttapercha, durch Ausbohren oder
Auskratzen beseitigt zu werden, worauf die Porzellanfacette leicht entfernt und
ausgewechselt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ohne .Rücksicht
auf die Zahnart und Form die Befestigungseinrichtung unverändert hergestellt werden
kann. Dadurch, daß der Metallstift 9 mittels zweier Stifte io und ii in die Zahnmasse
eingebrannt ist, erfolgt eine gleichmäßige Verteilung des entstehenden Druckes,
so daß schädliche Spannungen o. dgl. vermieden werden, wie überhaupt bei der neuen
Befestigungseinrichtung der Vorteil vorhanden ist, daß Spannungen weder in der Prothese
noch in dem Zahn auftreten können.