DE567522C - Verfahren zur Herstellung von Phosphor-Stickstoff-Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphor-Stickstoff-Duengemitteln

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DE567522C
DE567522C DEW77708D DEW0077708D DE567522C DE 567522 C DE567522 C DE 567522C DE W77708 D DEW77708 D DE W77708D DE W0077708 D DEW0077708 D DE W0077708D DE 567522 C DE567522 C DE 567522C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B7/00Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phosphor-Stickstöff-Düngemitteln Zur Schaffung hoch phosphorstickstoffhaltiger Düngemittel ist es bekannt, den bei der Behandlung aus Phosphoriten mittels Schwefelsäure entstehenden Schlamm mit Kohlensäure und Ammoniak zu schwefelsaurem Ammonium zu verarbeiten.
  • Die Erfindung besteht darin, daß ein Phosphoritschlamm mit Kohlensäure und Ammoniak oder etwa deren Verbindungen, wie Ammoniumcarbonat, verarbeitet und der hierbei entstehende schlammartige Niederschlag mit Salpetersäure, Stickstoffoxyden oder phosphorsäurehaltiger Lösung auf Calciumnitrat oder Dicalciumphosphat verarbeitet wird. Der schlammartige Niederschlag besteht dabei aus Calciumcarbonat und unzerlegten Bestandteilen des Phosphorits oder Phosphoritschlammes und ist durch die bei der Reaktion frei werdende Kohlensäure zusammen mit Ammoniak besonders günstig zerlegbar. Besonders vorteilhaft wird das erhaltene Ammoniumsulfat, Calciumnitrat oder Dicalciumphosphat mit Ammoniumphosphat, Kaliumphosphat oder Calciumphosphat vermischt, die durch bekannte Verfahren aus der phosphorsäurehaltigen Lösung gewonnen werden können. Auf diese Weise entsteht dann ein besonders vielseitig wirksames Düngemittel, das bei der Art der in dem neuen Verfahren auftretenden Reaktionen ohne Schwierigkeit mit verschiedenen Mengenverhältnissen der einzelnen Bestandteile herstellbar ist.
  • Die Lösung von schwefelsaurem Ammonium wird mit Vorteil zur Verdünnung hochprozentiger Schwefelsäure verwendet, die zur Zerlegung der Phosphorite dient. Hierbei entsteht dann eine Ersparnis an Wärme, die zum Verdampfen der letzten Lösung nötig ist.
  • Im einzelnen spielt sich das Verfahren ab wie folgt; Das Phosphoritmehl wird kontinuierlich nach dem Gegenstromverfahren durch 15- bis 2o°/oige Schwefelsäure oder mit einem Gemisch von Schwefelsäure und Ammoniumsulfatlösung, s. unten Gleichung (9), zerlegt, bis sich eine phosphorsäurehaltige Lösung von 15 bis 2a % P20, bildet. Diese Lösung wird nachher mit gasförmigem Ammoniak oder Ammoniakwasser zwecks Bildung von phosphorsaurem Ammonium vermischt. Die Lösung kann auch mit Kalk neutralisiert werden, bis sich ein Präzipitat von Dicalciumphosphat bildet.
  • Die hauptsächlichsten Reaktionen der Zerlegung von Phosphorit mit Schwefelsäure bleiben die alten wie in den folgenden Gleichungen (i) bis (3) oder erfolgen nach der unten angegebenen Hauptreaktion (9).
  • Ca3P20" -@ 3 H2S04 -f- 2`H20 (I) = 2 H3 P 04 --E- 3 (Ca S 04 # 2H20) CaC03 -f- HzS04 -j- H20 (2) = Ca S04.2 H,0 -f- C02 CaF, -f- H,S04 -f- 2 H20 (3) =CaS04#2H_0+2HF DiePhosphorsäure enthaltende Lösung nach (i) oder (g) wird durch NH3 oder Ca(OH)2 wie folgt neutralisiert: H3 P 04 -E- N H3 = N H4 Hz P 04 (4) oder r H3P04+2NH3 - (NH4),HP04 (4 ') oder H,P04 + Ca(OH)= - CaHP04# 2H=0 Die festen Rückstände, die nach dein Dekantieren bzw. Filtrieren nach Gleichungen (i) und (2) entstehen und als Schlamm I bezeichnet «erden, enthalten viel Gips (für die meisten Phosphorite 45 bis 6o °/o) sowie Verbindungen von Phosphorsäuren, Silicaten, Oxyden des Eisens, Tonerde und anderen unzerlegten Bestandteilen von Phosphorit. "Aus niedrigprozentigen Phosphoriten mit hohem Gehalt an Kieselsäure erhält man einen Schlamm mit 3 bis 5 % P205, wovon ungefähr i bis 1,5 °/o unlöslich sind, der Rest aber Wasser- oder citratlöslich ist.
  • Der in Wasser aufgeschlämmte Niederschlag (Schlamm I) wird mit gasförmigem NH3 und CO, bearbeitet. Dabei entsteht eine Lösung von schwefelsaurem Ammonium. Unter gewissen Bedingungen kann dabei auch ein Gemisch von schwefelsaurem und phosphorsaurem Ammonium entstehen. Die entsprechenden Reaktionen sind folgende: Ca S 04 -E- 2 N H3 -i- C02 -I- H20 - (NH4)ZS04-i-CaC03 (6) CaH4(P04)2 -1- 4 NH3 -f- C02 -E- H20 - CaC03 + 2 (NH4)zHP04 (7)-# Hj04+ 2 NH3 - (NH4)., HP04 (8) Schwefelsaures Ammonium [evtl. auch (N H4) 2 H P 04] bleibt dabei in der Lösung; Calciumcarbonat schlägt sich nieder zusammen mit den ungelösten Bestandteilen des Phosphorits, wobei sich der Schlamm 1I bildet. Dieses Verfahren kann auch kontinuierlich nach dem Gegenstromverfahren durchgeführt werden.
  • Die Lösungen von phosphorsaurem Ammonium, die nach (4) oder (4'), und schwefelsaurem Ainmönium, die nach (6) entstehen, «-erden einzeln oder zusammen verdampft oder nach einer anderen bekannten Methode als feste Körper ausgeschieden.
  • Die Lösung von schwefelsaurem Ammonium (6) kann auch zur Verdünnung von Kammer- oder Kontaktschwefelsäure bis zu einer Konzenträtion von 2o °/o gebraucht werden. Wird für die Zerlegung ein Gemisch von Schwefelsäure mit Lösung von schwefelsaurem Ammonium gebraucht, so entsteht eine Ersparnis an Wärme, die zum Verdampfen der letzten Lösung notwendig ist. Ein Teil der freien Schwefelsäure bildet in der Lösung Monoammoniumphosphat. Die wichtigste Reaktion dabei ist Ca. P. O8 -f- = 2 3 Hz CaS04 S04 -f- + (NH4), z NH4H2 S04 P04 (9) Auf diese Art entsteht ein trockenes hochwertiges Erzeugnis, das den größten Teil von P20,, und NH3 in wasserlöslicher Form enthält.
  • Wird statt (4) und (4') die Reaktion (5) angewendet, so ist es zweckmäßig, den Niederschlag mit sauren phosphorsauren oder sauren sch-vvefelsauren Ammoniaksalzen zu vermischen, wobei der größere Teil des citratlöslichen P=05 wasserlöslich wird.
  • Der aus (6) und (7) erhaltene Schlamm 1I enthält viel CaC03; er wird mitSalpetersäure oder -Stickstoffoxyden behandelt, so daß aus Calciumcarbonat Calciumnitrat entsteht: CaCO3 -@- 2 HN 03 (=O) - Ca(N03)z + H.,0 -f- CO., Die so erhaltenen Salze, Ca (N03)2 oder Ca H P 04, können entweder unmittelbar als Düngemittel gebraucht werden, oder man kann sie mit den früher erhaltenen (NH4)2HP04, NH4H,P04, (NH4)1S04 vermischen, wodurch das Ca(N03)2 viel weniger hygroskopisch wird.
  • Der Schlamm II kann auch mit den aus Reaktionen (i) bzw. (9) erhaltenen Lösungen behandelt werden unter Bildung von Dicalciumphosphat und Ammoniumphosphat.
  • Der größte Teil von Kohlensäure, die bei der Reaktion (io) frei wird, kann wieder für die Reaktionen (6), evtl. auch für (7) und (8) verwendet werden.
  • Die neue Arbeitsweise unterscheidet sich von den alten nassen Verfahren zur Verarbeitung von Phosphoriten dadurch, daß der Rohstoff vollkommen verwertet wird, und daß zusammengesetzte Düngemittel erhalten werden, die P205 und N in Nitrat- und Ammoniakform enthalten, zusammen mit Kalk und leicht assimilierbarer Kieselsäure. Wird statt NH3 ein *Kaliumsalz gebraucht, so erhält man wasserlösliches Kalisalz.
  • Es besteht die Möglichkeit, das Mengenverhältnis der Bestandteile in weiten Grenzen zu ändern und die einzelnen Vorgänge beliebig zu trennen; die obengenannten Salze können daher zusammen oder einzeln erhalten werden mit verschiedenem Gehalt an P=0;;, N, K, Ca, entsprechend den Bedürfnissen der Praxis.
  • Das Verfahren kann sowohl für reiche wie auch besonders für arme Phosphate verwendet «erden.

Claims (2)

  1. PATENT ANSPRüciir.: i. Verfahren zur Herstellung von Phosphor-Stickstoff-Düngemitteln, gegebenenfalls mit Kalizusatz, dadurch gekennzeichnet, daB der bei der Gewinnung von Phosphorsäure aus Phosphoriten mittels Schwefelsäure entstehendeSchlamm in an sich bekannter Weise mit Kohlensäure und Ammoniak oder entsprechenden Stoffen zu einer Lösung von schwefelsaurem Ammonium verarbeitet wird, und daß der hierbei sich bildende schlammartige Niederschlag, bestehend aus Calciumcarbonat und unzerlegten Bestandteilen des Phosphorits bzw. des Schlammes, mittels Salpetersäure, Stickstoffoxyden bzw. phosphorsäurehaltiger Lösung auf Calciumnitrat oder Dicalciumphosphat verarbeitet wird, wobei das erhaltene Ammoniumsulfat, Calciumnitrat oder Dicalciumphosphat mit Ammonium-, Kalium- oder Calciumphosphat vermischt werden kann, die durch bekannte Verfahren aus der phosphorsäurehaltigen Lösung gewinnbar sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daB die Lösung von schwefelsaurem Ammonium zur Verdünnung hochprozentiger Schwefelsäure verwendet wird, die zur Zerlegung des Phosphorits dient.
DEW77708D 1927-06-23 1927-11-18 Verfahren zur Herstellung von Phosphor-Stickstoff-Duengemitteln Expired DE567522C (de)

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