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Klarinette 1's sind Klarinetten bekannt, bei denen man um zwölf Tonstufen
höhere Töne durch Freilegung der Überblasöffnung bzw. der Klappe erhält. Das entsprechende
Greifen macht jenen Spielern Schwierigkeiten, welche gewöhnt sind, auf Saxophoninstrumenten
zu spielen.
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Der erwähnte Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß eine Klappenniechanik zum Schließen und Freilegen der Tonöffnungen derart in
Verbindung mit der Freilegung und Schließung einer Überblasöffnung angeordnet ist,
daß bei dem Schließen oder Öffnen der Tonöffnungen bei geschlossener Überblasöffnung
die in jeder Kombination erzielten Töne um eine Oktave niedriger sind als jene derselben
Kombination bei geöffneter Überblasöffnung.
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Dabei bleibt die der Klarinette eigentümliche äußere und innere Formgebung
unverändert.
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Die Erfindung betrifft eine Klarinette mit einer Mechanik entsprechend
den Saxophongriffen, da zuweilen von Komponisten die Klarinette anstatt des Sopransaxophons
vorgeschrieben wird. Der Zweck und Unterschied der Klarinette gemäß der Erfindung
gegenüber dem Bekannten ist der, daß die Griffart den Saxophongriffen im wesentlichen
gleich ist, so daß der Saxophonspieler heitre Wechseln des Instrumentes auf Klarinette
im wesentlichen die gleichen Griffe benutzen kann.
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Die Klappenmechanik an dem Instrument gemäß der Erfindung ist so konstruiert,
daß er den Saxophongriffen im wesentlichen entspricht, jedoch den Tonumfang einer
Klarinette ergibt.
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Die Saxophongriffe an dem Instrument sind im Umfange von b bis f"'.
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Was die Töne von e bis a und von fis"' bis d"" anbelangt, so werden
diese Töne auf unserem neuen Instrument genau so gegriffen wie an einer gewöhnlichen
Klarinette.
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Die Töne von e bis a werden in den Kornpositionen immer benutzt, dagegen
die Töne von fis"' bis d"" nur sehr selten.
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Fig. i und 2 zeigt die Klarinette gemäß der Erfindung mit Saxophongriffen.
Der Körper der Klarinette ist aus folgenden Teilen zusammengesetzt: A Mundstück,
B Birne. C Mittelstück, D Trichter. Alle diese Teile haben die Dimensionen
einer normalen Klarinette. Die Tonlöcher 6 bis 18 sind wie an einer gewöhnlichen
Klarinette gebohrt, jedoch in einer Reihe. Die Tonlöcher i9, 20, 22 und 23
haben dagegen die Bohrung genau so wie bei der normalen Klarinette.
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Zur Erzielung der Saxophongriffe sind an der Klarinette noch weitere
Tonlöcher gebohrt, und zwar i bis j, 21, 24. bis 28. Die Duoderiniaklappe ist wie
an einer gewöhnlichen
Klarinette angebracht, jedoch auf der entgegengesetzten
Seite.
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Als Grundlage für die Zusammenstellung der Klappenmechanik dient Schema
Fig. ia, auf welchem die Tonlöcher des Instrumentes i bis 29 bezeichnet sind. Die
neben diesen Ziffern eingeklammerten Buchstaben geben die betreffenden Töne an,
welche von den einzelnen Tonlöchern hervorgebracht werden. Die mit einem Ring bezeichneten
Tonlöcher müssen offen sein, damit der Körper einer normalen Klarinette den betreffenden
Ton herausbringt. So müssen z. B. die Tonlöcher 14, 15, 16, 17, 18, 2o und 23 offen
bleiben, wenn der Ton c' erzielt werden soll. Die rechts auf dem Schema mit den
kleinen Buchstaben a, b, c usw. bezeichneten Hebel sind jene der Klappenmechanik
entsprechend den Saxophongriffen, während die eingeklammerten Buchstaben jene Töne
bezeichnen, welche bei Benutzung des betreffenden Hebels ertönen müssen. Die mit
schwarzen Punkten bezeichneten Hebel muß man herunterdrücken, um den betreffenden
Ton bei Anwendung der Saxophongriffe aus dem Körper einer normalen Klarinette zu
erhalten.
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Beispiel: Um den Ton cr bei einer normalen Klarinette zu erzielen,
müssen die Hebel a, c, d, e, f, g, i gedrückt werden, also wie bei
einem Saxophon.
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i. Wie «-eiter aus dem Schema ersichtlich ist, sind die Klappenhebel
hil (Fig. 5), nll (Fig. 5), h, hl, st (Fig. i und q.), t, 1t, s, x, o
(Fig.
i und 2) dazu bestimmt, die Tonlöcher C), 13, 19. 22, 2.1, 25, 26, 27, 28
und 29 zu schließen, weshalb jeder dieser Hebel mit Flachfedern versehen ist, welche
die Klappen auf die Tonlöcher drücken.
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2. Die Griffhebel a, c, d, e, f, cz, g (Fig. i, 3 und 4.) dienen
zum Schließen einer bestimmten Anzahl von Tonlöchern zweier verschiedenen Tongruppen.
Z. B.: Wenn wir den Ton gl bei Benutzung von Saxophongriffeil erhalten wollen, muß
der Griffhebel d gedrückt werden, selbstverständlich auch die höher liegenden Hebel
a und c (Fig. i, 3 und 7).
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Wie aus Fig. i ersichtlich ist, ist der Griffhebel d mit der Klappe
12 oberhalb des Tonloches 12 beweglich verbunden; denselben Hebel verbindet mit
der Klappe 5 ein an demselben angebrachter Druckstift dll (Fig. 3, 7).
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Wenn wir an einer Klarinette bekannter Art das Tonloch 12 und alle
weiteren oberhalb derselben befindlichen Tonlöcher schließen, erhalten wir den Ton
cl. Wenn wir aber noch dazu die Duodecimaklappe mitnehmen, wird der hohe
Ton gll erreicht.
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Dagegen erhalten wir bei Verwendung des Saxophongriffes und beim Drücken
des Griffhebels d den Ton gl, und wenn wir dazu noch den Oktavhebel i- nehmen
(Fig.2), erhalten wir denselben Ton uni eine Oktave höher, also gll. Daraus ergibt
sich, daß bei Verwendung des Griffhebels d und des Oktavhebels das Tonloch 12 geschlossen
sein muß, wogegen beim Drücken des Griffhebels d ohne Oktavhebel, das Tonloch 12
offen bleiben muß.
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a) Diese Kombinationen erzielen wir dadurch, daß alle Klappen über
die Tonlöcher i bis 18 (Fig. i) an einer Achse angebracht sind, auf welcher sie
sich bewegen können. Die Klappen haben auf ihrem Fußteile Vertiefungen, in welche
die auf dem Übersetzungshebel V' befestigten Flachfedern Vlil hineinfallen.
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Der Übersetzungshebel VI wird mit einer Feder in seiner Lage gehalten,
damit die 'Flachfedern Viil auf dem unteren Fußteile der Klappen i bis 18 einwirken.
Aus dem Schnitt a-b (Fig. 6) ist diese Einrichtung ersichtlich. Befindet sich der
Übersetzungshebel VI in normaler Lage, ist das Tonloch unter der Klappe offen; wird
er gedrückt, so wird die Flachfeder hilf auf dem oberen Fußteil der Klappe
wirken, womit die Klappe das Tonloch schließt.
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b) Der Hebel d (Fig. 7, Schnitt c-d) ist auf der Achse dlll
aufgesetzt und hat an seinem Körper ein ovales Loch dlV, in welches sich der Klappenstift
i2a führt. Der Hebel d ist mit einer Feder versehen, welche denselben gehoben hält.
Ist der Übersetzungshebel VI auf der Achse VIV und der Hebel d
(Schnitt c-d,
Fig. 7) in normaler Lage, drückt die Feder P° auf den Fußteil der Klappe 12" welche
das Tonloch ot öffnet.
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Ist der Übersetzungshebel Z'l in normaler Lage und der Hebel
d gedrückt (Schnitt c-d, Fig. 7b), kann der Klappenstift i-ga infolge genügenden
Raumes des ovalen Loches dlV auf die Klappe nicht einwirken, und es bleibt die Klappe
infolgedessen offen. Der Hebel d wird mittels seiner Verlängerung, an der ein Hohlstift
dil angebracht ist, auf die Klappe 5 drücken, womit das Tonloch 5 geschlossen wird.
Somit ist das Tonloch 12 offen und 5 geschlossen.
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Ist der Hebel d in normaler Lage und wird nur der Übersetzungshebel
t'l gedrückt (Schnitt c-d, Fig. 7c), wird dieser mit seiner Feder t'111 auf den
oberen Teil des Fußteiles der Klappe 12 wirken und das Tonloch ot schließen wollen.
Da die Klappe mit dem Stift i2a auf den unteren Teil des ovalen Loches div am Hebel
d drücken wird, wird die Klappe 12 das Tonloch ot nicht schließen können,
weil sich der Hebel d in normaler Lage befindet. Hieraus ergibt sich die Wahrnehmung
: Wenn der Übersetzungshebel V' gedrückt wird und der Hebel d in normaler Lage ist,
kann das Tonloch nicht geschlossen werden.
Wenn der ObersetzungshebelVI
und der Hebel d gleichzeitig gedrückt wird (Schnitt c-d, Fig. 7d), wird die Feder
T "111 des Übersetzungshebels f'1 auf den oberen Teil des Fußteiles der Klappe
12 drücken. womit die Klappe gezwungen wird, das Tonloch zii schließen, und da der
Hebel d gedrückt ist, hat der Klappenstift 12a VOM unteren Teil des ovalen
Loches dlv keinen Widerstand, und so schließt die Klappe das Tonloch zu. Also: Gedrückter
Übersetzungshebel T'1 und Hebel d bewirken das Schließen des Tonloches 1 2 und Die
Hebel u. c, d, e, cz, g sind mit dein ovalen Loch versehen wie der
Hebel d (Fig.; :) und haben auch solche Hilfsstifte wie dieser und sind auch mit
anderen Klappen in Verbindung.
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Daraus ist ersichtlich, daß beim Drücken des Hebels (1 und
der höher liegenden Hebel a,c aus dein Körper einer normalen Klarinette nur der
Ton g l erhalten werden kann, welcher dein Saxophorigriff vollständig entspricht,
nachdem alle Tonlöcher offen sind, die tiefer liegen als das Tonloch ;.
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Worin zu demselben Griff noch der Oktavliebel x genommen wird. öffnet
sich dadurch (las Duodecimatonloch 29 (Fig.2) und hiermit selbsttätig der Cbersetzungsliebel
1'l, wodurch die oberhalb des Tonloches 12 liegenden Tonlöcher geschlossen werden.
wogegen jene offen bleiben, die unterhalb desselben angebracht sind. Auf diese Weise
bekommt man den Ton g11, was folglich ganz mit dem Saxophongriff übereinstimmt.
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Aus der Fig.3 ist zu ersehen, wie die Griffhebel
a, h,
c. d angebracht und mit den Klappen 1, -2, 3, 4. und 5 v=erbunden sind. Die
Klappen i bis 5 sind an einer Achse und die Griffhebel
a, b,
c, d
an einer zweiten Achse aufgesetzt. Die Hilfsstifte d11, c11, civ, ru, all,
c v, welche an den Hebeln
a, b,
c, d angebracht sind, kommen
nur mit den Klappendeckeln i bis @ in Fühlung. Beim Drücken der Griffhebel drücken
die Hilfsstifte an die Klappen und schließen somit die Tonlöcher. Die Griffhebel
a, b,
c. d sind so mit den Klappen i bis 5 verbunden. (laß beim Drücken
des Hebels:
a die Klappe das Tonloch 2 schliert, |
b _ _ 3 _ - 3 _ |
c - - 1 , 3. -I - - 1.3.4 |
- . |
d |
Nachdem die Griffhebel a.,
c, d, welche mit den ovalen Löchern alv, elv,
div (Fig.
7) versehen sind, mittels der Klappenstifte 81°, 1oa. 1 i a, 1211
wiederum mit den Klappen 8, 1o, i i. 12 iin Kontakt sind, wird beim Drücken des
Cbersetzungsliebels l'1 und des Hebels x das Klappenwerk wie folgt funktionieren:
Beim Drücken des Griffhebels:
u schließt die Klappe 8 das Tonloch 8, |
C - - - Io. II - - I0, II, |
<I - - _ 12 - - 12. |
`'ollen wir das Tonloch 3 mit der Klappe 3 auf andere Weise schließen, s0 müssen
wir den Hilfshebel t- drücken (Fig. 3).
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Aus der Fig. 4. ist ersichtlich, wie die Griffliebel e, f.
cz, g mit den Klappen 7, 8, 9, io, 11, 12 verbunden sind. Die Klappen 7 bis
I I sind an derselben Achse aufgesetzt, an welcher sich die Klappen i bis 6 befinden.
Die Griffhebel e, f , c-, g sind an einer Achse aufgesetzt, die sich
an der entgegengesetzten Seite der Griffhebel a, c, d befindet.
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Die Hilfsstifte czlll, c11, czll, gn, f11, welche an den Hebeln
e, f, cz, g angebracht sind, kommen nur mit den Klappendeckeln 7 bis
i i in Fühlung. Beim Drücken der Griffhebel drücken die Hilfsstifte an die Klappen
und schließen somit die Tonlöcher.
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Die Griffhebel e, f, cz,
g sind so mit den Klappen 7 bis i
i und 21 verbunden, daß beim Drücken des Hebels die Klappen das Tonloch wie folgt
schließen:
Hebel Klappe Tonloch |
7, 8, 7, 8, |
f, C 21 7, 9, 1I, -2I, 7, 9, I1, 2I, |
g 10, 10, |
E, g 7, 8, 9, Io, 7, 8, 9, 1O. |
Die Griffhebel e, cz, g sind mit ovalen Löchern elv, cziv, glv versehen und mittels
Klappenstifte 15a, Ua, I8a (wie in Fig. 7 für Hebel d und Klappe 12 dargestellt)
finit den Klappen 15, 17, 18 im Kontakt, genau so wie die Griffhebel a.,
c, d.
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Die Klappen 15 und 16 sind starr auf einem Röhrchen befestigt. Die
Klappe 14. ist mit den Klappen 15 und 17 so verbunden, daß beim Schließen einer
der beiden Klappen auch gleichzeitig die Klappe i.1 geschlossen wird.
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Infolgedessen wird beim Drücken (los Übersetzungshebels T'1 und des
Oktavhebels x
und gleichzeitig des Griffhebels: e die Klappe 1d.. 15, i6 die
Tonlöcher 14, 15, 16 schließen, f, cz die Klappe 1.4 bis 17 die Tonlöcher 14 bis
17 schließen, g die Klappe 18 das Tonloch 18 schließen. Für die niedrigen Töne (h,
b, a, gis, g) werden die Klappen 14, 15, 16, 17, 18 nur durch Drücken der Griffhebel
e, f, cz, g und des Übersetzungshebels l'1 geschlossen. Auf der Fig. d. sind
Griffhebel p, hl, il, welche zum Schließen der Tonlöcher 12 und 2.4 dienen.
Unter den Klappen 1a und i. (Fig. d) befinde@i sich auf den Hebeln hl, il Hilfsstifte
ha, ia.
Wenn wir die Klappe 1t drücken, drückt diese ihrerseits
auf den Hilfsstift ha, womit sich der Hebel ltIl hebt und die Klappe 2q. frei macht,
welche das Tonloch 24. öffnet. Drücken wir die Klappei, drückt der Hilfsstift ja
den Hebel il auf die Klappe 12, womit das Tonloch 12 geschlossen wird. Drückt man
den Griffhebel p, so hebt dieser die Klappe 24, womit das Tonloch 2q. geöffnet wird.
Fig. 5 stellt die Einrichtung der Klappenmechanik für den kleinen Finger der linken
Hand dar.
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Die Klappe 13 wird immer an das Tonloch 13 durch den Hebel
n11 gedrückt. Der Hebel Ktv befindet sich unter dem Klappenstift 13. Der Hebel KII
hält die Klappe 6 mittels eines Klappenstiftes K°I stets geschlossen.
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Beim Drücken des Hebels K geht KI herunter, womit Kill sich hebt und
macht die Klappe 6 frei, welche das Tonloch 6 öffnet, gleichzeitig hebt sich die
Klappe 13 mittels Klv.
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Durch das Drücken der Griffhebel: I schließt sich das Tonloch 1q.,
in schließen sich die Tonlöcher i4., 15, 16 und 23, il öffnet sich das Tonloch 22
und 13, -da der Hebel ;t gleichzeitig die Klappe 13 mittels Hebels n11 frei macht.