DE565490C

DE565490C - Schalter mit Druckkammer zum Unterbrechen von Wechselstrom

Info

Publication number: DE565490C
Application number: DE1930565490D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1931-01-07
Filing date: 1930-01-07
Publication date: 1932-12-01
Also published as: US1873969A

Description

Für das Löschen des Öffnungslichtbogens bei Schaltern zum Unterbrechen von Wechselstrom hat man die Schalter bisher so ausgebildet, daß man die Kontakte in einer Löschkammer anordnete und dabei den Lichtbogen innerhalb der Kammer zum Erlöschen brachte oder aber den Lichtbogen nach außen herauszog. Dabei hat man die Löschkammer entweder dauernd unter Druck gehalten

ίο oder aber den Druck erst in Abhängigkeit vom Schaltvorgang erzeugt. Es ist ferner bekannt, die Schalterkontakte in einer Flüssigkeit zu trennen, den Lichtbogen aber in Luft zu blasen und außerhalb der Kammer zu löschen. Ebenso hat man umgekehrt die Unterbrechungsstelle in Luft verlegt, den Lichtbogen aber in eine Löschflüssigkeit hineingezogen.

Es sind ferner Schalter mit Öffnung der

ao Schalterkontakte und Löschung des Lichtbogens in Luft bekannt, bei denen ein Drucklöschmittel in Abhängigkeit von der Schalterbewegung längs des beweglichen Kontaktes geblasen wird. Ferner sind Schalter mit Lichtbogenlöschung durch ein Druckmedium bekannt, bei dem der bewegliche Kontakt in eine Druckkammer hineingezogen wird. Die Druckkammer ist hier aber im eingeschalteten Zustand des Schalters leer, und das Löschmittel wird der Kammer erst unter Druck zugeführt, wenn der Schalter geöffnet wird. Diese Schalter haben zwar eine sehr günstige Löschwirkung auf den Abschaltlichtbogen, da dieser und der bewegte Kontakt vom Druck-

³^ mittel konzentrisch umspült wird; die Abschaltung selbst aber wird stark verzögert, weil das Drucklöschmittel erst im Moment des Öffnens des Schalters in die Kammer eingeführt wird. Derartige Schalter haben außerdem noch den Nachteil, daß die Schalterkontakte gleichzeitig zum Abschließen der Druckkammer benutzt werden, wobei die als Dichtungsflächen dienenden Kontaktstellen nach kurzer Zeit durch Anfressungen zerstört werden. ⁴^

Gegenstand der Erfindung ist nun ein Schalter zum Unterbrechen von Wechselstrom mit Löschkammer, bei dem die Unterbrechung der Kontakte außerhalb der Druckkammer in Luft erfolgt und der bewegliche Kontakt in die Druckkammer hineingezogen wird, bei dem die geschilderten Mängel dadurch beseitigt sind, daß die Druckkammer in der Einschaltstellung des Schalters mit einem unter Druck stehenden Löschmedium ausgefüllt und daß die Auspufföffnung der Druckkammer durch ein von dem bewegten Schalterkontakt gesteuertes Ventil abgeschlossen ist. Als Löschmittel kann sowohl eine Flüssigkeit als auch Luft oder ein Gas verwendet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. α und b sind die beiden Schalterkontakte, von denen mindestens einer beweglich ist. ⁶S Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Kontakt b beweglich. Diesem Kontakt ist die druckfeste Löschkammer c zugeordnet, der das Löschmedium unter Druck über das Rohr d zugeführt wird. Am Auspuffende der

Kammer c sitzt eine Düse e, die das herausragende Ende des beweglichen Kontaktes mit Spiel umgibt. Mit / ist ein die Auspufföffnung und mit g ein das Rohr d absperrendes Ventil bezeichnet. Beide Ventile werden durch den beweglichen Kontakt b gesteuert. Dies kann z. B. in der dargestellten Weise erfolgen, indem der gegen die Düse als Ventilsitz sich anlegende Ventilkörper f unter Zwischenschaltung einer Feder auf dem beweglichen Kontakt angebracht ist, während die Ventilkappe g mittels des als Zahnstange ausgebildeten Kontaktendes und eines Zahnsektors bewegt wird.

«5 In der Einschaltstellung des Schalters ist das Ventil / geschlossen, die Klappe g dagegen offen, so daß das Löschmedium in die Druckkammer einströmen kann. Beim Öffnen des Schalters wird der bewegliche Kontakt so in die Kammer hineingezogen, und das Ventil / wird mit einer bestimmten Nacheilung geöffnet. Das Löschmedium tritt nun durch die Düse e in Richtung des zwischen den Schalterkontakten gezogenen Lichtbogens aus und bringt ihn zum Erlöschen. Hat der Schalter die Ausschaltstellung erreicht, so wird das Ventil g geschlossen, um zu verhüten, daß ständig Löschmedium durch den Schalter fließt.

Die Düse und die Ventilsitzflächen werden durch den Lichtbogen nicht angegriffen, so daß auch nach vielen Schaltungen undichte Stellen nicht entstehen können. Die Kontaktstellen der Schalterkontakte werden zweckmäßig auswechselbar gemacht. Es ist ohne weiteres möglich, an dem Schalter eine Verriegelung anzubringen, durch die das Ansprechen des Schalters bei abnehmendem Druck in der Löschkammer verhindert ist. Ebenso ist es ohne weiteres möglich, beide Schalterkontakte entgegengesetzt beweglich zu machen und in diesem Fall beiden Kontakten eine Löschkammer zuzuordnen.

Claims

Patentansprüche:

1. Schalter zum Unterbrechen von Wechselstrom mit Druckkammer, bei dem die Unterbrechung der Kontakte außerhalb der Druckkammer in Luft erfolgt und der bewegliche Kontakt in die Druckkammer hineingezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer in der Einschalts.tellung des Schalters mit einem unter Druck stehenden Löschmedium ausgefüllt und daß die Auspufföffnung der Löschkammer durch ein von dem bewegten Schalterkontakt gesteuertes Ventil abgeschlossen ist.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ventilsitz die in der Auspufföffnung der Druckkammer angebrachte Düse dient.

3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil auf den beweglichen Kontakt aufgebaut ist.

4. Schalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil in Richtung der Öffnungsbewegung dem beweglichen Schalterkontakt nacheilt.

5. Schalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Kontakt in der Ausschaltstellung des Schalters die Verbindung der Druckkammer mit der den Druck erzeugenden Anlage oder dem Vorratsbehälter für das Löschmedium abschließt.

6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter bei abnehmendem Druck in der Druckkammer verriegelt ist.

7. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schalterkontakte beweglich sind und daß beiden eine Druckkammer zugeordnet ist.

8. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeit als Löschmedium.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen