DE628992C

DE628992C - Schalter mit Lichtbogenloeschung durch Druckluft

Info

Publication number: DE628992C
Application number: DEV29793D
Authority: DE
Inventors: Herbert Friebe
Original assignee: Voigt and Haeffner AG
Current assignee: Voigt and Haeffner AG
Priority date: 1933-07-30
Filing date: 1933-07-30
Publication date: 1936-04-21

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
21. APRIL 1936

12 MEI 193.6

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 628992 KLASSE 21 c GRUPPE 35

Voigt & Haeifner Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*

Schalter mit Lichtbogenlöschung durch Druckluft Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juli 1933 ab

Bei der Herstellung von Druckluftschaltern ist man einerseits so vorgegangen, daß der feststehende, hohl ausgebildete Kontakt in der Einschaltstellung von dem beweglichen Kontakt verschlossen wird und die Druckluft durch eine den beweglichen Kontakt umgebende Hülle bei der. Ausschaltbewegung entgegen dieser durch den hohlen festen Kontakt nach außen abströmt. Andererseits

το gibt es Anordnungen, bei denen die Druckluft in Richtung der Bewegung des beweglichen Kontaktes geführt ist und, den festen, geschlossen ausgeführten Kontakt als Ringstrahl umhüllend, nach außen strömt.

Bei der letztgenannten Anordnung karin aber eine wesentliche Verbesserung dadurch erreicht werden, daß man die Wirkung des vom Lichtbogen entwickelten Gegendruckes beseitigt. Der Gegendruck entsteht dadurch, daß der Lichtbogen die ihn umgebende Luft sehr stark erhitzt und so eine Druckerhöhung eintritt, die der Zuführung der Druckluft hinderlich ist. Zwar hat man die Aufgabe, den Gegendruck in der Lichtbogenkammer

as eines Schalters, dessen Kontakte in einem Blaskamin quer zu dessen Achsrichtung angeordnet sind, herabzusetzen, bereits dadurch zu lösen versucht, daß man die Wandung des den Druckmittelstrom führenden Blaskamins mit zusätzlichen Öffnungen versah, durch welche hindurch sich die Lichtbogengase zusätzlich, also nicht allein durch den Blaskamin hindurch, entspannen sollten. Eine derartige Lösung hat jedoch den Nachteil, daß die infolge des Lichtbogens in dessen Umgebung unter Druck fortwährend entwikkelten heißen Gasballen dem Blasstrom immer noch im Wege bleiben und dessen Wirksamkeit beeinträchtigen.

Weit vorteilhafter geschieht die Abführung der Lichtbogengase bzw. Metalldämpfe nach der Erfindung. Gegenstand der Erfindung ist ein Schalter mit Lichtbogenlöschung durch Druckgas, das dem Lichtbogen in der Weise zugeführt wird, daß der Druckgasstrom den einen feststehenden Kontakt umhüllt und in Richtung der Bewegung des Schaltstiftes aus der Schaltkammer ausströmt. Um nun an der Durchtrittstelle des Druckgases die störenden Wirkungen des sich bildenden Gegendruckes zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung der feste Kontakt, der bei anderen bekannten Anordnungen, bei denen die Druckluft in Richtung der Bewegung des beweglichen Kontaktes geführt ist und, den festen Kontakt als Ringstrahl umhüllend, nach außen abströmt, geschlossen ausgeführt ist, rohrförmig ausgebildet und so angeordnet, daß die am . feststehenden Kontakt durch den Lichtbogen bzw. dessen Fußpunkt gebildeten heißen Gase

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Herbert Friede in Frankfurt a. M.

und Metalldämpfe entgegen der Strömungsrichtung des Druckgases frei durch den hohlen Kontakt entweichen können. Dem den feststehenden Kontakt umhüllenden, in Richtung der Schaltstiftbewegung austretenden Druckluftstrahl, der zur Löschung des Lichtbogens dient, wirkt also der vom Lichtbogen gebildete Gegendruck nicht mehr entgegen. Es tritt dadurch eine rasche Reinigung der Lichtbogenstrecke von Ionen ein, so daß die Löschung des Lichtbogens beim Durchgang des Stromes durch Null rascher erreicht wird.

In der Zeichnung bezeichnet α die Druckluftkammer. b ist der feste Kontakt, der rohrförmig ausgebildet ist und mit seinem unteren Ende c in die Außenluft mündet. d ist der bewegliche Kontakt. Bei e tritt die Druckluft ein und strömt z. B. durch mehrere Kanäle / und g und durch die Öffnung/z am oberen Ende der Druckkammer in Richtung der Schaltstiftbewegung nach außen. Wird der bewegliche Kontakt b nach außen gezogen, so werden sich durch den Lichtbogen zwischen den Kontakten b und d wohl heiße Gase bilden; diese werden aber den durch: / und g in Richtung des beweglichen Kontaktes d ausströmenden Druckgasen keinen Gegendruck !entgegensetzen, da sie durch den offenen, festen Kontakt c nach außen abströmen können.

Zweckmäßigerweise nimmt die Öffnung des festen Kontaktes riach außen zu und steht mit der Außenluft in Verbindung. Man kann ferner den hohlen, festen Kontakt direkt als 3; Boden der Löschkammer ausbilden.

Claims

Patentansprüche :

I. Schalter mit Lichtbogenlöschung <μ durch Druckluft, bei dem die Druckluft aus der Schaltkammer in Richtung der Bewegung des bewegten Schaltstiftes, den feststehenden Kontakt umhüllend, ausströmt, dadurch gekennzeichnet, daß der 4i feststehende Kontakt rohrförmig ausgebildet und so angeordnet ist, daß die vom Lichtbogen am feststehenden Kontakt sich bildenden heißen Gase und Metalldämpfe vermöge ihres Druckes entgegen der Strö- 5c mungsrichtung des Druckgases durch den hohlen, feststehenden Kontakt nach außen entweichen.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch

' gekennzeichnet, daß die Öffnung des höh- 5£ len Kontaktes nach der der Außenluft zugekehrten Seite einen zunehmenden Querschnitt hat.
3. Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung des feststehenden - Kontaktes unmittelbar in das Freie mündet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen